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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Illilevbeek, 6. 6., kurL^6ka88t68 ot^moIoFiseksZ ^Vörtsrdueti äsr alt- inäikodsv 8prac5s. 8". 5 6. 50 o. IL. in» 8asx. kranken, 1^., 668ekieäsni8 van ket ^6äsrlancl3ek6 rsedt van 26§6l van ti^8tiii 6er ino erinx op 13 .^.u^u5lu3 1624 Der XL! Kongreh der L,8soeiLtioll littärsirs st s-rtisti^lls intsrilLtioilals in Heidelberg, 23.—3V. September 1899. (Vgl. Börsenblatt Nr. 232.) II. Am Sonntag den 24. war eine Besichtigung des Heidel berger Schlosses und ein Ausflug zu Wagen nach dem Kohlhof geplant. Aber bei dem strömenden Regen war man froh, im Schlosse unter Dach zu sein; mit aufgespannten Regenschirmen kroch man in den Schloßtrümmern umher und eilte dann baldigst wieder zur Stadt hinab. Der Ausflug wurde auf gegeben und zur Unterhaltung ein Konzert im Saalbau improvisiert. Am Montag gestattete zwar das Wetter, den versäumten Ausflug nachzuholen; aber die Beteiligung daran war bei dem unsicheren Wetter doch nur schwach. Am Dienstag fand ein gutes Militärkonzert oben im Schloß- Restaurant statt; aber ich bin selten so durchnäßt nach Hause gekommen, wie an jenem Tage. Man erholte sich immer erst wieder, wenn sich abends die Gesellschaft im Rodensteiner oder im Perkeo-Restaurant zusammensand. Dis Vormittage waren stets den Arbeitssitzungen in der Universitäts-Aula gewidmet. Saß man dann abends beim Wein oder Bier zusammen, so wurden humoristische Betrachtungen darüber angestellt, daß es bekanntlich in Heidelberg vierhundert Tage im Jahre regnet. Merkwürdig war es jedenfalls, daß das Wetter sich nur aufklärte, sobald wir zu einem weiteren Ausfluge Heidel berg verließen. Eine solche Exkursion wurde am Mittwoch nach Mannheim unternommen, wohin die Stadtverwaltung und die Handelskammer die Kongressisten eingeladen hatten. Dieser Besuch war ein Glanzpunkt in der Festwoche. Eine größere Anzahl Herren und Damen unter Führung des Herrn Professor Koch traf mit der Eisenbahn gegen drei Uhr in Mannheim ein und wurde auf dem Bahnhose von den Vertreter» der Stadt und der Handelskammer, sowie dem Mannheimer Journalisten- und Schriftstelleroerein empfangen. Man begab sich in festlich beflaggten Wagen durch die Stadt nach dem Anwesen der Mannheimer Lager- hausgesellschast im Mühlauhasen, um von dort eine sehr interessante Hafen- und Rheinfahrt anzutreten. Alle Lager häuser und Fruchthallen des großen Hafengebietes hatten festlich geflaggt und auch alle die vielen vor Anker liegenden Schiffe ihre Flaggen gehißt. Man bestieg den für uns bereit liegenden Festdampfer »Deutschland« der Köln-Düsseldorfer Dampfschleppschiffahrts-Gesellschaft, und sobald dieser zur Fahrt aufgedreht, erdröhnten von allen Seiten Böllerschüsse, wie denn während der ganzen Fahrt von den rechts und links vor Anker liegenden Schiffen unaufhörlich Salutschüsse ertönten. Bei der nun folgenden herrlichen Fahrt machten die Vertreter der Stadt, Herr Oberbürgermeister Beck und Herr Bürgermeister Martin in liebenswürdigster Weise die Honneurs, unterstützt von mehreren Stadträten und anderen Honoratioren, darunter einer der gefälligsten unser Kollege Herr Bensheimer. Bei klarem Himmel und Hellem Sonnenschein fuhr der Festdampfer langsam durch den großen Hasenkanal. Alle Betriebe, die den Mühlauhasen umsäumen, waren in vollem Gange; neu war vielen der Anblick, wie aus den offenen tpt ?. van Stoolrnm L 2oon IIN ULNA. vLllsivsrliSll. 8". 