Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1919
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- 1919-10-15
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- 15.10.1919
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 226, 15. Oktober 1919. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Hochschule für Bvdeutultnr Hempel »nd Wilhelm gemeinsam verfaßte forstbotanische Prachtwerk »Die Bäume und Sträucher des Waldes«. Der jetzige Chef der Jubelfirma ist Herr Otto Schweitzer, dem außer einer Reihe musterhafter Karten europäischer Staaten die Verwirklichung der Veröffentlichung der vom österreichischen Handels- Museum herausgegebenen »Wirtschaftsgeographischcn Karten und Ab handlungen zur Wirtschaftskuude der Länder der ehemaligen öster reichisch-ungarischen Monarchie«, redigiert von Professor vr. Franz Heiderich, mitzudauken ist, desgleichen die Übernahme des Vertriebes der Werbeschrift »Deutsche Arbeit«. Dem Verlage ist auch eine chromolithographische Kunstanstalt und Steinöruckerei angeglieüert, in der nicht nur die Publikationen des eigenen Verlages hergestellt werden, sondern auch nach künstlerischen Entwürfen alle einschlägigen Arbeiten, insbesondere Massen-Anflagen für kaufmännische Zwecke, Plakate und Reklame-Werke, Kalender usw., zur Ausführung gelangen. R. Die »F liegenden Blätte r« (Braun L Schneider, München) feierten am 3. Oktober 1619 mit ihrer Nummer 3871 das 75jährige Jubiläum ihres Bestehens. Scholl am 1. Januar 1618 konnte das Verlagshaus selbst das gleiche Fest— der Gründung der Firma — be gehen. Der Maler und Holzschneider Kaspar Braun und sein Geschüfts- ieilhaber, der Schriftsteller und Buchhändler Friedrich Schneider, die am 1. Januar 1843 den Verlag gegründet hatten, entschlossen sich sieben Vierteljahre später, im Verein mit einer vorerst kleinen Schar von Künstlern nnö Dichtern ein humoristisches Kunstblatt in die Welt zu senden, das schon im Laufe der nächsten Jahre viel Freunde gewann und sich allmählich über die ganze Welt ausbreitete. Eine besondere Pslegestätte des Holzschnittes und des feinen Humors in Wort und Bild, wurden die »Fliegenden Blätter« zum Heim echt deutscher Laune, die von hervorragenden Künstlern und Dichtern dort bis heute gepflegt worden ist. Der Festtag vereinigte nicht nur die mit Geldspenden bedachten Angehörigen des Hauses zum Glückwunsch bei den jetzigen Inhabern, den Herren Geheimer Kommerzienrat Kaspar Braun und Verlagsbuchhändler Julius Schneider jr., sondern brachte zugleich in die in einen Blumenhain verwandelte» Geschäftsräume Hunderte von telegraphischen, schriftlichen und persönlichen Glückwünschen für das fernere Gedeihen der »Fliegenden Blätter«. SOjähriges Jubiläum des Deutschen Buchdrucker-Vereins. — Am 15. Oktober dieses Jahres feiert der Deutsche Buchdrucker-Verein den Gedenktag seines 50jährigen Bestehens. Der eigentliche Gründungs tag ist allerdings der 15. August, denn am 15. August 1869 fanden sich in der Gutenbergstadt Mainz 85 Buchdruckereibesitzer in« »Kasino zum Gutenberg« ein, um die Gründung einer nationalen Organisation vorzunehmen. Den Vorsitz führte Buchdruckereibesitzer I. Schneider aus Mannheim. In den angenommenen Satzungen kam als Zweck des Vereins zuni Ausdruck die Förderung der materiellen und geisti gen Interessen des deutschen Buchdruckerstandes, der Prinzipale sowohl als der Gehilfen. Als Sitz des Vereins wurde Leipzig bestimmt, der auch in den 50 Jahren stets an