llml-la, »» »37. Donnerstag, den 10. Oktober ISIS. lI In Kürze erscheint in unserem Verlagei Der Saum Eine Novelle von Kaders heMer ca. 200 Zeiten, 8°, in Pappband lN. 5.50 ord., Z.Z0 no. bar, Z.85 bedgw., nur bei gleichzeitiger Varbestellung. hegsters aus dem fllltagsleben gegriffene, von sitt lichem Ernst getragene Novelle mit ihren vielen reiz- vollen Linzelschilüerungen wird zahlreiche freunde finden. Vir verweisen aus die nachfolgende kurze In haltsübersicht: )^udi Ggsin, der in verhältnismäßig jungen Jahren zur Züh- rung der simplen „Reifwirtschast im Baum" berufen ist, kommt voll moderner Ideen aus der Zremde heim, um also- gleich das ererbte Gut und Geld zur Umwandlung des idylli schen Wirtshauses in ein Hotel mit Pension zu verwenden. Der ihm ungleiche Bruder Jakob und die schwache Mutter lassen ihn gewähren, zumal die Entwicklung dem unternehmen den Bruder und Sohn rechtzugeben scheint. Vas bisher als Zremdenort wenig bekannte vorf am See sieht, wie das neue Hotel sich füllt, und nimmt am Aufschwung teil. Rudis Ruf als tüchtiger Wirt verbreitet sich allerorts. Uber mitten in seinem Erfolge beunruhigen ihn zwei vinge: die wachsen den Spesen und eine verfehlte Liebe. Vem einen will er durch Aufnahme neuer Hypotheken, dem andern durch Heirats pläne mit einer Italienerin, tue es ihm angetan hat, abhelfen,' aber beides versagt. Seine schlichte erste Liebste verzeiht ihm den Seitensprung nicht,- sie wendet sich dem andersgearteten Bruder Jakob zu. ver Zug der Zeit, der nun einmal das Vörfcken und die Umgebung am malerischen See ergriffen hat, kommt dem Streben Rudis zu Hilfe. Ein Konsortium von Wirten und Lieferanten kauft den „Grünen Baum" samt dem Besitzer, als künftigen Direktor des Aktienhotels, auf und errichtet einen pompösen Neubau auf dem Nachbargrundstück, das der Mutter Ggsin allein gehört. Rudi, der den Präpo sitionen, die ihm gemacht werden, nicht widerstehen kann, verkauft das Grundstück ohne wissen der Mutter, deren plötz licher Tod ihn von der Verantwortung nach außen enihebt, ohne daß der Stachel in seinem Herzen weicht. Vas viel zu groß angelegte „Palace Hotel" erlebt eine schlechte Saison nach der andern und bricht darunter finanziell zusammen. Ver „Direktor" verliert seinen Posten und seine Zrau, mit der er in unglücklicher vernunstehe gelebt hatte. Seine wieder erwachte Leidenschaft zur blonden Lehrerstochter, die mit seinem Bruder verlobt ist, führt auch zum Bruche mit diesem, da das verlangen nach Liebe den sonst so besonnenen Rudi zu einer wahnsinnigen Szene unterm „Baum" verleitet. Vieser Baum, eine knorrige Linde, das Wahrzeichen des Hauses, erlebt die Stürme der Natur und die über die Men schen gehenden Stürme ungebeugt mit. Auch den gedemütigten Rudi, der zur Versöhnung mit seinem Bruder gelangt ist, sieht der Baum über die Schwelle des väterlichen Hauses schreiten und „singt". wir bitten reichlich zu bestellen. Verlag frobenms Sasel (komm. k.hossnilll,n Leipzig. >i>