Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19171017
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191710179
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19171017
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-10
- Tag1917-10-17
- Monat1917-10
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 243. 17. Oktober 1917. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 16. Ein treüw ver/manung Martini Lu/ther, zü allen khriste, / Sich zä verhüten / vor aufsrür vnd / emporüg. / o. O. u. I. (1522.1 io Bll. 4°. - Constat 4 H Quälern 2. 17. Antwortt / deutsch / Mart. Lu- / thers aufs / König Hen richs von / Engelland buch. / ... (Am Ende:s Gedruckt tzu Wittemderg, durch / Nickel! Schyrlentz, / M.D.xx ij. / 24 Bll. 4°. — Constat 1 gr. Quatern 6. Am Schlüsse war dann zusammengefaßt: »Constat 10 gr. 9 H / vnd 3 gr. 9 H Ein / zupindenn / Quatern 80. /«. Nach der Einzelaufstellung, die der ehemalige Käufer ge macht hat, stimmt das ganz genau. Daß er dabei einmal 6 Blätter — 1 Quatern, d. i. 1 Bogen (Nr. 4). zweimal — 2 Bogen (Nr. 13 u. Nr. 15), daß^r auch 10 Blätter — 2 Bogen (Nr. 16). 14 Blätter — 3 Bogen (Nr. 2), 26 Blätter — 6 Bogen (Nr. 10) statt 2V», 314 und 614 Bogen zählt, hat nicht viel zu sagen; er rechnet eben stets (und meist mit der Abrundung nach unten) mit vollen Bogen. Daraus ergibt sich also, daß der Bogen sechsmal IV- Pfennig (Nr. 8, 9, 11, 12, 13, 15), zweimal um ein Geringes weniger (Nr. 6, 7), sechsmal 2 Pfennig (Nr. 1, 3, 4, 14, 16, 17) und dreimal nicht ganz so viel (Nr. 2, 5, 10) gekostet hat. Handschriftliche Eintragungen in den Büchern selbst, die sich für Reformationsschriften übrigens leicht in großer Zahl fin den lassen, bilden, weil man stets weiß, um welche Ausgaben es sich dabei handelt, eine wichtige Quelle für die Preise, die nur dadurch manchmal getrübt wird, daß das Jahr des Einkaufs selten angegeben ist. Unter Umständen sind die Preise also solche für lange Zeit nach dem Erscheinen gekaufte, antiquarische Exemplare. Das ist bei der Beurteilung zu beachten. Auch in dem vorliegenden Falle fehlt eine Jahresangabe, aber der Um stand, daß die 17 Schriften aus wenigen einander folgenden Jahren — 1522 bis 1525 — stammen, und die verhältnismäßige Gleichheit der Preise lassen fast mit Sicherheit darauf schließen, daß ihr Einkauf kurz nach ihrer Ausgabe erfolgt ist. Der Ein kaufsort ist vermutlich nicht Wittenberg selbst gewesen; denn es befinden sich einige wenige Nachdrucke auswärtiger Pressen darunter. Andrerseits dürfte er auch nicht weit davon zu suchen sein. Doch das hat hier keine sonderliche Bedeutung. Wichtiger aber und sicherer für die Erscheinungspreise von Büchern sind doch die urkundlichen Quellen, wenn sie auch den Nachteil haben, daß die erwähnten Schriften und die Aus gaben davon, um die es sich handelt, meist erst mit Mühe fest gestellt werden müssen. In gleichzeitigen Briefen, Rechnungen und Verkaufsregistern, die erhalten sind, werden die Titel fast stets so gekürzt und unter Umständen auch so verstümmelt wieder gegeben, daß es manchmal überhaupt nicht glückt, die gemeinten Bücher aufzufiuden. Am wichtigsten aber sind Kataloge mit handschriftlichen Preisen; solche mit gedruckten gibt es für diese Zeit im allgemeinen noch nicht. Auch solche Quellen fließen für die Reformationszeit und besonders für Wittenberg recht reichlich. Zunächst besitzt die Bibliothek des Börsenvereins die zweite Ausgabe (die erste er schien. 1528) des »Catalo-/gus oder Re-/gister aller Bücher / vnd schrifften D. / Mart. Luth. durch / jn ausgelassen, vom / jar U.v.xvm. bis / jns XXXIII. / Mit einer Bor- / rhede. / Wittem- berg.* /«, abgedruckt in: Martin Luther: Kleinere Schriften. Bd. 1. Bielefeld u. Leipzig: Velhagen L Klasing 1876. Jn diesem Katalog, der 306 Titel enthält, sind 109 davon hand schriftlich mit Preisen versehen. Eine nähere Untersuchung ergibt, daß die Preise hier noch eine viel größere Regelmäßigkeit zeigen, daß sie fast durch weg 1 Pfennig für den Bogen betragen. Ich sage fast durch weg; denn cs gibt einige wenige Ausnahmen von dieser Regel, die vielleicht ihre Erklärung dadurch finden, daß die betreffen den Schriften schon selten waren, als der Katalog mit Preisen versehen wurde. Im allgemeinen aber ist die Regel eine so feste, daß man aus dem Preis den Umfang des Buches errechnen und damit wiederum die Ausgabe davon bestimmen kann, die gemeint ist. Ich will