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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1899
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- 1899-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1899
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5196 Nichtamtlicher Teil. 164, 18. Juli 1899. Möglichkeit gekürzt.« (tz 1, Abs. 2.) Was als Nebensächliches aufzufassen ist, geben die folgenden Paragraphen an. Ich meine, es ist z. B. vollkommen ausreichend, — auch für die meisten Spezial-Bibliographieen, — wenn durch ein hinter den Titel gesetztes sF.s angedeutet wird, der Titel sei in Fraktur gedruckt, und durch sF. n. ^.rck.s, daß der Titel in Fraktur und Antigua gemischt gesetzt sei. (tz 4.) Auf diese Art kann der störende Wechsel von Fraktur- und Antigua schrift in den Titelaufnahmen der Kataloge und Biblio graphieen vermieden werden. Anstatt typographische Eigen heiten wie l statt s, n statt v, V statt H, an oder vv statt >v getreu zu kopieren, wird einfach die heute übliche Schreibung eingesetzt (Z 5) und dadurch eine größere Uebersichtlichkeit des Titels erreicht, ohne daß irgend etwas von Bedeutung auf gegeben worden wäre. Ebenso ist es, wenn man Wörter, die in der Vorlage ganz in Majuskeln gesetzt sind, in die sonst gebräuchliche Schreibung überträgt. Ferner ist es durchaus gerechtfertigt und sogar wünschens wert, daß man fehlende Interpunktionszeichen und fehlende Accente überall da, wo es für das Verständnis nötig ist, hinzufügt. Im Titelsatz mit seinen kurzen Abbrechungen sind eben die Interpunktionszeichen überflüssig; sie werden aber notwendig, sobald der Titel fortlaufend gesetzt wird. Ebenso natürlich treten die ausgefallenen Accente ein, wenn Majuskelschrist in Minuskeln umgesetzt wird. Es versteht sich auch von selbst, daß in denjenigen Fällen, in denen die Regeln der Instruktion zur Unterscheidung ver schiedener Drucke einer Schrift nicht ausreichen, die unter scheidenden Merkmale noch hinzugefügt werden müssen (H 24) und auf Fach-Bibliographieen zu verweisen ist. Als Bei spiele von verschiedenen Drucken derselben Schrift, die nur in Kleinigkeiten von einander abweichen, sind kleine Schriften von Luther und die ersten Ausgaben von Schillers Räubern angeführt (Beispiele 54, 55). Die Inkunabeln, die gleichfalls einer eingehenderen Katalogisierung bedürfen, werden vor läufig ganz kurz ausgenommen, da eine besondere Bearbeitung dieser wichtigen Frühdrucke in Aussicht genommen ist. Zusätze zu dem gedruckten Titel werden in runde Klam mern (. . .) eingeschlossen, wenn sie dem Werke selbst ent nommen sind, in eckige s. . .j, wenn sie anderen Quellen ent stammen. Stehen auf dem gedruckten Titel eines Buches irgend welche Klammern, so werden sie in der Aufnahme durch Winkelklammern < . -> wiedergegeben (Z 15 u. 5). Es wäre zu wünschen, daß sich diese vortreffliche Unterschei dung fortan in allen Bibliographieen einbürgern möge. Bei der Formatbezeichnung kommt man namentlich bei modernen Büchern oft in Verlegenheit. Die alten Format bezeichnungen Folio (2°), Quarto (4°) und Octavo (8°) rühren bekanntlich von der Zahl der Blätter bei ein- oder mehr maliger Falzung des Papierbogens her. Man kommt mit ihnen aber heute, wo das Maschinenpapier in außerordent licher Größe hergestellt werden kann, nicht mehr aus und sucht sich mit willkürlichen Bezeichnungen wie gr. 8«, Lexikon-8», hoch 4» u. dergl. zu helfen. Diese Gründe haben viele Bibliotheken veranlaßt, die Formate dadurch zu bestimmen, daß man die Höhe der Bände mißt. Die neuen preußischen Instruktionen schreiben folgende Maße vor: 8°— bis 25 em; 4» --- über 25 bis 35 em; 2° ---- über 35 bis 45 em; gr. 2" ^ über 45 em. Bei überwiegender Breite wird das Format (ebenfalls nach der Höhe gemessen) als quer-8», guer-4° u. s. w. bezeichnet (Z 12). Für die Einordnung der Titel in das Alphabet gelten die deutschen Umlaute ä, ö, ü, äu als ae, oe, ue, aeu, das holländische ij als das dänische o als oe, der griechische Lpü'ltns asxsr als b; i und j werden nicht unterschieden u. a. m. (8 22 u. H 4 der 2. Jnstr.). Es ist geradezu ein Bedürfnis, dieser Bestimmung weit über den Bereich der preußischen Bibliotheken hinaus Giltigkeit zu verschaffen. Für alle Be nutzer lexikalischer Werke und alphabetisch geordneter Ver zeichnisse wäre es eine große Erleichterung, wenn die Frage, wie die Umlaute in das Alphabet einzuordnen sind, einheit lich entschieden würde. Nehme ich jetzt ein deutsches lexi kalisches Werk zur Hand, sei es ein Wörterbuch oder ein Konversations-Lexikon, ein Adreßbuch, einen Katalog, eine Bibliographie oder irgend ein Register, so weiß ich nie, nach welchem Prinzip die Umlaute darin eingeordnet sind, ob ich Müller als Müller oder als Mueller finde, ob ich Bär bei Bae oder Bar, Goethe bei Goe oder bei Got, dürfen bei due oder bei dur suchen soll. Gewiß, beides läßt sich mit guten Gründen verteidigen; die eine Auffassung wird aus sprachwissenschaftlichen, die andere aus praktischen Gründen vorzuziehen sein. Aber im allgemeinen Interesse müßte man sich doch einigen können. In den deutschen Bibliotheken hat man sich, soviel ich weiß, überwiegend dafür entschieden, ä als ae, ö als oe u. s. w. einzuordnen, und für Preußen wird diese Auffassung durch die neuen Instruktionen allgemein giltig. Die deutschen Buchhändler halten dagegen zu einem großen Teile noch daran fest, ä wie a, ö wie o u. s. w. zu behandeln. Ich meine aber, sie geben nichts von Belang auf, wenn sie sich im Interesse der Allgemeinheit dazu entschließen, in neuen lexikalischen Werken oder neuen Auflagen älterer Werke fortan in dieser Frage mit den Bibliotheksverwaltungen Hand in Hand zu gehen.*) In den fortlaufenden Publikationen könnte die Aenderung in der Alphabetisierung füglich mit dem Jahre 1900 eintreten. Die zweite Instruktion betrifft die Ordnung der Titel in den alphabefischen Katalogen. Sie umfaßt alle vorkom menden Fragen in 211 Paragraphen, die durch zahlreiche Beispiele erläutert werden. Durch Marginalien und durch ein angehängtes Sachregister wird die Orientierung und das Nachschlagen wesentlich erleichtert. Ich möchte besonders auf merksam machen auf die Paragraphen 51 u. folgde., in denen die Behandlung der Namen in den verschiedenen Sprachen fest gestellt wird in klaren Regeln, die für alle Bibliographen zu beherzigen sein werden. Ich muß mich darauf beschränken, von dem weiteren Inhalt dieser Instruktion die Ueberschriften der Hauptkapitel anzuführen; Ordnung gleicher Namen ver schiedener Verfasser, Ordnung der Schriften desselben Ver fassers, Einordnung unter dem Titel, Ordnung von Verfasser namen und Titeln durcheinander. Daran schließt sich die Instruktion für den Gesamt katalog. Der preußische Gesamtkatalog, dessen Herstellung vor einigen Jahren begonnen wurde, bezweckt die zusammen fassende Verzeichnung aller Druckschriften, die in den größeren wissenschaftlichen Bibliotheken Preußens vorhanden sind. Da sich die Bestimmungen dieser Instruktion in der Hauptsache auf den Verkehr der einzelnen Bibliotheken mit der Geschäfts stelle des Gesamtkatatoges beziehen, so kann ich sie als rein bibliothekarische Verwaltungsmaßnahmen an dieser Stelle übergehen. Es ist zn erwarten, daß viele Bibliotheken, für welche diese Instruktionen nicht direkte Giltigkeit haben, die darin niedergelegte Mühe und Arbeit sich zu Nutze machen und die Regeln auch für ihre Kataloge anwenden werden. Es wäre *) Wir glauben nicht, daß der Buchhandel sich ohne Wider spruch dazu bequemen wird, seine Art der Alphabetisierung, die das e des Umlauts nicht beachtet, aufzugebcn. Seine Alphabeti sierung ist alt und hat sich als brauchbar erwiesen. Sie findet sich schon im ersten vierbändigen Heinsius, der 1812 erschienen ist und die deutschen Verlagserzeugnisse von 1700—1810 verzeichnet. Seitdem ist diese Alphabetrcgel fast in allen buchhändlerischen Katalogen und anderen Nachschlagebüchern des Buchhandels fest gehalten; auch die neuen Auflagen der Konversations-Lexika, viele Wörterbücher und sonstige auf dem Alphabet beruhende Bücher haben die praktische buchhändlerische Alphabetisierung. Red.
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