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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Xr 113, 14. Dlai 1924. als 50^ Rabatt geliefert werden, als Zerschlag «ine Besor gungsgebühr von 20 A erhoben werden, gleichgültig, ob es sich um Einzeloerkauf von Nummern oder dauernden Bezug handelt, ob die Nummern abgeholt oder ins Haus zugestellt werden. Ausstellungen. — In Jena findet demnächst eine Turn- und Sportwoch« statt, deren Leitung der dortigen Buchhandlung Her mann Treichel die Ausführung einer S o n d e r a u s st e l l u n g .von Turn- und Sportliteratur übertragen hat. Die Firma bittet Verleger von Sportliteratur zu diesem Zivecke um a cvnd.- Scndungen, desgleichen nm Zusendun-g von Plakaten und Prospekten. Hs haben nur Sendungen Zweck, die bis zum 20. Mai in Jena sind. Die Firma macht bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, das; es üblich geworden sei, ä cond.-Sendungen für Sonderausstellungen zum Barrabatt zu liefern. Abrechnung könnte dis 10. Juni erfolgen. — In Komotau lBöhmen) findet vom 11.—20. Mai eine Ausstellung der Werke von Ulrich Creutz statt, eines bisher unbekannten Bildhauers des böhmischen Erzgebirges, dessen Kunst tief im innersten Deutschland zu wurzeln scheint. Seine Werke befinden sich in den Bezirken Kna ben, Komvtau, Teplitz, Aussig und in Prag, die alle zur Ausstellung gelangen. Tie Buchhandlung Vinzenz Uhl in Kaaden veröf fentlicht gleichzeitig ein Bildcrbändchen über den Bildhauer aus der Jeder von vr. Josef Opitz, das sämtliche Arbeiten Creutz' kritisch be handelt und sie auf 20 Tafeln abgebildet enthält (Preis XL. 16.—). — In München bietet die Firma Graphisches Kabinett G. m. b. H. den Sommer über Sonderansstcllungen von Franz Marc, Lyonel Feininger, Marc Chagall und Edvard Munch. Vorträge. — In Berlin hat die Buchhandlung Neuß L Pol lack eine Sonderabteilung für Cellophon-Nesonanz- Äpparate eingerichtet. Zur Eröffnung spricht am 15. Mai Herr vr. James Simon über »Eine Wanderung durch die Oper von Mozart bis Richard Strauß.« — In derselben Buchhandlung hält am 14. Mai -Herr Fritz GrUnewald einen Vortrag über das Werk von Sch r e n ck - N o tz i n g, »Experi mente der F e r n b e w e g u n g«. — Uber dasselbe Werk hat auch in Hannover am 4. April anläßlich einer ausführlichen Besprechung im »Hannoverschen Kurier« Herr Universitätsprofessor I)r. Messer einen von etwa 690 bis 700 Personen besuchten Vortrag (»Okkul tismus«) gehalten. Die Veranstaltung nahm einen sehr befriedigenden Verlauf und mußte auf Wunsch in Clausthal und Bad Wil dling e n wiederholt werden. Der Vortragende hat regelmäßig mit Nachdruck auf das genannte Wert wie auch auf das epochale Buch des Nobelpreisträgers Nichet (Grundriß der Parapsychologie und Para- psychophysik (beide Union, Stuttgarts) hingewiesen. Amerikanische Zensur. — Daß es mit Anwendung der Freiheit Loch nicht so leicht ist, zeigt Amerika mit seiner hundertjährigen Frei heit, das heute unter der Zensur genau so zu leiden hat wie wir je mals in Deutschland. Amerika hat die Eierschalen seiner puritanischen Vergangenheit überhaupt noch nicht abgelegt und kommt immer wieder in Zwiespalt Mit der »Freiheit« von Schrift, Bild und Wort (letzteres