Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1919
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- 1919-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1919
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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körsenblau s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 226. 15. Oktober 1919. Der Name der Kricgswirtschastsstellc für das Deutsche Zeitungs gewerbe ist in »W i r t s ch a ft s st e l l e für das Deutsche Zci- t » n g s g e w e r b e« geändert worden. Alle für die bisherige Kriegs- wirtschastSstelle bestimiiiten Zuschriften sind mit der neuen Aufschrift zu versehen. Personalnachrichten. Jubiläum. — Die seltene Jubelfeier fünfzigjähriger Mitgliedschaft im Börsenverein beging am 14. Oktober Herr Julius Bergas in Schleswig, dem es vergönnt war, am 1. Januar d. I. das Doppel- jubiläum des 80jährigen Bestehens seines Geschäfts und der 80jährigen Selbständigkeit zu seiern. In einem Jahre drei bedeutsame Jubeltage zu erleben, wird selten einem Sterbliche» beschicken sein, und wir be glückwünschen daher Herrn BergaS zu diesem freudigen Ereignis. Wahl zum 2. Bürgermeister. — In Ratzeburg wurde Herr Gerhard Schetelig, Inhaber der Firma seines Namens an, dortigen Platze, zum 2. Bürgermeister gewählt. Leo Arons f. — In Berlin ist am 11. Oktober Privitdozent 1)r. Leo Arons, in weiteren Kreisen bekannt durch das preußische Gesetz, das seinen Namen trägt, im 80. Lebensjahre einem Herzleiden erlegen. Wissenschaftlich hat sich der Verstorbene mit physikalischen,Untersuchun gen, namentlich ans dem Gebiete der Optik und Elektrizität, befaßt. Sprechfaul. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen Ser. Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.! Ei« Beitrag zum Kapitel „Auchbuchhandel". (Vgl. Bbl. Nr. 202 u. 204.) Während der Gesamtbuchhandel durch seine oberste Vertretung, den Börsenverein, seit Jahren nach Mitteln und Wegen sucht, den Auch buchhandel zu bekämpfen, leistet sich ein Verleger, der das Sortiment durch Drahtanzeigen über seine Verlagsneuigkeiten zu überschwemmen pflegt, das nachstehende Schreiben a» den Papierhanbel: »Berlin SW. 48, 22. 0. 1010. Biele Papierhandlungen*) verkaufen mit gutem Nutzen Buchwerke aller Art: Sie erzielen auch besonders guten Ab satz mit politischen Büchern. Als solche, die sich für Sie hervor ragend eignen, empfehlen wir Ihnen heute: a) Große politische Werke: vr. Th. v. Bethmann Hollweg, ,Betrachtungen zum Weltkrieg'. G. v. Jagow, ,Ursachen und Ansbrnch des Weltkrieges'. Hammann, ,Erinnerungen'. l>) Hochaktuelle politische Broschüren: Der Friedensvertrag in endgültiger Fassung. (Amtliche Textaus- gobc.) Vorgeschichte des Waffenstillstandes. (Amtliche Volksausgabe.) Alles Nähere ersehen Sie aus dein hier beigcfiigten Rund schreiben. Auf die dort angegebenen Ladenpreise gewähren wir Ihnen eine» Preisnachlaß von 40°/». Zur Bedingung machen wir jedoch, daß Sie von Ihrer Kundschaft auf die angegebenen Laden preise 10"/, aufschlage». Es ist dies ein buchhändlerischer Tene- rungszuschlag dem Publikum gegenüber, der von allen Buchhand lungen erhoben werden muß, und den auch Sie von Ihren Kunden verlangen müssen. Ein Postpaket mit je einem Exemplar obiger Bücher (Gesamtladenpreis einschließlich Zuschlag 37.40) kostet für Sie 22.—, Porto und Verpackung eingerechnet. Benutzen Sie bitte die beigefügte Bestellkarte. Hochachtungsvoll Reimar H o b b i n g». Versandt ist dies Meisterwerk der Verleger-Betriebsamkeit augen scheinlich an alle Papierhändler, denn es ist eine Vervielfältigung ohne Anschrist und wurde einem Mitglied unseres Vereins durch einen Papierhändler zur Verfügung gestellt. Was unser Mitglied dazu schrieb, kann nicht abgedruckt werden, weil es an Deutlichkeit allzu wenig zu wünschen übrig läßt. Der Abdruck erübrigt sich auch, weil das Angebot des Herrn Reimar Hobbing eine so deutliche Sprache spricht, die jedes weitere Wort überflüssig macht. Hoffentlich findet das Sortiment die ebenso klare, einzig richtige Antwort. Kreisvercin der R h e i n i s ch - W e st f ä l i s ch e n Buchhändler. *> Vom Einsender gesperrt. Dasselbe Angebot wurde der Redaktion in Abschrift vom Orts- vcrein der Buchhändler in Hildesheim zugesandt mit der Bitte, e» mit folgender Nachschrift zu veröffentlichen: »Wir konstatieren dabei die auffallende Tatsache, daß hier dem A u ch buchhanöel bei geringerem Risiko ein um 8"/> höherer Rabatt gewährt wird als dem regulären Buchhandel und verweisen aus die früher