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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Seminar für Buchhandelsbetriebslehre ander Handelshochschule zu Leipzig Arbeitsbericht über das Soimiiersemestcr 1938 1. Vorlesung Im vergangenen Sommersemester hielt Professor vr. Mcnz im Rahmen des Hochschnlbetricbcs eine zweistündige Vorlesung über B u ch h a n d e l s b e t r i e b s l e h r e II: Vertrieb von Ge genständen des Buchhandels, Marktanalyse, Werbung. 2. S e in i n a r ü b u n g c n. (Referate und Ausspracheabende.) Die Scminarübungen wurden mit dem Bericht eines weib lichen Mitgliedes über »Vier Monate im englischen Buchhandel- begonnen. Die Vortragende sprach von ihren Erfahrungen bei Basil Blacklvcll, Oxford, William George's Sons, Bristol, und George L Edward Bumpus Ltd., London. Im wesentlichen vermittelten die beiden zuletzt genannten Fir men als Haupttätigkcitsfcld der Refcrcntin praktische Kenntnisse vom englischen Buchhandel. Berichtet wurde von der Bctricbs- organisation und Arbeitsweise der zwei Unternehmen, die als Sortiments- und Antiguariatsgeschäft ein weltweit ausgcbautcs Absatzgebiet haben. In der Aussprache stellten Parallelen zum deutschen Buchhandel die gemeinsamen und unterschiedlichen Merkmale in den Verkehrsformen und Vcrtriebsmethodcn fest und berührten die soziologischen Verhältnisse der englischen Bxichintcressenten. Das Referat bewies in seiner unmittelbaren Anschaulichkeit, wie wertvoll für den Buchhändler eine Aus landspraxis ist. In die Reihe vergleichender betriebswirtschaftlicher Unter suchungen über den Buchhandel und andere Erwerbszweige ge hörte ein Ausspracheabend, dem eine Presscmittcilnng der For- schnngsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirt schaftlichkeit, betitelt »der Warenkreis und die Han delsspanne in Drogerien-, zugrunde lag. Es ergab sich an Hand der Unterlagen, daß die Handelsspanne, d. i. die Dif ferenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis, beim Buchhandel zum Teil von ähnlichen Voraussetzungen wie beim Drogen- geschäst abhängig ist. Ein Unterschied beider Einzelhandels zweige besteht in der Warcnkenntnis seiner Vertreter, die beim Sortimenter bedeutend umfangreicher sein muß, da sic sich in weit größerem Maße auch auf Gegenstände erstreckt, die nicht vorrätig sind. Das Lager des Drogisten ist meist investiertes Eigenkapital, während der Sortimenter durch den Bedingtver kehr weniger bares Geld festlegt und trotzdem einen größeren Bücherbestand unterhalten kann. Der Drogist erzielt mit einem kleinen Kapital bei verhältnismäßig schnellem Umschlag auch bei Artikeln mit bescheidener Gewinnspanne einen aufs Ganze ge sehen auskömmlichen Ertrag. Eine andere Lage ergibt sich für den Buchhandel. Seine Handelsspanne muß größer sein, da der LagcruiBchlag wesentlich langsamer von statten geht. Die schein bar hohen Rabattsätze des Buchhändlers sind deshalb auch nicht unberechtigt, denn der Sortimenter muß z. B. notgedrungen umfangreichere Kreditgeschäfte als der Drogist betreiben, was einen hohen Zinsverlust und ein entsprechendes Delkredererisiko bedeutet. Die Beobachtung der Kosten- und Ertragslage anderer Handelszweige vermittelt besonders dem Sortimentsbuchhändlcr hinsichtlich der Betriebsrationalisierung wertvolle Aufschlüsse. Im Zusammenhang mit der zwölften Tagung desInter - nationalen Verlegcrkongresscs in Leipzig stand eine Besprechung über das Wesen und die Aufgabe dieser Ver anstaltung und die geschichtliche Entwicklung ihrer Vorläufer. Der früheste Anlaß zu diesen in größeren Zeitabständen sich wieder holenden Tagungen waren im letzten Drittel des lg. Jahrhunderts Bestrebungen französischer Bühnenautoren zum Schutze geistigen Eigentums. Paris ist auch die Stadt, in der im Jahre 1878 unter der Führung Victor Hugos der erste größere Zusammenschluß der Autoren zu einer »Lssociution littörairo et urtivtigus inter nationale- stattfand, mit dem Ziel, eine international verbindliche Urheberrcchtsgcsetzgebung vorzubcreitcn. Als Folge erwuchsen aus gemeinsamen Interessen von Schriftstellern und Verlegern Literar- verträge und literarische Konventionen. 1884—1886 fanden Be sprechungen über den internationalen Urheberschutz in der »Ber ner Übereinkunft- ihren vorläufigen Abschluß. Diese Übereinkunft war auch die eigentliche Ursache zur Organisation der Verleger, die 1896 anläßlich einer Tagung der »Lssociation littörairo- ihrc Ansprüche anmeldctcn und in einzelnen Ländern zur Bil dung von Verlegervereinen schritten. Die Fülle fachlicher Fragen von internationaler Bedeutung, die auf den bisherigen elf Vcr- lcgcrkongressen zur Sprache kamen, haben auf die gesamten Rechtsverhältnisse zum Schutze der geistigen Arbeit befruchtend gewirkt. Auch die diesjährige Tagung mit ihrem reichen Arbeits- Programm, das eingehend besprochen wurde, behandelte sowohl das literarische und künstlerische Urheber- und Verlagsrecht als auch zeitgemäße aus dem Handel mit Büchern, Musikalien und Kunstwerken entstandene Probleme. Die bereits in vergangenen Semestern durchgeführtcn Unter suchungen zur Buchwerbnng wurden durch mehrere Referate weitergeführt. Ein allgemeiner »überblickzurbuchhänd- l c r i s ch c n'W e r b u n g- grenzte zunächst dieses Gebiet gegen über ähnlichen Maßnahmen des übrigen Warenhandels ab und umriß die psychologischen Voraussetzungen der Werbung als sol cher. Es folgte dann eine Zusammenstellung der Wcrbemaß- nahmen und -Möglichkeiten des Verlegers und Sortimenters. Wichtiger als alle Werbefeldzüge ist der gute Ruf eines Unter nehmens. Das gilt besonders für das Sortiment, das seiner Struktur nach den üblichen Werbcmethoden widerstrebt und in entscheidender Weise durch seine Leistungen und Bctriebslultur vom Erfolg abhängig ist. Alle Werbung darf nicht eine Be einflussung des Publikums um jeden Preis sein, sondern sie muß von der im Wirtschaftswcrbungsgcsetz verankerten Forderung nach Wahrheit ausgehen. Die Frage nach der Zusammenarbeit von Buch- handclundTagesPresseindcr Förderung des deutschen Schrifttums durch Anzeigenwerbung wurde an Hand einer Rundfrage (ausgegangen von Prof. Or. Menz) untersucht, die an Buchhändler gerichtet war, die in irgendeiner Beziehung zu einem Zeitungsverlag stehen. Von WO versandten Fragebogen kamen 99 beantwortet zurück. 82 verwertbare Antworten ver teilten sich auf 54 Sortimenter und 28 Verleger und bildeten die Grundlage der statistischen Auswertung. Uber das Ergebnis be richtet im einzelnen demnächst ein Aufsatz an dieser Stelle. Das in diesem Referat bereits kurz angeschnittene Problem des Wertes der Buchbesprechung fand eine eingehendere Behand lung in Ausführungen über die Literaturbeilage »Buch der Zeit- des »Duisburger Generalanzeigers«. Der Referent gab zunächst einen einleitenden Überblick über den ideellen und materiellen Wert der Buchbesprechung in ihren Be ziehungen zum Autor, Verleger, Sortimenter, zur Presse und zum Leser und über die Forderungen, die an eine Wiedergabe in der Presse schlechthin zu stellen sind. An Hand des oben genann ten Einzelfalles wurden dann die Voraussetzungen für eine gute Buchbesprechung geprüft. Die kritischen Ausführungen betrafen die formale Seite der Litcraturbcilage, die Auswahl der ange- zeigtcn Bücher, die sprachliche Form der Besprechungen und den vermutlichen Leserkreis des Generalanzeigers. Aufschlußreiche Parallelen zu den Liternturbcilngcn anderer Zeitungen, sowohl der Provinz als auch bedeutender Großstädte, verstärkten den Wunsch, das Ergebnis des Referates in kommenden Semestern an anderen Beispielen der Tagesprcssc zu vergleichen. Mit der Wirtschaftlichkeit i n d e r b u ch h ä n d l e - rischen Zusammenarbeit beschäftigte sich ein Referat, dessen Inhalt durch praktische Erfahrungen des Vortragenden be stimmt war. Im Mittelpunkt stand die Erörterung von Män geln, die sich für die Wirtschaftlichkeit des Gesamtbiichhandcls ans der uneinheitlichen Anlage von Verlagskatalogcn, den An gaben im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels und den Formatuntcrschieden der Buchhändlcrfakturen ergeben. Mit dem ersten Punkt hing die Frage zusammen, inwieweit eine Normung 744
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