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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 29, 5. Februar 1914. Das Verhältnis der beiden meistgekauften Bücher ist an nähernd gleich geblieben: Bloem 44°/», Kellermann 29°/». Unter den Bemerkungen allgemeinen Charakters befürwortet eine längere: Zusammenarbeiten des Buchhandels und der Lehrerschaft zu Weihnachten. Wenn ich auch glaube, daß ein Teil der Sortimenter diesem Projekt nach den vielfachen Rei bungen skeptisch gegenübersteht, möchte ich doch die inter essanten Ausführungen ungekürzt wiedergeben: »Die Warenhäuser schädigen nach wie vor den Buchhandel ungeheuer, ich glaube aber, daß es ein Mittel gibt, um einen Teil des Weihnachtsgeschäfts — die Jugendschriften — dem Buch handel zurückzuerobern: arbeiten mit der Lehrerschaft. Ich weiß, daß der größere Teil der Lehrer ganz gern bereit wäre, die Mithilfe des Buchhandels weit mehr wie bisher bei der Ver breitung guter Jugendschriften in Anspruch zu nehmen, ich weiß auch, daß von dieser Seite sehr viel geschieht, um die Kinder und deren Eltern zum Einkauf in den Buchhandlungen zu veranlas sen. Wenn die in Frage kommenden Buchhäudlervereine den betreffenden Lehrervereinen die Hand reichten, würde für Groß- Berlin ein angenehmes Zusammenarbeiten sich ermöglichen lassen. Auch die Oberlehrervereine, die sich den Gemeinde schullehrern gegenüber meist sehr ablehnend verhalten, könnten durch Vermittlung des Buchhandels mit in diesen Kreis gezogen werden. Ein Ausschuß auf dieser Grundlage würde auch das notwendige Verzeichnis gemeinsam bearbeiten müssen, unab hängig von den Verlegern im redaktionellen Teil, Inserate nur von Büchern, die empfohlen werden. Durch dieses Zusammenarbeiten würden dieLehrer sozusagen gezwungen, überall die Buchhandlungen als Bezugsquelle guter Bücher zu empfehlen. Die Presse, die sonst viel nützen kann, versagt in diesem Falle wegen der Abhängigkeit von den Warenhäusern vollständig.« Zur Frage der »Beratertätigkeit« des Sortimenters: »Ich bemerke von Jahr zu Jahr einen immer steigenden Einfluß des beratenden Sortimenters und wirklich bera tungsfähigen Buchhändlers, der es mit seinem Berufe ernst nimmt.« »Ich finde, daß die Kunden im allgemeinen meinem Rat fol gen, ihn sogar direkt erbitten. Fremde, die erst alles besser wissen wollen, folgen schließlich doch meiner Empfehlung, wenn sie merken, daß ich ihnen Gutes bringe.« über die schlechten Zeiten: »Man merkte sehr die Geldknappheit, besonders bei den Be amten und Lehrern (auch bei den höheren). In vielen Fällen wurde erheblich weniger gekauft als früher, in anderen ange schrieben, wo sonst bar gezahlt wurde. Das schlimmste aber war: in zwei Fällen konnte ich feststellen, daß Leute sich schämten, weniger zu kaufen als sonst, und daher ganz ausblieben.« Im Anschluß daran möchte ich eine Zusendung erwähnen, die mir von auswärts (Osiander, Tübingen) zuging, und die m. E. geeignet ist, der jetzt so aktuellen Frage der buchhändlerischen Propaganda neue Wege zu weisen. Diese Firma inseriert in der dortigen Tageszeitung in einer ganz eigenartigen und, wie ich glaube, sehr wirkungsvollen Weise. Sie gibt gewissermaßen einen künstlerischen Kalender der Woche im Anschluß an jede Veranstaltung, dann die in Frage kommende Literatur, Textbücher, Musikauszüge usw. mit Ladenpreis. Die ganze Art der Reklame ist selbstverständlich nur in kleineren Städten durchführbar, wo sich das Interesse auf einzelne Veranstal tungen konzentriert. » 4- * * Über die noch vorhandene Bibliothek Friedrichs des Großen entnehme ich einem Aufsatz des »Berliner Tage blatts« das Folgende: »Der König besaß drei größere Büchereien im Stadtschloß zu Potsdam, in Sanssouci und im Neuen Palais, und drei kleinere im Berliner Schloß, in Charlottenburg und in Breslau. Die Rheins berger Bibliothek war in die von Sanssouci iibergcgangen. Fast alle Bände, bis ans die verhältnismäßig wenigen Widmungsexemplare, 174 sind in rotem Ziegenleder gebunden und tragen größtenteils einen ihren Standort bezeichnenden Aufdruck. Ein ? weist auf die Biblio thek im