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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
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Nr. 5. , . ^Erscheint werktäglich. Für Mitglieder des Döejenvereins 5» die ganze Seite umfapt 366 viergespalt. 1>et»tzeUen. die Seile »« ^ ist der Bezugspreis im MitgUedsbeitrag eingeschlosjen. ^ odee deren (Raum kostet 36 "Pf. De» eigenen (A^eigen zahlen ^ o inaeschlosjen. j» oder deren (Raum kostet 36 "Pf. De» < , » weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten »e 36 Mark z» Mitglieder für die Seile 10 für '/, S. 32 M. statt 36 . 2 jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Dostüoerweifung »»für'/»S. 17 M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 10 'Pf. pro »innerhalb des Deutschen (Reiches. Richtmitglieder im Z» Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder L Deutschen (Reiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. 2* des Dörsendereins die viergespaltene "petitzeilo oder deren ^ »36 Mark jährlich. Rach dem (Ausland erfolgt Lieferung »»(Raum 15 '/^S. 13.56 M., ^ S. 26 2N..'/, S. 56 M.; für Nicht- Zuber Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in LZ Mitglieder 46 <pf-, 32 M.. 66 M.. 166 M. — Deilagen werden A »diesem Falle gegen 5 Mark Suschlag für je Leipzig, Mittwoch den 8. Januar 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Nachklänge von Weihnachten 1912. i*). Wiederum ist ein neues Jahr heraufgezogen, und mehr als sonst drängt sich die Frage hervor: Was wird es uns dringen?! Die politischen Ereignisse am Schluß des alten Jahres haben große Sorge in die Herzen aller Völker Europas gesenkt. Unsere Teilnahme richtete sich vor allem auf unsere deut schen Brüder im Kaiserstaate Österreich — wir wußten, daß dort das Kriegsschwert am Himmel drohte, und auch in Deutschland konnte sich niemand verhehlen, daß ein Waffengang Österreichs verhängnisvolle Folgen für uns haben würde. Heute aber, da die Ereignisse der letzten Wochen einen friedlichen Ausgang aller Schwierigkeiten wenigstens erhoffen lassen, wollen wir aus tief ster Seele wünschen, daß Gott uns mit dem neuen Jahre 1913 ein Jahr des Friedens schenken möge, — ein Jahr, in dem wir ohne Sorge und Angst unsere Kraft der friedlichen Ar beit widmen können. — Wie war's nun im deutschen Buchhandel in den letzten Wochen des alten Jahres? Während unten in der Türkei die Völker aufeinanderschlugen, herrschte auch bei uns weder Ruhe noch Frieden. Eine geradezu fieber hafte Tätigkeit hatte schon mit langer Hand und zielbewußtem Schaffensdrang vorgesorgt, um mit dem lieben Publikum kämpfen zu können für den Absatz all der vielen, ach, nur zu vielen Bücher, die der Verlagsbuchhandel dem Sortiment auf seinen Weihnachtstisch gelegt hatte. Die Möglichkeit, diese zahllosen Weihnachtsgaben in gerechter Weise zur Verteilung zu bringen, war um so mehr ausgeschlossen, als unter ihnen eine nicht unbe trächtliche Zahl von guten und interessanten Büchern erst im Monat Dezember ihren Antrittsbesuch machten! Um die Mitte des Weihnachtsmonates brachte der tägliche Eilballen noch viele Neuigkeiten — ja sogar an den Tagen des 21., 22. und 23. De zember trafen noch neue Weihnachtsbücher ein. Diese Bücher oder deren Verleger namentlich aufzuführen, verbietet mir meine Frie densliebe. Aber ich kann nicht darauf verzichten, Krieg zu führen gegen diejenigen Verleger, die im Dezember Neuigkei- tenaufalteRechnung versenden und dem Sortiment deren Vertrieb zumuten. Meines Erachtens ist das nicht nur rücksichts los, sondern auch sehr unklug gehandelt, denn im Dezember hat im Sortiment niemand Ruhe und Zeit, sich dem Novitätenvertrieb hinzugeben. Täte er es dennoch, so wäre das einfach verlorene Liebesmühe, denn im Publikum hat auch niemand Zeit und Nei gung, Ansichtspakete zu beachten. Schon häufig ist über das zu späte Versenden von Neuigkeiten geklagt worden, aber es scheint fast, als ob bei den Verlegern, die es angeht, eine unheilbare Harthörigkeit Platz gegriffen hat. Ein Blick ins Börsenblatt zeigt fast in jeder Dezember-Nummer irgendeine Verlagsankündi