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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1938
- Strukturtyp
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- 1938-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1938
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- Deutsch
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Die Ausstellung „Deutsches Buch und Deutsche Buchkunst" in Reval (Estland) vom 4. bis 12. Dezember 1937 Die Reihe der Buchausstellungen im Auslande, die der Börsenvercin im vergangenen Jahre durchgeführt hat, wurde durch eine Schau in der Hauptstadt Estlands, Reval, abgeschlos sen, die einen sehr erfolgreichen Verlauf genommen hat. Der Plan, in Reval das deutsche Buch in seiner verschieden artigen Gestalt zu einer größeren Gesau,tschau zu vereinigen, lag um so näher, als deutsches Schrifttum und deutsches Geistes gut seit Jahrhunderten in der kulturellen Entwickelung Estlands eine entscheidende Rolle gespielt haben. Neben den Bewohnern des Landes deutscher Nationalität, für die eine rege Anteil nahme an der Entwicklung des deutschen Schrifttums eine Selbst verständlichkeit bedeutet, bedienen sich auch weite Kreise der estnischen Bevölkerung deutscher Bücher und Zeitschriften, um mit deren Hilfe Einblick und Verbindung zu dem geistigen Leben Deutschlands und darüber hinaus zum Geistcsgut der Welt zu erhalten oder sie als Hilfsmittel für ihre fachliche Ausbildung und Berufsarbeit in Anspruch zu nehmen. Bei einer verhältnismäßig geringen Bcvölkerungszahl muß die ständig wachsende estnische nationale Literatur sich auf ein zelne Gebiete beschränken. Sie setzt sich in der Hauptsache aus Büchern belletristischen Inhalts, Schulbüchern, populärwissen schaftlichen Ausgaben und historisch-politischen Werken zusam men, die auf Estland Bezug nehmen. Die Benutzung fremdspra chigen Schrifttums ist daher für alle geistig Arbeitenden uner läßlich, wobei das deutsche Buch neben russischer, englischer und französischer Literatur in vorderster Reihe steht und als gegebe ner Vermittler zwischen dem geistigen Leben Deutschlands und demjenigen Estlands anzusehen ist. In dieser Richtung war es Aufgabe der Ausstellung, wer bend zu wirken, indem sie in eindrucksvoller Weise klarzumachen suchte, welche Bedeutung das deutsche Buch in der heutigen Zeit für alle Gebiete des künstlerischen, wissenschaftlichen und wirt schaftlichen Lebens-besitzt. Mit der Buchausstellung war eine Schau deutscher Buch kunst verbunden, die vom Verein »Deutsche Buchkünstler- zu- samiucngestellt worden war und Proben aus dem Schaffen der bedeutendsten graphischen Künstler und Werkstätten Deutsch lands brachte. Diese Schau, die von Prof. vr. Walter Tiemann, dem Direktor der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig, und Prof. Ignatz Wiemcler, von der gleichen Akademie, zusammengestellt und vorher im Haag und in London mit großem Beifall ausgenommen worden war, schien besonders geeignet, allen Freunden der Buchkunst einen Einblick in dieses in hoher Blüte stehende Gebiet deutschen kunst gewerblichen Schaffens zu gewähren. Die Schirmherrschaft über die Ausstellung hatten der estnische Bildungsminister Oberst Jaakson und der Deutsche Ge sandte in Estland Or. H. Frohwein übernommen, dem Ehren ausschuß gehörten leitende Beamte staatlicher Behörden und In stitutionen an, ferner der Präsident der deutschen Kultursclbst- verwaltung, der Vorsitzende des Verbandes der Reichsdeutschen in Estland, der Vorsitzende des estnischen Verleger- und Buch- händlerverbandcs und andere Vertreter des öffentlichen und ge sellschaftlichen Lebens estnischer und deutscher Nationalität. Die Ausstellung wurde im historischen Gildenhause veran staltet, einem über fünfhundert Jahre alten Bau, dessen Saal mit seinen von gotischen Säulen getragenen Spitzbögen einen wirkungsvollen Rahmen für den Ausdruck deutschen Geistes ab gab. Die künstlerische Leitung lag in den bewährten Händen von Prof. Tiemann und Prof. Wiemeler, Leipzig, während die bauliche Ausgestaltung vom Architekten Jrschiek-Reval durch klare Linienführung und geschickte Unterteilung der einzelnen Ausstcllungsgebiete aufs beste gelöst wurde. Die Durchführung der örtlichen Vorbereitungen hatte das Kulturamt der Estländi- schen Deutschen Kulturselbstverwaltung unter Leitung von Or. Weiß übernommen, der auch den Behörden gegenüber die Verantwortung für die Veranstaltung trug. Aus der Fülle des deutschen Schrifttums konnte nur eine Auswahl von annähernd dreitausend Bänden zur Schau gestellt werden, wobei sich folgende Abteilungen ergaben: Geschichte und Kulturgeschichte, Rechts- und Staatswissenschasten, Kunst- und Kunstgeschichte, Erd- und Volkstumskundc, Philosophie, Psycho logie, Pädagogik; ferner Medizin, Biologie und Naturwissen schaften, Wirtschaftswissenschaften, Handel und Gewerbe, Einzel- gcbicte der Technik, Handbücher, Lexika, Atlanten, Lebensbe schreibungen und Erinnerungen, endlich schöne Literatur und Jugcudschriften. Zu der feierlichen Eröffnung waren zahlreiche geladene Gäste erschienen, Mitglieder der Regierung und des diploma tischen Korps sowie prominente Persönlichkeiten der estnischen und deutschen Gesellschaft. Nach dem Vorträge des ersten Satzes des Beethoven-Quartetts o-moll ergriff der Deutsche Gesandte vr. Frohwein das Wort und sprach eingangs der estlän- dischen Regierung, besonders Bildungsminister Oberst Jaakson und allen, die sonst am Zustandekommen der Ausstellung mit gewirkt hatten, den Dank aus. Hierauf kam der Gesandte auf die schicksalhafte Verbindung des Menschen mit dem Buch zu sprechen, jenem treuen Freunde, der den Menschen von Jugend auf begleitet und wies auf die geistig kulturellen Beziehungen hin, die seit Jahrhunderten zwischen Deutschland und den Ge- staden der Ostsee bestanden haben und erwähnte in diesem Zu sammenhang das erste in Wittenberg gedruckte estnische Buch. Das Buch habe im Verhältnis zwischen Deutschland und Est land der gegenseitigen Erkenntnis und dem Sichvcrstchen ge dient. Heute seien auch estnische Bücher ins Deutsche übersetzt. Danach ergriff der Bildungsminister Oberst Jaakson das Wort, wobei er hervorhob, daß die Kultur die Völker der Welt einander näherbringe. Der Minister wies auf die große Bedeu tung der Erfindung Gillenbergs hin und betonte die hohe Ent- 50 Nr. 14 Dienstag, den 18. Januar 1S38
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