18. Juli 1925 erschien die erste Auflage, der am 2. Dezember desselben Jahres eine zweite folgte, sodaß damals schon im ganzen 18 009 Bände vom Wollen des Führers kündeten. Der zweite Band, der gleichfalls während der Landsberger Zeit in Arbeit genommen war, wurde im Jahre 1926 auf dem Ober- salzbcrg vollendet und erschien am 11. Dezember des gleichen Jahres im Buchhandel. Welch einen Weg war diese Bewegung gegangen! Durch Not und Terror und Blut hat sie schreiten müssen und nichts hat sie hemmen lönnen in ihrem Marsch auf das eine Ziel: Deutsch land! Es war eine Gemeinschaft aus Leben und Tod und jeder wußte: wer zu der Fahne des Führers schwor, war vogelfrei, verlor seine Stellung, er wurde eingesperrt, verfolgt, gehetzt, getreten, und vielleicht lauerte schon irgendwo an einer Straßen ecke die Faust, die den mordenden Dolch bereit hielt. Es kann sein, daß cs welche gab, die damals schwankend wurden — auf alle Fälle war dies eine verschwindend kleine Anzahl. Alle anderen hielten wie ein stählerner Block zusammen, und als Vorboten der Befreiung leuchteten in Deutschland die Farben und das Zeichen des kommenden Dritten Reiches. Das Buch des Führers hielt diesen Sicgcszug mit. In seinen Auflagczahlcn spiegelt sich das harte Ringen, aber auch der grandiose Sicgeszug der nationalsozialistischen Bewegung. Bis zum Jahre 1929 wur den 23 000 des ersten und 13 000 des zweiten Bandes verkauft. — Im Jahre 1930 konnte dann endlich an die Schaffung einer Volksausgabe herangegangen und dem Buche ein Weg in die breiten Volksschichten geöffnet werden. Der Preis dieser Gesamt ausgabe war RM 8.—, während früher jeder einzelne Band RM 12.— gekostet hat. Kein Wunder, daß nunmehr die Auf- lagenzisfcr sprunghaft anstieg. Gegen Ende des Jahres 1930 hatten 62 000 Exemplare der Volksausgabe »Mein Kamps« ihren Weg ins Volk gefunden, im Jahre 1931 wurden weitere 50 000 Tie Erstausgabe smit Schutzumschlag) Exemplare verkauft, und das darauffolgende Entschcidungsjahr, jenes unvergeßliche Jahr des Endkampfes um die Macht, jenes Jahr, in dem sich die Fronten endgültig klärten, brachte einen Absatz von über 80 000 Exemplaren. Als dann der Nationalsozialismus in einem gewaltigen und in seiner grandiosen Wucht vorher noch kaum dagewescnen Siegeszug das ganze Volk eroberte, da stieg naturgemäß das Interesse an des Führers Buch ins Ungemossene. Schon im Die ersten Prospekte. Auf dem oberen der ursprünglich vorgesehene Titel. — Rechts darunter: Entwurf zu einem Flugblatt v. Rudolf Hetz. Oktober des Jahres 1933 wurde die Auflage von einer Million überschritten. 1934 stieg die Auflage auf 1 177 000, 1935 auf 2 127 000, 1936 aus 2 717 000, 1937 auf 3 447 000 und jetzt, wo wir die Mitte des Jahres 1938 überschritten haben, wurde die Auslage von vier Millionen erreicht. »Mein Kamps« stellt daher einen Buchcrfolg dar, wie er bis jetzt nicht einmal annähernd erreicht worden ist! Und wie der Führer, so eroberte sich auch sein Werk die Herzen aller deutschen Volksgenossen. Vielfach hat sich eine sehr schöne Sitte eingebürgert: über 20 000 deutscher Gemeinden — unter ihnen z. B. die Hauptstadt der Bewegung, Aachen, Magdeburg, Stuttgart, Halle, Hanno ver und Leipzig --- überreichen jedem Hochzeitspaar ein beson ders schön ausgestattetes Exemplar von »Mein Kampf- als Hochzeitsgabe. Und was könnte man diesen Menschen auch Schöneres mitgcben als ein Buch, dessen Inhalt das Schicksal eines Volkes bedeutet! Selbstverständlich wuchs mit den gewaltigen innerdeutschen Erfolgen des Nationalsozialismus auch das Interesse des Aus landes, dem über die Persönlichkeit des Führers soviel vorgelogen wurde, daß cs kaum begreifen konnte, daß Deutschland nicht längst unter der Regierung dieses «Fanatikers und Mordbren ners- ein Trümmerhaufen geworden war. So begannen auch ausländische Verlage sich für das Buch des Führers zu inter essieren, und am 1l. Oktober 1933 konnte im Verlag Houghton, Mifflin L Co. in Boston und New Dort als erste fremdsprach liche Ausgabe die amerikanische erscheinen. (»Llz- battlv-, 1>z- -4ckolk Uitior. ^bi'ickpock anck Nrnnslateck bv kl. 4?. 8. Ouxckalv, Preis Dollar 3.—. Später folgte dieser Ausgabe eine weitere zum Preise von Dollar 2.50.) Fast gleichzeitig mit dieser ameri kanischen Ausgabe, nämlich nur zwei Tage später, brachte der Verlag Hurst L Blackett, Ltd., London, eine englische llber- 650 Nr. 195 Dienstag, den 23. August 1938