dem Buchhandel gemachten Angebote der gleichen Werke. Es ist bemerkenswert, daß, nachdem das Sortiment für die Werke mit Hochdruck interessiert wurde und sich sehr häufig sicher über den tat sächlichen Bedarf hinaus zu Partiebezllgen verstanden hat, auch die Lager zum Teil überreichlich versehen sind, jetzt auch noch dieser neue Beitrag zur Züchtung und Vergrößerung des Anchbuchhandels eine weitere Verärgerung des regulären Sortiments durch direkte Ver- lagSangcbote hcrbeifiihrt. Der Zeitpunkt ist ja für solche Perlags angebote besonders angemessen, ivo jetzt Maßnahmen erwogen werden, dem Auchbuchhandcl das Wasser nach Möglichkeit abzngraben. Hoffent lich rafft sich das Sortiment in nicht allzu ferner Zeit dazu auf, gegen derartige, den regulären Buchhandel schädigende Vcrlegerpropagandn energisch Front zu machen. Der Ortsverein der Buchhändler in HlldeSheim.« Erwiderung. Durch den Bürstenabzug der Redaktion des Börsenblattes, der mir von meinem Geschäft zugesandt wurde, habe ich überhaupt erst von dem ganze» Vorgang etwas erfahren. Seit Mitte Mai bin ich krank und größtenteils in Sanatorien und im Bade gewesen. Mein Geschäft habe ich nur stundenweise einmal ausgesucht und dann mit der Vcr- triebsabteilung so gut wie gar keine Beziehungen gehabt, weil wich tigere und dringendere Sachen in aller Eile erledigt werden mußten. Ich erkläre hierdurch, daß mir die ganze Angelegenheit außer ordentlich unangenehm ist, und daß mit meinem Wissen und Willen ein solches Rundschreiben, das ich nach Form und Inhalt mißbillige, nie hinausgegangen wäre. Der Übereifer einer meiner Vertriebsab teilungen hat während meiner Krankheit und während einer mehr wöchigen Geschäftsreise meines ersten Prokuristen und Stellvertreters un Ausland diese Entgleisung bewirkt. Meine Firma kann ohne weiteres als eine der größten politischen Verlagsbuchhandlungen Europas bezeichnet werden. Sie arbeitet nicht immer lediglich ans buchhändlerische, sondern vielfach auch auf poli tische Wirkung in den verschiedensten Sprachen, namentlich in den letz ten Jahres des Krieges. Da müssen oft Kanäle für die Verbrei tung gefunden werden, die von den üblichen buchhändlerische» Ge schäftswegen abweichen, namentlich auch im Ausland. Sehr oft empfand ich es als ein Manko in unserer Bertricbs- abteilung, daß es uns nicht gelingen konnte, die breite» Massen für irgend eine Sache zu erfassen, da das übliche Zwischenglied, der Sorti mentsbuchhandel, hier völlig versagte. Broschüren von 10—80 Pfg. Verkaufspreis waren einfach auf dem bisher üblichen Wege nicht zu verbreiten, und nach mehrfachen Erfahrungen in dieser Richtung habe ich wiederholt in den Vertriebskonferenzen besprochen, in welcher Form auch hier neue Absatzmöglichkeiten gefunden werde» könnte». Ich habe auf die Kolportage hingewiesen, die Kioske, Eiseubahnverkaufsstellen usw., habe auch öfter auf die Papierhandlungen aufmerksam gemacht, die heute ja das halbe Schaufenster voll von mehr oder weniger guten Romanen bekannter Autoren zu haben pflegen, und angeregt, mal mit einem Kolportagc-Großgcschäft oder ähnlichen Betrieben, die diesen Kundenkreis bearbeiten, in Verbindung zu treten, ob hier für die bil lige, schnell veraltende Broschüre eine Vertricbsmöglichkeit gefunden werden könnte. Nie im Traume auch nur habe ich aber daran gedacht, daß Bücher bekannter Autoren und von literarischem Werte und längerer Dauer durch derartige Verkaufsorgauisationen vertrieben werden sollten. Ich würde das als eine Herabwürdigung meiner Verlagstätigkeit ange sehen haben. Jeder, der mich persönlich kennt, wird dies wohl auch bestätige». Glücklicherweise ist der Vorfall nur ein Versuch gewesen. Von einer Schädigung des Sortiments kann nicht gesprochen werden. Ich erkläre mich gern bereit, einem Vertrauensmann meine Geschäfts bücher vorznlegen. Ich selbst muß wegen meiner schweren Herz- und Nierenerkrankung noch monatelang der Firma fernbleiben. Wenn ich auch so eine kurze Erläuterung gegeben habe, wie der Fall möglich war, so ist es doch nicht meine Art, mich durch »Entschuldi gungen«, die zum Schluß als leere Worte bezeichnet werden könnten, der Verantwortung zu entziehen. Ich habe deswegen Anweisung gegeben, daß dem Unterstützungsvcrein der Betrag von dreitausend Mark gewissermaßen als Buhe für dieses Vorkommnis überwiesen wird. Berlin. R e i m a r H o b b i n g. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Erpcdition: Leipzig, Gerichtsweg 2«! (Buchhändlcrhaus). 912
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