nm wenigsten). Trotz des Widerstandes des ganzen Schriftsteller- und Buchgewerbes werden immer neue Gesetze znm Schutze der Sittlichkeit ausgeheckt und alte Gesetze verschärft. Da die Gesetze gemacht werden, um umgangen zu werden (nicht nur die bei uns seit dem Kriege), ist die Einfuhr verbotener Bücher sehr bedeutend, und wie an der Hoheits- Grenze der amerikanischen See immer Alkoholschiffe krellzen, um durch- zuschlüpfen, so werden Bücher und Bilder geschmuggelt. Am 10. März wurde im NewAorker Hafen ein Motorboot angehalten, das auf Anzeige hin solche Schmuggelware an Bord hatte. Es versuchte stromaufwärts zu entkommen und warf die gefährliche Ware über Bord. Diese wurde aus dem Schlamm aufgefischt, trug aber weder Empfänger noch Absender. Es waren 6000 unsittliche Bücher in eng lischer Sprache gedruckt und 3000 schamlose Photographien in Frank reich hergestellt (sonst hieß es immer, solche Ware käme aus Deutsch land, dem man immer noch alle Schlechtigkeiten zutraut). Wie der Bericht sagt: die größte Sendung, die jemals angehalten wurde. — Es gibt einen Verein zur Unterdrückung von Laster (8ociety kor tbs 8uppre8sion ok Vice), dessen Vorsitzender es sich zur schönsten Auf gabe gemacht hat, in Begleitung von Polizeibeamten in den Buch handlungen nach verbotener Ware zu schnüffeln. So wurden die beiden Inhaber einer Firma Gottschalk L Co. zu je 250 Dollar oder SO Tagen Haft verurteilt, weil sie drei unsittliche Werke auf Lager hatten: »Memoiren der Fanny Hill«, »Eine Nacht in einem türkischen Harem« und »Nur ein Knabe«. Daß hierbei auch Zcnsurblüten Vor kommen, zeigten früher schon Beschlagnahmen von Werken, die in anderen Ländern unbeanstandet verkauft werden, wie »Balzac« und Schnitzlers »Casanovas Heimkehr« u. a. In der Gesetzgebungsver- sammlnng im März wurde die »Clean Look Lill« beraten, um sie zu verschärfen und Übertretungen besser ahnden zu können. Die »Oppo sition« bildeten Schriftsteller- und Verlcgcrkreise. 95A aller Schrift steller seien dagegen, sagte der Redner Thomas, und alles was mit dem Buchhandel zu tun habe. Trotzdem wurde das Gesetz am 4. März verschärft, »gleich in Kraft zu treten«. Die früheren Gesetzausdrücke: ob8cens, Ie>vck (schlüpfrig), killkz? (schmutzig), inckecent und ckisßusting (ekelhaft) sollen schärfer gehandhabt werden. In der Verhandlung sagte ein Gegner: ein Buch könne beschlagnahmt werden, in dem er zählt würde, daß ein Mann corneck deek und Kohl mit den Fingern gegessen hätte, denn das sei auch »älsgusting«. Strafen wurden fest gesetzt: 10 Tage bis 1 Jahr Haft und 50 bis 1000 Dollar Geld strafe. Man sieht, daß die Buchhändler auch im Lande der »unbe grenzten Freiheit« ihrem schönen Beruf nicht ohne das Damoklesschnn:rt der Bestrafung nachgehen können. Schösser. Luftpost Königsberg (Pr.)