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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1938
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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oder nicht, vor Drucklegung der Parteiamtlichen Prüfungskom mission einzurcichen; das bezieht sich auch auf die im Lande Österreich erscheinenden Veröffentlichungen der bczcichneten Art. Eine Vorlage der Manuskripte bei der Rcichsschrifttumskninmer erübrigt sich in Zukunft infolge der Ausglicdcrung der Bera tungsstelle Verlag aus der Reichsschrifttumskammer. In der Bekanntmachung der Reichsschrifttumskammer Nr. 126 über Verlag und Vertrieb von Landkar- t e n (Nr. 109) ist scstgclegt, welche Landkarten als Werbedruck sachen anzusehcn sind und ohne den Besitz der Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer hcrgcstellt und vertrieben werden können. In einer Erläuterung (Nr. 119) wird festgestellt, daß die Bekanntmachung Nr. 126 für die Inhaber von genehmigten Buchverkaufsstellcn und Personen, die eine Sondergenehmigung erhalten haben, keine Änderung in der Berechtigung zum Ver kauf von Kulturgut bringt. Über die Eingliederung und Tätigkeit Literarischer Vereine und Vortragsveranstalter unterrichtet die 122. Bekanntmachung der Reichsschrifttumskammer (siehe Börsenblatt Nr. 78). Die bisherige »Arbeitsgemeinschaft der lite rarischen Gesellschaften und Vortragsvcranstalter- wurde damit als Gruppe »Literarische Vereine und Vortragsvcranstalter« mit der Rcichsschrifttnmskammcr vereinigt. Ihre kulturpolitische Führung obliegt der Abteilung VIII im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. In seiner Bekanntmachung Nr. 124 betr. Einordnung derUmlaute hat der Präsident der Reichsschrifttumskammer bestimmt, daß bei der Einordnung der Umlaute in das ABC ä mit ae, ö mit oe und ü mit ue gleichzusetzen sind. Eine Frist zur allgemeinen Durchführung dieser Bestimmung ist jedoch noch nicht festgesetzt (s. Börsenblatt Nr. 78). Für die Verleger wichtig ist die Mitteilung der Reichsschrist- tumskammer Gruppe Buchhandel betr. die Berufsbezeich nung von Inhabern von Buchverkaufsstellen (Börsenblatt Nr. 105). Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Verleger von Reise führern und Landkarten weist erneut darauf hin (s. Nr. 101), daß Bedingtlieferungen von Landkarten und Reiseführern nur einmal im Jahre, und zwar am 1. Ok tober abzurcchnen sind. Die Fachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschristen- Einzelhandels erinnert an die Einhaltung der Bestimmung betr. Verkaufstermine für Woche nzeitungen und Zeitschriften (s. Nr. 88), die selbstverständlich auch für die bei der genannten Fachschaft listenmäßig eingetragenen Buch handlungen gilt. — In vom Präsidenten der Reichspresse kammer bekanntgegebenen Richtlinien zur Verringe rung der Rückgaben (s. Nr. 124, S. 440) wird u. a. be stimmt, daß Bestellungen oder der Bezug einer bestimmten Zei tung oder Zeitschrift nur bei e i n e r Lieferfirma erfolgen dürfen. Mitteilungen der Wirtschaftsstelle des deutschen Buchhan dels betr. Ausfuhrregelung sind in den Nrn. 72, 74, 84, 86, 90 und 113 des Börsenblattes erfolgt. Auf den ungehinderten Vertrieb schweizerischer Verlagserzeugnisse in Deutschland wird vom Vorsteher des Börfenvereins in einer in Nr. 107 veröffentlichten Bekannt machung hingewicsen. In einer Bekanntmachung des Börsenvereins (s. Nr. 78) wird der Verkauf von Gegenständen des Buch handels nach Jugoslawien geregelt. Die Liste der zu beliefernden Firmen ist durch Nachträge in Nr. 93 und 122 er gänzt worden. Aufrufe zur Teilnahme an den Arbeitstagungen für Verleger bzw. an den Berufskundlichen Ar beitswochen sind in Nr. 105 und 124 veröffentlicht worden. Wa. Zur Lage des wirtschaftswissenschaftlichen Schrifttums Von Dr. rer. pol. Gerhard Weißer, Berlin Jedem, der innerhalb eines wissenschaftlichen Verlages mit der Herausgabe und dem Vertrieb wirtschaftswissenschaftlichen Schrifttums zu tun hat, ist