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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1899
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- Deutsch
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167, 21. Juli 1899. Nichtamtlicher Teil. 5271 sei noch nicht gekommen. Eine Erklärung, wofür der Herr als »Diplomat« im holländischen Meuvsblkä gefeiert wird, was zur Genüge den Geist kennzeichnet, mit dem die Mehr zahl der Holländer Stellung zur Konvention nimmt. Referent entgegnete Herrn Belinfante, daß er diese Erklärung schon seit zweiunddreißig Jahren zu hören gewohnt sei. Es sei Zeit, daß endlich einmal in einer gedruckten Denk schrift festgenagelt werde, wie sich Holland konsequent ablehnend verhalte; man solle dem Usrusr Uonvsntis-Uonä, der in Hol land selbst für den Anschluß an die Konvention thätig sei, sich aber leider noch in der Minorität befinde, damit zu Hilfe kommen. Der Vertreter des holländischen Verlegervereins, Herr de Lange-Amsterdam, sprach sich lebhaft für den Anschluß aus und versprach sich guten Erfolg von einer solchen Denk schrift, die in den weitesten Kreisen in Holland verbreitet werden müsse. Auch Herr Robbers-Amsterdam, der den Verein Elsevier vertrat, war derselben Meinung, man nüisse eine Pression auf die renitenten Elemente in Holland aus zuüben versuchen. Man müsse auch an die Vertreter im Parlament damit herantreten. Er berichtete, daß kurz vor seiner Abreise zum Kongreß noch eine Verlegerversammlung statt- gesunden habe, die sich lebhaft für den Anschluß an die Berner Konvention ausgesprochen habe. Ein Schwede, Herr Bo unter-Stockholm, berichtete, daß noch wenig Aussicht für den Beitritt Schwedens zur Berner Konvention sei. Man habe bis jetzt nur zwei litterarische Verträge geschlossen, mit Frankreich und mit Italien, in denen eine Schutzfrist von zwei Jahren auf schwedischer Seite zu- gcstanden sei. Allenfalls wäre Aussicht, ein ähnliches Arrangement auch mit England und Deutschland zu treffen, inehr würde aber augenblicklich kaum zu erreichen sein. Herr Macmillan-London bezweifelte, daß von Amerika mehr zu erreiche« sein wird, als jetzt zugestanden sei, man müsse mit diesem Wenigen zufrieden sein. Denn der Wider stand gehe von den amerikanischen Druckereibesitzern aus, und diese bildeten eine mächtige Korporation. Man fürchte drüben, von in England gedruckten Werken zum Nachteile der in Amerika gedruckten überschwemmt zu werden, sobald man den Schutz auf nicht in Amerika gedruckte Bücher ausdehne. Herr Macmillan glaubte indessen, daß die ameri kanische ll^xogrspbiorU Union sich in dieser Hinsicht im Irrtum befinde. Herr Engelhorn-Stuttgart entgegnete, daß die Verleger des Kontinents auf einem anderen Standpunkte ständen als die Herren in England. Der gegenwärtige Zustand mit Amerika sei einfach unerträglich. Es gäbe nur wenige Werke, die, wie Bismarcks »Erinnerungen«, die Unkosten einer in Amerika hergestellten Ausgabe vertrügen, und ohne diese sei der europäische Verleger rechtlos Amerika gegenüber. Herr Putnam-New Jork habe zwar auch wenig Hoffnung gegeben, daß eine Aenderung der gegenwärtigen amerikanischen Gesetz gebung zu erwarten sei. Aber trotzdem müsse unausgesetzt daran gearbeitet werden, bis ein Erfolg erzielt sei. Herr Barnes - New Dort schloß sich diesen Ausführungen an. Er sei der Meinung, daß diese Bemühungen vom Stand punkte der Moral und der Gerechtigkeit zu unterstützen seien. Endlich trat noch Herr Nutt-London für die Vorschläge des Referenten ein und war der Meinung, daß die Aus führung derselben dem internationalen Kvngreßbureau zu übertragen sei, das man ins Leben rufen wolle. Alsdann einigte man sich nach dem Anträge des Referenten zu folgendem Beschluß: 1. Es wird eine Denkschrift in französischer Sprache hergestellt, die den Bericht des Referenten und die Verhandlungen des Kongresses enthält. Diese Denkschrift wird von den Vertretern sämtlicher Kor porationen und Vereine, die an dem Kongreß teil genommen haben, uiiterzeichnet und durch den Druck vervielfältigt. 