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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1899
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- Deutsch
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8368 Nichtamtlicher Teil. 171, 26. Juli 1899. Herr Klotz bereit ist, Licenzen zur Ausübung seines gesetzlich ge schützten Verfahrens zu erteilen. Auf diese Weise ist sedes graphische Institut, jeder Künstler, sowie der kunstliebende Dilettant in der Lage, sich der graphischen Malerei zur praktischen Herstellung derartiger Druckplatten für ein- und mehrfarbige Blätter, die aus Illustrationen aller Art, Plakaten, Titelblättern, Buchverzierungen re. bestehen können, zu bedienen, und somit jeder Ausübende auch vor allem selber in den Stand gesetzt, das künstlerische wie das rein technische Pro dukt ohne Mitwirkung von Nebenarbeitern auszuführen. Eine Reihe bemalter, aber noch ungeätztcr Platten sind zur Zeit im Leipziger Kunstverein ausgestellt, wogegen fertige Druck abzüge bereits früher an der gleichen Stelle und im Kunstgewerbe- Museum zu Leipzig ausgestellt waren und bei den Fachgelehrten ungeteiltes Interesse und rückhaltlose Anerkennung fanden. Ernst Kiesling. Neue Volksbibliothek in Wien. — Der Wiener Volks bildungsverein hat die Absicht, seinen bestehenden dreizehn Volks bibliotheken eine vierzehnte anzureihen, die zur dauernden Er innerung an seinen gewesenen Präsidenten l>r. Alfred Ritter von "Arneth dessen Namen tragen wird. Hiermit sollen die Verdienste geehrt werden, die sich Ärneth um die Volksbilduugssache er worben hat. Plakat-Ausstellung in Leipzig. Nachtrag. — Der -Ausstellung deutscher Plakate« ist nachträglich ein hervor ragendes Werk der Plakatkunst, das von Hans Unger ent worfene, für die Kunstanstalt Grimme L Hempel A.-G. in Leipzig bestimmte und von dieser in trefflichster Weise wiedergegebene, zweite, mehr in moderner Richtung gehaltene --Haus-Plakat» ein gefügt worden. Es zeigt eine die Malerei verkörpernde edle Frauengestalt in einer sonnigen Abendlandschaft, deren leuchtend rote Ferne einen wirksamen Kontrast zu der mit einem tiefvioletten Gewände bekleideten Frauengestalt bildet. L. L. Sommerfest. — Das Bibliographische Institut (Meyer) in Leipzig versammelte am 22. Juli seine Mitarbeiter und deren Angehörige, im ganzen über 1000 Personen, in den gastlichen Räumen des Schützenhauses zu Leipzig-Sellerhausen. Cs galt, das 25jährige Uebcrsiedelungs-Jubiläum von Hildburghausen nach Leipzig und damit einen glänzenden Abschnitt in der Entwickelung des weltberühmten Hauses zu feiern. Wurde auch die Abwesenheit der auf Reisen befindlichen Chefs, des Herren Professors Vr. Hans Meyer und des Herrn Arndt Meyer, allgemein bedauert, so konnte doch durch ein Begrüßungs-Telegramm deren Anteilnahme zu Aller Kenntnis gebracht werden, und als der Vorsitzende des Ausschusses mit beredtem Munde verkündete, das Haus habe dem Pensions fonds neuerdings 50000 ^ zugewendet, da erhob sich die Ver sammlung zu einer stürmischen Dankes-Kundgebung. Ist doch diese hochherzige Spende ein neuer Beweis für das schöne Bestreben der Firma, ihre Erfolge auch ihren Mitarbeitern zu gute kommen zu lassen, indem sie für einen ruhigen Lebensabend der in ihren Diensten Ergrauten Sorge trägt. So war die Feststimmung gleich von vornherein eine gehobene und blieb es bis zur letzten Stunde. Die Teilnehmer hatten sich um 3 Uhr nachmittags bei pracht vollem