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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Das Reich fördert Bucheinband-Katalogijierung Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat jetzt, wie wir bereits kurz in Nr. 12 mit teilten, in einem Erlaß die Gemeinschaftsarbeit für Bucheinband kataloge in den deutschen Bibliotheken als dienstliche. Ausgabe er klärt. Diese Arbeit wird durch den Ausschuß für Buchein band-Katalogisierung geleitet, der 1926 auf dem Deutschen Bibliothekartage eingesetzt wurde. Das Ziel ist die Erhaltung und Erschließung des in den alten Bucheinbänden überkommenen deutschen Kulturbesitzes, der einen hohen künstlerischen und materiellen Wert darstellt und bisher meist unzulänglich bekannt und ungeschützt war. Es wird in jeder wissen schaftlichen Bibliothek Deutschlands und Österreichs ein beschreibendes Verzeichnis des jeweiligen Besitzes an kostbaren und bemerkens werten Bucheinbänden angelegt. Diese Arbeiten werden nach ein heitlichen Richtlinien ausgeführt, die von dem Ausschuß für Buch einband-Katalogisierung ausgearbeitet sind. Die Leitung des Aus schusses liegt seit 1926 iu den Händen seines Gründers, vr. Jo hannes Hofmann, des Direktors der Leipziger Stadtbibliothek. Daher ist die Leipziger Stadtbibliothek die Zentralstelle dieses vom Reich heute anerkannten und geförderten großen bibliothekarischen Gemeinschaftsunternehmens, das nun gleichberechtigt neben die ähn lichen Arbeiten tritt wie den Deutschen Gesamtkatalog, Gesamtkatalog der Wiegendrucke und das Gesamtverzeichnis der Handschriften, die von Berlin aus geleitet werden. Durch das Reich ist nunmehr die von der Buchstadt Leipzig ausgegangene Erschließung der alten Buch einbände als ein öffentliches Anliegen erklärt und damit auch Leipzig als Mittelpunkt dieser gemeinnützigen bibliothekarischen Arbeit be stätigt. Ein Leipziger Zeitungskalender vor dreihundert Zähren Vom Jahre 1669 haben sich bekanntlich die ältesten Neste zweier regelmäßig fortlaufend gedruckter deutscher Zeitungen erhalten. Die Geburtsstunde unserer periodischen Presse liegt aber noch etwas weiter zurück und dürfte nahezu mit der des 17e Jahrhunderts z-u- sainmenfallen. Dafür spricht auch ein bis jetzt wenig beachtetes Werk, das — zufällig im eingangs genannten Jahre — in Leipzig erschien. Dies sein Titel: Oder Zehcnjährige Historische Relation Darinnen wahrhafftig vnd gründlich beschrieben vnd erzehlt werden alle gedcnckwürdige Geschichten vnd Handlungen so seidher des 1600. Jahre (inclusive) bis aufs Ostern gegenwertiges 1609. (auch inclusive) sich hin vnd wider in der Welt so wol als außer der Christenheit zugetragen haben. Alles mit sonderm fleis theils auch durch eigne Erfahrung zusammen gebracht vnd den Liebhabern der Historien zu gefallen in Druck gegeben: Durch Gregorium Wintermonat Gedruckt zu Leipzig bey vnd in Verlegung Abraham Lambergs Im Jahr 1609. Etwas unbedingt Neues setzte Wintermonat ja damit nicht in die Welt: ein paar Frankfurter hatten ihm die Sache schon lange vorher vorgemacht. Ein Augenmerk verdienen aber wohl die hier genannten Jahreszahlen. Fortlaufend gedruckte Zeitungen sprießten damals förmlich im Deutschen Reiche: noch ehe der Dreißigjährige Krieg ausbrach, zählte man schon deren zwanzig oder mehr. Nur wenige konnten sich aber dazu verstehen, eine zu halten, und noch viel weniger bekamen ihrer viele zu Gesicht. Da sprang Wintermonat ein. Er stellte zunächst einmal alles zusammen, was sich seit 1600 besonders Bemerkenswertes »in der Welt zugetragen«, und zwar zumeist, was darüber in in- und ausländischen Zeitungen stand. Das sagt er selbst in der »Vorrede des Autoris an den gut- hertzigen vnd günstigen Leser«: »Es ist weltkündig, was für großer Nutzen herkömpt aus fleißiger lesung vnd vornemmung allerhand Historien vnd Geschichten ... Ich rede aber hier nicht allein von den alten Geschichten, so sich vor vndencklichen Jahren zugetragen . . ., sondern ich verstehe es auch aufs die modernos Historiographos, ja auch aufs die jenigen, so heutiges Tages die avisi, riporti vnd newen Zeitungen beschreiben . . . Vor andern nützen sie den hohen Obrig keiten vnd Potentaten, ja allen jenigen, so im Regiment sitzen vnd dem gemeinen Wesen vorstehen . . . Doch nützet diese Wissenschaft der Zeitung . . . auch den PrivatPersonen vnd gemein jedermännig- lich . . .