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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1927
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- Deutsch
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X- 2vl, 15. Dozcmbcr 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhande». uiiaseck bslaocs. Der Abonnent zahlt also innerhalb 5 Mo naten ratenweise insgesamt 19 P. Darin liegt für die restlichen 7 Monate des Jahres in der Tat eine Vorauszahlung, da ja die Lieferung monatlich weiter erfolgt. Austritt ist jederzeit mit ein monatlicher Kündigung möglich. In diesem Fall erhält der Abonnent zurück, was er nach Anrechnung der empfangenen Bücher zum Ladenpreis etwa noch gut hat. Wir möchten an nehmen, daß die Veranstalter es so einrichten können, daß sie niemals etwas herauszuzahlen haben werden. Geliefert werden Bücher im Ladenpreis von 2 bis 5 H. Ein Ilmtauschrecht besteht ebensowenig wie eine Wahlmöglichkeit. Nach deutschen Verhält nissen wäre natürlich eine derartige Konstruktion nicht möglich. Auch der Hamburger Buch-Club hat ja ausdrücklich feststellen müssen, daß er das Ladenpreisprinzip nicht antaste. Seine Kon struktion ist, wie in den Kleinen Mitteilungen in Nr. 28k be kannt gegeben worden ist, mit der Vertaufsordnung voll in Über einstimmung gebracht worden. So aber dürften darin nun doch entwicklungsfähige Gedanken liegen, die sehr wohl Beachtung und Förderung verdienen. Man muß ja schließlich die Wege für neue Versuche sreihalten. Die Bestimmungen der Verkaufsord nung sind, wenn das Bild erlaubt ist, mehr als Brückengeländer, aber nicht unbedingt nur als Straßensperren zu denken. In Homburg seinerzeit wurde die Gegenüberstellung von Verbots tafeln und Wegweisern gewählt. Das führt in dieselbe Richtung. Im Rahmen der Ordnungen, deren Grundsätze an sich selbstver ständlich nicht angetastet werden sollen, muß sich der Buchhandel den neuen Erfordernissen der Zeit anpassen. In diesem Sinne darf kurz auch noch die Frage der Mengen preise gestreift werden, zu der kürzlich im Börsenblatt Herr Schmort befürwortend, Herr Reinecke gänzlich ablehnend Stel lung genommen haben. Beide haben sich in Anlehnung an K 12 der Berkaufsordnung geäußert, haben aber übersehen, daß der Mengenpreis tatsächlich ja schon in § 13 durchaus anerkannt ist. Es heißt dort im Abschnitt 2 unter der Überschrift Serien- und Partiepreise wörtlich: 2. Der Verleger ist berechtigt, sür eine Reihe zusammenge höriger Werke einen ermäßigten Gesamtpreis, oder für eine größere Anzahl desselben Werkes einen Partiepreis sestzusetzen, voraus gesetzt, daß er die ermäßigten Preise gehörig bekannt macht und das Sortiment instand setzt, zu diesen Preisen zu liesern. Einzelne Teile aus solchen Bezügen dürfen nicht M ermäßigtem Preise an das Publikum verkauft werben. Das, was Herr Schmort fordert, ist also tatsächlich in der Verkaufsordnung bereits erlaubt. Serien- und Partiepreisc dieser Art sind Mengenpreise. Auch der von Herrn Reinccke ge stellten Forderung, daß nur der Verleger solche Mengenprcise fest setzen dürfe und daß sie generell bekanntgegeben werden müßten, ist in der hier ausgesprochenen Regelung bereits durchaus Rech nung getragen. Es steht nichts im Wege, von dieser Einrichtung jeden den heutigen Erfordernissen entsprechenden ordnungsge mäßen Gebrauch zu machen. In letzter Zeit haben auch einige Verleger bereits Mengenpreise in diesem Sinne angezeigt. Frei lich ist hier sehr genau daraus aufmerksam zu machen, daß der Begriff der »Menge» nicht ins Gegenteil verkehrt werden darf. Zwei Exemplare eines Werkes dürften normal in keinem Fall eine Serie oder Partie im Sinne des Z 13 der Berkaufsordnung sein. Im ganzen wird sich schwer generell sestlegen lassen, welche Mindestmenge erst als solche Serie oder Partie gelten darf. Das wird sich angesichts der unendlichen Vielgestaltigkeit der Gegen stände des Buchhandels nur von Fall zu Fall entscheiden lassen, je nach dem Charakter des gerade in Frage kommenden Buches. In der Regel wird sich aber schon jedermann darüber Vorstel lungen machen können. Rücksicht darauf gehört jedenfalls mit zur ordnungsgemäßen Handhabung des H 13. Das Mengenprcis- problem an sich aber ist darnach, wie gesagt, bereits im bejahen den Sinne gelöst, und unbedingt liegt darin eine Möglichkeit zur Förderung des Buchabsatzes in vielen Fällen. Die Konzentrationsbewegung im deutschen Buchhandel.