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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redakttoneller Teil. X 21. 27. Januar 1920. doillieui- des dsmes, sodaß wir schlietzlich froh sein werden, in dem Buchhändlerwarenhaus der Zukunft eine bescheidene An stellung zu finden, wo wir Handlanger und Arbeitstiere der grofzen Unternehmer sind. Für viele mag das ein Ideal fein, für uns Älteren, die wir so eng mit dem Buche als solchem ver wachst n sind, Liebe zum Buche haben und das Buch nicht als Ware betrachten, ist es ein schwerer Schritt, den wir schließlich nur gehen, weil uns die Not, die Sorge um das tägliche Brot dazu zwingt. Ob dieses Buchhändlerwarenhaus ein Ideal für den Verlag sein würde, wage ich aus mehr als einem Grunde -u bezweifeln. Das alte Reich, für das die Väter ihr Blut vergossen, haben die Enkel zerstört. Was Generationen erhofflen, ersehnten, ist in einem Jahre vernichtet worden. Nicht geschlagen sind wir, aber völlig vernichtet; Heer und Marine, auf die wir so stolz waren, bestehen nicht mehr, wir sind wehrlos dem Feinde aus geliefert und zu Sklaven herabgewürdigt. Aber trotzdem dürfen wir den Mut und die Hoffnung nicht sinken lassen, es müssen und werden bessere Zeiten kommen, und der Buchhandel mutz mit Schrittmacher für diese Zeiten sein. Im vorigen Jahr sagte ich »der Friede kann uns die Erinnerung an unsere groben Geister nicht nehmen«, zeigen wir, daß uns diese groben Geister der Wissenschaft und Literatur noch teuer und wert sind, das; etwas von ihrem Geiste in uns lebt, daß wir gewillt sind, in diesem Geiste zu wirken und zu handeln. Nutzen wir die Macht des Buches zum Heile, zum Wohle und zur Wiedergeburt unseres armen Volkes. Möge uns Goethes unsterblicher Spruch dabei als Lettwort dienen: Feiger Gedanken bängliches Schwanken, Weibisches Zagen, ängstliches Klagen Wendet kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten, N i m m e r sich beugen, kräftig sich zeigen, Rufet bi« Arme der Götter herbei! I. H. Eckardt, I. Vorsitzender. Irrels, Of. (Lidlivtliekar LN der veutseken Lücderei): vis didliotkeküriscks Ditelsuknskms in veutsck- lond. söeldekls rum 2elltrslblütt lür llidliotdelrsvvesen XI^VII.) I^eiprig 1919, Otto ttarrsssovvitr. I^üdenpreis ./i 8.—. Fltr den Buchhandel hat die Frage der Titelaufnahme, worunter nach vorliegendem Buche »die nach festgesetzten Regeln erfolgende Wie dergabe ci.ies Titels« zu verstehen ist, nn Jahre 1915 das letzte Mal >ur allgemeinen Erörterung gestanden, als dem Börsenvercin nach Ankauf der Hinrichssck-en bibliographischen Unternehmungen und des Kayserschcn BücherlcxikonS die Ausgabe zufiel, sämtliche offiziellen Bibliographien des deutschen Buchhandels — vom täglick-en Verzeich nis au bis zu den mehrjährigen Katalogen — selbst bearbeiten zu las sen. Die damals neugegründete »Bibliographisch« Abteilung des Bör- fenvercins« hat, bevor sie an ihre Aufgabe herantrat, gewissenhaft untersucht, in welcher Weise die Form der Titelaufnahmen gegenüber den bis dahin eingchaltcncn Regeln etwa verbessert werden könnte, und ihre Erörterungen darüber im Börsenblatt 1915 Nr. 171/173 veröffent licht. VorauSgcgangen war die HinrichSsche Denkschrift (Leipzig 1911) über die deutsche Bibliographie und die Deutsch« Bücherei, und sehr ausführlich wurde diese wichtige Frage des Buchhandels dann vom Autor obiger Schrift im »Zcutralblatt für BibliothekSivesen« (Juli/August- Heft 1916) in einem Aufsatz »Die Titelaufnahme der buchhändlcrischen Bibliographie« behandelt, wobei verschiedene grundsätzliche Unter schiede zwischen buchhändlerischen Titelaufnahmen und den Titelfas sungen nach anerkannten bibliothekarischen Regeln erörtert wurden. Dieser lehrreiche Aufsatz schloß mit dem Gedanken, daß von der theore tisch vollkommenen Titelaufnahme der buchhändlerischcn Bibliographie manch« Wege zur Titelaufnahmc der bibliothekarischen führten, die der fleißige Bibliothekar der Deutschen Bück-erei nunmehr in der vor liegenden Schrift einer gründlichen Untersuchung unterzog. Die beiden Arbeiten ergänzen sich gegenseitig, denn wie der Verfasser im Kapitel »Theorie der Titelaufnahme« ausfiihrt, ist »di^ bibliothekarische Titel- anfnahme nahe verwandt mit der der Bibliographie und der des buch händlcrischen Verkaufskatalogs. Ihre Besonderheit ergibt sich aus dem abweiclzenden Ziel. Die Titelaufnahme des buchhändlerischen .Katalogs verständigt den Leser von der Verkäuflichkeit des BucheS, sie 86 wunicht ihm das Behalten des Titels nach Möglichkeit zu erleichtern und ihn zum Kenncnlcrncn des Buches anzureizen. Die Titelaufnahmc der Bibliographie soll den Benutzer auf das Vorhandensein der Schcisr schlechthin aufmerksam machen, sie will über deren Thema nnd biblio graphische Eigenart aufklären. Die bibliothekarische Titelaufuahme be zweckt, das Vorhandensein eines bestimmten Buches in einer bestimm ten Bibliothek uachzuweisen. Sie gedenkt weder das Gedächtnis zu stärken noch anzureizen, noch aufzuklären, sie wünscht lediglich die Er kennbarkeit dis einzelnen Buches durch Angabe seiner charakteristischen Merkmale zu sichern. Die Titclausnahme des Verkaufskatalogs dürfte im allgemeinen zu ungenau, di« der Bibliographie zu ausführlich sü> den Bibltotyckskatalog sein«. Die beiden ersten Kapitel der Schrift berichten über die Titel Wiedergaben und Titelausnahmen in früheren Zeiten und zeugen von einem überaus emsigen Studium der einschlägigen bibliothekstech Nischen und theoretischen Literatur. Sie tragen viel zum Verständni der späteren Ausführungen bei, und jeder Leser wird dem »gründ lichen Deutschen« diesen historischen Rückblick nicht nur »hingehe» lassen«, sondern ihm besonders dankbar für diese Grundlage sein. To> folgende Kapitel berichtet im allgemeinen über die einzelnen Biblio theks-Instruktionen. deren Blütezeit uni die Wende des Jahrhunderts gekommen war, und über die Behandlung, die die Titelaufnahme in der theoretischen Literatur von 1884—1910 gefunden hat. Das vierte Kapitel, das wichtigste, behandelt daun die Theorie der bibliothekari scheu Titelaufuahme des alphabetischen Katalogs, die nach den Aus führungen des Verfassers an den Ausnehmenden größere Ansordernn gen stellt als die des systematischen oder des Standortskatalogs. In fünf Abschnitten werden die Hauptfragen der Titelaufnahmc: Text der Titclausnahme — Wahl des Ordnungswortes — Ter Personen name als Ordnungswort — Der Sachtitel als Ordnungswort — Die Reihenfolge der Aufnahmen im alphabetischen Katalog, in erschöpfen der Weise behandelt und die grundsätzlichen Forderungen für eine rich tige Aufnahme herausgehoben. Zu jeder dieser 5 Fragen gehört eine der dem Buche beigegebencn fünf Anlagen, die in tabellarischen Über sichten die Bestimmungen der verschiedenen Bibliorheksinstruktionen zu den einzelnen Punkten in zusammengedrängtem Wortlaut nebeneinan der stellen. Als hauptsächliche Instruktionen sind herangezogen worden, die Alteste Münchener Instruktion — Berliner Instruktion 1890 und 1892 — Breslau Dziatzko 1886 — Köln 1886 — Preußisch Instruktion 1899 und 1908 — Freiburg — München 1905 und 1911 — Straß burg 1911 — Stuttgart — Rothschild Frankfurt (Main) 1913. Aus diesen Tabellen ist ersichtlich, wie groß die Abweichungen der vcr schiedenen Instruktionen bei einzelnen Punkten noch sind, und der Wunsch des Hamburger Bibliothekartags (1911) nach einer Einigung im deutschen Sprachgebiet über die Regeln des alphabetischen Katalogs ist wohl begreiflich. Eine beträchtliche Minorität unter den Biblio thekaren bestreitet allerdings die Möglichkeit einer solchen Einigung, wenn sie sie auch für wünschenswert hält. Als Endziel der Entwick lung schwebt ihr nicht Zentralisation, sondern eine mäßige Dezentrali sation, nicht ein. sondern mehrere KatalogisierungSmittelpunkt« vor Der Verfasser geht mit der Mehrheit, er tritt im letzten Kapitel seiner Schrift für eine Zentralisierung der Titelausnahme, die kommen müsse, ein. Um sich in dieser Frage Klarheit zu schaffen, hat er das von einer auf dem Hamburger Bibliothekartag gewählten Kommission für Vor bereitung der Frage der einheitlichen Katalogisierung zusammenge- brachte unvollständige Material durch eine ziveitc Rundfrage (49 Ant worten) Anfang 1918 ergänzt, und seine Frau hat die gesamten Ant worten dann einer statistischen Bearbeitung unterzogen, auf Grund deren die Zahl und, was noch wichtiger ist, daS Gewicht, die Bedeutung der Übereinstimmungen und Abweichungen der Antworten in Rechnung gestellt werden konnten. Dies hat der Verfasser in peinlich genauer Weise getan, und als Frucht seiner inhaltlichen Vergleichung erschließt sich ihm die »Möglichkeit einer Einigung zwischen preußischer und Münchner Instruktion«, falls beide Teile in einzelnen Fragen etwas nachzugeben bereit sind. Sei eine solche Verständigung erfolgt, so würde daS Beispiel der beiden Hauptgruppen weiterwirken und manche der instruktionSloscn Bibliotheken zum Anschluß bewegen. Dann dürste auch der oft schon (auch vom Börsenverein) beratene Plan, die Bibliotheken alle von einer Zentralstelle aus mit Titelaufnahmen zu versehen (die »Berliner Titeldruckc« genügen den allgemeinen Anfor derungen nicht), der Verwirklichung näher sein. Masscnabsatz der Titelaufnahmen müßte daS Ziel einer solchen Zentralstelle sein, daS sie um so eher erreichen könnte, je mehr sie darauf sehen würde, ihre Aufnahmen stets gleichzeitig mit oder gleich nach Erscheinen der Bücher den Bibliotheken in jeder gewünschten Form zur Verfügung zu stellen. Ob der Buchhandel rcsp. die Bibliographische Abteilung des Börsen vereins. wie wohl früher geplant war, sich dieser Zentralstelle der Titeldrucke annehmen sollte, bleibe hier unerörtert, jedenfalls aber würde der Buchhändler als Abnehmer der Zetteldruckc ein gewichtiger Faktor sein, denn öfters ist in den lenken Jahren im Börsenblatt der
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