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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1899
- Strukturtyp
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- 1899-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1899
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(Norden, Soltau) mitteilt, ergiebt sich eine wesentliche Zunahme der Anwendung der Antiqua )eit 1860. In jenem Jahre stellte sich nämlich der Prozentsatz der in Altschrift gedruckten Bücher auf nur 21,76 Proz. Nach zehn Jahren war er auf 25,34 Proz., 1880 auf 34,92 Proz., 1890 auf 38,56 Proz. und im verflossenen Jahre auf 40,40 Proz. gestiegen. Die letztere Ziffer ist übrigens schon zweimal überschritten worden: 1892 (mit 40,48) und 1896 (mit 40,88). Wie früher, so stellte sich auch 1898 nach der Zählung von Adolf Frey in Kassel das Verhältnis für die Antiqua bei den naturwissenschaftlichen und mathematischen Werken am günstigsten mit 90,28 Proz. (gegen 88,80 Proz. im Vorjahre); dann folgte die Medizin mit 82,06 Proz. (gegen 79,64 Proz.), das Bau- und Jngenieurwcsen nebst dem Bergbau mit 77,25 Proz. (77,28), Geo graphie und Karten mit 75,45 Proz. (72,98), Handel und Gewerbe mit 63,59 Proz. (64,22), Kunst, Theater und Prachtwerke mit 63,14 Proz. (62,83), Philosophie und Theosophie mit 61,81 Proz. (60,88) und Sprach-, Litteratur und Altertumswissenschaft mit 60,44 Proz. (58,77). Bei den anderen Fächern überwiegt die An wendung der Fraktur. Am meisten dominiert sie in der Belletristik mit 92,40 Proz. (gegen 92,68 in 1897), in der Theologie mit 83,95 Proz. (83,68), in der Pädagogik mit 77,91 Proz. (78,67), in der Kriegswissenschaft mit 76,63 Proz. (75,78), in der Haus-, Land- und Forstwissenschaft mit 75,26 Proz. (72,24). Im ganzen wurden im vorigen Jahre 10 329 Werke in Fraktur und 7003 in Antiqua gedruckt gegen 10 599 bzw. 7055 im Jahre 1897. —r. Volkshochschule in Hamburg. — Zu dem lange vorbereiteten Plan der Gründung einer Universität, vielmehr Volksuniversität in Hamburg hat jetzt, wie der Beilage zur Allgemeinen Zeitung von dort gemeldet wird, ein Ausschuß der Hamburger Bürger schaft Stellung genommen anläßlich einer Senatsvorlage, die eine halbe Million von der Bürgerschaft forderte zur Errichtung eines Vorlesungsgebäudes, da die bisher benutzten Räume nicht für alle Fälle ausreichen. -Vor fünf Jahren richtete die Hamburger Ober schulbehörde Vorlesungskurse ein, die zum größten Teil im Winter, zum Teil aber auch im Sommer stattfinden und teils von Uni versitätsprofessoren, teils von Hamburger Spezialgelehrten ge halten werden. Ein Teil dieser Vorlesungen bezieht sich auf ganz spezielle wissenscbaftliche Fächer, und cs wird zur Teilnahme auch eine bestimmte Vorbildung gefordert. Diese Vorlesungen tragen genau den Charakter der Universitätsvorlesungen und Seminare; der größere Teil der Vorlesungen ist für ein Publikum mit guter Allgemeinbildung bestimmt, das sich in einem bestimmten Fache weiterbilden will, und unter diesen Vorlesungen befinden sich wieder etliche speziell aus dem Gebiete der Litteratur, Geschichte, Völkerkunde, Volkswirtschast rc., zu denen ein derartiger Zudrang stattfindet, daß man das größte, 450 Menschen fassende Auditorium des Johanneums zweimal füllen könnte. Es haben sich im letzten Winter 7882 Hörer und Hörerinnen einschreiben