gung, der die Bemerkung voraugesetzt ist: »Am 15., 16. (oder gar noch ein späterer Tag), a l s o n o ch r e ch t z e i t i g z u m F e st e wird ausgegebeu«. — Der Begriff der Rechtzeitigkeit, so dachte ich mir, scheint im Buchhandel noch nicht festzustehen. Recht er baulich war folgende Tatsache: Ein für Hamburg sehr inter essantes Buch traf am 21. Dezember in direkten Postpaketen ein. während 8 Tage früher einige hundert Rundschreiben fürs Publikum gesandt wurden, damit solche an ausgewählte Adres *) Bergl. die an der Spitze der Kleinen Mitteilungen stehende Notiz. Red. ! sen weitergegeben werden konnten. Beneidenswerter Sortimenter, oder soll ich lieber sagen undankbarer, der du für die erwiesene Aufmerksamkeit nicht mal ein Wort des Dankes zu finden vermagst! Jedenfalls, so dachte ich weiter, hat das Warenhaus zur Weihnacht, wie überhaupt, bei größeren Umsätzen viel geringere Mühe und Arbeit zu leisten, denn es denkt gar nicht daran, seine Weihnachtstische mit einer sorgsam ausgewählten Anzahl von Büchern zu schmücken, sondern es errichtet einfach Stapel — weniger mit verschiedenen Büchern, als mit der Riesen- exemplarzahk eines und desselben Buches soll dem Publikum impo niert werden. Daß diese Rechnung richtig ist, muß zugestanden werden, aber man braucht wahrlich nicht Buchhändler zu sein, um zu beklagen, daß das Publikum seinen Weihnachtsbedarf an Büchern vielfach nicht mehr aus den Sortimentsbuchhandlungen bezieht, sondern sich imponieren läßt durch die Büchergebirge in den Warenhäusern, die neben einzelnen guten Büchern auch Ramschartikel und Grossoware in buntem Durcheinander aus stellen und feilbieten. Es ist in der Tat tief bedauerlich für jeden tüchtigen und soliden Sortimentsbuchhändler, wenn er erkennen muß, daß er der immer mehr sich steigernden Anziehungskraft der Warenhäuser machtlos gegenübersteht, wenn er erfahren mutz, daß alle Mühen und Opfer, alle Unkosten für Weihnachtskataloge, Inserate usw. in ihrer Gesamtheit in gar keinem Verhältnis stehen zu den materiellen Erträgnissen. Das Geschäft mit den wohlfeileren Bilderbüchern und Jugendschriften ist in den Groß städten dem Sortiment schon fast ganz verloren gegangen, und die Anzeichen mehren sich, daß andere Gebiete der Weihnachts- wie der populären Literatur überhaupt, folgen werden. Da die dem Sortiment bereitete verderbliche Konkurrenz nicht nur zur Weihnacht, sondern während des ganzen Jahres bereitet wird, so gedenke ich in Wehmut jener Zeit, wo eine ganze Reihe an gesehener und großer Verlagshandlungeu im Börsenblatt er kürte: »Wir liefern an kein Warenhaus und werden mit allen Firmen, die uns als Vermittler für Warenhäuser nachgewiesen werden, die Verbindung aufheben«. — Wer jemals Lortzings herrlichen Waffenschmied gehört hat, wird sich des Liedes und dessen Schlußworte erinnern: »Ja, das war eine köstliche, köst liche Zeit«. — Allerdings, ich weiß sehr Wohl, daß im Buch handel von vielen treuen und einflußreichen Männern die hier ausgesprochene Meinung über das Warenhaus nicht geteilt wird. Man glaubt, es sei besser, die Warenhäuser durch Verpflichtnngs- schein und hinterlegte Kaution dem Buchhandel anzuschließen, anstatt sie zu bekämpfen. Die Zeit möge uns lehren, welcher Standpunkt der richtige war und ist. M. E. dürften übrigens manche Verleger, die heute, weil es erlaubt ist, den angeschlossenen Warenhäusern liefern, mit der Zeit doch anderen Sinnes werden — sobald nämlich die verlegerische Tätigkeit der Warenhäuser einen derartig ausreichenden Umfang gewonnen hat, daß auf den Bezug von anderen Verlegern verzichtet werden kann. Mit diesem Hinweis auf die dem Buchhandel (Sortiment und Verlag) drohende Gefahr will ich meine Betrachtung über das Warenhaus hier abschließen und nunmehr eintreten in den La den einer Sortimentsbuchhandlung, oder aber, wenn ich dazu einladen darf, in meinen eigenen neuen Laden, der sich vom Oktober 1912 ab in größeren und schönen Räumen Kleine Johannis st raße 19 befindet. Von ihm und aus ihm her- Börscublatt für dc» Deutschen Buchhandel. 8V. Jahrgang. 27
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