Wetter versammelt, und da der späterhin mehrmals drohende Himmel in dem schattigen Garten den Blicken entzogen war, so konnten sich Humor und Behagen in ungestörter Ruhe entwickeln. Mit vollendeter Freigebigkeit bewirtet, angeregt durch ein vor zügliches Konzert der Kapelle Günther Coblenz, bedacht mit Ge schenken der mannigfachsten Art, die dem gesamten Personal ohne Ausnahme als Kegel- oder Lotteriegewinne überreicht wurden, gelangten Aller Wünsche bis ins einzelne zur Erfüllung. Be sonderer Fürsorge erfreuten sich die Kinder, die, ebenfalls reichlich beschenkt, in anregenden Spielen einen glücklichen Nachmittag ver lebten und durch einen glänzenden Lampionzug und ein mit rührender Begeisterung ausgebrachtes dreifaches Hoch auf die Chefs des Hauses zum Abschluß brachten. Am Abend vereinigte sich die tanzlustige Jugend, aber auch so manches Paar aus dem Kreise der zahlreichen Jubilare zu einem glänzenden Ball, während das Gartenkonzert die übrigen Festtcilnehmcr nach wie vor beisammenhielt. In jeder Weise würdig und ungestört verlief das vorzüglich organisierte Fest, das einen neuen Beweis für das im Hause be stehende gute Einvernehmen zwischen Chefs und Angestellten lieferte. Und als der Himmel zur Zeit des ersten Morgengrauens anfing, seinen Langmut zu verlieren, und durch ein majestätisches Gewitter die Hitze dämpfte, da waren glücklich alle Festteilnehmer, einschließlich der ausdauerndsten Nachzügler, bereits in ihren Wohnungen angelangt. Verein jüngerer Buchhändler in Jena. — Der Verein jüngerer Buchhändler in Jena konnte am 3. Juli d. I. auf ein fünsundzwanzigjähriges Bestehen zurückblicken und hat seiner Freude hierüber durch die Veranstaltung eines glänzenden Festes Ausdruck gegeben. Dieses wurde am 1., 2. und 3. Juli gefeiert und am Sonnabend Abend mit einem Festkommers im Vercinslokale (Hotel zum Stern) eröffnet, der von mehr als 100 Personen besucht war. Der Vorsitz war dem Ehrenmitglieds und Mitbegründer des Ver eins Herrn Ernst Jurk übertragen worden. Nachdem dieser dieGäste begrüßt und ein zündendes Hoch auf den Kaiser und den Landes- fürsten ausgcbracht hatte, in das die Versammlung begeistert ein stimmte, entwarf er in längerer Rede ein anschauliches Bild von der Entstehung und Entwickelung des Vereins, schilderte in ein gehender Weise dessen Wirken und Streben und schloß nach einer Mahnung an die jüngeren Mitglieder, die alten Traditionen weiter zu pflegen, mit einem Hoch auf den Verein und auf sein ferneres Blühen und Gedeihen. Das erwählte Vergnügungs komitee hatte ein interessantes und abwechselungsreiches Fest programm aufgestellt, dessen Vorführung die Versammlung unaus gesetzt in der animiertcsten Stimmung erhielt. Der zu gunsten der Witwen- und Waisenkasse des Buchhandlungs-Gehilfen-Ver- bandes erfolgte Verkauf einer von Herrn Psicher gedichteten und vorgetragenen Kapuzinerpredigt ergab den ansehnlichen Betrag von 65 ^ 20 «), der sich durch die Gabe eines Ehrenmitgliedes auf 87 ^ 40 erhöhte und der zuständigen Stelle bereits zuge führt worden ist. Den Gesang der Festlieder, die ernsten und heiteren Vorträge aller Art unterbrachen die Glückwünsche und Trinksprüche der auswärtigen Kollegen, die teils auf eigene Hand, teils als Vertreter ihrer Vereine erschienen waren. Erst lange nach Mitternacht konnte der Abend als beendigt angesehen werden. Der Sonntag versammelte die Festteilne§mer oorniittags um 10 Uhr im »Hotel zum Stern», von