Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990718
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189907181
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990718
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-18
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
164, 18. Juli 1899. Nichtamtlicher Teil. 5197 aber auch, wie ich schon an mehreren Stellen betonte, sehr wünschenswert, wenn recht viele der buchhändlerischen Bibliographieen diese Regeln für ihre Zwecke verwerten möchten. Vielleicht entschließt sich die Hinrichs'sche Buch handlung dazu, ihre verschiedenen bibliographischen Verzeich nisse vom Beginne des 20. Jahrhunderts ab in einzelnen Punkten nach diesen mustergiltigen Instruktionen zu re formieren. Ich darf nicht schließen ohne hervorzuheben, daß das Werk auf bestem Papier vorzüglich gedruckt ist. Die Auswahl der verschiedenen Typen und die typographische Anordnung zeugen von einem erlesenen Geschmack. Berlin-Friedenau. vr. Jean Lo ubier. Geschästskäuse »ohne Aktiva und Passiva« und der Kredit. Ein Wink für junge Kollegen. Fast täglich kann man jetzt im Börsenblatt Anzeigen finden, in denen ein neuer Geschäftsinhaber darauf hinweist, daß er die Firma ohne Aktiva und Passiva erworben habe und daher für nicht bezahlte Saldi nicht aufkvnune. Der Betreffende fühlt sich hierbei in seinem vollen Rechte und ist es ja auch; aber ich muß bei solchen Anzeigen stets denken: der Herr Kollege ist sich der Tragweite seiner Handlungs weise sicher nicht bewußt, sonst würde er anders handeln. Wem kreditiert denn der Verleger? Meistens doch der ihm seit Jahren bekannten Firma, indem er bei einem Ver kaufe annimmt, daß der Verkäufer darauf sieht, sein Geschäft in gute Hände kommen zu lassen, wie er vom Käufer er wartet, daß dieser bestrebt sein wird, den Kredit der Firma sich auch weiter zu erhalten. Somit hat der Verleger es eben in erster Linie mit der Firma zu thun, und man kann nicht verlangen, daß er bei den unzähligen Besitzwechseln sich jedesmal nach dem neuen Inhaber in einem Auskunfts bureau erkundigt. Nun kommt ein solcher Verkauf ohne Aktiva und Passiva. Der Käufer ist durch die betreffende Anzeige für die früheren Saldi gesetzlich nicht mehr haftbar; das stimmt; der Verkäufer aber, der meist verzieht, läßt, wenn das Geschäft ihn nichts mehr angeht, die Sache laufen. Die Saldoreste rc. bleiben ungedeckt, und eine Klage gegen den früheren Besitzer ist für den Verleger zu mühsam und zu teuer; also macht man einen Strich durch den Saldo. Zugleich aber macht man auch einen Strich durch die Firma, und in der nächsten Liste der vereinigten Verlegervereine prangt die betreffende Firma mit einer stattlichen Zahl schlechter Noten. Man wird mir entgegnen, daß dies gegen die Statuten der Verlegervereine verstoße. Das stimmt nur halb; denn die Erledigung solcher Saldoreste verzögert sich derartig, daß der Verleger bei Abgabe der Liste von dem Verkauf ohne Aktiva und Passiva eben nichts weiß. Kurz und gut, die schlechten Noten sind da, und der neue Besitzer sieht sich gerade bei den bedeutendsten Firmen geschlossenen Konten gegenüber. Er hatte das Recht auf seiner Seite, als er infolge des Kaufs ohne Aktiva und Passiva die Zahlung der Saldi verweigerte; aber den Schaden hat er auch, und seinem Vorgänger ist dies gleichgiltig. Deshalb möchte ich dringend davor warnen, bei einem Geschäftskauf ohne Aktiva und Passiva diese wichtige Frage nach Bezahlung, d. h. garantierter Bezahlung der früheren Saldi ungeregelt zu lassen. Ehe diese Posten nicht genau festgestellt sind und der Betrag dafür in den Händen des neuen Besitzers ist, sollte der Kaufpreis nicht bezahlt werden, denn nur dann hat der Käufer die Hauptsache des Geschäfts mitgekauft: den Kredit und den guten Ruf der Firma. St. ' L. bl. .lakrduek t'iii' kkotoAraxkiv und liopro- duKti0I18t6eKlliK kn,' <1iM .ku>,l- 1899. vntsr NitwirstuuA üsrvorraASnäsr llasüiuännsr üsrausAtzAsbsu von RsA.-Natü Lrok. Or. ff. U. Lätzp. 13. ffastrAanZ. 80. 680 8. mit 156 tlööiläunASn iw Vsxts und 39 LunstbsilaZsn. Halls a/8. 