Bericht aus einer Feuerstellung der Westfront „Bohan Falkberget, in Deutschland ein fast neuer Name! Andererseits - sein Roman ,Ini Zeichen des Hammers' scheint so wertvoll zu sein, daß sich der Name Falkberget zumindest auf Jahre hinaus bei uns lebendig halten wird. So ist es wenigstens die Meinung eines unserer bewahrten Mitarbeiter, den wir als einen klugen und überlegenen Kritiker schätzen und der uns soeben als Offizier aus dem Felde, sogar aus einer Feuerstellung der Westfront, einen kleinen Bericht über Falkberget und seinen Roman vorlegt. Wir zitieren aus diesem Bericht von vr. Karl Blumes: ,Vor einem halben Bahre etwa las ich den Roman, auf den ich nun unter so ver änderten Umständen - im Felde - kurz Hinweise. Dieser Hinweis entsteht also aus Erinnerung, die aber zugleich nun ein Maßstab für das Wesentliche des Werkes ist. Namen fehlen in meinem Bericht, aber ein paar Verse von irgend einer Stelle des Romans haben sich mir eingeprägt: »Ein kurzes Weilen im Lande des Lebens, mit Stab und Kerze - noch im Enteilen, dem Tode entgegen, klingt es dem Herzen.« Diese Verse könnten als Motto über den drei Büchern des Romans stehen. Eine Fülle von Menschenschicksalen führt der Dichter uns vor, er führt uns mitten in das Leben einiger Hauptgestalten hinein und entläßt uns, ohne daß ihrer aller Charakteristik abgeschlossen wäre; immer neue Gestalten sind in das Blickfeld getreten; »mit Stab und Kerze«, ein wenig ihren Weg übersehend und mit irgendeinem Halt - wie leicht bricht ein Stab! - gehen sie ihren Weg, ihrem Ziele entgegen, und stoßen auf Hindernisse, andere Willen kreuzen den ihren, unvermutet leuchtet das Glück oder schlägt das Schicksal sie nieder: aber über allem Leid, aller Not leuchtet das Leben als das Herrliche: »Noch im Erw ecken, dem ^ode entgegen, klrngt es dem Herzen«. Reichssender Köln, 17. November I9Z9 ? ^ I, r.18'1' VLKI.^6 I. L I ? 2 I 6 154 Nr. ir Sonnabend, den 13. Januar 1940