wo aus der geplante Rund gang durch die Stadt unternommen wurde, dessen Endpunkt das in luftiger Höhe gelegene -Landgrafenhaus» bildete. Der in letzterem abgehaltene Frühschoppen, der trotz des sich einstellenden Regens eine ansehnliche Anzahl Personen versammelte, verlief, gewürzt durch launige Vorträge und Ansprachen, in bester Weise und ließ in allen Teilnehmern eine heitere Stimmung zurück. Den Glanzpunkt des Festes bildete das im -Hotel zur Sonne- unter den Klängen eines gewählten Musikprogramms, das von der gesamten Militärkapelle ausgeführt wurde, ver anstaltete Festessen, an dem sich etwa neunzig Personen, darunter viele auswärtige Freunde und Kollegen und ein reicher Damenflor, beteiligten. Die ini Laufe des Festmahles gehaltene Festrede, sowie die ausgebrachten Toaste auf die anwesenden Gäste, auf die Chefs, auf die Damen und auf die Gründer des Vereins fanden dankbare und begeisterte Hörer. Von den zahlreichen Reden aus der Mitte der Gäste verdient besondere Erwähnung die Ansprache des Herrn vr. Gustav Fischer, der u. a. mit beredten Worten auf das Emporblühen des deutschen geistigen Lebens und auf die damit verbundene Hebung des deutschen Buchhandels seit dem großen Einigungswerke Bismarcks hinwies und dabei in anerkennender Weise das innere Leben der Gehilfenvereine hervorhob. Reicher Beifall lohnte den Sprecher, abgesehen von der Nutzanwendung, die vielleicht mancher der anwesenden jüngeren Kollegen aus den Worten gezogen haben mag. — An Geschenken wurden dem Ver eine gestiftet und zum großen Teile während der Tafel überreicht: von den Frauen der verheirateten Mitglieder eine prächtige farbige Wiedergabe der -Aurora von Guido Reni-, von Herrn Hofbuch händler Armin Bräunlich ein Bismarckportrait in schwerem Eichcnrahmen, von Herrn 1>r. Gustav Fischer als Pendant dazu das Bildnis des verstorbenen Ehrenmitgliedes vr. Friedrich Frommann, von Herrn Kämpfe ein Gutenbcrgbild, von Herrn Messer ein künstlerisch ausgeführtes Buchhändlerwappcn, vom Verein jüngerer Buchhändler zu Halle, überreicht durch Herrn Kurt Strien, ein Vereinsbild und von zwei im Jenaer Buch handel angestellten Damen ein geschmackvoll gebundenes, mit einer reizenden Widmung versehenes Gästebuch. In bewegten Worten dankte der Ehrenvorsitzende im Namen des Vereins den Gebern für diese reichen und schönen Geschenke. — Nachdem nach beendigter Tafel in den Kolonnaden des Gartens beim Konzert der dahin gefolgten Kapelle der Kaffee eingenommen worden war, begaben sich sämtliche Teilnehmer wieder in den Festsaal, um den unter Mitwirkung von zwei Mitgliedern trefflich vorgetragenen ersten Satz aus Beethovens dritter Sinfonie -Eroika» für Geige, Cello und Klavier (vierhändig) anzu hören. Die darauf folgende Aufführung einer von Herrn l)r. Elster, Mitglied des Vereins, für das Fest verfaßten Burleske: -Das vier- blättrige Trifolium oder die Organisation des Buchhandels an kleinen Plätzen« wurde exakt gespielt und fand stürmischen Applaus. Ein nachfolgendes Tänzchen hielt die Festgenossen noch lange bis nach Mitternacht beisammen. Als Beweis dafür, wie gut es allen an dem schön verlaufenen Feste gefallen hat, mag die Thatsache gelten, daß die am Abend des dritten Tages des andauernden Regens wegen an Stelle des geplanten Ausfluges nach der Schweizerhöhe angesagte Zusammen kunft im Restaurant -Paradies- trotz der beiden vorhergegangenen
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