22. ULcs-rt// ^^as Buch erzählt die Lebensgeschichte des Robert Clive, und dieses Leben ist wohl der künstlerischen Darstellung werk. Schon sein äußerer Rahmen ist außergewöhnlich: aus einem Tunichtgut, den die verzweifelten Eltern nach Indien schicken, um sich seiner zu entledigen, wird ein Mensch von eisernem Willen und ungeheurem Tatendrang; aus kleinbürgerlichem Stande geht ein in der ganzen Welt über die Maßen geehrter Gründer eines Weltreiches hervor; derselbe Mensch aber, der so hoch vom Glück begünstigt war, setzt als ein Geächteter und Verfemter seinem Leben ein frühes Ziel. -— Der Verfasser begnügt sich nicht mit einer lebendigen Dar stellung dieses bedeutenden Rahmens. Er zeichnet das Schicksal eines Menschen in seiner dämonischen Verknüpfung mit dessen Wesen und Anlagen. Wirklichkeit will er darstellen; er verschweigt daher nicht die Schwächen seines Helden, aber er bringt dem Leser mit großer Eindringlichkeit zum Bewußtsein, wie erschütternd „Schicksal und Schuld" in diesem trotz allem mit ungeheurer Tapferkeit gelebten Leben ineinander verflochten sind. Das Ende des genialen Felöherrn und Staatsmannes muß der Leser als tieftragisch empfinden. — Die fremde, farbenreiche Welt des Wunderlandes Indien bildet den Schauplatz dieses Menschenlebens. Die geschicht lichen Duellen über das Leben Lord Clioes werden vom Verfasser mit Sachkenntnis und großer Treue verarbeitet. Stellenweise allerdings drängt sich Geschichtliches zu sehr in den Vordergrund, und das Buch würde gewiß künstlerisch einheitlicher sein, wenn cs etwas knapper gefaßt wäre. — Das Buch ist sehr fesselnd und wegen seines menschlichen und sachlichen Gehaltes äußerst lesenswert. I/r Lom-r«. 2cs. 7s«n«c/ LH/ 4.^0 Lot»«». 4.—cs. L««n»c/ Hs// /cs L'/-//c^e/». 6/oL-Lo/««/ /VE« I» L««^/c?/»/» LH/ /./o »«LI I V » « iri ili iv 1712 Nr. 73 Sonnabend, den 26. März 1938