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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1938
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- Deutsch
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Bericht über die Hauptversammlung des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen am Donnerstag, dem 12. Mai 1938 im Buchhändlerhaus, Berlin W 35, Winterfeldtstraße 36 Herr Friedrich Feddersen als Vorsitzender eröffnet die Hauptversammlung um 20 Uhr, begrüßt die Erschienenen, stellt fest, daß die Hauptversammlung satzungsgemäß im Börsenblatt Nr. 86 vom Dienstag, dem 12. April einberufen ist und erklärt, daß Herr Nechtsanivalt und Notar vr. jur. Richard Leibl den notariellen Bericht, Herr Fritz Pfenningstorsf jr. den allgemeinen Verhand- lungsbericht aufzeichnen wird. Der Vorsitzende verliest seinen Bericht über das Jahr 1937. Harr Earl Büchle erstattet den Bericht des Rechnungs ausschusses über das Geschäftsjahr 1937. Der Bericht und Ent lastungsantrag des Nechnungsausschusses wird einstimmig genehmigt. Der Vorsitzende dankt dem Rechnungsausschuß, dem Beirat und der Geschäftsstelle für die Mitarbeit und berichtet über das neu erworbene Buchhändler-Altersheim sowie über die Werbearbeit um die notwendigen Mittel. Nachdem Herr Budy dem Vorsitzenden seinen und der Er schienenen wärmsten Dank ausgesprochen, erklärt Herr Feddersen, daß der von ihm errungene Erfolg der schönste Dank sei. Schluß der Hauptversammlung um 20.35 Uhr. Aus dem graphischen Gewerbe Nach einer Verordnung des Neichswirtschastsministers vom 21. April 1038 darf ab 1. Mai 1938 der Betrieb des Vuch- druckergcwerbcs nur von solchen Personen ausgeübt werden, die im Besitz eines Prüfungszeugnisses sind. Der Neichswirtschafts- minister wurde ermächtigt, die erforderlichen Ausführungsvorschrif ten zu erlassen: er kann hierbei insbesondere den Kreis der in Betracht kommenden Betriebe bestimmen. — Diese neue Verord nung, die nicht das Land Österreich betrifft, tritt als 8 30e hinter § 30b der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich. Unter der Überschrift »Das österreichische Druckge werbe im Umbru ch« veröffentlichte die »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« (Nr. 35) beachtenswerte Ausführungen. Während im bisherigen Deutschland auf rund 68 Millionen Einwohner 14 000 Druckereien entfallen, was einer »Druckdichte« von 4429 entspricht, kommen in Österreich auf 6,7 Millionen Einwohner rund 800 Drucke reien, was eine »Druckdichte« von 8500 ergibt. Aus diesem Verhältnis dürfe aber nicht geschlossen werden, daß sich die wirtschaftlichen Ver hältnisse des österreichischen Druckgewerbes entsprechend günstiger gestaltet hätten. Sie seien im Gegenteil seit langem so ungünstig wie man sie im alten reichsdeutschen Druckgewerbe niemals kennen gelernt habe. Die Zahl der Arbeitslosen betrage im Durchschnitt etwa 35°/o, bei den Setzern und Druckern sogar bis 45°/o. Die Hälfte der Druckereien hat ihren Sitz in Wien. Die Zahl der Haus- druckercien wird als sehr groß bezeichnet. Interessant ist die Fest stellung, daß sich unter den österreichischen Druckereien noch verhält nismäßig viele Steindruckereien befinden, namentlich in Wien. Eine ständige und gute Beschäftigungslage hätten außer den großen Zei-' tungsbetrieben auch die Druckereien auszuweisen, die mit einem eigenen Verlag verbunden seien. Die Zahl der österreichischen Zeit schriften werde auf 1000 bis 1500 geschätzt. In dem in Rede stehen den Aufsatz wird der dringende Wunsch ausgesprochen, daß im Inter esse des notleidenden österreichischen Druckgewerbes alle Maßnah men, die das Zcitschriftenwesen betreffen, mit äußerster Schonung und unter Gewährung langer Ubergangsfristen getroffen würden. Da die überwiegende Mehrzahl aller österreichischen Zeitschriften in Wien erscheine, stehe diese Stadt mit 17 Großverlagen hinter Berlin un6 Leipzig an dritter Stelle in der deutschen Zeitschriftenherstellung. Die Zahl der nichtarischen Druckereien wird auf rund 200 geschätzt, wovon 170 auf Wien entfallen. — An die Spitze des Hauptver bandes der graphischen Unternehmungen Österreichs wurde kürzlich Buchdruckereibesitzer Hans Step an berufen: er hat seinerseits den Buchdruckereibesitzer Hochenegg zum Leiter der Graphischen Innung bestellt. In Nr. 6 des Börsenblatts vom 8. Januar d. I. (Seite 26) war mitgeteilt worden, daß dem Normenausschuß für das graphische Gewerbe (Leipzig C 1, Nanftsche Gasse 14) der Vorschlag gemacht worden