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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1924
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- Deutsch
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5, 7. Januar I9L4. Redaktioneller Teil. VVrseublatt f. d. Drschn. Vuchhaudrl. 127 Redaktioneller Teil. (Nr. 4.) Bekanntmachung. Der Mitgliedsbcitrag des Börscnvcrcins beträgt nach über, gang des Buchhandels zur Goldmarkrechnung monatlich 1.5V GoldmarI. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Beitrag sür den Monat Januar 1924 auf unser Postscheckkonto Leipzig 13 483 oder durch Kommissionär — ausländische Mitglieder durch Anweisung aus Währungskonto beim Kommissionär oder durch Bareinsendung mittelst eingeschrie benen Briefes — umgehend, späte st ens biszum 10. Ja nuar 1924 zu überweisen. Zur Vermeidung von Spesen empfiehlt sich Vorausbezahlung des Beitrags für mehrere Monate, etwa für das erste Vierteljahr. In die>em Falle bleibt jedoch Nachsorderung auf Grund späterer satzungsgemäß eingesührter Er höhung des Beitrags Vorbehalten. Bei allen Zahlungen bitten wir stets anzugeben: Betr. M. B. . . . . (Monat). Le i p z i g, den 8. Januar 1924. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Zur Frage der Preisgestaltung im Duchdruckgewerbe. Auf den im Bbl. Nr. 287 veröffentlichten Brief des Börsen- vereilis an den Deutschen Buchdruckerverein hat dessen Hauptvor- staud ausführlich geantwortet und gleichzeitig die Redaktion ge beten, seine Ausführungen den Mitgliedern des Börsenvereins durch Veröffentlichung im Börsenblatt zur Kenntnis zu bringen. Das Schreiben des Buchdruckervereins ist gleichzeitig mit der Zu sendung schon in der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker er schienen. Dem Wunsche des Hauptvorstandes des Deutschen Buchdrucker vereins wird hiermit nachgekommen und gleichzeitig die vom Vor stand des Börsenvereins erteilte» Antwort beigefügt. Aus dieser ergibt sich mit aller Deutlichkeit, daß die mit der letzten Erhöhung der Buchdruckertarife durchgeführte Preispolitik für den Verlags buchhandel zu den katastrophalsten Folgen führen muß, mag auch zuzugeben sein, daß hier die Arbeitgeber des Buchdruckgewerbes einem einseitigen Diktat weichen mußten, Vas in völliger Verken nung der Gestaltung der wirtschaftlichen Lage erfolgte. Es ist aber unbedingt, wie es in dem Schreiben des Vorstandes zum Ausdruck kommt, zu fordern, daß diejenigen Stellen, die es angeht, von der Verderblichkeit einer solchen Lohnpolitik überzeugt und bei den augenblicklich schwebenden neuen Verhandlungen zu einem Ab lassen hiervon bewogen werden. Der deutsche Verlagsbuchhandel ist keineswegs mehr in der Lage, in einer Zeit allgemeinen Absatz rückganges im In- und Auslande Preiserhöhungen vorzunehmen. Den Opfern, die er selbst bringt, müssen sich, wenn das Gewerbe nicht zugrunde gehen soll, die Opfer derjenigen Industrien an schließen, von denen er abhängig ist. Das Buchdruckgewerbe sollte sich auch viel ernstlicher die Frage vorlegen, ob es für seine Renta bilität vorteilhafter ist, durch ständiges Anziehen des Preistarifs im Sinne einer mechanischen Abwälzungstheorie immer mehr Auftraggeber zu verärgern und zu verscheuchen, oder ob nicht nach dem Grundsatz »großer Umsatz, kleiner Nutzen« Erhaltung und Besserung des Beschäftigungsgrades besseren Gewinn bringen und gerade erst die vorhandenen Lasten ertragbar machen würden. Die Tarifpolitik der Eisenbahn und anderer Verkehrsunternehmun gen ist doch keineswegs vorbildlich. Das Schreiben des Deutschen Buchdruckervereins an den Bör senverein lautete wie folgt: Berlin, den 13. Dezember 1923. In Verfolg Ihrer Bekanntmachung an der Spitze der Nr. 284 des Börsenblattes und Ihres Schreibens vom 7. Dezember 1923 er lauben wir uns folgendes zu erwidern: Die am 30. November d. I. be- j Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. Sl. Jahrgang kanntgemachte Erhöhung der Druckpreis« ist infolge der seit dem 1. November d. I. eingctretenen wesentlichen Erhöhung der ver schiedensten im Druckgewcrl>e benötigten Materiali«n und infolge der inzwischen gestiegenen Unkosten votivendig geworden. Di« Truckpreiserhohung ist auch eine Folge der vom Reichsarbeits ministerium verfügten Verbindlichkeitscrklärung