«. Zur Bekräftigung dieser zweifellos sehr vernünftigen Sätze ruft er u. a. die Türken an. Von denen sagt er: »Ob sie wol sonsten barbarische Völcker, seind sie doch so gar plumb nicht, daß sie nicht verstehen sollten, warzu die wahrhafften Newczeitungen . . . nutz vnd gut sein. Darumb pflegen sie auf ihre Sprach im gemeinen Sprich wort zu sagen Haberler Bcglerung Dumani durri, das ist: »Die Newenzeit ungen sind der Herren vnd Potentaten Stewrruder, darin it sie ihren Stato leiten vnd gubernieren . . .«. Aber dieses dicke Sammelwerk bereitete nur auf das vor, was Wintermonat eigentlich vorhattc und gleich danach ins Werk setzte. Ihm folgten viele leichtere Bändchen, die er bis Ostern 1634 er scheinen ließ. Dann machte wohl der endlose Krieg der Sache, wenn nicht gar seinem Leben ein Ende. Die erste »Continuation, was sich nemlich seidhero des jüngst verschienen Leipzigischen Newen Jahr Marckts dieses 1609. Jahrs zugetragen« fügte er gleich »gegen wärtigem Calendario Historico« an: »Datum ex Musaeo den 1. Ma'j Anno K1VQIX«. Die weiteren Hefte behandelten die Zeit von jedem Leipziger Ostermarkt bis zum Michaelismarkt, von dem bis zum Weih- nachts- oder Neujahrsmarkt und wieder bis zum Ostermarkt. Die verhältnismäßig lange Dauer des Unternehmens läßt darauf schließen, daß es ein Bedürfnis erfüllte. Es unterrichtete seine Leser über alles, was in der Welt vorging und hielt sie »auf dem laufenden«. Wenn's auch langsam ging: sie hörten doch Etwas! Darauf, daß jeder immer Alles gleich erfuhr, kam es derzeit viel weniger als heutzutage an. vr. I. Kl. Erste Berliner Erzählerwoche Auf Veranlassung der Reichsjugendführung und in Verbindung mit dem Winierhilfswerk 1937/38 wird vom 29. bis 29. Januar im Gebiet Berlin der Hitler-Jugend unter dem Motto: »Dichter erzählen im Volke« die erste Berliner Erzähler woche durchgeführt. Während die bisherigen Berliner Dichterwochen lediglich Dichterlesungen brachten, soll hier einmal die Kunst des freien Erzählens in den Mittelpunkt gerückt werden, wodurch diese Woche gleichzeitig eine Anregung für die Pflege des freien Erzählens im ganzen Reich und insbesondere auf dem Lande werden soll. Die Woche bringt folgende öffentliche Veranstaltungen: 23. Januar, 20 Uhr: Feierliche Eröffnung. Voraussichtlich spricht der Neichsjugendführer Baldur von Schirach, sonst Obergebiets- führer Cerff und Obergebietsführer Armann. Es erzählt Wil- helmSchäfer. Neues Studentenhaus — Großer Saal, Berlin- Charlottenburg, Hardenbergstraße 34. 24. Januar, 20 Uhr: Es erzählt Heinrich Waggerl, Westend schule, Berlin-Charlottcnburg, Westend-Allee 45—46. 25. Januar, 20 Uhr: Es erzählt Bernd Poieß. Bez.-Amt Prenz lauer Berg, Großer Saal, Prenzlauer Allee 63. 26. Januar, 20 Uhr: Es erzählt Wolf I u st i n H a r t m a n n, Rat haus Bürgersaal, Königstraße 15/18. 27. Januar, 20 Uhr: Es erzählt Bruno Brehm. Bez.-Amt Wil mersdorf, Großer Saal, Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 1/12. 28. Januar, 20 Uhr: Es erzählt; Kilian K o l l. .Berufsschule Grünthaler Straße 5. 29. Januar, 20 Uhr: Es erzählt AgnesMiegel. Aula der Augusta- Viktoria-Schule, Nothenburger Straße 18. Berlin-Steglitz. An sämtlichen Vormittagen erzählen die erwähnten Dichter in Berliner Schulen, an den Nachmittagen in HJ.-Heimen vor Jung volk und Jungmädel, an den freien Abenden ebenfalls in HJ.- Heimen vor HI. und BDM. Ausstellung in Düren Die Papicrstadt Düren lieferte ihren Beitrag zur Kulturwoche des Gaues Köln-Aachen n. a. mit einer Ausstellung, die unter dem Titel »Das gute Papier, der gute Druck, das gute Buch« im Lcscsaal der Stadtbücherei veranstaltet wurde. In der Abteilung »Das gute Papier« haben vor allem die heimischen Feinpapiererzeugnisse besondere Berücksichtigung gefunden. Beispiele »guten Druckes« sind vertreten mit Drucken aus dem 16. und 18. Jahrhundert und einigen Blättern aus neuerer Zeit. Der weiteste Raum der Ausstellung war dem guten Buch Vorbehalten. Das neue deutsche Schrifttum ist mit fast allen wesent lichen Namen vertreten, wobei dem schöngeistigen Buch, dem welt anschaulich ausgerichtetcn und dem heimatkundlichen wiederum be sondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Eine Anzahl hochwertiger bibliophiler Erzeugnisse erster deutscher Pressen vervollständigte die 55
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