diesem Ort belasse» wurde. Dem Griin- dungsvorstande gehörten an Alwin Ackermann-Teubner in Leipzig (Vorsitzender), Stadtältcster R a p in u n ö Härtel in Leipzig (Kassierer), Or. Eduard Brockhaus in Leipzig, A. Bo uz in Stuttgart, F. Engelhard in Gotha, G. I. Herbst in Hamburg, G. Jansen in Berlin, W. M öser in Berlin und I. Schneide r in Mannheim. Die Haupttätigkeit des jungen Vereins galt zunächst der Schaffung eines nationalen Lohntarifs bzw. einer Tarifgemeinschaft. Durch den deutsch-französischen Krieg erfuhren diese Arbeiten eine Unterbrechung, aber bereits im Jahre 1873 kam ein allgemeiner Lohntarif zustande. Diese Tarifgcmeiuschaft bestand bis zum Jahre 1861, nachdem in der Zwischenzeit mancherlei Veränderungen an den tariflichen Bestimmun gen vorgenommen worden waren. Im November des Jahres 1891 for derten die Gehilfen die neunstündige Arbeitszeit, deren Einführung von der Prinzipalität in Berücksichtigung der damaligen allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse abgelehnt wurde. Hierdurch kam eS zu einem erbitterten und von beiden Seiten mit großer Zähigkeit ge führten Streik, der aber mit einer völligen Niederlage der Gehilfen endete. Diese sagten sich nun von der Tarifgemeinschaft los, während die Prinzipale an dem vor dem Streik bestandenen Lohntarif fcsthicl- ten. Diese Lage gereichte dem Gewerbe aber nicht zum Vorteil, sodaß im Jahre 1896 die Gehilfen sich an dem Wiederaufbau der Tarifge meinschaft beteiligten, die sich dann auch bis zum heutigen Tage behaup ten konnte. Auf Prinzipalsseite war es besonders Geheimrat Büxen- stein in Berlin, der sich dem Ausbau der Tarifgemeinschaft mit großem Eifer widmete. Eine andere, ebenso wichtige Aufgabe erblickte der Deutsche Buch drucker-Verein in der Gesundung der Drnckpreise. Bedeutende Schwie rigkeiten waren hier zu überwinden. Im Jahre 1866 wurde der Sächsische Minimal-DrnckpreiStarif herausgegeben. Erst 1908 hat sich dann der Deutsche Buchdrucker-Verein auf einen für ganz Deutschland verbindlichen Drnckprcislarif geeinigt, der 1911 umgearbeitet und wiederholt neu aufgelegt wurde. Es darf aber nicht verschwiegen wer den, daß viele Buchöruckereibesitzer heute noch nicht gewillt sind, den Preistarif als verbindliches Gesetz anzusehen, da die Höhe der Preise und sonstige Umstände in der Praxis die Durchführung des Preistarifs erschweren. Im Interesse des Preistarifs und um die allgemeine Ein- und Durchführung desselben zu sichern, schuf der Verein eine Anzahl besondere Einrichtungen, wie Berechnungsstellen, Ehren- und Schiedsgerichte usw. Die Tarifgcmeiuschaft schützt und stützt gleichfalls den Preistarif durch die tariflichen Beschwerdcämter, das Zentral-Beschwerdeamt in Leipzig und durch das Tarifamt in Berlin. Gegen säumige und böswillige Zahler wurde der Bnchgewerb- liche Schutzverband ins Leben gerufen. Bo» den sonstigen Vereinseinrichtungen wäre zunächst die im Jahre 1912 erfolgte Gründung des Fonds für besondere Zwecke zu er wähnen. Aus diesem werben einerseits Sterbegelder gezahlt, anderer seits dient der Fonds den wirtschaftlichen Interessen der Prinzipalität. Zum Schutze gegen wilde Streiks und sonstige tarifwiörigc Übergriffe der Gehilfenschaft wurde vor einigen Monaten eine Schntzabieiluug des Deutschen Buchdrucker-Vereins errichtet. Unter seiner Mitarbeit wnrde im Jahre 1885 auch die Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft ge gründet. Im Jahre 1893 wurde die Unterstützungstasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins ins Lebe» gerufen, die den, Schutze solcher Buch druckergehilfen dienen sollte, die bei dem großen Streik 1891/92 ans dem Buchdruckerverbände wegen Nichtbeteiligung ausgeschlossen wur den und dadurch ihrer ilnterstützuugsansprüche an den Gehilfenver band verlustig gingen. Später wurde diese Kasse vom Deutschen Buch drucker-Verein als selbständige Einrichtung unter dem Namen »All gemeine Deutsche Buchdrucker-Unterstützungskasse« losgelöst: sie be zieht aber vom Buchdrucker-Verein auf eine Reihe von Jahren noch eine jährliche Beihilfe von 20 000 ,st. Als eine besonders gute Einrichtung erwies sich auch die i»> Jahre 1899 erfolgte Gründung der Feuerversicherungs-Genossenschaft Deut scher Buchdrucker, deren Versicherungssumme sich am 1. Juli 1919 auf 133 522 866 .// belief. Der Verein unterhält eine Rechtsauskunftsstelle. Während des Weltkrieges wurde eine Beratungsstelle für die Militär behörden voni Verein eingerichtet. Im Frühjahr 1915 erfolgte die Errichtung der Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe, die sich im Laufe der Zeit als unentbehrlich für die Mitglieder erwies. Die neueste Einrichtung ist das Wirtschaftsamt des Deutsche» Buch drucker-Vereins, das im Frühjahr 1918 ins Leben gerufen wurde und bis jetzt überaus günstige Erfolge aufzuwciseu hat. So kann der Jubelverein auf eine arbeitsreiche und nützliche Tätigkeit zurückblicken. An der Spitze des Deutschen Buchdrucker-Vcr eins steht seit 1911 Herr Hofrat I)r. Victor Klinkhardt. Die VereinSgcschäftc führt seit 1892 Herr General-Sekretär Franz Koh- l c r. Als Vereinsorgan dient die im Jahre 1888 vom Verein ge gründete »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Ge werbe«, deren Schriftleitung die Herren Ernst Wiener (seit 1888> und Heinrich Schneider (seit 1914) angehören. Indem wir dem Deutschen Buchdrucker-Verein zu seinem 50jähri- gcn Jrpbiläum die besten Glückwünsche ausspreche», geben mir der Hoff nung Allsdruck, daß ihm auch für alle Zukunft ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen beschicken sein möge! Den 14. Deutsche» Haudluugsgehilfcutag hat der Dentschnationale Haudlungsgehilfen-Verband zum 18. und 19. Oktober dieses Jahres nach Leipzig einberufen. Für die Tagung sind folgende Vorträge vorgesehen: Kapitalismus, Sozialismus — Zwangswirtschaft, freie Wirtschaft (Redner: Walter Laiubach), Das Lebensrccht unseres Stan des (Redner: Max Habermann), Frauenarbeit und Volkswohl (Red ner: Werner Heine,nanu), Der nationale Gedanke nach der Revolu tion (Redner: Vcrbaudsvvrsteher Hans Bechly). Der 14. Deutsche Haudlungsgehilfentag wird sich zu einer uationalwirtschaftlichen Kund gebung gestalten, die sich gegen die nivellierenden Bestrebungen der Gegenwart richtet. Süd-Afrika. — Ans zuverlässigeil brieflichen Nachrichten geht her vor, daß der I r e i st n a t — eine der vier Provinzen der südafri kanischen Union — in seinen höheren Staatsschulen Deutsch obligatorisch eingefiihrt hat. Eine Bestätigung dieser Nachricht ist in der Bestellung einer Allzahl deutscher Lesebücher, die in diesen Tagen ringing, zu finden. Wir erblicken in der Maßregel der freistaatlichen Schulverwaltung ein willkommenes Zeichen dafür, daß die englische Hetze gegen Deutschland doch nicht überall in der Welt bedingungslos erfolgreich gewesen ist und bei den Buren alten Schlages jedenfalls versagt hat. 911
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