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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1936
- Strukturtyp
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- 1936-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1936
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- Deutsch
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Nr. 275 (N. 143) Leipzig, Donnerstag den 28. November 1936 163. Jahrgang Mitteilung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Schadenersatzansprüche bei Verbot Die gegenwärtige Fassung des Z 26 der Buchhändlerischcn Ber kehrsordnung über Schadensersatzleistung des Verlegers bei Verbot oder Beschlagnahme von Druckschriften trägt der fortschreitenden Ent wicklung nicht genügend Rechnung, Die Ivortgetrcue Anwendung des 8 26 führt in vielen Fällen zu unbilligen Ergebnifsen und zu Strei tigkeiten zwischen Verlegern und Sortimentern. Wir veröffentlichen daher nachstehende Bekanntmachung »Be schränkung der Ersatzpflicht bei Beschlagnahmen« des Leiters der Fachschaft Verlag, die auf diese Tatsachen Hinweis!. Gleichzeitig ent hält sie Grundsätze, nach denen bei Schadensersatzansprüchcn wegen Verbots oder wegen Beschlagnahme von Druckschriften zu verfahren ist. Wir bitten, diese Richtlinien bei etwaigen Auseinandersetzungen zu beachten. Eine entsprechende Änderung des § 26 der Vcrkehrs- ordnung wird vorbereitet. Leipzig, den 24. November 1936 vr. Heß Bekanntmachung Der Börsenverein beschäftigt sich augenblicklich mit einer Änderung des A 26 der Buchhändlerischen Verkehrsordnung über die Beschlagnahme. Die Änderung bezweckt die Anpassung der Verkehrsordnungs-Borschrift an die fortschreitende Entwicklung. Der Verlag mich es als unbillig empfinden, daß in der letzten oder Beschlagnahme von Druckschriften Zeit vielfach Ersatzansprüche vom Sortiment gestellt werden für Werke, die vor Jahren erschienen und längst zu Ladenhütern ge worden, ja die vielleicht sogar bereits verramscht worden sind. Es ist selbstverständlich und entspricht der Billigkeit, daß der Ersatz anspruch bei Beschlagnahme von Werken durch entsprechende Fristen eingeschränkt werden mutz. Ich habe dein Vorsteher des Börsenvereins vorgcschlagen, folgende beschränkende Bestimmung als letzten Absatz (Absatz 5) dem Z 26 hinzuzufügeu: «Der Verleger ist zur Ersatzleistung nur verpflichtet 1. wenn zwischen dem Erscheinungstermin und dem Tage der Beschlagnahme nicht mehr als drei Jahre liegen und 2. wenn zwischen dem Lieferungstage und dem Tage der Beschlagnahme nicht mehr als zwei Jahre liegen.« Ich empfehle dein Verlag schon jetzt bei Schadensersatzansprüchen von Buchhändlern nach dieser Richtlinie zu verfahren, die aller Voraussicht nach bald in der Verkehrsordnung verankert wird. Wenn die Vcrkchrsordnung gegenwärtig auch noch keine zeitliche Begrenzung der Ersatzpflicht vorsieht, so läßt sich doch unter Be rücksichtigung der Entstehungsgeschichte des Z 26, der veränderten Verhältnisse und der Grundsätze von Treu und Glauben die Zu rückweisung von Schadensersatzansprüchcn rechtfertigen, die über die von mir vorgeschlagencn Richtlinien hinausgehen. Karl Baur, Leiter der Fachschaft Verlag Anzeigen sollen für Die Woche des Deutschen Buches hat eine früher für unmöglich gehaltene Zusammenballung aller Kräfte im Dienste der Buch- Werbung gezeigt. Die persönliche Initiative des Reichsministers 4>r. Goebbels hat die Arbeitssreudigkeit für die Idee »mit dem Buche ins Volk» in ungeahnter Weise angeregt. Ausgehend von der feder führenden Stelle, der Reichsarbeitsgemeinschast sür Deutsche Buch werbung, wurden Millionen von Werbeschriften verbreitet, veran stalteten Buchhandel, NS.