2 ü. 50 o. tv. t!. 3s. 2'soonlr tvillinlr in 2rvollo. eisernenen Schiffen die ungeheuren Mengen losen Getreides mittelst Elevatoren hoch oben nach den Silospeichern auf- gesogen wurden. Auch die mächtigen Lager leerer Petroleum fässer und die vielen Tanks versetzten die Ausländer in sicht liches Staunen. Nachdem die Hasenmündung passiert, lenkte die »Deutschland» in den offenen Rheinstrom ein, und die Fahrt ging zu Berg unter der imposanten Rheinbrücke durch bis oberhalb der Mündung des Ludwigshafener Luitpold- Hafens. Es war ein überwältigendes Bild, das sich den Passagieren auf der Bergfahrt sowohl, wie auf der Thalfahrt, die sich bis zur Friesenheimer Insel ausdehnte, darbot. Hier wurde in den Floßhafen eingelenkt und die Insel umschifft. Imposant ragten die hohen rauchenden Schornsteine der süd deutschen Jutefabrik (die 5606 Arbeiter beschäftigt), das mächtige Anwesen der Zellstoffsabrik Waldhof, der Spiegel manufaktur ic. hervor, Zeugnis ablegcnd von dem Unter nehmungsgeist und der gewaltigen Industrie der Stadt Mannheim. Die Rückfahrt vom Jndustriehafen ging bis zur Mündung des Neckars in den Rhein; hier bog das Festschiff in den Neckar ein. Wie zuvor begrüßten auch hier die Tausende von Arbeitern auf den Schiffen und den Quais das Festschiff mit Hochrufen und Böllerschüssen. Ein gut besetztes Büffett und der in Strömen fließende Wein trugen auch dazu bei, die Stimmung der Gäste an Bord sehr fröhlich zu gestalten, und diese steigerte sich fortwährend, je näher wir dem End ziele der mehrere Stunden währenden Fahrt, der Friedrichs brücke, kamen. Hier hatte eine nach Tausenden zählende Menschenmenge Posto gefaßt, um die Ankunft des Festschiffes abzuwarten. Als das Schiff vor Anker lag und die Kon gressisten an Land gingen, da war die Begrüßung durch die Bevölkerung eine wahrhaft herzliche, und hochbefriedigt von den schönen Eindrücken dieser Fahrt wandten sich die Fremden den bereitstehenden Wagen zu. Die eintretende Dunkelheit vereitelte den Besuch des großherzoglichen Schlosses, man konnte nur noch einen Blick in die Bibliothek werfen, und ver sammelte sich alsdann im »Hotel National«, wo der Mann heimer Schriftsteller- und Journalistenverein den Gästen einen Abschiedstrunk darbot. Hier hielt der Vizepräsident der Assoziation, Herr Des- jardin eine wahrhaft zündende Ansprache an den Oberbürger meister der Stadt, Herrn Beck, in der er den großen Eindruck schilderte, den Mannheims Handel und Industrie aus die Mitglieder des Kongresses gemacht habe, und mit Begeisterung stimmten diese in den dargebrachten Dank ein, der dem ferneren Aufblühen und Gedeihen der Stadt geweiht war. Diesem Toaste reihten sich noch viele andere Reden an; dann ging es nach Heidelberg zurück. Allen Teilnehmern an dieser Fahrt wird diese in schönster Erinnerung bleiben. Am folgenden Tage waren die Kongressisten nach Karls ruhe eingeladen, zunächst zum Fünf-Uhr-Thee beim Minister von Brauer, der mit seiner Gemahlin in seinem Palais uns den liebenswürdigsten Einpfang bereitete. Man plauderte und erfrischte sich in ungezwungener Weise etwa ein Stündchen und eilte dann nach dem Hoftheater, wo als Festvorstellung zu Ehren des Kongresses auf Befehl des Grotzherzogs Sieg fried Wagners Bärenhäuter gegeben wurde. Aber hier komme ich als gewissenhafter Berichterstatter einigermaßen in Verlegenheit; ich konstatiere gern die vorzügliche Ausführung durch alle Mitwirkenden, die reiche Ausstattung des Stückes,
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