2. Diese Denkschrift wird an das Bureau der Berner Konvention in Bern zum Abdruck in dem Organ der selben, dem »Droit ckautenr« eingesandt, außerdem an die Regierungen der zur Berner Konvention gehören den Staaten, sowie an die Regierungen aller Länder, deren Beitritt erwünscht sei, mit der Bitte um thun- lichste Berücksichtigung. Ferner erhalten sie hervor ragende geeignete Persönlichkeiten in allen Ländern mit der Bitte, in ihrem Wirkungskreise im Sinne des Kongreßbeschlusses thätig zu sein. Herr Belinfante-Haag gab die Erklärung ab, sich für die Vsi-keniAm» an dieser Unterzeichnung nicht beteiligen zu können. 3. Referat. Ueber die Begründung von Fachschulen für Verleger und Sortimenter in den Ländern, wo solche noch nicht bestehen. Referent: Herr F. Baranger-Paris. Referent führte aus, daß man überall klagen höre über den niedrigen Bildungsgrad der Buchhändler, auch der Ver leger. Er sucht die Ursachen dafür in dem Mangel theore tischer wie praktischer Keüntnisse bei den heutigen Buch händlern und glaubt durch Schaffung von Fachschulen diese Mängel beseitigen zu können. Im Namen der französischen Buchhändler legte er dem Kongresse den Entwurf zur Be gründung buchhändlerischer Fachschulen zur Prüfung vor. Herr Vandevelde-Brüssel berichtete, es sei in Brüssel eine derartige Schule ins Leben gerufen; aber die Buchhandels gehilfen hätten sie nicht besuchen wollen. Diese wären über zeugt, daß sie ihr Fach gründlich verständen und nichts mehr zu lernen brauchten. Herr Nutt-London sprach die Ansicht aus, daß Buch handelsschulen wenig Nutzen bringen würden; er glaubt viel mehr, das Niveau im Buchhandel dadurch heben zu können, daß man sich im Nachwuchs nur aus solchen Leuten rekru tieren solle, die eine gute allgemeine Bildung hätten. Da diese Frage schon auf dem zweiten Kongreß in Brüssel verhandelt war, so zog Referent seine Anträge zurück. Für uns in Deutschland ist die Frage im Sinne des Referenten durch die Leipziger Einrichtungen erledigt. 4. Referat. Ueber die verschiedenen Methoden des Bücherverkaufs und ihre Wirkungen. Referent: Herr Fred. Macmillan-London. In England, sagte Referent, werden der Regel nach die Bücher durch den Sortimentsbuchhändler abgesetzt, der als offizieller Verkäufer vom Verleger angeseheu wird. Daneben aber giebt es eine Menge Kolporteure und Gesellschaften, die nach Belieben verkaufen. Unzweifelhaft wird durch diese eine enorme Menge von Büchern abgesetzt, die sonst unver kauft bleiben würden. Auf der andern Seite aber entziehen diese »wilden Buchhändler« dem regulären Sortiment eine wertvolle Kundschaft. Referent wolle keine Vorschläge machen, dem Sortimenter den alleinigen Vertrieb zu sichern; aber er spreche die Meinung aus, daß mit dem eingebürgerten nicht professionellen Bücherabsatz den Interessen des Buchhandels wenig gedient sei. Herr Heinemann-London machte die Bemerkung, das Ideal des Büchervertriebes sei die deutsche Organisation, deren Grundlage die Novitätenverscndung in Kommission bilde. Davon sei England leider noch weit entfernt. Herb Nutt-London erkannte an, daß dem deutschen 700*
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