Lin neuer großer Leutscher LrzShler A: L. der ln seinen Erzählungen und Dichtungen das Lob der Armut und Einsamkeit singt, der kn den innersten Tiefen des deutschen Waldes Zwiesprache mit der Natur hält und dort mit seinem Gott um die uralte, die ganze Menschheit angehende Frage kreist, warum der Mensch im Schoße der Mutter geboren wird und doch einsam sterben muß, warum der volle Becher ihm gezeigt wird und er doch dürsten muß, gehört vielleicht zu den glücklichsten literarischen Entdeckungen der Gegenwart. Denn es ist nicht wahr, daß unser modernes Zeitalter der Technik und des Motors keinen Raum mehr habe für Verinnerlichung und Besinnlichkeit. Das ganze deutsche Geistesleben und die ganze deutsche Kultur sieben auf den ehernen Fundamenten des deutschen Gemüts, sind begründet in der Tiefe echter und wahrhafter Emp findung. Diese Fundamente legt Schumann frei, befreit sie von den Schlacken, die eine hastende Zeit darüber gelegt hat, und läßt sie in einem strahlenden Glanze aufleuchten, der uns ergreift und wieder hineinführt in eine Welt, nach der uns so oft eine heimliche und unbewußte Sehnsucht erfaß« und die wir doch kaum sc begreifen werden. Schumanns Menschen sind nicht die Menschen im modischen Ge wand und bunten Rock, es sind jene, die seit Jahrhunderten das Kleid der Armut und Einsamkeit tragen und dieses nicht nur als Bürde, sondern auch als ein heimliches Glück empfinden und des halb im Rahmen der großen Volksgemeinschaft vielleicht die besten und treuesten Kameraden sind. z. n. Zwätz dert, wenn man dieses Buch liest, eine Welt, die nur ein Mensch so echt beschreiben kann, dessen Wesen tief in Heimatliebe und Deutschtum verwurzelt ist. Der Schweighof oder flüchtigen Geschehens schwingt. Ein ganz großes, wahr» Haftes, tiefes und echtes Buch. — Das dichterische Selbst bekenntnis in dem einleitenden Kapitel „Lob der Armut und Einsamkeit" erschließt uns die Persönlichkeit des Autors als einen spiegelklaren Waldweiher, in dessen Wassern wir unsere eigenen Züge schattenhaft zu erkennen glauben. Weimarer Druck- unö Verlagsanstalt Sebr. Knabe KS. Weimar 4070 Nr. 196 Dienstag, den 20. August 1988