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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7918 Amtlicher Teil. 235, 9. Oktober 1903. einen ganzen ehrenhaften Stand in einer Weise angreist, wie es Bücher getan hat, so hält es schwer — sachlich zu bleiben. Ich habe mich bemüht, es zu tun. Die Entscheidung dar über, ob mir das gelungen ist, muß ich meinen Lesern überlassen. Daß ein Buch, das so viele Interessen aufrührt, auch von der Presse besprochen wird, namentlich wo sein Urheber ein hervorragender Gelehrter ist, ist nicht zu verwundern. In einen: Schlußartikel werde ich eine Aufzählung der Ar tikel, soweit sie nur bekannt geworden sind, geben und eine Anzahl von ihnen charakterisieren. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Vcrlaqsanstalt vorn:. G. I. Manz, Buch- und Kunst- druckerci A.-G., München-Rege usburg. — Der Reingewinn des 17. Geschäftsjahrs der Gesellschaft, abgeschlossen am 30. Juni 1903, beträgt 107 903 73 A Die weitern Passivposten der Bilanz sind folgende: Aktienkapital 750000 Hypotheken 674 847 01 Reservefonds 139 861 40 H; Kreditoren 44 554 .E 17 H; Kautionen 300 Dividendenkonto 335 Als Aktivposten sind folgende zu verzeichnen: Immobilien 802 000 ^E; Verlagsrechts 1 ^E; Zeitungskonto 25 001 ^; Verlags- vorrätc 289331 28 andre Vorräte 74763 97 ->); Druckerei konto 224 211 64 ->); Debitoren 164 267 ^ 74 Bankguthaben 129 136 .E 60 ->); Kassa-, Wechsel-, Effektenbestand 9 088 ^ 08 -ß. An Verlusten mußten 4585 78 abgeschrieben werden; Hypo- thekenzinscn erforderten 33 600 ; Unkosten 71 999 80 H. — Der Aufsichtsrat schlägt vor, nach Überweisung von 5 395 18 ->) (5 Prozent) an den Reservefonds und nach Abschreibungen im Betrage von 46480 20 o) eine Dividende von 4 Prozent (^- 30 000 ^E) und eine Supcrdividcnde von 2 Prozent 15 000 ^E) zu verteilen. An Tantiemen wurden 7287 93 H ausgeworfen. Ein Rest von 3740 42 ->) soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. — Der Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg beging am 2. d. M. sein fünsundzwanzigjähriges Jubiläum. Am Vormittag fand eine Festversammlung im Saale des Gesellschafts-Museums statt, in der der erste Vorsitzende des Vereins, Freiherr v. Kreß, die Be grüßungsansprache hielt. Regierungspräsident Freiherr v. Welser sprach namens der mittclfränkischen Kreisregicrung, Rcchtsrat Stör namens der Stadt, der Präsident des Vereins der Deutschen Gesellschaft der Altertumsvereine, Professor Bailleu-Berlin, im Aufträge dieses Vereins; weitere Ansprachen hielten Geheimrat v. Tücher, Professor Geiger-Erlangen, Direktor Vezold vom Germanischen Museum. Die Festrede hielt der städtische Archivrat Mummenhoff über »Nürnberger Geschichtsschreibung im Mittel- alter--. Bürgermeister Or. v. Schuh überreichte den: Verein namens der Stadt Nürnberg 1000 als Festgabe. Historische Grundkarten von Deutschland. — Mit Unterstützung der k. preußischen Regierung und der Freihcrrlich v. Grcmpschen Stiftung zu Tübingen sind von der Historischen Grundkarte Deutschlands 1:100 000 soeben sieben Doppelsektionen im Druck erschienen, die östlichen Landstriche Badens, ganz Hohen- zollern und mehr als die Hälfte Württembergs begreifend. Professor Thudichum in Tübingen, von dem diese Sektionen im wesentlichen bearbeitet worden sind, hofft, im Lauf des nächsten Jahrs die noch fehlenden württembergischen Sektionen ebenfalls fertigstcllen zu können. (Veil. z. Allg. Ztg. -Kunsterziehungs-Tag--. — Der zweite Kunsterziehungs- Tag tritt am 9., 10. und 11. Oktober in Weimar zusammen. Folgende Vorträge sind angemeldet: »Lesen, Vorlesen und münd liche Wiedergabe des Kunstwerks-- (Otto Ernst), — -Der münd liche Ausdruck (das freie Sprechen) (Landtagsabgeordneter Pfarrer Or. Hackenberg), — -Der schriftliche Ausdruck-- ider Auf saß) (Prof. Or. Dietz), — »Über die Auswahl des dichterischen Kunstwerks in der Schule-- (Heinrich Hart), — Professor Or. Ru dolf Lehmann: über seine Behandlung, — Hauptlehrer Wolgast aus Hamburg: über Jugendschrist, Schülerbibliothek, das -billige Buch«, — Or. Löwenfeld-Berlin über »Schülervorstellungen--. — Professor Lichtwarck wird über -Die Einheit der künstlerischen Er ziehung- sprechen, — Geheimrat Waetzold aus dem Kultus ministerium über das Thema »Der Deutsche und seine Mutter sprache«. — Otto Ernst hat sich das Thema gewählt: »Der Deutsche und sein Verhältnis zur Dichtung«. Reformationsfest. — Für den Verkehr mit Leipzig sei schon jetzt darauf aufmerksam gemacht, daß das Reformationsfest (Sonnabend den 31. Oktober) in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag begangen wird und daß die Geschäfte in Leipzig, auch die Kontorgeschäfte, an diesem Tage ruhen. Historisches Institut in Rom. — Der Deutsche Reichs anzeiger vom 7. d. M. bringt die nachfolgende Kundmachung deS königl. preußischen Staatsministeriums: Der ordentliche Professor der Geschichte an der Universität Güttingen Or. pllil. Paul Kehr ist mit der Wahrnehmung der Amtsobliegenheiten des Ersten Sekretärs beim Historischen Institut in Rom beauftragt worden. (Sprechsaal.) Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung und der Buchhandel. (Vgl. Nr. 226, 230 d. Bl.) Auf die Entgegnung des Herrn I. Tews, Generalsekretärs der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, in Nr. 230 des Börsenblatts vom 3. Oktober 1903 erwidern wir folgendes: Herr I. Tews versucht in seiner Entgegnung auf unfern Artikel durch Angriffe auf unsre Firma die ganze Angelegenheit auf das Gebiet des Persönlichen hinüber zu leiten. Wir werden Herrn I. Tews auf diesem Wege nicht folgen, da es nicht in unsrer Absicht liegt, mit einem Laien, als den sich Herr I. Tews selbst bezeichnet, über die Geschäftspraxis des Buchhandels zu streiten. Es genügt uns, festzustellen, daß Herr I. Tews unsre sämtlichen Angaben in der Hauptsache bestätigt hat. Der einzige Entschuldigungsgrund wäre in den Worten des Herrn I. Tews zu finden: »Irgend welche fachmännischen Kenntnisse des Buch handels besitze ich leider nicht.« Sollte Herr I. Tews wirklich auf keiner der vielen Bar-Fakturen, die durch seine Hände ge gangen sind, den Vermerk gelesen haben: Die Inanspruchnahme des Sortimenter-Rabatts bedingt die Aufrechterhaltung des Laden preises? Auch sonst stellt sich Herr I. Tews sehr oft in Widerspruch mit seinen eignen Angaben. So behauptet er, daß der Betrieb der Gesellschaft von dem einer Buchhandlung sehr weit entfernt, auch keine buchhändlerisch geschulte Kraft in der Gesellschaft tätig sei. Anderseits preist er aber den von ihm zusammcngestcllten Katalog an. Dieser enthält ca. 1000 verschiedene Werke. Der Versand dieses Katalogs bezweckt den Vertrieb der darin äuf- aeführten Werke. Auf welchem Wege bezieht Herr I. Tews diese Werke zu Sortimenterpreiscn, wenn er keine Buchhandlung hat? Herr I. Tews gibt selbst an, daß von der Gesellschaft für Be schaffung von Büchern 65399 19 ^ im Jahre 1902 verausgabt sind. Wieviel davon verschenkt oder für °/g des Ladenpreises ab gegeben sind, ist nebensächlich. Es genügt uns, festzustellen, daß mit Umgehung des Sortimentsbuchhandels für diese Summe den Bibliotheken Bücher zu Nettopreisen zugeführt wurden. Wenn Herr I. Tews als Entschuldigung anführt, daß teil weise bei dem Verkauf der Bücher zu 2/g des Ladenpreises die Gesellschaft noch draufzahlt, so glauben wir das gern; es entspricht dies nur unfern ersten Angaben. Wir haben auch gar nicht be hauptet, daß die Gesellschaft hierbei von geschäftlichen Gründen geleitet wird, wir sind nur der Ansicht, daß der Sortiments buchhandel durch dieses Unterbieten, selbst des Einkaufspreises, geschädigt wird. Daß nun die Gesellschaft durch dieses Geschäftsprinzip tat sächlich Kreise erschließt, die für den Bücherkauf bisher nicht in Betracht kamen, kann möglich sein; es ist aber durch dieses Ver schleudern der Bücher sicherlich nicht dem Buchhandel gedient. Wenn uns ferner Herr I. Tews als Ankläger der Ge sellschaft für Verbreitung von Volksbildung hinstellt, so stimmt das nicht. Wir erkennen die Verdienste der Gesellschaft rückhalts los an; aber seitdem die Gesellschaft von ihrem Grundprinzip (un entgeltliche Abgabe von Büchern) abgewichen ist und Bücher ver kauft, hat sie sich auf das Gebiet des Buchhandels begeben. Das ist unsre Meinung. Herr I. Tews gibt selbst an, kein Buchhändler zu sein, kann also in dieser rein sachlichen Buchhändler-Angelegenheit gar nicht mitsprechen. Wir sind Buchhändler und legen diese Ange legenheit darum vertrauensvoll in die Hände des Vorstands des Vuchhändler-Börsenvereins. Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung aber bitten wir, zu ihren alten Grundprinzipien zurückzukehrcn. Dann wird sie der Sympathie des gesamten Buchhandels sicher sein, und auch wir wünschen ihr auf diesem Wege fernerhin ein gedeihliches Wirken. Berlin, den 7. Oktober 1903. Cludius L Gaus.
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