das aneinem Falle, wenn es auch mehr fach möglich wäre, beweisen. Dem Titel der »8 olloIIa inl l8 8 3.1L m« ist im Catalogus der Preis von 4 g (— 48 Pfennig) beigesetzt. Die Ausgabe des Jahres 1532, die man natürlich zunächst ins Auge faßt, hat 272 Blätter in Oktav, also 34 Druck bogen, und kann demnach nicht in Betracht kommen. Sie kostete auch nur 2 gr. 10 5, (— 34 Pfennig), wie wir aus anderer Quelle wissen: der Stadtschreiber Urban Balduyn in Witten berg besorgte sie am 16. März 1532 für Stephan Roth in Zwickau und berechnete sie ihm zu diesem Preise (Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels. Bd. 16, S. 134). Es gibt aber aus dem Jahre 1534 eine andere Ausgabe, die 382 Blätter in Oktav, also fast genau 48 Druckbogen (es fehlen nur noch 2 Blätter dazu) umfaßt, und damit ist es ohne weiteres klar, daß diese mit dem Preis von 4 gr. gemeint sein mutz. Das weist schließlich auch noch darauf hin, daß die Preise erst 1534 oder später in den Catalogus eingetragen worden sind. Die Preise des Catalogus sind zumeist auch ganz genau nach dem Umfang berechnet, berücksichtigen also auch halbe Bogen. Ich bringe einige Beispiele davon, die zu dem er wähnten Sammelband in Beziehung gesetzt werden können. Die unter Nr. 2 verzeichnete »Christliche Vermahnung«, 14 Blät ter, ist dort mit 3 Quälern angenommen, nach dem Catalogus kostet sie 3 ä 1 ll (— 3 Pfennig 1 Heller), wie das für 314 Bogen auch stimmt.- Das gleiche gilt für Nr. 13: »Wider die Ver kehre!« 6 Blätter, 2 Quatern; Catalogus: 1 ä 1 ll für 114 Druck bogen. Aus der gleichen Zeit sind auch vielfach Rechnungen über ' Bücher erhalten und Briefe, in denen die Verkaufspreise der damaligen Literatur erwähnt sind. Als eine der Hauptquellen besonders für Wittenberger Reformationsschriften, aber auch für allerhand andere Bücher anderen Ursprungs stellt sich der von G. Buchwald im 16. Bande des Archivs für Geschichte des Deutschen Buchhandels veröffentlichte Briefwechsel des Stadtschreibers Stephan Roth in Zwickau dar, der 821 Briefe umfaßt. Viele Hunderte von Büchern mit ihren Preisen sind darin erwähnt, und wenn auch eine ausführliche Liste davon, in der die arg gekürzten Titel vervollständigt sind und der Um fang der Schriften ermittelt ist, ein eigenartiges Interesse bietet, so will ich mich doch damit begnügen, hier auf einige grund sätzliche Äußerungen zu verweisen, die das Ergebnis, das aus der Liste zu gewinnen wäre, und damit zugleich die an den Preisen des Catalogus gemachten Beobachtungen bestätigen. So schreibt im Jahre 1528 Valentin Hertel aus Meißen (in lateinischer Sprache) an Stephan Roth: »Ich habe Dich neu lich gebeten, mir bei dem Erwerbe von Büchern, insbesondere von Wittenbergischen, zur Hand zu gehen, so daß ich sie zn demselben Preise kaufen kann wie bisher, nämlich den Bogen für einen Pfennig« (Archiv >6, S. 78, Nr. 178ci). — Georg Rörer, Diakon in Wittenberg, der vielfach Bücherbesorgungen für Stephan Roth übernahm, schickt diesem Ende Juni 1529 eine Rechnung über verschiedene Schriften, die bis auf 2 Exem plare Oocnnomia ellilstiana des Justus Menius mit Preisen ver sehen sind, während sich bei diesen die Bemerkung findet: »Sieh Du nach, wieviel Bogen dies Büchlein hat«. Das wäre unverständlich, wenn nicht der Bogen einen bestimmten, festen Preis gehabt hätte. Nach dem Catalogus kostet es 14 was ans 14 Bogen deutet; tatsächlich umfaßt es 54 Blätter in Quart (darunter ein leeres), also 1314 Bogen (Archiv 16, S. 93, Nr. 228). — Ein drittes Beispiel: im Jahre 1529 hatte Stephan Roth den Druck eines »DialoguS« mit dem Titel »Von den straffen / vnd Plagen, die etwan / Gott vber die Jüden ... hat verhangen« von Caspar Mittel bei dem Zwickauer Drucker - Gabriel Kautz vermittelt. Dies Büchlein halte trotz aller Mühe keinen Absatz gefunden, und nach den verschiedensten Wande rungen durch allerhand Buchhandlungen hatte schließlich Chri stoph Schramm in Wittenberg wohl den Rest davon erworben und schließlich die Vorräte als Makulatur verkauft. Als dann drei Schriften von Luther: »Von den Juden und ihren Lügen«, »Vom Schein Hamphoras« und »Von den letzteil Worten Davids« im Jahre 1543 erschienen waren, da tat ihm das leid, und er schrieb am 20. Februar 1544 an Roth: »Die Juden buchlein Han ich anders nicht dan vor maculatur verkaufst vorwar aber iczundt hat michs gerauen Nun die 3 buchlin 1149
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder