Hier ist das Sommerbuch für 1938! Ein neuer lustiger Münch! Aer Verfasser ist mit vielen tausenden fröhlicher Men schen zu Wasser und zu Lande unterwegs gewesen, auf 12 vergnüglichen Kraft durch Freude-Fahrten hat er mit Bayern, Schwaben, Pfälzern, Rheinländern, Sachsen, Berlinern, Hamburgern alle deutschen Gaue durchstreift und in die Seele verschiedenster Volksschichten geschaut. Er erzählt von sonnigen Kernmenschen und komischen Käuzen, von fröhlichen Zechern und unfrohcn Meckerern, vom drolligen Wirrwarr der Mundarten, von lustiger Skammesneckerei, auch von zarten Liebesbanden, die sich zwischen den Menschen der verschiedensten Gaue knüpften. Die Schauplätze der kleinen lustigen Geschichten sind Alpenhlltten und Rheindampfer, süddeutsche Schul stuben und einsame Gebirgsncsker mit überliefertem Brauchtum, stille Heidedörfer und laute Volksfestwiefen, Rorwcgens Fjorde und die sonnigen Gestade von Lissabon und Neapel, Das humordurchsonnte Buch, das in Vor- tragssälen seine packende Kraft vielfach erwiesen hat, wird dem einen ein Erinnerungsbuch sein, dem andern eine Vorfreude künftigen Ferienglücks, jedem aber wird es ein paar fröhliche Stunden schenken! I,e8ep>roIoo ari5 rtern blapnre! : „Nach Italien!" Aber nun begann das Schiff bedenklich zu schaukeln, am Abende beim Tanz geriet man aus dem Fox ganz un freiwillig in die kühnsten Tangofiguren, Wenn fünfzig Tanzpaare gemeinsam ins Rutschen kommen, gibt's natürlich Helles Hallodri, aber die Rächte in der sturm- umheulten, von den Wogen angerempelken Kammer machen nachdenklich. Wird das Bett zu einer altmodisch schaukelnden Wiege, fühl! man sich ganz als hilfloser Säugling und tröstet sich mit der alten Spruchweisheit „Speikinder Gedeihkinder". Der seekränkste Fahrgast war ein Chemiker, er machte die Reise mit, um an uns ein neues Mittel gegen See krankheit auszuproben, Ich fragte die verschiedensten Arbeiter, wie sie es mög lich gemacht hätten, sich das Reisegeld zu erübrigen. Einer hatte sich das Rauchen abgewöhnt, einer war zwei Zahre nicht mit der Straßenbahn gefahren, und viele „ver reisten" ihre Spielkasfen, Ein schlichter Hamburger war mit Frau und Tochter, mit Onkels und Tanten auf unserer „Ozeana", es waren sieben Personen, Ich fragte, wie sie die 1880 Mark erspart hätten, und sie sagten mir, sie ver reisten der verstorbenen Omama ihr Häuschen, Als wir an einem Sonnabendmorgen aus unsern Kam mern traten, lag das schöne Ziel unserer Reife vor uns: Napoli, Neapel! Die westlichen Vororte streben terrassen förmig zum ehemaligen Bergkloster San Markino auf, dann schwingt sich die Stadt in breiter Mulde zum Vesuv hinüber. Auf San Martina scheint als Hüter dieser himm lischen Schönheit ein Gott zu thronen, im Osten schürt der Satan seinen Höllofen und sinnt auf Verderb — aus dem Nebeneinander von überreichem Segen der Natur und Gefahr, von Reichtum und Fluch, von Liebreizendem und Dämonischem formt sich das Panorama Neapels zu einem unvergleichlichen Bild fesselnder Romantik, Umfang224Seiten In Leinen RM 2.8S 333 BSrI-nblatt s, d, Deutschen Buchhandel, los, Jahrgang, Nr. 98 Dlcnötag, Len 26. AprN 1968 837»