Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1903

243, 19. Oktober 1903. Mchtumtlicher Teil. 8261 fremder, vom Vereinigten Königreich begünstigter Länder ausgedehnt werden. Der Entwurf enthält auch Bestimmungen betreffend die betrügerische Bezeichnung oder Abänderung von Kunstwerken und das Verbot der Ausstellung bestellter Portraits. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Die im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig veranstaltete Richter-Ausstel lung, die etwa 2000 Abdrucke von Radierungen, Holzschnitten, Lithographien und Stahlstichen von und nach Ludwig Richter enthält, erfreut sich eines regen Besuchs von Leipzig und aus wärts. Die chronologisch angeordnete Ausstellung bietet einen trefflichen Überblick über das Gesamtwerk des Meisters. Von den ersten Radierungen, die im Jahre 1820 entstanden sind, sind die hauptsächlichsten Arbeiten bis zu Richters letztem Holzschnittwerk -Bilder und Vignetten- vertreten. Für den Besucher ist es ein Genuß, sich in die einzelnen Blätter zu vertiefen und an der sinnigen Art zu erfreuen, mit der der Meister unsere deutschen Kinderlieber und Märchen im Bilde gibt und die frohe Heimlich keit des deutschen Hauses und des deutschen Gemüts schildert. Möchten noch recht viele die Ludwig Richter-Ausstellung besuchen und sich mit der Jugend an Ludwig Richters kostbarer Bilder poesie erfreuen. Die Ausstellung wird am 15. November geschlossen der gegenwärtige Besitzer, Herr Heinrich Seifers dem am 1. d. M. von Seiner Majestät dem Kaiser von Österreich das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen worden ist, auf vollendete 25 Jahre seit seiner Geschäftsübernahme zurückblicken. Unzüchtige Schriften in wissenschaftlichem Aufputz- (Vgl. Nr. 240 d. Bl.) — Zu der so überschriebenen teilweisen Wiedergabe eines Artikels der »Täglichen Rundschau» in Nr. 240 -Wenn die Redaktion einen Artikel der »Täglichen Rund schau« in Nr. 477 »begrüßt- und ohne Kommentar abdruckt, der »auf die Schaufenster der Buchhändler ^ kleinerer Städte- iese Unterstellung des Rundschau-Redakteurs Verwahrung em- legen. Konnte die Redaktion des Börsenblatts sich nicht ent halten, den Artikel der »Täglichen Rundschau-- abzudrucken, so durfte dies meines Erachtens nicht ohne einen Hinweis darauf geschehen, daß die von einer immerhin kleinen Anzahl Hand lungen m ^einigen hundert Exemplaren ^verbreitete Literatur etwas über das Ziel hinausgeht und in Bezug auf die Schau fenster sowohl großer, wie mittlerer,namentlich aber kleiner Städte der Einschränkung bedarf. Der Überschwang des Mahners .... »Eine andre Art der Spekulation ist der Kauf von Billets für gewisse Theaterstücke. Hierin spekulieren hauptsächlich in Bond Street, Kensington und in der City gelegene Buchhand lungen. Die Direktoren dieser Buchhandlungen, von denen wir nur die Herren Ashton, Gaskell, Mitchell, Lacon und Olliers Hays nennen wollen — alles in London wohlbekannte Namen — werden zur Generalprobe eingeladen. Auf Grund dieser Vor stellung findet dann ein Abkommen mit dem die geschäftliche Seite des Theaters vertretenden »^eting Lluna^or« statt. Die Buchhandlungen kaufen eine Anzahl von Sitzen und Logen jeder Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Art für sämtliche Vorstellungen eines Monats; verspricht das Stück großen Erfolg, auch für drei und sechs Monate, wobei sie einen Diskont von 5, auch wohl bis zu 10 Prozent erhalten. Auf diese Weiff decken viele Theaterdirektoren nicht selten ihre vor- von Plätzen für die nächsten sechs Monate schon zweimal gezeichnet. Für ein Stück, die -Flood Tide«, haben die Buchhändler für 140 000 ^ Sitze gezeichnet, und man wird nicht zu hoch greifen, wenn man annimmt, daß für das stets zugkräftige und feenhaft ausgestaltete Weihnachtsstück des Drury Laue-Theaters das Drei- fache^dieser Summe gezeichnet worden ist. Natürlich gewinnen Frage; aber ein Geschäft ist es, und Theaterdirektoren, die durch brennen und ihre Künstler in der Patsche sitzen lassen, sind in England eine sehr^ seltene Erscheinung Mir ist kein Fall^bekannt.« die Tatsache des Bestehens dieser Spekulation diese Frage im großen ganzen zu bejahen. R. L. Pragers Kritik der Bücherschen Denkschrift »Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft«. — Die in einer Folge von neun Artikeln unter der Überschrift: Die »Ausschreitungen des Buchhandels, im Börsenblatt erschienene Antwort R. L. Pragers auf die von Professor Karl Bücher ver faßte »Denkschrift« des »Akademischen Schutzvereins« ist in Nr. 241 des Börsenblatts vom 16. Oktober zum Abschluß gelangt. Wir wiederholen bei diesem Anlaß unsre frühere Mitteilung, daß der Börsenverein diese Artikel in einem Sonderdruck zusammcn- stellen läßt. Dieser Sonderdruck steht den Vereinsmitgliedern, soweit die Auflage reicht, für ihre Kunden kostenlos zur Ver fügung. Bestellungen nimmt die Geschäftsstelle des Börsen vereins entgegen. Ausstellung für Hygiene und Rettungswesen. — Wie die Wiener Abendpost nach einem Bericht des k. u. k. General konsulats in Paris mitteilt, wird dort im Grand Palais des Champs Elysees in den Monaten August bis November 1904 eine^ unter dem Protektorat der meisten^ französischen Ministerien, Leeours aux 6163868« stattfinden. Die Ausstellungsräume sind seitens des französischen Handelsministeriums als Zoll-Entrcpot erklärt worden. Anfragen und Anmeldungen (Endtermin 31. Mai 1904) für diese Ausstellung sind an das Generalkommissariat in Paris, 3 Rue des Moulins, zu richten. Brand. — Wie dem Leipziger Tageblatt telegraphiert wird, ist in der Buchdruckerei und Verlagshandlung von Moritz Schauen burg in Lahr in der Nacht zum 16. d. M. Feuer ausgebrochen, das einen Teil des nördlichen Flügels des Gebäudes zerstört hat. sitzender: Kollege Vahr (i/H. Theodor Ackermann), — II. Vor sitzender: Kollege Hach (i/H. Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G.), — Schriftführer: Kollege Riehn (i/H. Verlagsanstalt F. Bruck- (i/H. ^H. Hugendubel). ^ ^ (i. A.: Max Riehm) Lehrmittel-Ausstellung. — Eine große Lehrmittel-Aus stellung findet anläßlich der nächsten Allgemeinen deutschen Lehrer versammlung zu Pfingsten 1904 in Königsberg in Pr. statt. Die Ausstellung ist in größerem Maßstabe und für längere Zeit ge plant; sie soll auch dem Publikum zugänglich sein. Beauf tragt mit dieser Ausstellung ist die Firma Graese L Unzer dort, an welche die Anmeldungen zu richten sind. Die näheren Be- Weltausstellung in St. LouiS 1904. — Der Jesuiten orden, der großen Anteil am Aufbau und der Kultivierung der Louisianastaaten hat, wird auf der Weltausstellung in St. Louis 1904 eine besondere Ausstellung ins Leben rufen. Diese wird 1097