Potsdamer Stadtschloß hin, ein V auf Sanssouci, das Schloß auf dem Weinberg (ViAvs) — der König nannte sich auch bisweilen ,?IüIo8opIis cks ia Viqne' —, ein 8 auf das Neue Palais, da dieses Schloß von ihm das ,Neue Palais von Sanssouci' genannt wurde, iveil es im Bereich des Parkes von Sanssouci lag. Die Bücher der Berliner Bibliothek haben ein geschriebenes L auf dem Vorderdeckel, die aus Breslau zum kleinsten Teil ein gedrucktes L oder Lr. Die Charlottenburger Bücher sind unsigniert. Das hat seinen Grund darin, baß die Signierung vom König erst eingeführt wurde, als die Bücherei in Charlottenburg durch die Erbauung der Sommerresidcnz Sanssouci an Bedeutung verloren hatte und zum größten Teile in die dortige Bibliothek übernommen worden war. Wissenschaftlich katalogisiert wurden diese Bibliotheken in den Jahren 1895 bis 1898. Der gedruckte Katalog, mit einer eingehenden Darstellung des Königs als Leser und Bücherfreund vom kaiserlichen Hausbibliothekar Or. Bogdan Krieger, wird im Mai im Verlage von Giesecke L Devrient erscheinen. Einzelne in historischer, literarischer, künstlerischer und kunstgewerblicher Hinsicht bemerkenswerte Bücher ans den Hohen- zollern - Bibliotheken werden auf der Leipziger Buchgewerbeaus stellung gezeigt werden.« EinDenkmalarchivderProvinzBrandenburg ist unter Leitung des Geheimen Archivrats Prof. F. Wolff-Pots- dam im Landhause der Provinz Brandenburg in Berlin ge gründet worden. Vorsteher des Archivs sollen gewöhnlich die Konservatoren sein. Aufgabe des Archivs wird es sein, die auf die geschichtlichen Denkmäler bezüglichen Zeichnungen, Auf nahmen farbiger Bilder, Aquarelle, Photographien und Ver vielfältigungen in verschiedenster Technik, Inschriften, Gutachten und Verhandlungen, Literatur und Zeitungsausschnitte zu sam meln, also alles zusammenzubringen, was für die Kenntnis des Denkmals nur irgendwie von Wert sein könnte. Auf diese Weise soll das Archiv für den Forscher und alle, die mit der Erhal tung der Denkmäler zu tun haben, eine unentbehrliche Grund lage sein. * * * Dem »Jahresbericht der oben zitierten Handelskammer Berlin« entnehme ich über ihre Biblio thek folgende Zahlen: Erwerbungen 1913: 1967 Werke. Bestand der Bibliothek in Buchbinderbänden am Ende des Jahres 1913: 34 740 Bände. Besuch der Bibliothek 1913: 14 700 Personen. Entliehene Bücher 1913: 83 240 Bände. Das vom Auskunftsbureau der deutschen Bibliotheken bear beitete Gesamtzeitschriftenverzeichnis soll Anfang Mai 1914 imDruck erscheinen. Alle großen ösfentlichenBibliotheken und eine erhebliche Anzahl namhafter Spezialbibliotheken Deutsch lands haben sich vereinigt, um ein Verzeichnis ihrer laufend ge haltenen Zeitschriften zu schaffen, das nicht bloß den Biblio theken als ein unentbehrliches Hilfsmittel willkommen, sondern auch der Wissenschaft nutzbringend und förderlich sein wird. Es umfaßt rund 16 000 Titel; darunter dürfte an wissenschaft lich wichtigen deutschen Zeitschriften kaum eine einzige fehlen, während die ausländische Literatur in einer Fülle und Mannig faltigkeit vertreten ist, wie sie kein anderes der bisher veröffent lichten Verzeichnisse aufweisen kann. Bei der Beratung über die Errichtung von Kinder lesehallen in Charlottenburg hat Stadtverordneter Baumann bemerkenswerte Mitteilungen über den Wert von Lesehallen für Kinder gemacht: Die Kinderlesehallen sind ein Produkt der sozialen Verhältnisse. Der Existenzkampf der heu tigen Zeit hat es mit sich gebracht, daß viele Frauen am Erwerb mit teilnehmen müssen. Die Opfer dieser Verhältnisse sind die Kinder, die ohne mütterliche Pflege den Gefahren der Straße ausgesetzt sind. Hier sollen die Kinderlesehallen fördernd und lindernd eintretcn und sich den vorhandenen Einrichtungen an- schließen. Die Kinderlesehallen stehen unter dem Zeichen des Kampfes gegen den Schmutz in Wort und Bild. Ihnen liegt eine große erzieherische Aufgabe ob, und zwar sind sie gedacht für Knaben und Mädchen aus sämtlichen Schulen, den höheren, den Mittel- und den Gemeindeschulen. Wie aber naturgemäß
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