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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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Erscheint werktäglich, ist der Bezugspreis' » weiters Exemplars !jährlich frei Geschäftsstelle < »innerhalb des Deutschen Für Mitglieder des DSrjenvsreins*» Die ganze Seite umfapt 3S0 visrgespalt. Detitzeilsn, die Seile eigenen Anzeigen zahlen I ' " "M. s' - " /, s. 32 M. statt 3S M..s /oiruoermeiillng »» o. 1»'^n. parr »o Wiellengesuche werden mit 10'ps. pro t ., - Deutschen Äskches. NichtmitgNeder in> Seile berechnet,— In dem illustrierten Teil: sür Mitglieder, »Deutschen Deiche^ zahlen für jedes Exemplar 30 Mar? be^ »» des Dörsenvereins die viergespaltene Petitzeils oder deren, »3S Mar? jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung»»^ .. ^über Leipzig oder durch Kreuzband, an Niä diesem Fall« gegen 5 War? Sulchlag für Nr. 215. Leipzig, Dienstag den 16- September 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil Hamburger Briefe. VI. (V vgl. Nr. 211.) Kreis Norden in Hamburg (6.-8. September 1913). »Heute, Freunde, laßt uns weilen Froh in Hamburgs Gastlichkeit!« Seit fünf Jahren hatte Kreis Norden nicht mehr in Ham burg getagt. Mit großer Sorgfalt und noch größerem Eifer arbeitete der Festausschuß, denu die vorangegangenen Tagungen in Lübeck, Hadersleben und Bremen hatten Vorzügliches geboten: Hamburg sollte nicht zurückstehen! Geradezu fieberhaft arbeitete unser Präsident. Er war nicht nur Feldherr und Generalstabs chef in einer Person, sondern erledigte auch noch, sozusagen aus dem Handgelenk, die Adjutanturgeschäfte nebenbei. So konnten wir der großen Heerschau ohne Bangen entgegensetzen, und es voll zogen sich denn auch Aufmarsch, Übungen und Auseinandergehen mit einer Pünktlichkeit und Sicherheit, wie sie nur bei geübten Truppen unter erprobten Führern möglich ist: es ging alles wie am Schnürchen! Und schöne sonnige Herbsttage begünstigten den Verlauf. Die Überschrift zu diesem Bericht ist ungenau, ebenso das zi tierte Motto, genauer müßte es heißen: Hamburg-Altona. Aber Altona paßt in keinen Vers hinein und ist unpoetisch, wenigstens in Verbindung mit Hamburg. Dafür sind jedoch unsere Altonaer Kollegen eifersüchtig, sie wollen auch in Altona mal Gäste sehen. Deshalb war der Begrützungsabend nach Altona in den Kaiserhof verlegt. In einem großen Speise- und Musiksaal von beträcht licher Höhe vereinigten sich zu dem Bierabend mehr als 40 Kol legen, eine zwar ansehnliche Zahl, die jedoch den großen Raum nicht ausfüllte. Oben an langer Tafel saßen die Häuptlinge und die Gäste, unter ihnen, die übrigen um Haupteslänge überragend — das ist natürlich nicht körperlich gemeint —, der E r st e V o r - steh er des Börsenvereins mit seinem Locotenenten Herrn Kretschmann aus Magdeburg. Anderntags gesellte sich noch Herr Fern au dazu, so daß der Börsenvereinsvorstand mit 3 Mitgliedern vertreten war. Ferner waren noch anwesend Herr Paetsch aus Königsberg und Herr Alt aus Frankfurt, mit Gattin. Diese mutzte an dem Altonaer Bierabend zu Hause blei ben, dagegen nahmen die Damen an dem Hamburger Bierabend, der improvisiert wurde, lebhaften Anteil. Davon später mehr. Es ist selbstverständlich, daß unser lieber Gast aus Mecklen burg, Herr Otto Heidmüller, bei einer Kreis Norden- Tagung nicht fehlt. Außerdem hatte sich unser früheres Mitglied Gustav Fick aus Leipzig in alter Anhänglichkeit eingestellt. Wie unsere Zeit sich befleißigt, das gute Alte wieder zu Ehren zu bringen — im Verlagsbuchhandel wird leider ab und an auch Altes ausgegraben, das ich nicht zu dem Guten rechnen kann —, wie die Zigarre und hoffentlich bald auch die undeutsche Zigarette zurückgedrängt wird, konnte man beobachten an dem kurzen Pfeif chen, das der Erste Vorsteher des Börsenvereins behaglich schmauchte, wie einst Vater Blücher; sein Locotenent desgleichen. Davon später mehr. Einige Reden wurden gehalten, einige Lieder gesungen, AdolfBusch erfreute durch einige Couplets, aber im ganzen wurden die Kräfte gespart zu dem morgigen großen Tage, wie es sicherlich im Sinne der Oberleitung lag. Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 8V. Jahrgang. Der Sonntag-Vormittag war Hagenbeck gewidmet, die Fahrt dahin auf 8 Uhr 30 Minuten festgesetzt. Hagenbeck ist jetzt die erste Sehenswürdigkeit Hamburgs, der Zudrang nach seinem Tierpark immer sehr bedeutend. Der Festausschuß gab kleine Erkennungsabzeichen aus. Das sei nötig, so hieß es, weil Hagen beck seine wilden Tiere am Eingang Spalier bilden lassen wollte, die Löwen und Tiger rechts, die Jaguare, Panther und Leoparden links, und die Bestien würden nur die durch Abzeichen kenntlichen Personen respektieren. Da ich mich dem großen Zuge nicht an schließen konnte, sondern später kam, weiß ich über diese Tier parade nichts zu berichten. Im Hagenbeckschen Tierpark Hausen zurzeit einige Eingeborene aus Birma, die gerade mit der Zu bereitung ihres Essens beschäftigt waren. Einer der Männer wusch in einem Spüleimer Reis, und weil seine Hautfarbe natür lich nicht weiß war, so erweckten die Hände einen furchtbar drecki gen Eindruck; aber das Wasser floß weiß ab. Die edle, malerisch schlampig gekleidete Gattin wusch derweilen Fische (Schollen) und putzte sie mit einem Tuche ab, das wahrscheinlich ein Fa milienerbstück bildete und niemals gewaschen werden durfte. Ich machte meiner Frau den Vorschlag, uns an dem birmanischen Mahle zu beteiligen, was sicher gegen eine geringe Zahlung mög lich gewesen wäre. Allein sie lehnte rundweg ab; unsere deut schen Hausfrauen sind wenig empfänglich sür exotische Genüsse. Sauberer, das muß ich gestehen, sah allerdings die Früh stückstafel aus, die der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein seinen Gästen darbot. Etwa 70 Personen nahmen daran teil und ließen, soweit ich beobachten konnte, den Speisen und Getränken alle Ehre widerfahren. Geredet wurde bemerkenswerterweise nicht, nur der Vorsitzende des Festausschusses sprach einige be grüßende Worte. Dagegen entgingen wir dem Schicksal des Photographiertwerdens nicht; glücklicherweise war es nur ein Amateur aus dem Kollegenkreise, der uns einige Male knipste. Pünktlich 12*/j Uhr fuhren bestellte Straßenbahnwagen vor, die uns schnell zur Stadt zurück und zur Hauptversammlung brachten. über diese zu berichten ist nicht meine Aufgabe, nur eins möchte ich erwähnen: der Erste Vorsteher des Börsenvereins machte im Anschluß an den Jahresbericht Mitteilungen über Generalstabskarten und amerikanische Zollverhältnisse, über Ein gaben und Verhandlungen darüber aus den allerletzten Tagen, die erkennen ließen, welch ungeheure Arbeitslast auf den Schultern dieses Mannes ruht, welche Opfer an Kraft und Zeit das Amt eines ersten Vorstehers des Börsenvereins heute erfordert. Um 5 Uhr lockten die Klänge der Musik zur Festtafel. Der Saal im Palasthotel ist glänzend und glücklicherweise nicht unsinnig hoch, so daß die Akustik darin vortrefflich ist. Eine gute Nach bildung des Thorwaldseuschcn Alcxandcrzuges ziert als Fries die Wände. Die Vorbedingungen für »Stimmung« waren ge geben. Fast 90 Personen nahmen an der Tafel Platz, darunter ein Drittel Damen. Nach dem ersten Gange erhob sich unser Vorsitzender, Otto Meißner, um in markigen Worten das Kaiserhoch auszubringen, wobei die Bezugnahme auf die Zeit vor 100 Jahren nahe lag. Ihm folgte Theodor Weitbrecht, der namens des 5p. A. B.-V. die Gäste bewillkommnete, jeden ein zelnen knapp aber trefflich in seiner Bedeutung für uns charak terisierend. Es folgte ein Tischlied, das von Kantate, unserer Hauptversammlung und der demnächstigen Versammlung in Gos- 1211
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