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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1913
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- Deutsch
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8994 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 209, 9. September 1913. gottesdienst und Festakt in der Neuen Kirche wird am Dienstag, !4. Oktober, abends 8)4 Uhr die Feier einleitcn. Die Kestpredigt hat Pfarrer v. Kirmtz (Berlin), die Festrede Hanptpastor l>. Stage (Ham burg) übernommen. Im Anschluß daran sollen sich die Festteilnehmer zu einem geselligen Beisammensein im »Rhcingold« treffen. — Am Mittwoch vormittag um 10 Uhr beginnt die Hauptversammlung — gleichfalls im »Rheingold« —, bei der Professor O. Schmidt (Basel), der als einer der ältesten Vertreter des freien Christentums sich in iveiten Kreisen einen rühmlichen Namen errungen hat, einen Vortrag über »DaS freie Christentum, sein kirchliches Recht und seine reli giöse Aufgabe« halten wird. Nachmittags 4 Uhr ist den kirchlich liberalen Frauen Gelegenheit gegeben, einen Vortrag von Fräulein Margarete Hentschke über »Die Mitarbeit der Frau im evange lischen Gemeindeleben« zu hören. Ter Abend wird in den verschie denen Stadtteilen mehrere große Volksversammlungen bringen. — In der dritten Hauptversammlung am Donnerstag, den 16. Oktober, um 10 Uhr vormittags, wird Pfarrer Ine. Radecke (Köln), der be kannte Freund und Mitkämpfer Jathos, das Thema »Rom oder Witten berg, wer hat die Zukunft in Deutschland?« behandeln. Nach einer Versammlung der freigesinntc» Pfarrer Deutschlands, nachmittags 4 Uhr, mit dem Beratnngsgcgenstand: »Die sittliche Verantwortung des Pfarrers in den kirchlich-politischen Kämpfen der Gegenwart«, findet um 7 Uhr ein gemeinschaftliches Essen statt. Ein preußischer Ministerialkunstcrlaß. — Drei preußische Minister, der der öffentlichen Arbeiten, der Minister des Innern und der Finanz- minister, weisen jetzt in einem gemeinsamen Erlaß darauf hin, daß künstlerischer Schmuck an Decken und Wänden in Gebäuden ihrer Ressorts nicht ohne ihre vorherige Zustimmung anzubringen ist. Sie ersuchen daher, künftig von der beabsichtigten Herstellung solchen Schmuckes — auch wenn die Mitte! dazu von anderer Seite bereitgestellt werden — dem Minister der öffentlichen Arbeiten unter Beifügung von Skizzen rechtzeitig Anzeige zu erstatten. Ein Lehrstuhl für Graphik und Rcklamekunst. — Die neuorgani sierte Charlottenburger Knnstgcwerbeschule erhält eine interessante Neueinrichtung, wie sic wohl noch an keiner derartigen Anstalt besteht, einen Lehrstuhl für Graphik und Reklamekunst. Übertragen wurde er dem Berliner Maler Ernst Ncumann. Seine langjährige Tätigkeit auf diesem Gebiete befähigt Neumann ganz besonders, den Studieren den nicht nur das Künstlerische und Reklametechnische zu lehren, sondern auch den sachlichen Umgang mit der Industrie und dem Kaufmann zu vermitteln. Seitens der Industrie ist der Wunsch ausgesprochen worden, einen periodischen Kursus für Techniker und Rcklameangestcllte anznglicdern, um sic einer künstlerischen Auffassung der Reklame näher- zuführcn. Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge. — Als erste ihrer dies jährigen Winterkonfercnzcn veranstaltet die Zentrale am 29. und 30. September eine Außentagung in Darmstadt, zu der sie von den dor tigen städtischen Behörden und dem Verband für Jugendwohlfahrt und Jugendfürsorge eingcladcn worden ist. Zur Beratung gelangen folgende Fragen: 1. Schutz der Familie gegen trunksüchtige Familien väter. (Berichterstatter: Or. jnr. Frieda Duensing, Berlin-Banm- schulenweg, und Direktor Schwanöner, Vorstand des Zuchthauses in Lndwigsbnrg.) 2. Kinder als Erwerbsmittel (Mißstände im Pflcgc- stcllen- und Adoptionswesen). (Berichterstatter: Gerichtsassessor Otto Tormin-Berlin und Direktor Or. Blaum, Straßburg.) 3. Die sozial hygienischen Aufgaben der Arzte im Zusammenhang mit der gesamten Jugendfürsorge. (Berichterstatter: Schularzt Or. A. Lewandowski, Berlin, und Sanitätsrat 1)r. Sonncnberger, Worms.) Auch für die Diskussion liegen bereits Meldungen von hervorragenden Fachleuten vor. Einladungen sind durch die Geschäftsstelle der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge, Berlin 0. 19, Wallstr. 89, zu beziehen, die jede weitere Auskunft bereitwilligst erteilt. Die neue deutsche Wechselordnung, die seitens des Reichsjustiz amtes dem Reichstage im Herbst vorgclegt werden muß, wird demnächst dem Bundcsratc zur Beschlußfassung zugehen. Die neue Wechsel ordnung bringt das bestehende deutsche Wechselrccht mit den Bestim mungen des Haager Wechselabkommeus in Einklang. Die gleiche Wechselordnung führen Österreich-Ungarn und die Schweiz ein. Sach lich ändert die neue Wechselordnung einige bisher gültige Bestim mungen, zuni Teil werde» hierdurch Verbesserungen geschaffen, zum Teil kleine Unbequemlichkeiten, die aber durch die dauernden Vorteile der internationalen Vereinheitlichung ausgewogen werden. Erziehung und Bildung der Jugendlichen ist das Hauptthema des 4. Internationalen Kongresses für Bolkserziehung und Volksbildung, Leipzig, September 1914, der aus Anlaß der Internationalen Buchgewerbcansstellung dort abgchaltcn wird. Das Verhältnis zum Buch und Kino dürste sich von selbst in den Vorder grund dränge». Eine große Bnchausstcllung, entworfen vom Verwalter der städtischen Bücherhallcn zu Leipzig, W. Hoffman», und internatio nale kinematographische Vorführungen, geleitet von Prof. Brunner- Berlin und W. Schubert-Leipzig, werden die theoretischen Ausführungen anschaulich unterstützen. Die Führer der Volkserziehung und Volksbildung aus allen Kul turstaaten werden in nächster Zeit aufgefordert, sich über die Frage der Erziehung und Bildung der Jugend zu äußerir. Der Vorstand besteht aus Männern und Frauen sämtlicher Berufsstünöe aus ganz Deutsch land; Vorsitzende sind der bekannte wissenschaftliche Leiter des Leip ziger Instituts für experimentelle Pädagogik vr. Max Brahn, der Generalsekretär der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung Joh. Lews und der Leiter des Fürsorgcwcsens im Bezirke Leipzig, Oberregierungsrat Or. Dietrich. Zum Generalsekretär des Kongresses wurde der Lehrer Paul Schlager gewählt. Das »Kino-Recht«. — Der Reichstagsabgeordncte Or. Müller- Meiningen äußert sich in der »Ersten internationalen Filmzeitung« zur Frage des »Kino-Rechtes«, das durch die vom Buudesrat angc- kündigte Novelle aktuell geworden ist, mit bemerkenswerten Aus führungen: »Vorläufig«, schreibt Müller-Meiningen u. a. »haben einzelne Bun desstaaten, vor allein Bayer» und Württemberg, durch provisorische Priifuugsbcstimmungcu die Auswüchse des Kinowesens zu beseitigen gesucht. Bayern ist mit seiner am 1. April 1912 in München errichteten Landesstelle vorangegangen. München, Nürnberg, auch Hof und an dere bayrische Städte sind besonders reich an Kinos geworden. Die württembergischen Bestimmungen lauten ähnlich dahin, daß »die Zu lassung eines Bildstreifens zu versagen ist, wenn seine öffentliche Vor führung geeignet ist, die Gesundheit oder Sittlichkeit der Zuschauer zu gefährden oder eine verrohcicbc und die Phantasie überreizende oder den Sinn für Recht und für öffentliche Ordnung verwirrende oder abstumpsende Einwirkung auSzuiibcu. Für einzelne Bildstreifen kann bestimmt werden, daß sie für Personen unter 16 Jahren nicht vorge- fllhrt werden dürfen. Ebenso sind Bildstreifen ausgeschlossen, die die Augen der Zuschauer durch übermäßiges Flimmern zu schädigen ge eignet sind. So sehr die letztere Bestimmung im gesundheitlichen Interesse zu begrüßen ist, so bedenklich erscheint für die Filmzensur die Fülle jener Kautschukbcgrifse, wie die »den Sinn für Recht und öffent liche Ordnung verwirrende Einwirkung usw.«. Solche Phraseologie, in die Hände von prüden Splitterrichtern und Sittlichkeitsschuiisflern oder untergeordneten Polizeiorganen gelegt, liefert die Kinos rettungs los der politischen und polizeilichen Willkür aus. Ich bin kein Freund der Thcaterzensur, denn sie ist und bleibt die Eselsbrücke für Nnsitt- lichkeit und Unmoral. Ich bin daher auch ein prinzipieller Gegner der polizeilichen Filmzeusur. Glaubt man aber die Zensur absolut nicht entbehren zu können, dann möge man die ortspolizeiliche Film- und Plakatzensur wenigstens nicht von untergeordneten Polizei- organcn ausüben lassen, sonder» von einem Ausschuß von künstle rischen und pädagogischen Fachleuten für einen größeren Kreis, für eine Provinz in den größeren Staaten, für das ganze Land in den kleineren Bundesstaaten. Die Polizei in der Kunst ist und bleibt der Elefant im Porzellanladen.« Ein Kolouialmuscum in Dresden. - Die seit dem Jahre 1905 in der Dresdener Tierärztlichen Hochschule befindliche Kolonialwissenschast- liche Abteilung der Firma Gehe soll jetzt zu einem Kolonialmusenm ausgestaltet werden. Die Sammlung enthält eine naturgeschichtliche, eine kulturgeschichtlich-ethnographische Abteilung und außerdem eine Fachbibliothck von 1500 Werken. Ein Leonardo da Vinci-Institut wird in Paris eröffnet werden. Es soll den jungen französischen Künstlern die Möglichkeit geben, die gewerbliche Kunst Italiens zu studieren, und den italienischen, die französische kennen zu kernen. Wie in Florenz, St. Petersburg und Madrid, so ist auch in London ein französisches Institut gegründet worden. Für den 4. Deutschen Kongreß für Säuglingsschutz in Breslau am 18. und 19. September sind folgende Referate vorgesehen: 1. Geburteurückgaug und Säuglingsschutz. Referenten: Geh. Reg.-Rat Prof. vr. Julius Wolf-Berlin, Prof. vr. Rangstein-Berlin. 2. Die Stellung des Arztes in der Säuglingsfürsorge. Referenten: Prof.
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