8978 Börsenblatt f. d. Dtlchn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 209, 9. September 1913. Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart Demnächst erscheinen in unserem Verlage zwei Werke der schönen Literatur: G Fräulein Kapitän Ein Seeroman von Sophus Bonde Geheftet M. 3.— ord., M. 2.10 netto, M. 1.95 bar; gebunden M- 4.— ord., M. 2.85 netto, M. 2.70 bar und 11/10. — Einbände, auch der Freiexemplare, 75 Pfg?/netto. Seinen beiden ersten Büchern „Schimannsgarn" und „Im Scheine des Nordlichts" hat Sophus Bonde jetzt dieses dritte folgen lassen. Er führt uns wieder wie in „Schimannsgarn" an Bord eines Segelschiffes, läßt uns Freuden und Gefahren weiter Segelschiffahrten milerleben und die alten Seebären belauschen, wie sie in den Stunden der Erholung ihr „Garn" spinnen. Aber wenn in „Schimannsgarn", wie schon der Titel andeutet, diese Seemannserzählungen mit ihrem derbkräftigen Humor, mit ihrer packenden Phantastik die Hauptsache bildeten, gegen die die Rahmenerzählung zurücktrat, so sind diesmal die eingestrcuten Erzählungen nur Episoden, und die Haupt handlung bleibt immer das eigentlich Wichtige, beschäftigt und fesselt uns mit ihrer dramatischen Belebtheit und der abenteuerlichen Buntheit der Ereignisse von Anfang bis zum Schluß. Die mutige schmucke Kapitänstochter, die so fröhlich mit ihrem Vater ihre erste große Fahrt antrilt, die die letzte ihres Vaters werden soll, gewinnt sogleich das Herz des Lesers durch ihre frische Anmut und Natürlichkeit und wächst allmählich unter all den Heimsuchungen und Gefahren (Tod des Vaters, Llntergang des Schiffes, Bedrohung durch einen verbrecherischen Schiffsleutnant) zu heldenhafter Tüchtigkeit und Charakterstärke heran. Lim diese unendlich anziehende Hauptfigur gruppiert sich eine große Anzahl anderer Personen, alle gleich lebendig und anschau lich gezeichnet, und die Handlung, in der die bunte Phantastik orientalischer Märchen mit dem düsteren Ernst nordischer Meersagen abwechselt, spielt sich vor dem gewaltigen Hintergrund des bald lieblichen, bald mörderischen, immer wechselnden und farben reichen Ozeans ab. — Ein ernster, aber durchaus glücklicher und versöhnender Aus gang beschließt das Buch, in dem Sophus Bonde all seine prächtigen Erfinder- und Erzählergaben wieder aufs glänzendste entfaltet und das den Lesern seiner früheren Werke eine willkommene, ihre Erwartungen reichlich lohnende Gabe bedeuten wird.