1899, IV. lllnapp. Der 13. Jahrgang des Jahrbuches enthält, wie seine Vor gänger, eine größere Anzahl interessanter Originalartikel wissen- chaftlichen und technischen Inhaltes. An diese schließt sich ein Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Repro duktionstechnik. Den Schluß bilden die Patente, die auf photo graphische Neuerungen genommen worden sind. Die Ausstattung ist auch diesmal wieder gut, und von den beigegebenen Kunst beilagen sind manche schon deshalb interessant, weil sie aus hei mischen Kunstanstalten herrühren. Gleichzeitig legen diese Jllustra- tionsbcilagen Zeugnis von der hohen Leistungsfähigkeit unserer Leipziger Institute ab. In erster Linie sind die sehr schönen Drei- 'arbendrucke von Scheiter L Giesecke, sowie von Körner L Dietrich zu nennen, die jeder ausländischen Konkurrenz gewachsen sind. Weiter sind vertreten Meisenbach Riffarth L Co. und R. Löss mit Autotypieen, von denen die der erstgenannten Firma in Carl Meyers graphischem Institute gedruckt worden sind. Weitere Drei-, resp. Vierfarbendrucke stammen aus den Ateliers von Angerer L Göschl und Husnik L Häusler. Außerdem sind noch Heliogravüren, Lichtdrucke und Autotypieen anderer bekannter Firmen vertreten, die einzeln namhaft zu machen, zu weit führen würde. Recht in struktiv sind die mittels Korn- und Linienraster hergestellten vier Aetzungen von Gaillard in Berlin. Sic beweisen die große Ueber- legenheit der Linienraster über die Kornraster. Man macht große Anstrengungen, die Liniatur durch unregelmäßiges Korn zu ersetzen. Die bisherigen Versuche sind aber noch sehr wenig einladend, obwohl nicht zu leugnen ist, daß das unregelmäßige Korn für gewisse Arbeiten — z. B. den Farbendruck — noch Wichtigkeit Er langen wird. Zuvor müssen jedoch die Kornverfahren mehr aus gebildet werden, soweit dies überhaupt möglich ist. Von den Originalarbeiten sollen vorzugsweise die hervor gehoben werden, die für das Buchgewerbe von Interesse sind. G. Aarland bespricht in einem Artikel seine Versuche mit Kornrastern im Vergleich mit Linienrastern und giebt Mittel und Wege an, Kornraster auf einfache Weise selbst herzustellen, llr. I. Husnik stellt Betrachtungen über die Schwierigkeiten des Dreifarben verfahrens für den Buchdruck an. Um allen Schwierigkeiten vor zubeugen, die in der Aufnahme, der Plattenwahl, Beleuchtung, Ueber- tragung, Aetzung, Druck u. s. w. u. s. w. ihren Grund haben, ge nügt die Kenntnis der Theorie durchaus nicht, es gehört vielmehr eine tüchtige Portion Erfahrung dazu. Eine große Erleichterung und sicheres Arbeiten wird dann ermöglicht werden, wenn das Verfahren für den Dreifarbeubuchdruck von Aarland und Berthold, dessen Fertigstellung bcvorsteht, und welches das Resultat jahre langer mühsamer Arbeit ist, herauskommen wird. Halbton-Photo- lithographieen ohne Anwendung eines Rasters erzeugt A. Albert, indem er von dem Negativ eine Kopie auf photolithographisches Papier macht. Diese wird eingeschwärzt, aber nur mit der Sammetwalze entwickelt, um keine rauhen Töne zu erhalten. Beim Umdruck auf einen fein gekörnten Stein werden die ge schlossenen Teile des Bildes druckfähig zerlegt. Namentlich für die Chromolithographie ist diese Methode mit Vorteil verwendbar. — Auf zwei lichtempfindlichen Schichten basiert ein Positiv- und Negativ-Steindruckverfahren, das Regierungsrat Fritz ausgearbeitet hat. Dazu ist erforderlich, daß in dem Medium, in dem die eine Substanz sich löst, die andere unlöslich ist. Asphalt z. B. ist lös lich in Oel, Terpentin, Benzol, Chloroform. Leimchromat, unbe lichtet, löst sich in Wasser auf, im belichteten Zustande dagegen nicht. In keinem Falle aber wirken die Lösungsmittel des Asphalts auf Leimchromat ein. Das Verfahren läßt vielfache An wendung zu. W. Weißcnbcrger in St. Petersburg hat eine rationelle Auto typiemethode ausgcarbeitet, die er ausführlich beschreibt, lieber Autotypie stellen W. Unger und E. Ceranke in Wien Betrach tungen an, und zwar in Bezug auf Aetzung, Druck und Papier. Hazura-Wien berichtet über die Verwendbarkeit der Farblacke aus Theerfarbstoffen für Zwecke der graphischen Druckverfahren. Cr konstatiert, daß der schlechte Ruf, in dem die Anilinfarben stehen, ihnen vielfach mit Unrecht zu teil wird. -Es finden sich thatsäch- lich Farbstoffe unter denselben, die an Lichtechtheit dein Milori- blau nichts nachgeben und vom drucktechnischen Standpunkte aus auch zu den guten Druckfarben gehören.-- Selbstredend können sie nur mit sogenannten Füllungsmitteln, die den Farbstoff nicht chemisch verändern, verarbeitet werden. Hazura führt eine An zahl solcher Farbstoffe auf und giebt au, wie sie zu Druckfarben 690 LkchSundstchjigsler Jahrgang.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder