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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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215, 16. September 1913. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9335 (Fortsetzung zu Seite 0274.) bon »Korl Siegismund up de Lammerstraat«. Wir freuen uns, ebenso wie über den Inhalt, darüber, daß unser heimisches Platt jetzt auch in Leipzig zu Ehren gekommen ist. — Noch einige Worte des Herrn Sydow, als Gast anwesend, die Versicherung, daß H.-A. B.-V. und Kreis Norden »up ewig ungedeelt« blieben, da endlich erscholl das erlösende »Gesegnete Mahlzeit!«. Erlösend? Aber sicher, trotzdem die Tafel anregend und unterhaltend, fröhlich und heiter, wie je eine war. In den Neben- räumen war die Lust besser, und bei Zigarre und einer Tasse Kaffee plauderte es sich hier gar behaglich. Bald trat auch unser Gesangskomiker Adolf Busch mit seinem treuen Begleiter Hermann Lorenzen in Tätigkeit. Es ist merkwürdig, wie bestimmte Personen nicht tot zu machen sind. Um keinen Preis, hatte Busch gesagt, bringe ich wieder den Jsaac Silberstein. Aber das Verlangen nach ihm wurde so stürmisch, daß Jsaac Silber stein, ein zweiter Ahasverus, doch kommen mußte. Des Erfolges konnte er von vornherein sicher sein. Gleichen Erfolges durfte sich »Sarahleben« erfreuen, ebenso die Rede König Pharaos mit dem fragenden Schluß: Was hat er gesagt? Die elfte Abendstunde war nicht mehr fern, da verabredeten sich drei Getreue zu einem stillen Nachtrunk beiGebhard. Wer oder was ist Gebhard? Nun, dasselbe etwa, was der Kaffee baum in Leipzig, oder Beckröge in Bremen, oder die Bärenkammer in Kassel ist, nämlich eine von Kennern geschätzte gute Bierstube in der kleinen Bäckerstraße, wo würziges Erlanger Bier verzapft wird. Kaum waren die drei Getreuen nebst ihren Frauen dort angelangt, als ein Trupp weiterer durstiger Seelen erschien und so fort, bis schließlich 56 der Tischgäste — Gebhard hat genau gezählt — sich dort zusammenfanden. Eine solche Zahl herrscht schon allein durch ihre Masse, die festliche Stimmung tat das Übrige: kurz, in schneller Zeit hatten die übrigen Gäste das Lokal geräumt, und wir waren unter uns. Das war ein Bier abend ! Was dem gestrigen abging, das holte der heutige dreifach nach. Als Charakteristikum für die Stimmung erwähne ich nur, daß ein gehobener Leipziger Kommissionär eine Runde für die 56 Anwesenden bestellte. Der Mann, hingerissen von der Fröhlich keit, ging gleich aufs Ganze. Und schmunzelnd stand der alte Gebhard dabei und freute sich an der — darf ich Ausge lassenheit sagen?, die seine Räume erfüllte. Ja, ja: das Improvisierte und ganz Programmlose gelingt oft am besten! Für den Montag war eine Fahrt auf der Elbe nach Blanke nese vorgesehen. Mehr als 40 Personen beteiligten sich noch daran. Bei dem herrlichen Wetter war die Fahrt auf dem breiten Elbstrom ein Genuß an sich. Dazu der Gedankenaus tausch mit gleichgesinnten Kollegen. Nach einer Wanderung durch den Wriedtschen Hirschpark — es ist der ehemals Gode- froysche Park, über welches Welthaus der jüngst erschienene Roman »I. C. Rathmann L Sohn von Nathanael Jünger« Näheres berichtet — und den, sonst dem Publikum nicht zugäng lichen Baurschen Park erstiegen wir gegen 2 Uhr den Süllberg, wo ein bescheidenes Mittagsmahl eingenommen wurde. Der Senior im Kreise, Hermann Seippel, warf einen kurzen Rückblick auf die Tagung; Kommerzienrat Karl Siegis mund dankte in herzlichen Worten für die dargebotene Gast freundschaft: Das Programm war erledigt! Köstliche Stunden saßen wir noch in traulichen Gesprächen auf der sonnenbeschienenen Terrasse bei einer Tasse Kaffee. Der vormittags dunstige Horizont war klar geworden; über den breiten Wasserspiegel hinweg sah man weit ins hannöversche Land hinein. Ein Gespräch konnte ich noch belauschen. Ein Leip ziger Kommissionär fragte einen der Hamburger Kollegen: »Heern Se, sinn Se eegentlich ä Sachse?« »Ich bin ä Leipz'ger!« »Ä Leipziger? Nu, da Hammer enander nischt vorzuwerfen!« Die Dampfschiffsglocke mahnte. In St. Pauli wurde noch der Elbtunnel durchwandert, und drüben wurden noch 2 Kilometer »Terrain gewonnen«, um auf der Vulkanwerft das Riesenschiff »Vaterland« zu bewundern. Dann folgte noch eine kleine Zahl der Einladung unseres Vorsitzenden zu einem Abschiedstrunk. Dankbar, aber müde und etwas wehmütig ging man auseinander. Ob wir uns die Anerkennung der auswärtigen Mitglieder und der Gäste erworben haben? Ob namentlich die Damen zu frieden gewesen sind; ob sie nicht mehr Anstrengung als Genuß empfunden haben werden? Ich hoffe, sie sagen: »Ach, die frohen Stunden eilen Bald in die Vergangenheit.« Hamburg, 12. September 1913. Justus Pape. Kleine Mitteilungen. Die Katalogisierung der Sammlungen des Louvre. — Wie aus Paris geschrieben wird, soll der Louvre endlich den schon lange ge forderten offiziellen Katalog erhalten. Einfache Führer durch die Sammlungen gab es zwar auch schon bisher, aber diese Führer, die für wenige Centimes von den Dienern zu kaufen waren, vermochten wissenschaftlichen Ansprüchen nicht zu genügen. Diesen oft erhobenen Vorwürfen will die Direktion nun dadurch begegnen, daß sie einen Katalog Herstellen läßt, der den bisherigen Führer nicht ausschalten will, aber die Sammlungen für diejenigen von einem höheren künst lerischen und wissenschaftlichen Standpunkte aus behandeln wird, die sich eingehender mit ihnen beschäftigen wollen. Jede Abteilung des Museums wird ihren besonderen Katalog erhalten, in dem die ein zelnen Gegenstände von den betreffenden Konservatoren beschrieben und beurteilt werden. In den nächsten Wochen schon wird der nach solchen Gesichtspunkten bearbeitete Katalog der antiken Bronzen der Öffentlichkeit übergeben werden, der von dem Konservator der griechischen und römischen Altertümer, de Nidder, bearbeitet worden ist. Auch die Vorarbeiten für die übrigen Abschnitte des Katalogs sind bereits so weit gediehen, daß diese in nicht langer Zeit der Öffent lichkeit übergeben werden könne». Post. — Nach einer Bekanntmachung der englischen Postvcrwaltnng werden vom 23. September ab die wöchentlichen Postdampfer der Ernon-Lastls Null Llsamslrip Lompnnx bei der Reise von Kapstadt in Southamtpon Dienstags vormittags, anstatt, wie seither, Sonnabends vormittags eintreffen. Der letzte Dampfer nach dem bisherigen Fahr plane soll Southampton am Sonnabend, den 13. September, erreichen, so daß zwischen dem Eintreffen dieses Dampfers und der Ankunft des ersten Dampfers im neuen Fahrplan ein Zeitraum von 10 Tagen liegt. Mit den Dampfern wird die Briefpost für Europa aus dem Gebiete des Südafrikanischen Bundes, aus Nhodesia, Betschuanalanü, Portu- giesisch-Ostafrika und zum Teil aus Dentsch-Südwestafrika befördert. Die Abfahrt des Dampfers aus Southampton nach Kapstadt (jeden Sonnabend) bleibt unverändert. Preisausschreiben. — Die Kant-Gesellschaft bereitet ein Preisaus schreiben vor für eine Arbeit über den Einfluß Kants und der von ihm ausgehenden deutschen idealistischen Philosophie ans die Männer der Reform- und Erhebungszeit, eventuell mit besonderer Rücksicht auf Theodor von Schön. Das Preisrichteramt haben übernommen: Geh. Rat Prof. Or. Max Lenz in Berlin, Geh. Hofrat Or. Friedrich Mei necke, Professor der Geschichte in Freiburg i. Br., und vr. Eduard Spranger, Professor der Philosophie und Pädagogik an der Leipziger Universität. Die Preissumme beträgt 3000 Mark. Müssen unvollständige Depotwechsel vom Inhaber vcrstempclt werden? — Eine für die gesamte Hanöelswelt überaus wichtige Frage ist vor kurzem vom Reichsgericht entschieden worden. Täglich werden in zahlreichen Fällen zur Sicherheit für gewährten Kredit Depot- oöer Kantionswechsel gegeben, die zwar mit einem Akzept versehen sind, mitunter auch Ausstellungsdatum und Wechselsumme enthalten, bei denen aber der Zahlungstag offen gelassen ist und die vorläufig auch nicht von einem Aussteller unterschrieben sind. Solche Wechsel müssen nach §8 2, 7 des Wechsclstempelgcsetzes verstempelt werden. Haftbar hierfür ist auf jeden Fall der Akzeptant, der den Wechsel hin gibt. Die bedeutsame Frage, ob daneben auch der Inhaber des Wech sels zur Stempelung verpflichtet und bei Unterlassung strafbar ist, hat das Reichsgericht verneint, solange der Wechsel in den Händen des Inhabers verbleibt und von ihm nicht unterschrieben und verwertet wird. Er ist nur zur Entrichtung der sogenannten weiteren Stempcl- abgabe (8 3, Abs. 2 des Gesetzes) verpflichtet, wenn die Verfallzeit später als drei Monate nach dem Ausstellungstag eintritt. In dem jetzt entscheidenden Streitfall handelt es sich um folgenden Sachverhalt: Der Kaufmann H. erhielt von der Firma E. eine Schrift, zu deren Herstellung der Vordruck für einen gezogenen Wechsel an eigene Order benutzt worden war, mit der Vereinbarung übergeben, daß sie ihm als jederzeit ausfüllbaren Depotwechsel zur Sicherheit für eine Forderung von 35 000 die ihm gegen die Firma E. zustand, dienen sollte. Die Schrift war von dem Prokuristen für die Firma mit einem Akzepte versehen. Als Bezogene war die Firma E. angegeben. Im Vordruck waren das Datum und die Wcchsclsnmme (35 000 ./() aus-
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