Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1927
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- 1927-12-15
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^ 291, 15. Dezember 1927. Redaktioneller Teil. Verstorbenen, Herrn M o rk tz P e tz o l d, verblieb, der ihn am 1. Juli 1893 übernahm. Herr Petzold hatte seine Lehrzeit von 1881—85 bei seinem Onkel Schneider in Dresden verbracht und dann als Gehilfe noch zwei weitere Jahre im gleichen Geschäfte gearbeitet; 1888 trat er seine Wanderjahre an. Da ihm der kleine Verlag keine befriedigende Betätigung bot, verlegte er ihn im Herbst 1895 in seine Heimat, Kirchberg i. Sa., und übernahm hier von seiner Mutter das väter liche Hausgrundstück, in dem er ein Sortiment mit Papier- und Schreibwarenhandlnng gründete. Das Geschäft hat in Kirchberg unter der Leitung des Herrn Petzold, der in seiner verstorbenen Gattin eine treue Gehilfin hatte, eine recht gute Entwicklung genommen, obwohl Herr Petzold selbst in den letzten Jahren wiederholt gegen schwere Krankheit zu kämpfen hatte und auch jetzt wieder in der Gesundung nach längerem Krankenlager begriffen ist. Wer in den Wintermonatcn Erholung im Gebirge sucht, dem sei der Aufenthalt in den beiden Heimen des Vereins Erholungsheim für Deutsche Buchhändler, Haus L a u e n st e i n i. Erzgeb. und Haus N c u t c in O b e r st d o r f i. Allgäu, angelegentlichst empfohlen. Aus nahme finden nicht nur Vereinsmitgliedcr und Mitglieder des Börsen vereins, sondern auch jeder Angehörige des deutschen Buchhandels sowie Angehörige anderer Berufe. Beide Heime bieten infolge ihrer gün stigen Lage reiche Gelegenheit zu kleinen und größeren Spaziergängen und Touren und eignen sich besonders gut zur Ausübung jeder Art von Wintersport, wie Rodeln, Skilaufen, Schlittenfahrten usw. Der Pensionspreis beträgt bei anerkannt bester Verpflegung für Mitglieder des Vereins Erholungsheim und des Börsenvereins für Haus Lauenstein M. 4.— und für Haus Reute in Oberstdorf M. 5.50 pro Tag. Nichtmitglieder zahlen einen Aufschlag auf den Pensions preis. Anmeldungen sind rechtzeitig an die Geschäftsstelle des Vereins Erholungsheim für Deutsche Buchhändler in Berlin W. 9, Linck- straßc 16, zu richten. Buchhändlcr-Gastmahl in der Leipziger Jubilatemesse. Aus der Königlich privilegierten Berlinischen Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Im Verlage Vossischer Erben, 86stes Stück, Dienstag den 19tcn Juli 1814, mitgeteilt von Fräulein Bonneß. — Der Vorsteher der Buchhändlerbörse auf der Messe zu Leipzig, Herr- Buchhändler Horvath aus Potsdam, hatte den glücklichen Gedanken, seine sämmtlichen in Leipzig anwesenden Kollegen zu einer Zusam menkunft aufzusordern, in welcher man, bei gemeinschaftlichem Ge nüsse von Speise und Trank, einmal nicht rechnen und Geld zählen, sondern sich des Lebens freuen sollte. Nachdem der Verwüster von Europa jahrelang daran gearbeitet hatte, hen Deutschen Buchhandel zu zerstören; nach der unwürdigsten Vernichtung der Preßfreiheit in den meisten Deutschen Staaten; nach Palm's schändlicher Ermordung; nach dem furchtbaren Kriegs jahre 1813, in welchem zweimal, gerade zur Meßzeit, bei Leipzig der Kanonendonner am furchtbarsten ertönte; endlich nachdem so mancher Deutsche Buchhändler physisch und merkantilisch schlafen ge gangen: nach allein dem verdiente die Buchhändlermesse, in welcher zum erstenmale wieder freier geathmct wurde, eine dankbare Feier von Seiten der Uebriggebliebenen. Es wurde dies Fest weder im Hotel de France, noch im Hotel de Saxe, sondern im Hotel de Prusse, als in einem sehr passenden Lokale, gefeiert, und wenn gleich manches theures Haupt noch fehlte, z. B. der ehrenwerthe Perthes aus Hamburg, so war doch die Ver sammlung schon sehr zahlreich. Als Repräsentant zweier entfernten Nationen erschienen die Herren Hartleben aus Pesth, und Bohte aus London. — Man erwartete sogar Nicolaus Bonaparte, der sich seit kurzem erklärt hat, er wolle sich ins Schriftstellerfach werfen, und seine Momoires schreiben. Er würde hier aller Wahrscheinlichkeit nach ein gut Geschäft gemacht haben. Denn obschon man sich einiger- maaßcn verabredet hat, keine Französische Papierwaaren in Deutschland zu verbreiten und verbreiten zu helfen, sondern der Franzosen Sprache und Literatur künftig unaugetastet zu lassen, wenigstens sie einer Ouarantaine von einigen Jahren zu unterwerfen, so würde es doch dem von Frankreich öffentlich zum Ausländer erklärten Korsikaner, zu seiner neu-angekündigken Schrift: »Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit«, bestimmt an keinem Verleger gefehlt haben. Aus Skandinavien. — Die schwedische Buchhandelszeitschrift, die »3veu8lr LoIrkauckoIstickniuZ«, beging im November den 75. Geburtstag. Am 16. November 1852 gab der Buchhändler I. I. Flodin in Stockholm diese Zeitschrift zum erstenmal heraus. Damals hieß sie »Hüning kör 8v6N8ka Loklianäoln, IntolliAeus- dlacl«. Heute ist der siebente Herausgeber der Zeitschrift am Ruder, das ist Herr Jngve Hedvall. Er bildet in der Nummer vom 12. No vember seine fünf Vorgänger ab, darunter befindet sich auch ein 1458 Bonnier. Dieser I. Ad. Bonnier hat die Zeitschrift die längste Zeit herausgegeben, und zwar von 1876 bis 1912, mit einer Unterbrechung von 2 Jahren (1885—87). In Dänemark wünscht man im Buchhandel das Lehrlingswescn besser zu regeln. Ein Gehilsensprnch lautet: »Der junge Mann, der als Buchhandlungslehrl-ing jetzt eintritt, ist an dem Tage, an dem er ausgelernt hat, »arbeitslos«. Nach einer neuen genauen Statistik gibt es in den dänischen Buchhandlungen heute 243 Gehilfen und 251 Lehrlinge. Schuld an diesem Zustand sind, wie überall, die kleinen und kleinsten Betriebe. So sind in Kopenhagen 20 Buchhandlungen ohne Gehilfen mit 16 Lehrlingen vorhanden, in der Provinz 62 mit 58 Lehrlingen. Ähnlich ist es bei den Buchhandlungen mit je einem Gehilfen, davon haben 27 in der Hauptstadt 21 Lehrlinge, in der Pro vinz 113 Eingehilfen-Buchhandlungcn 115 Lehrlinge. Die Lehrlings anzahl verringert sich mit dem Größcrwerden der Betriebe. Die 4 größten Kopenhagener Buchhandlungen mit 6, 8, 13 und 14 Gehilfen haben 2, 3, 4 und 4 Lehrlinge. Das ist sicher ein ungesundes Verhältnis, das aber in manchen Ländern ähnlich sein wird. Sch. Aus welchen Sprachen wird ins Englische übersetzt? — Tie Hauszeitschrift »l'üe dlexvs 8üe6t« des Londoner literarischen Bureaus der Curtis Browu Ltd. bringt in ihrer 15. Nummer recht interessante Angaben über das prozentuale Zahlenvcrhältnis der von der Firma vermittelten Übersetzungen aus fremden Sprachen in das Englische: Sprache Prozentualer Anteil ver kaufter Ubersetzungsrechte während 12 Monaten. Dänisch-Norwegisch Schwedisch Deutsch Niederländisch Tschechisch Ungarisch Französisch Spanisch Italienisch Finnisch Polnisch Griechisch Japanisch Rumänisch Portugiesisch Estnisch Russisch 28.8 24.9 15.9 5.9 5.9 5.8 3.5 2.6 1.6 1.1 1.1 0.9 0.7 0.5 0.4 0.2 0.2 Ivv.vo^ Die Zusammenstellung bezieht sich ans 12 Monate (1926/27) und führt deutsche Übertragungen an dritter Stelle auf. Au der Spitze mar schieren freilich die skandinavischen Staaten, wobei man annchmen darf, daß ans die dem englisch-amerikanischen Geschmack besonders nahestehende skandinavische Belletristik der Löwenanteil ent fällt. — Auffallend gering ist die Zahl der Übersetzungen aus dem Französischen, während die Tschechoslowakei und Ungarn verhältnis mäßig gut abschneiden. Jedenfalls zeigt auch dieser kleine Ausschnitt aus der iuteruationaleu Ubersetzungstätigkeit, welche Bedeutung der Verwertung von Ubersetzungsrcchten zukommt. Wenn die in letzter Zeit sich rasch mehrenden Anzeichen nicht täuschen, wird dieses Gebiet für den deutschen Verlag an Wichtigkeit noch erheblich zunchmen. vr. v. L. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — England wurde einmal, lange vor dem Kriege, »das Land ohne Musik« genannt. Ähnliches könnte man von den Vereinigten Staaten sagen. Jeden falls hat man dort noch nicht viel von musikalischen Wunderkindern gehört. Jetzt gibt es aber etwas Ähnliches, nämlich »literarische Wunderkinder«, und zwar gleich im großen. Es gibt eine Bücher reihe: »Bücher für Knaben von Knaben (Uoys L00Ü8 kor koz'8)«. Der Hauptschriststeller ist der kleine David Putnam, der Sohn des bekannten Verlegers, der von seinem zwölften Jahre ab Entdeckungs reisen mit seinem Vater und eine Reise mit Bcebc ins Sargasso- meer gemacht und nun sein drittes Ncisebuch geschrieben hat. Dem Bilde nach ist David ein hcllblickender, frischer Junge, der sicher seinen Altersgenossen hübsche Reiseberichte gegeben hat. Einer seiner Be gleiter bei der letzten Reise ins Baffinsland, der 14 Jahre zählt, hat zum letzten Buch die Bilder gezeichnet, er führt den deutschen Namen Schaffcnberg. Ein anderer Junge, erst 11 Jahre alt, be gleitete seinen Vater in unvermessene Gebiete von Nord-Ontavio, was auch ein Buch zeitigte, und Deric Nußbaum, auch ein Reise knabe, hat schon zwei oder drei Bücher über seine Reisen verfaßt.
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