die anhaltend ungünstige Lage be kannt, in der sich dieser Teil des Büchermarktes seit einer Reihe von Jahren befindet. Unmöglich kann der Verleger auf seine Kosten kommen, wenn Schriften selbst bekannter Hochschullehrer in den ersten zwei Jahren trotz energischer Werbung einen Ab satz von höchstens 200 bis 300 Stück erzielen und in den folgenden Jahren nur noch in so geringen Mengen abgesetzt werden, daß der schnelle Fluß der wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischcn Entwicklung und die noch immer im Gange befindliche innere Neuorientierung des Faches die Schrift veralten läßt, lauge be vor auch nur der kaufmännisch erforderliche Mindcstabsatz er zielt ist. Es ist erstaunlich, daß unter solchen Umständen die beteilig ten Verleger immerhin doch eine recht stattliche Produktion auch auf diesem Gebiete durchhnllcn und vielfach ihre Aktivität in letzter Zeit sogar noch erhöht haben. Den neben den Verlegern Nächstinteressierten, den Autoren, ist daher auch die Schwierig keit der Situation in ihrem ganzen Umfang noch keineswegs all gemein zum Bewußtsein gekommen. Die Gründe für diesen noch immer regen Unternehmungsgeist der Verleger wirtschaftswissen schaftlichen Schrifttums sind verschiedener Art. Zum Teil wird das Durchhaltcn durch die bei weitem günstigere Marktlage auf anderen Gebieten der Produktion oder den Verkauf älteren, be reits abgeschricbcncn Schrifttums ermöglicht und geschieht in der Erwartung, daß sich die Bestände in einiger Zeit doch noch werden nbsctzcn lassen. Ferner spricht natürlich sehr stark die Er wägung mit, daß man, wenn schließlich auch auf diesem Gebiete die Schwierigkeiten überwunden sein werden, noch dabei sein will. Das kann nicht erwartet werden, wenn inzwischen die Firma des betrcssenden Verlegers auf dem Gebiete des wirtschaftswissen schaftlichen Schrifttums vom Markte ganz verschwunden ist. Schließlich darf es doch wohl zur Ehre des deutschen wissenschaft lichen Verlages gesagt werden, daß an der Veröffentlichung ge diegener wirtschaftswissenschaftlicher Schriften in vielen Fällen bei voller Einsicht in die kaufmännische Unzweckmäßigkeit einfach deswegen festgehalten wird, weil die Verantwortlichen dies für ein nobiic olkicium halten — ohne die Hoffnung zu haben, daß sich solches Verhalten doch irgendwie »bezahlt machen» werde. Rein wirtschaftlich betrachtet wäre ein solcher Verfall dieses Teiles des Büchermarktes kein Ereignis von größerer Be deutung. Von der Seite der Autoren nicht, weil sie im Gegensatz zu deü Verfassern belletristischer Arbeiten nur in Ausnahme fällen hauptberuflich schreiben. Von der Seite der Verleger nicht, weil vielfach andere Zweige ihrer Produktion einen besseren Markt haben und einen Ausgleich bieten. Es sind also wenig Existenzen gefährdet. Mancher einzelne freilich wird schwer ge troffen, aber die Wirtschaftspolitik als solche kann erst in Aktion treten, wenn durch eine partielle Absatzkrise breitere Volks schichten in Not geraten. Bon allgemeiner Bedeutnng, und zwar großer, wird dieser Verfall erst durch seine Rückwirkung auf die For schung und damit auf ihre Leistungen im Dienste desLcbcns. Ein Ausfall dieser Leistungen müßte unter heutigen Verhältnissen auf die Dauer viel verhängnis voller als in früheren Epochen der Wirtschaftsgeschichte wirken. Denn niemals waren der Wirtschaftswissenschaft wichtigere Auf gaben gestellt als heute in Deutschland. Der Staat, der der Wirtschaft gegenüber in einem vor der Machtergreifung unbe kannten Maße rechtliche und tatsächliche Autorität besitzt, über läßt sie nicht mehr ausschließlich oder überwiegend dem »freien« Spiel der Kräfte, sondern bedient sich planvoll und in stärkstem Umfange aller Mittel einer politischen Gestaltung der Wirtschaft. Er bedarf also der Mitwirkung der Wissenschaft auf weit größe ren Gebieten als früher, ohne daß die traditionellen Arbeits- 44» Nr. 126 Donnerstag, den 2. Juni 1638
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