—Moskau. — Am 10. Mai begann wieder der sonst stark benutzte Luftpostdienst Königsberg (Pr.) Smolensk—Moskau. (Deutsch-Russische Luftverkehrs-Gesellschaft Ber lin.) Die Flugzeuge verkehren jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend ab Königsberg (Pr.) 7.30 Uhr, an Smolensk 1.20 Uhr, an Moskau 4.46 Uhr. Anschluß von Berlin mit Zug I) 7, ab tags vorher Schles. Bhf. 5.16 Uhr. Die Luftpost befördert gewöhnliche und eingeschriebene Briefe und Postkarten nach Rußland, Sibirien, China und Persien. Flugzuschlag neben den gewöhnlichen A u s l a n d g e b ü h r e n bei Postkarten 20 Pf., bei Briefen für je 20 x 30 Pf. Es kostet also eine Luftpostkarte nach Rußland usw. 20 -i- 20 Pf., zusammen 40 Pf., ein einfacher Brief 30 -j- 30 Pf., zusammen 60 Pf. Zeitgewinn bei günstiger Auflieferung 41 Stunden gegenüber der gewöhnlichen Beförderung. Vom 1. Juni an iverden die Flitgzeuge voraussichtlich werktäglich verkehren. Die Luftpost Königsberg (Pr.)—Memel — Riga Reval —Hel sin gfors wird erst am 15. Mai eröffnet werden. Sic befördert gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungcn nach dem Memelgebiet, Lettland, Estland und Finnland. Nach Lettland sind auch Luftpostpaketc und Luftpostizeitungen zulässig. Funkbriefe nach Amerika. — Seit dem 1. Mai hat das Neichs- postministerium die Vorschriften für die Annahme und Beförderung der F-nnkbriefe (L-Telegramme) nach Amerika und darüber hinaus im Einvernehmen mit der amerikanischen F-unkgesellschaft in einigen Punkten geändert. Die Funkbriefe werden jetzt vom Aufgabeort in Deutschland bis zur Funkstelle Berlin nicht mehr telegraphisch über mittelt, sondern brieflich übersandt. Die Beförderung zwischen Berlin und Ncw Aork erfolgt nach wie vor telegraphisch über den Funkeniveg via Transradio. Die Funkbriefe nach Orten über New Jork hinaus müssen hinter der vollständigen Briefanschrift den gebührenpflichtigen Vermerk »Post New Jork« trägem Sie werden ab NewUork an die Empfänger als gewöhnliche Briefe mit der Post wcitergesanbt. Neu zugclassen ist die Weiterleitnug ab NewAork als eingeschriebener Brief, falls der Absender dies bei der Telegrammauflieferung be antragt. In solchen Fällen ist anstatt des Vermerks »Post New Jork« der Vermerk »Pr. NewAork« anzuwendeu. Einschreibgebühr 50 Pf. Grundwert. In gleicher Weise werden die Funkbriefe aus Amerika behandelt. Sie werden nach der Aufnahme in Berlin von der Funk- abteilung des Haupttelegraphenamts den Empfängern als gewöhn licher oder eingeschriebener Brief direkt zugcsandt. Tie Briefsendungcn erhalten den Vermerk »Funkbrief«. Abgekürzte Anschristen sind nur nach New Jork und in umgekehrter Richtung nur nach Berlin zuge lassen. Die Wortgebühr beträgt 45 Pf. Grundwert, Mindestgebühr für 20 Wörter 9 Mark Grundwert. Die Kosten der postalischen Weiter beförderung der Funkbriefe jenseits New York oder ab Berlin als gewöhnlicher Brief sind in der Telegrammgebühr mitenthalten. Die übrigen Bedingungen für Auflieferung, Abfassung der Telegramme usw. bleiben wie bisher in Kraft. Weitere Auskünfte erteilen alle Verkehrsanstalten. Die Freigabe des deutschen Eigentums in England. — Der Bund der Ausländsdeutschen hat kürzlich mit den zuständigen englischen Stellen unmittellmr Fühlung genommen und die Überzeugung erlangt, daß die neuen Richtlinien für die Freigabe deutschen Eigentums in England großzügig gehandhabt werden. Eine Änderung der Bestimmungen, daß dem Reiche bereits auf Wiedergutmachungsschuld gutgebrachte Beträge nicht freigegeben werden, hat sich jedoch nicht erzielen lassen. Dagegen
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