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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1938
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Berlins an den Beständen der Bücherei ist. Aus der Ge- scllschaftsbücherei wurde so eine ständig be nützte lebendige Bücherei für die gesamte Öffentlichkeit. Bibliothekar Lange und seine Mitarbeiter spüren täglich, wie wertvoll die Bücherei für die verschiedensten Arbeiten ist, sie stehen in lebendigster Verbindung mit allen Besuchern, wie sie sich schöner kein Bibliothekar denken kann. Um gerade dem im Beruf stehenden Menschen die Möglichkeit zur Benutzung zu geben, ist die Bücherei an vier Tagen der Woche bis 20 Uhr geöffnet. Auch die Leihfrist ist mit vier Wochen reichlich bemessen. Auswärtige Entleiher erhalten die Bücher zugesandt. Neben Einzelpersonen dient die Bücherei den Anforderungen von Staats- und Parteistellen, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Und nun die Bestände der Bücherei. In den letzten Jahren waren die Ncueingänge entsprechend der anwachsenden Produk tion sehr groß. Dabei leistet das »Tägliche Verzeichnis-- und das -Börsenblatt-- wertvolle Dienste, die neu herausgekommenen Zetteldrucke der Deutschen Bücherei sind in der Kolonialbüchcrei schon eine Selbstverständlichkeit geworden. Erfaßt wird grundsätzlich alles, was mit Kolonien zu tun hat, auch Zeitschriften, diese sogar in einer bis jetzt in Deutschland sonst nirgends erreichten Vollständigkeit. Wenn 1929 nur wenige koloniale Zeitschriften regelmäßig bezogen wurden, so erhält die Bücherei heute laufend dreihundert Zeit schriften des In- und besonders des Auslandes. Gerade die Aus wertung der Zeitschriften ist unentbehrlich für denjenigen, der sich mit kolonialen Fragen beschäftigt. Findet doch jedes Pro blem zunächst seinen Niederschlag in der Zeitschrift. Damit deren Inhalt fruchtbar werden kann, wird er in Stichworten sestgehalten und ist damit jederzeit greifbar. Neben dem erzählenden Schrifttum findet sich das Schrift tum aller Gebiete, soweit es mit den Kolonien in Verbindung steht. Mit großer Sorgfalt sammelt der Leiter der Bücherei aus ländisches Schrifttum über Kolonialfragcn, amtliche Berichte, soweit sie erreichbar sind, Parlamcntsbcrichtc, die sonst kaum so vollständig vorhanden sein dürften. Die Deutsche Kolonialbibliothek ist heute nicht mehr wcg- zudenken aus der Reihe der wichtigen Spezinlbüchereicn, die wir in Deutschland besitzen. Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig sie für unser Volk geworden ist. Das wird auch in kommenden Jahren nicht anders werden. Das Buch ist einer der wesentlichen Vermittler kolonialer Gedanken. Paul Ritter, der bekannte Schriftsteller auf kolonialem Gebiet, sagt einmal von der Aufgabe kolonialen Schrifttums und damit auch der Bücherei: »Der Deutsche soll aus der guten Kolo nialliteratur das schöpfen, was das A und O nationalsozialistischen Gei st es ist: Stolzes Volksbewußtsein und glühende Vaterlands liebe bei gebührender Achtung vor fremden Nationen und Leistungen». E. W. Langen. Lob der Kameradschaft! Berufskundliche Arbeitswoche in Langenberg (Rheinland) vom 24. bis 31. Juli Eigentlich ist es noch gar nicht >an der Zeit, über eine Beruss- kundliche Arbeitswoche — die erste dieses Jahres — zu berichten, die zwar zu Ende gegangen ist, einen aber noch immer stark be schäftigt, weil sie Aufgaben gestellt hat, die nicht nur die Mitarbeit aller Teilnehmer vor und während der Arbeitswoche zur Voraus setzung hatten, sondern auch zu nachträglichen Studien und einer Verarbeitung des reichen — vor allem bücherkundlichen — Stoffes nach den übermittelten Anregungen verpflichtet. Durch die planmäßige Arbeit und starke Beanspruchung der Kräfte aller Teilnehmer ist diese Berufskundliche Arbeitswoche zu Langenberg nach dem Urteil von Teilnehmern an Arbeitswochen der vergangenen Jahre besonders gekennzeichnet, und wenn alle — auch die jüngsten — trotz knapper Vorbereitungszeit ihren Beitrag zur Arbeitstagung geliefert und darüber hinaus die außergewöhnliche Beanspruchung ausdrücklich gewürdigt haben, so ist damit erneut be wiesen worden, daß der Jungbuchhandel von einem hohen Berufs ethos erfüllt ist und den Sinn der Berufskundlichen Arbeitswochen erfaßt hat. Vielleicht entnehmen aber die