lassen. Der Senat beabsichtigt nun das Vorlesungswesen weiter auszudehnen, und möchte deshalb zur Ergänzung der bisherigen Räume im Johanneum und in den wissenschaftlichen Anstalten ein Vorlesungsgebäude speziell mit ganz großen Auditorien, bis zu 1000 Personen fassend, erbauen. Diesen Antrag lehnte der Ausschuß ab, nicht weil er einer Ausdehnung des Vorlesungswesens unsympathisch gegen überstände, sondern weil er noch nicht völlig glaubt übersehen zu können, nach welcher Richtung sich das Vorlesungswesen am meisten entwickeln wird. Es könne sich sehr leicht schon in den nächsten Jahren zeigen, daß das Vorlesungswesen in andere Wege geleitet werden müsse, da das Bedürfnis sich noch anders gestalten könne. Der Ausschuß wies also damit den Gedanken einer Universität Hamburg nicht ab, wenn er sich auch verwahrt, jetzt schon entscheiden zu sollen, nach welcher Richtung sich das Vorlesunqswesen entwickeln wird. Um aber einer Entwickelung nicht im Wege zu stehen, empfiehlt er der Bürgerschaft, dem Senat vorzuschlagen, daß er die Stadtbibliothek, bekanntlich eine der größten Bibliotheken Deutschlands, aus dem Johanneum verlege, wo sie nicht absolut feuersicher untergebracht sei, und dann die so gewonnenen Räume zu Auditorien umgestalte. Der Vorschlag ist nicht unpraktisch, besonders da die Verlegung der Stadtbibliothek wünschenswert ist. Die Entscheidung darüber, in welcher Weise das blühende Vorlesungswesen Hamburgs auszugestalten ist, hat man dadurch um eine Reihe von Jahren hinausgeschoben, um zu sehen, nach welcher Richtung sich das meiste Bedürfnis kundgeben wird.» Zwingli-Museum. — In Zürich ist es durch das Wirken des Zwingli-Vereins im Bunde mit der Stadtbibliothek gelungen, ein recht vollständiges Zwingli-Museum einzurichten, das im Helmhause, dem Gebäude der Stadtbibliothek, untergebracht und am 28. Juni eröffnet worden ist. Der Frankfurter Zeitung wird darüber aus Zürich geschrieben: -In einem besonderen Saale findet sich hier eine wohlgeordnete Sammlung von Gegenständen zusammengestellt, die auf Zwingli und seine Zeit Bezug haben. Den größten Raum beanspruchen die Druckwerke, vornehmlich aus Basler und Züricher Offizinen stammend und interessant für den damaligen Stand typographischer Ausschmückung. Der Inhalt der Bücher und Schriften ist zumeist ein theologischer. Die Sammlung der von Zwingli veröffentlichten Druckschriften ist ziemlich vollständig und zeigt die Doppelbethätigung Zwinglis als Mannes der Kirche und des Staates, als den er sich schon in seinen ersten Schriften gegen die Fastenspeisen und gegen das Reis- laufcn erwies. Auf den meisten Zwinglischriften steht bezeich nenderweise das evangelische Motto: -Kommet her zu mir, die ihr voll Arbeit und beladen seid, ich will euch Ruh' geben». Lutherische Bibelübersetzungen aus Basel (1523) und Zürich (1524 —1529) aus den Druckereien von Hager und Christoffel Haschender sind in hübschen Exemplaren vorhanden, desgleichen die erste Züricher Bibelübersetzung von 1530 und eine Prachtausgabe der selben in zweifarbigem Druck von 1531. Nicht unerwähnt bleibe das seltene Stück des -Kirchendiebs- und Ketzer-Kalenders- von Thomas Murner, einer in Kalenderform gehaltenen Gegenschrift gegen ein gleichfalls vorhandenes evangelisches Flugblatt aus St. Gallen. Die Bibliothek Zwinglis mit handschriftlichen