-Külturgemeinde, Gliederungen des Staates und der Bewegung Vortragsabende, Ausstellungen usw., stellten sich deutsche Dichter und Schriftsteller in den Dienst des Buches, wurden Presse und Filin zu stärkstem Einsatz für die Buchwerbung auf- gcrufen. Nie bisher ist von den berufensten Stellen der Boden für die Ausnahme des Buches so ausgelockert worden wie im Neuen Reich. Nie bisher ist aber auch darum die Verantwortung, insbesondere des Buchhändlers, größer gewesen, diese Saat zu behüten und zur Ernte reif zu machen. Was die öffentliche Buchwerbung vorbereitet hat, muß durch die Werbung des einzelnen Buchhändlers, des Ver legers sowohl wie des Sortimenters, vertieft werden, damit das Buch nun auch wirklich seinen Weg ins Volk findet, damit es ge - kaust wird. Welches ist nun der Weg, der die sicherste Aussicht dafür bietet, an die breite Masse des Volkes heranzukommen, an die Kreise also, die es für das deutsche Buch zu erfassen gilt? Das ist, ohne daß darüber bei den Volksgenossen ein Zweifel obwalten kann, die Zeitung und die Zeitschrift. Es gibt in Deutsch land kaum eine Familie, in der nicht mindestens eine Zeitung oder eine Zeitschrift, und zwar gründlich, gelesen wird. Wir leben in einer Zeit, in der die Ereignisse so stark sind und jeden einzelnen so inter essieren, daß er die Zeitung wegen ihrer schnellen Berichterstattung das Buch werben! und die Zeitschrift, die die Ereignisse in Bildern darstellt, einfach nicht entbehren kann. Hier ist also die Möglichkeit geboten, eine plan volle Werbung für das Buch durchzuführen. Es muß den Volks genossen gesagt werden, wo die geistigen Quellen ihrer Kraft ruhen, welche Bücher sie lesen sollen, uni sich sür den Lebenskainps stark zu machen, um vermehrte Kenntnisse zu erlangen, um bei einem guten Buche eine Ausruhestunde zu finden. Die Anzeigenwerbung ist also notwendig für den Verleger, der Einzclwerbung sür bestimmte Bücher oder Buchgruppen betreiben muß; sie ist aber auch notwendig sür den Sortimenter, der es nötig genug hat, den Namen seiner Firma den möglichen Interessenten einzuhämmcrn und sie durch immer wiederholte Einladungen zum Betreten seiner Buchhandlung zu veranlassen. Die Anzeigenwerbung ist aber auch notwendig um der Zeitung willen. Es ist kein Wort über die Wichtigkeit der Zeitung als Kultur- und als Wirtschaftsfaktor zu verlieren. Die Aufgaben, die die neue Volksgemeinschaft den Zeitungen in kultureller Hinsicht gestellt hat, sind vielseitig und lebenswichtig. Sie zu lösen ist vor allem auch aus außenpolitischen Gründen überaus wichtig. Die Möglichkeit, allen kulturellen Anforderungen zu genügen, was jede gutgeleitete Zeitung als Selbstverständlichkeit empfindet, hängt aber zum guten Teile von der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ab. Diese wirt schaftliche Grundlage mit untermauern zu helfen, daran haben die deutschen Buchhändler ein besonders brennendes Interesse. Denn ihnen kommt es schließlich zugute, wenn bei dem Leser der Zeitung die Aufmerksamkeit für die verschiedensten Dinge wachgerufen wird. Esmuß ein Weg gesucht und gefunden werden, der die Buch werbung in den Zeitungen aus dem Zufälligen, das sie jetzt hat, herauslöst und sie systematisch gestaltet. Das Publikuni muß sich 1029
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