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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1922
- Strukturtyp
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- 1922-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1922
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- Deutsch
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Nr. 161 (R. lag». Leipzig, Donnerstag den 13. Juli 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband. Am 28. Mal fand die ordentliche Hauptversammlung des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbandes in Donaueschingen statt. Es war die erste Versammlung eines Verbandes nach der ereignisreichen Ostermesse, und man durfte der Aussprache mit einer gewissen Spannung entgegensetzen. Der Besuch war über Erwarten gut und die Bedeutung der Tagung zeigte sich auch darin, das; Börseuvcreiusvorstand, Verlegerverein und Gilde Ver treter entsandt und der Vorsitzende des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine ein eindrucksvolles, bedeutungswichtiges Tele gramm gesandt hatte. Am Abend vorher hatten sich schon viele Mitglieder cingc- fnndcn; der Vorstand zog sich jedoch bald zurück, um bis tief in die Nacht hinein, zuletzt unter Hinzuziehung des Herrn v. Ber- chcm und einiger Mitglieder, über die Angliederung der Sorti menter an die Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Sortimenter und über die von Herrn v. Berchem ausgestellten Leitsätze und Richt linien zu unterhandeln. Am Sonntag morgen fanden sich zahlreiche Besucher der Versammlung zusammen, um unter der sachkundigen Führung des Herrn Mory und des Herrn Vorstehers des Verkehrsvercins Donaueschingen und seine Kunstschätze in Augenschein zu nehmen. Zuerst ging cs in den herrlichen Park mit seinen prächtigen Baumgrnppcn, dann durch den Privatgarten des Fürsten zur Donaugncllc, der größten Sehenswürdigkeit der Stadt seit Jahr hunderten, und schließlich durch den nach dem Brand so glücklich wieder aufgebauten Teil der Stadt mit seinen anheimelnden ge schmackvollen Bauten zum Archiv, das gerade für den Buchhänd ler so reiche und kostbare Schätze bietet. Was gab cs dort für Herrlichkeiten zu schauen und in welch freundlicher Weise wurden sie uns von dem Bibliothekar und seiner Assistentin erklärt. Mit welcher Liebe und feinem Verständnis war nicht die Entwicklung der Bucheinbände von der ältesten Zeit bis zur Jetztzeit zusam- mengestcllt, und wieviel Interessantes bot die Bibliothek nicht sonst noch dem Fachmann. Und nun die kostbaren Schätze, die in Glaskästen lagen und die Bibliothek so berühmt gemacht haben; die Laßbergsche Nibelnngenhandschrift, die Parzivalhandschrift, die Zünmcrsche Chronik, die Weltchronik, das Pfalterium, das Okkivium 8. Lrucis mit seinen wunderherrlichen Malereien aus der niederländischen Schule, das um 1140 entstandene Wappen« buch und die mannigfachen mit kostbaren Initialen und Minia turen geschmückten Gebetbücher usw. Nur schwer trennte man sich von diesen Kleinodien deutschen Fleißes und deutscher Ge lehrsamkeit, um dem Lesesaal und der eigentlichen Bibliothek noch einen Besuch abzustatten. Dann ging es zum Karlsban, dem Sammlungsgebäude, das eine große Mineraliensammlung, eine wertvolle Naturalicnsammlung, allerlei Erinnerungen an die fürstliche Familie, Kleidungsstücke, Schmuck usw. und dann noch unter anderem die für ihre Art bedeutende Gemäldesamm lung enthält mit wertvollen Bildern des Meisters von Meßkirch, des Hans Holbein d. Ä., des Zeitblom, des Hans Burgkmair d. Ä., Lukas Cranachs >d. Ä.s auch einige bemerkenswerte neuere Bilder von Rottmann und Kobell sind zu sehen. So boten auch diese Sammlungen für jeden etwas. Nachdem dann noch dem Mar- stall und der Geschirrkammer ein kurzer Besuch abgestattet war, ging es zur fürstlichen Brauerei, wo der Direktor die Führung übernahm. Nachdem man alles gründlich besichtigt, hatte man zum Schluß noch Gelegenheit, sich bei einer Kostprobe von der Vortrefflichkeit des Bräus zu überzeugen. Mittlerweile waren die übrigen Teilnehmer von auswärts hcrbeigekommen und man konnte mit dem Essen beginnen, das eine ansehnliche Tafelrunde von 50 Personen aufwies. Es war eine Neuerung, mit dem Essen zu beginnen und daran die Ver handlungen anzuknüpfen, aber cs war gut so, man konnte nach- her ungestörter verhandeln, und das sehr harmonisch verlaufene Essen, das durch mancherlei Reden gewürzt wurde, war ein schöner Auftakt zu der Tagung. Wir hatten uns gerade zu Tisch gesetzt, als ein liebreizendes junges Ding in schmucker Baarcr Tracht erschien und folgendes Begrüßungsgedicht in Baarcr Mundart vortrng, das allgemeine Begeisterung erweckte und Gries Gott i der Baar und am Donauguell! Nies hitt ich i zue, so frcidig »nd hell, Wiil's erscht mol jctz ischt, scho siit ewiger Ziit Daß di badisch-pfälzische Buechhäublerslüt I iiserm Echdädbli dond zemmekumme, Z' berodc zu irem Nutze und Krumme. 's häts aber au not, daß mcr zcmmc dond haalde. Denn jeder iis schdond jo so aarg hohl Gwaalde: Di Uueutwcgde, der Vcrlegcrvcrei — Die saged grundsätzli zu Allem -nei"! 's kiunt iis Sordimender waarli »o blic, Daß om die Hcrrc wend b'Huut abzie. Wenn so cn Verleger all schwächt rabattird, No ischt's Sordimend halt erseht reacht aarg agschmirt. Nu Selbschthils kann is »o Reddung bringe, Mer Mond haalt senk, daß selbscht mcr's »erzwinge. Drum zwonzg Brozend druff »nd d'llmsatzschdiir Und 's Bordo und Pöcking und Zuefchdellgcbiir! Wenn on ischd aaschdändig, iis lebe will lau, En reachde Rabatt giid, bi dem mer kau I'schdau. Kir de» sich iiz'sctze Ischd Eern'sach —, Denn alli Sordimender »um Fach Verkaussd do lieber, 's litt klar uf der Hand, A's e Bucch »um Herr Deibncr, o's »um Langewiesch'-Uraudt. Es word st sch wundre am Disch jeder Mao, Daß des Baaremcr Meidlt so fachsimple kaa. I will i's »erroode, wo ber Frosch sitzt im Schilf: I bi halt mim Vadder sin oanzige G'hilsI Denn mce Bcrsonal maa's waarli nit litde, I dem kleine Nescht »nd bi so diire Ziide. Jctz Hofs i vu Herze, daß es ichi Alle I iiscrem Schdäddli e glei Weng dned gfalle. No hädd I erwäänt gcarn und Ichi no g'scit: Es gilt hie Manchs z'senid, wa cn Buechhändler freit. Drund bliibcd uo »warn hie, i Lenk so Ischt's gschiider, Und jctz londs i schmegge »nd kummed au wider I den' Vertreter des Verlegervereins, Herrn Iw. Bielefeld, sofort veranlaßte, allerlei hochpeinliche Fragen auf buchhändlerischcm Gebiet an das frische Ding, das sich als Kollegin entpuppt hatte, z» richten nach der Auslegung verschiedener Punkte der Satzun- 9 69
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