Notizen desselben birgt das Museum gleichfalls. Unter den auf bewahrten Handschriften finden wir Druckmanuskripte Zwinglis (u. a. das Manuskript zu seiner Schrift gegen die Wieder täufer), auch eine griechische Abschrift der Paulinerbriefe von Zwinglis Hand, ferner zahlreiche Briefe hervorragender Zeitgenossen (Thomas Platter, Beatus Rhenanus, Glareanus und andere) an Zwingli und dessen Nachfolger Bullinger, Briefe von Familien angehörigen Zwinglis, ein Schreiben von Zwingli selbst, von dem Landgrafen Philipp von Hessen, auch einen Lutherbrief. Eine weitere Abteilung bilden die Urkunden (darunter die über Zwinglis Bestallung als Leutpriester, ein Ablaßbrief Samsons u. a. m.), ferner eine Anzahl Medaillen, sowie Bilder (Portraits), einige in Oel ausgeführt, einige Handzeichnungen, die meisten aber Holzschnitte, Zwingli, Luther und andere Männer aus der Zeit der Reformation darstellend. — Es besteht die Absicht, nach Art des Zwingli-Museums auch noch eine andere bedeutsame Periode des Züricher Geisteslebens in gleicher Weise all ooulos zu führen, und wir werden wohl, wenn der notwendige Neubau oer Stadtbibliothek Thatsache wird, aus den Schätzen der Bibliothek ein Bodmer-Breitinger- Zimmer und ein Lavater - Goethe - Kabinett eingerichtet erhalten. Unser verdienter Stadtbibliothekar Dr. Hermann Escher hat übrigens schon einen Anfang gemacht und neben dem Zwingli- Museum jetzt ein Gottfried-Keller-Zimmer eingerichtet, das des Dichters Zeichnungen, Aquarelle und Oelbilder aus seiner Künstlerperiode, Manuskripte, Ehrengeschenke und zahlreiche Briefe (u. a. von Berthold Auerbach, Frciligrath, Leutholo, Böcklin, Wagner, Nietzsche) enthält.» Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 8ooialismus, ^rbsitsr- und Lodenkrags, Industris und Xunkt- vossv. Dagsr-Oatsdog 415 (I. llail dsr Libliotüslr dss f Dubli- oistsn Dr. 6uido 7Vei88 sutbaltsnd) von dosspü Dasr L Oo. in Dranlckurt a.N. 8". 62 8. 1357 kirn. Die Dunst dsr Ronaissanos. dlalsrsi, DoDsebnitt, Dupksrstiob, 8lculptur, ^.robiteictur, Luustgsivsrbs. Dagsr - Oatalog 416 (ontbaltovd sinsn Beil dsr Libliotbolc dos 1 Dunstlristorilcsrs Douis Oourajod in Daris) von dosopb Lasr L Oo. in Dranlc- knri a dl. 8". 103 8. 1586 Hru. mit sinom Künstler- und Orts-Vsrrsiobnis. Dibliograpbisoligr dlonatsbsriclit über nsu srsobisnsns 8obul- und DvivsrsitLtssolirikton (Dissertationen — Drogrammabbandlungsn — I labil itationssabriktan oto.), brsg. von dsr /.entralstelle kür Dissertationen und Urogramme dsr Duebbandlnng Oustav Dooü 6. m. b. U. in Dsipriq. 10. daürg. dir. 10, 1. duli 1899. gr. 8°. 8. 125—136. Nr. 2984—3271. Durae L Oo.'s Dinguistis Oataloguo. 8". 8. 233—248. Nr. 3098 —3300. Dondon, Durao L Oo. Durao's Oriental Inst. Val. X, Nr. 6, duni 1899. 8". 8. 149—176. Dondon, Durao L Oo. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportlitteratur des In- u. Auslandes. Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. VlII. Jahrgang 1899, Nr. 6, Juni, gr. 8°. S. 81—96. Verlag von Zuckschwerdt L Co. in Leipzig. Klinisch L Co. in Frankfurt a/M. — Der bisherige alleinige Inhaber Herr Karl Klinisch ist am 1. Juli aus der Firma Klinisch <L Co. ausgcschieden. An seine Stelle traten sein Sohn Herr Eugen Klinisch und die beiden Schwiegersöhne Herr
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