sei, daß gewisse Schriftzeichen, wie *, 8, f und s), vom Mittelgrad (14 Punkte) an in Zukunft von den Schriftgießereien nicht mehr mitgeliefert und auch nicht mehr ge schnitten werden sollen. Auf Grund der inzwischen eingegangenen Äußerungen von vielen Fachleuten und Druckereien ist mit den Schriftgießereien ein Einvernehmen erzielt worden, wonach diese Schriftzeichen nun nicht mehr mitgeliefert und auch nicht mehr ge schnitten werden. Die Papier- und Pappenfabrik F. M. Weber in Wehlitz bei Schkeuditz (Gau Halle-Merseburg) wurde am 1. Mai zum zweiten Male als nationalsozialistischer Musterbetrieb aus gezeichnet. Pg. Ebenböck, der Leiter des Fachamtes Druck und Papier, gratulierte aufs herzlichste der Betriebsführung und der Gefolg schaft. — Im Leistungswettkampf der deutschen Betriebe wurde die Stuttgarter Vereinsdruckerei AG. in Stuttgart, die zum Verlagsbuchhandel enge Beziehungen hat, mit dem Gaudiplom für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Die Matgra Materialbeschaffungs stelle für das graphische Gewerbe A.-G. in Leipzig legt für das Geschäftsjahr 1937 wieder einen günstigen Abschluß vor. Der Umsatz stieg von 528,3 (alles in 1000 NM) im Vorjahre auf 579,4. Die Betriebserträge verminderten sich zwar von 191,2 auf 125,1, doch stellten sich andererseits die Aufwendungen um 67,9 niedriger als im Vorjahre, sodaß sich im Berichtsjahre ein um 4,8 höherer Betriebsgewinn ergab. Nach Vornahme von 23,8 Abschreibungen und Rückstellungen (gegenüber 18,9 i. V.) verblieb ein Reingewinn von 15,5 (15,6 i. V.), der die Verteilung einer Dividende von 5 Prozent ^ 15,5 rechtfertigt. — In den Aufsichtsrat wurden gewählt Hofrat Siegfried Weber-Leipzig (Vorsitzender), Buchdruckcreibesitzer Albert Frisch-Berlin, Direktor Bruno Metzel-Leipzig und Ludwig Baltz- Merseburg. Nach dem kürzlich veröffentlichten Geschäftsabschluß für den 31. Dezember 1937 hat die Buchdruckerei und Buchbinderei Spamer Aktiengesellschaft in Leipzig eine Erhöhung ihres Gesamt umsatzes gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Einem Betriebs ertrage von 4331,0 (alles in 1000 RM) gegen 4855,1 im Vorjahre stehen Aufwendungen in Höhe von 3913,0 (4379,7 i. V.) gegenüber, sodaß sich ein Betriebsgewinn von 418,0 (475,4 i. V.) ergibt. Nach Vornahme entsprechender Abschreibungen ist das Jahresergebnis bei einem Jahresreingewinn von 57,0 gegen 7,6 wesentlich günstiger als im Vorjahre. Dieser Gewinn dient dem Beschluß der Haupt versammlung zufolge zur weiteren Verminderung des Verlustvor trages, der sich nunmehr auf 179,6 stellt. — In der Vermögenslage sind nur geringe Veränderungen gegenüber dem Vorjahre einge treten: während die Anlagewerte sich um 214,6 auf 1661,0 vermin derten, erhöhten sich die Betriebswerte um 145,2 auf 2392,0. Anderer seits erfuhren die Gesamtverbindlichkeiten eine Erhöhung um 167,0 auf 2395,1. Das Verhältnis der langfristigen zu den kurzfristigen Schulden ist etwa 27 zu 73. Wie aus dem Geschäftsbericht der graphischen Kunstanstalt Wezel L Naumann Aktiengesellschaft in Leipzig her vorgeht, hat bas Unternehmen im Geschäftsjahre 1937 eine Umsatz steigerung wie überhaupt eine günstige Entwicklung zu verzeichnen. Dadurch, daß die Aufwendungen um 111,9 (alles in 1000 RM) ver mindert wurden, erhöhte sich der Betriebsgewinn um 80,6, während bei erhöhten Abschreibungen der Jahresreingewinn um 8,2 auf 32,8 gesteigert werden konnte. Einschließlich des Gewinnvortrages vom Vorjahre stellt sich der Gesamtgewinn auf 57,9, aus dem nach Vor schlag des Vorstandes die Aktionäre eine Dividende von 6 Proz. er halten sollen. — In den Anlagewerten ist eine nennenswerte Ver änderung nicht zu verzeichnen. Während die Beteiligung im Betriebs abschluß nicht erscheint, erhöhten sich die Betriebswerte um 85,7 auf 731,8. — Die Zahlungsbereitschaft (Betrieböliguidität) hat sich im Berichtsjahre weiter günstig entwickelt. Der Betriebsmittel-Uberschuß erhöhte sich um 104H auf 496^; dagegen verminderte sich das Wechsel- Obligo um 8,1 auf 70,1. Kommerzialrat Friedrich Jasper in Wien, Seniorchcf der Buchdruckerei gleichen Namens und Mitgründer des Hauptvcrbandes der Buchdruckereibesitzer Österreichs, ist am 14. April im Alter von einundneunzig Jahren gestorben. Große Verdienste hat sich der Ver storbene namentlich um die Wiener Graphische Lehr- und Versuchs anstalt erworben, die am 1. März d. I. fünfzig Jahre bestand. Ge- 450 Nr. 126 Donnerstag, den 2. Juni 1938
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