zweier Schieds sprüche, gegen deren Inhalt die Arbeitgeber des Deutschen Buch druckgewerbes einen dreiwöchigen schweren Kampf geführt haben. Die Bekanntmachung spricht von einer »Preispolitik des Deutschen Buchdruckervcreins«. Das kann den Anschein erwecken, als ob cs das Bestreben des Deutschen Buchdruckervereins sei, die Truckpreise ohne Rücksicht auf di« Interessen des Verlagsbuchhandcls hochzu treiben oder mindestens nicht nachdrücklich genug für die Niedrig- haltumg einzutreten. Einer solchen Annahme widersprechen jedoch alle Vorgänge bei den lohntariflichen Verhandlungen und bei der Preisgestaltung. Ti« buchgewerblichen Arbeiterschaften machen vor den behördlichen Instanzen, die über die Lohnsätze ausschlaggebend entscheiden, geltend, das; ihre Löhne nicht arisköinmlich seien und auch hinter denen anderer Berufe zurückständen. Andererseits haben die Materialien und Unkosten, die außer den Löhnen für di« Preis bildung maßgebend sind, nachweislich Höhen erreicht, di« völlig aus dem Nahmen früherer Zusammensetzungs-Verhältnisse der Preisbildungs-Faktoren herausfallen. Aus allem geht hervor, daß di« Preisbildung nicht von d«r Politik einer einzelnen Organi sation abhängig ist, sondern von den allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen. Angesichts der kaum noch zu überbietcnden Notlage im Buchgewerbe, die besonders in der großen Arbeitslosigkeit zum Ausdruck kommt, wäre es nicht nur sinnlos, di« Preise mehr als unbedingt notwendig zu steigern, sondern «in solches Bestreben würde auch am Widerstande der einzelnen Betriebe scheitern, die im schärfsten Wettbewerbe miteinander stehen, der ohnehin leider nicht einflußlos auf die Erzielung auskömmlicher Preise ist. Unmittelbar nach Erlaß der eingangs erwähnten Schiedssprüche ist nun allerdings — gewissermaßen über Nacht — der bedeu tungsvolle Umschwung aus dem Währungsgebiete eingetrcten, der Verbilligungen vieler Nahrungsmittel mit sich gebracht hat. Zur zeit ist nicht übersehbar, inwieweit es sich hierbei um eine vor übergehende Auswirkung vormaliger übertriebener Spekulationen handelt, und ob sich di« Verbilligungen, di« sich noch nicht auf di« Materialien und Unkosten erstrecken, auf die Löhne ausdehnen werden. Das Bestreben der Unternehmerschaften richtet sich heute in erster Linie darauf, weiteren Erhöhungen der Erstehungskosten und der Preise durch Steigerung der Leistungen vorzubeugcn. Zu diesem Zwecke finden anläßlich des bevorstehenden Ablaufs des Buchdrucker-Lohntarifs gegenwärtig wiederum Verhandlungen -wi schen Arbeitgebern und Arbeitnehmern statt, die hoffentlich nicht durch erneute Verschlechterung der allgemeinen Lage ungünstig im Sinne des endlichen Eintritts einer Beständigkeit der Wäh rung und der Wirtschaft beeinträchtigt werden. Bei nüchterner Würdigung aller einschlägigen Umstände darf es sich nicht um ein Warten auf den Eintritt weiterer Preisermäßigungen handeln, son dern es gilt, die Produktion wieder in Gang zu bringen, damit vor allen Dingen aus Arbeitslosen wieder Verdiener und Konsu menten und somit auch Büchcreinkäufer werden können. Aufforderungen, mit Truckaufträgen zurückzuhalten, sind schon mehrfach erlassen worden, ohn-e daß sie eine praktische Bedeutung gehabt hätten. Wenn die allgemeine Wirtschaftslage die Geschäfte niederhält, erübrigen sie sich von selbst, und wenn die Absatzver hältnisse es irgend ermöglichen, wird der einzeln« Verleger sein Interesse nach seinem Ermessen mahrnehmen. Das ist natur gemäß immer so gewesen und wird immer so bleiben. Seit langem ist es ein Erfahrungssatz, daß die jeweilig geltenden Preise die billigsten sind. Alle Umstände sprechen dafür, daß dieser br- fährungssatz sich auch fernerhin bewahrheiten und denen Vorteile bringen wird, die durch Ausr«chtcrhaltung ihrer Produktion ihn betätigen konnten und betätigt haben. Mehrfach ist auch behauptet worden, die jetzigen Goldmark- Buchdrnckprcisc ständen nicht in richtigem Verhältnis zu den Frie denspreisen. Das ist gleichfalls unzutreiffend. Bekanntlich bildet d-er Deutsche Buchdruckpreistarif di« Grundlage für die Preisbe rechnung im Buchöruckg-ewerbe: «r war in der Vorkriegszeit, also mit »Friedenspreisen«, letztmalig 1912 erschienen. Die Ausgaben 18
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