*) Dieses Buch ist die erste zusammenfassende wissenschaftliche Dar stellung der konzentrierten Unternehmungsformen des deutschen Buch handels. Es erscheint zu eiuer Zeit, in der das Interesse an den volks- und weltwirtschaftlichen Zusammenziehungsprozesscn die Öf fentlichkeit stark beschäftigt. Ein Grund mehr, eine Arbeit zu be grüßen, die sich die Aufgabe gestellt hat, auf dein Hintergrmlde der gesamtwirtschaftlichen Zeitverhältnisse die besondere Entwicklung der buchhändlerischen Konzentrationsbcwegung auf kapital-, bctriebs- und absatzwirtschaftlichem Gebiete darzustellen und an Hand typischer Beispiele das Jur und Wider dieser Entwicklung sestzustellcu. Im einleitenden Kapitel wird ein kurzer Überblick über die Ent wicklung der Unternehmung im kapitalistischen Produktionsprozeß gegeben. Den auf Marktbeherrschung und Marktregelung abzielenden Konzentrationsströmungen entspricht der sinkende Einfluß des freien Wettbewerbes. Franz begreift die Konzentration als einen dyna mischen, der kapitalistischen Entwicklung immanenten Prozeß, der durch eine ganze Reihe Momente kapital-, produktions- und absatz- wirtschaftlicher Art über Krieg, Inflation und Deflation hinaus ge fördert wird. Die Not der Zeit wird hier als letzter und stärkster Impuls des Zusammenschlußprozcfses angesehen. Die Formen der Konzentration wurden in Anlehnung an Liefmann eingeteilt. Es wird richtig darauf hingewiesen, daß wirtschaftliche und rechtliche Unternehmungsformen sich keineswegs immer decken. Die Unsicher heit des Sprachgebrauchs erhöht die Schwierigkeit einer exakten be grifflichen Fassung. Gleichwohl versucht Franz eine Dreiteilung in Fvrdcrungs-, Verflrchtungs- und Unternchmungsgemeinschaften. Es ist nicht einzusehen, warum der Verfasser vorbereitend diese Eintei lung (die übrigens auch nur mehr oder minder willkürlich sein kann) wählt, wenn er später bei der Besprechung typischer buchhändlerischer Unternehmungsformen ganz anderen Gesichtspunkten folgen muß. Im 2. Abschnitt werden die besonderen Verhältnisse des Buch handels betrachtet: Warencharakter des Buches, buchwirtschaftliche Organisation und die Wirtschaftssituation des Buchhandels. Die Lite ratur darüber ist ziemlich lückenlos durchgearbeitet, neue Züge werden dem bekannten Bilde aber nicht cingefügt. Die Überproduktion im wesentlichen aus dem Jndividualcharakter des Buches »als der Sam mellinse eines psychischen Elaborats in Verbindung mit vielfach ver schiedenen Gebrauchszwecken« zu erklären, ist reichlich einseitig. Klar und bestimmt aber — und in einem erfreulichen Gegensatz zu Winter- hoffs starrer Lehrbuchdogmatik — betont Franz, das; allgemeine nationalökonvmische Prinzipien sich keineswegs schematisch auf die buchhändlerische Wirtschaft übertragen lassen. Wenn der Verfasser in diesem Zusammenhänge feststellt, wie schwer cs ist, überhaupt ein wandfrei zu beweisen, was ein »hoher« und was ein »niedriger« Bü cherpreis ist, und daß die Buchware keineswegs dem Gesetz der Mas senproduktion unterworfen ist, daß nicht die Auflagenhöhe, sondern vielmehr die Absatzfähigkeit für den Stand des Marktpreises (vgl. Winterhoff!) entscheidend sei, so sind das sehr verdienstliche Aussagen. Das Kapitel über die Geschichte der buchhändlerischen Geschäfts entwicklung ist leider etwas kurz ausgefallen. Gerade ans einer etwas ausführlicheren Behandlung der Unternehmungsformen der Früh druckzeit würden interessante Streiflichter aus die moderne Kon zentration fallen, die sich ja einerseits als nachträgliche Aufhebung einer aus frühkapitalistischen Verhältnissen erwachsenen historischen Ar beitsteilung, andrerseits als konzentrierte G r ii n düng einer hoch- kapitalistischen Wirtschaftsgegenwart betrachten läßt. Anschaulich ist das über die Einzelheiten der buchhändlerischen Konzcntrations- bewegung zusammengetragene statistische Material. Die Ergebnisse der gewerblichen Betriebszählung von 1925 und einige neuere Ver öffentlichungen**), die Franz nicht mehr verwerten konnte, mögen hier ergänzen. Die Wichtigkeit der regionalen Siandortsfaktorcn wird gebührend betont. Das theoretisch eigentlich wichtigste Kapitel: »Gründe für die Konzentration« muß sich mit einer knappen Seite begnügen. Der Leser kann es sich aus der vorhergehenden und der *) Franz, Lutz: Die Konzentrationsbcwegung im deutschen Buchhande l. Buchhändlerische Zusammen schlüsse in ihrer Projektion ans Assoziationstendenzen allge meinen Charakters. Heidelberg, Earl Winters Universitäts buchhandlung, 1927. (VIII, 287 S.) 8" Rm. 15.—. **) S ch u chard t, A., Wirtschaft und Buchdruckerei. Lpz. 1927. Matuschke, W., Das graphische Gewerbe, seine technischen und wirtschaftlichen Kombinationen. Bln. 1927. - W n s s o w, M. v., und Mirus, Die deutsche Papierindustrie in Zahlen und Bildern. Bln. 1927. 1465
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