Gestalter der Berufskundlichen Arbeitswochen schon aus dieser Einleitung eine Anregung: Mit Recht wird von jedem Teilnehmer ein Bericht über die Arbeitstagung ge fordert; es sollte aber ein späterer Zeitpunkt für die Einreichung festgesetzt und dafür aufgegeben werden, daß der Bericht nicht nur eine Darstellung des Verlaufs der Tagung enthalten, sondern vor allem den Versuch erweisen soll, mit dem, was behandelt worden ist, in möglichst gründlicher »Aufarbeitung« selbständig fertig zu werden. Ein Bericht für das Börsenblatt dagegen kann nur eine groß zügige Schilderung geben für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, ist über auch bestimmt, jeue aufzurütteln, die sich bisher — sehr W ihrem eigenen Schaden — von den Berufskundlichen Arbeitswochen ferngehalten haben. Am Anfang der Woche stand — bewährtem Brauche gemäß — das Nundgespräch. Stellt euch vor: Die Terrasse einer der schönsten Jugendherbergen Deutschlands, das Bergische Land i'm Glanze der Abendsonne, und junge Deutsche aus nahen und fernen Gauen, auch aus der Ostmark, meist Buchhändler, aber auch Dichter und Biblio thekare. Sie berichten der Reihe nach schlicht aus ihrem Leben und Schaffen. Die ersten Berichte sind Monologe, bald aber entspinnt sich ein frohes Hin und Her, der eine will noch dies, der andere noch das vom »Berichterstatter« wissen, und beim Abendlied «fühlen alle dank bar: Wir sind zusammengeführt zu einer guten Kameradschaft, die Tagung gelingt. Es freut sich der in vielen Schulungslagern erprobte Leiter der Arbeitswoche, Landesfachberater Pg. Ludwig Litt- m a n n, Düsseldorf, den man während der Tagung kaum als Lager leiter bemerkte, so fein hat er geleitet, und mit ihm freuen 'sich seine Helfer und alle anderen Kameraden. Was noch -zur Kameradschaft zu sagen ist, sei gleich hier einge fügt: Unmittelbar aus dem Nundgespräch ergab sich die Notwendig keit einer Freizeit-Taufe, am folgenden Tage mit viel Wasser zele briert durch einen in Säcke gehüllten und mit einer echten Mist gabel ausgestatteten Herrn Bibliotheksdirektor als Neptun. So wurden die komplizierten und langatmigen bürgerlichen Namen durch knappe, passende ersetzt, wie Utz, Brummy, Luli, und wie sie nun alle heißen. Das war heiter, besonders schön aber war, daß es keine Gruppen gab, weder von Prominenten noch von anderen, und wenn wir zu den Mahlzeiten zusammeusaßen — ein Lob unserm prächtigen Herbergsleiter Willy Schlupp und seiner Frau! — gab es eigentlich keine Privatgespräche, sondern, die sich unterhielten, unterhielten alle. Nicht.wahr, Utz und Seidelbast, und ihr anderen »Lautsprecher«?! Nun die Arbeit: Jeden Morgen, nach Morgensport nebst Früh stück, manchmal auch noch nachmittags, nahm uns Bibliotheksdirektor vr. Walther Rumpf, Bochum, mit seiner die ganze Woche hin durch geführten Arbeitsgemeinschaft zur »Geschichte als national- politische Aufgabe« in Anspruch. Wer kennt diesen temperamentvollsten aller Freizeitlehrer, die ich bisher erlebt habe? Nur der nämlich kann ermessen, was es bedeutet, wenn dieser vr. Rumpf zur Ein leitung selbst erklärte: »Jungbuchhändler, ich mute Euch etwas zu!« Aber recht so, vr. Rumpf, gerade planmäßige und gründliche Arbeit, die weder den Kopf noch den Hosenboden mitleidig schont, bringt uns vorwärts, und wir sind ja eifrig mitgegangen und haben Dir im Nundgespräch am Schluß der Woche gerade für die »Zumutung« gedankt! Kurzum: Ausgehend von den in reger Aussprache entwickelten Grundbegriffen Geschehen, Forschung, Volk übermittelte vr. Rumpf — ergänzt durch planmäßig eingesetzte Referate einer großen Zahl von Teilnehmern — ein klares Bild von der Geschichte und Ge schichtsschreibung des neunzehnten Jahrhunderts in nationalsozia listischer Sicht. Welcher Jungbuchhändler hätte eine solche Arbeits gemeinschaft nicht nötig gehabt? Diese Frage als Mahnung an die jenigen Jungbuchhändler, die an der Langenberger Berufskundlichen Arbeitswoche hätten teilnehmen können. In Zukunft entschließt^Euch, solche Gelegenheiten wahrzunehmen! In gedanklicher Verbindung zu dieser Arbeitsgemeinschaft zur »Geschichte als nationalpolitische Aufgabe« standen auch die beiden Einzelvorträge, die auf der Tagung gehalten wurden: vr. Ger- 652 Nr. 195 Dienstag, den 23. August 1938
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