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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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nur eine Nachkalkulation gestattet. Immerhin ist das Bild, das sich beim Vergleich mit vergangenen Jahren ergibt, an sich schon lehr reich. Der Börsen verein hat aber in seiner Statistischen Abteilung dem Buchhandel eine Einrichtung an die Hand ge geben, die es ermöglicht, einen Vergleich zwischen den Unkosten verschiedener gleichgeartcter Betriebe herbeizuführen. Die statisti schen Fragebogen, die jedem Betrieb zur Verfügung gestellt werden, der sich bereiterklärt, seine Unkosten in gleicher Weise wie auf dem Bogen auszugliedern, enthalten etwa die gleiche Aufteilung, die im Vorstehenden erwähnt wurde. Die gesamten Unkosten zuzüglich Einkauf werden dem Umsatz gegenübergestellt. Unbestreitbar ist, daß der Sortimenter durch den Vergleich mit ähnlich gearteten Firmen eine sehr scharfe Kalkulation durchführen kann. Der Wert der Nachkalkulation liegt darin, für die bevorstehende Periode feste Ziffern zu gewinnen und bestimmte Ziele aufzustellen. Dieser Be triebsvergleich mit anderen Firmen führt dazu, von der gefühls mäßigen Abschätzung zur zahlenmäßigen Kalkulation zu kommen. Der Börsenverein gibt regelmäßig das Durchschnittsergebnis den angeschlossenen Firmen in Prozentsätzen bekannt. Dabei wird für jede Unkostenart der höchste, niedrigste und mittlere Prozentsatz festgehalten. Da diese Berichte vierteljährlich herausgegeben wer den, berücksichtigen sie auch die buchhändlerischen Saison schwankungen. Die bisherigen Betrachtungen gingen immer vom Einzelfall (Einkauf des einzelnen Buches) oder von der Gruppe (Betriebs kosten, Verkehrsspesen usw.) aus. Zur Gesamtkalkulation gehört aber auch das ganze Bild. Es setzt sich zusammen aus der Summe der Einzelfälle. Ein Teil der Unkosten steigt und fällt in ähnlichem Verhältnis wie das des Umsatzes. Ein anderer Teil steigt aber nur sprungweise. Daher wird bei steigendem Umsatz für eine gewisse Zeit günstiger gearbeitet, solange die feststehenden Unkosten nicht sprunghaft in die Höhe gehen. Aber auch bei den veränderlichen Unkosten wird bei steigendem Umsatz bei einzelnen Posten die Stei gerung hinter der des Umsatzes Zurückbleiben. Gedacht ist hier zum Beispiel an Verkehrs- und Kommissionsspesen, die bei umfang reicheren Sendungen im Verhältnis zurückgehen. Die Betrachtung erklärt, weshalb ein steigender Umsatz ein Geschäft verhältnismäßig schnell rentabel machen kann, während ein sinkender Umsatz ebensoschnell den verbleibenden Gewinn ver mindert. Folglich wird die U m s a tz st e i g e r u n g neben den an fangs aufgeführten Einzelkalkulationsmethoden Hauptziel der buchhändlerischen Tätigkeit bleiben. Leider besteht aber auch hier beim Sortimenter keine klare Vorstellung, wie eine solche Umsatz steigerung zu erzielen ist, denn schon die Zielsetzung zeigt, daß das wesentliche kalkulationsmäßige Element nicht erkannt wird. Fast regelmäßig legt sich der Sortimenter die Frage vor, wie kann ich meinen Umsatz steigern. Diese Fragestellung ist falsch, weil sie wiederum beweist, daß der Sortimenter nicht rechnen kann. Richtig gestellt lautet die Frage: »Wie kann ich meinen Umsatz im Monat um 200.— RM oder im Jahr um 2000.— RM steigern«? Erst mit dem Hereinbeziehen des Zahlenmäßigen steht ein bestimmtes Ziel fest und kann ein genauer Plan ausgearbeitet werden. An Hand der dann tatsächlich erreichten Umsatzsteigerung wird der Sortimenter eine Sicherheit bekommen, in welcher Höhe er über haupt eine Umsatzsteigerung in seine Kalkulation mit herein beziehen darf. Daher dürfen wir als Ergebnis feststellen, daß der Sorti mentsbuchhandel durchaus kalkulieren kann. Die ihm vom Börsen verein gegebenen Anhaltspunkte gestatten sogar Kalkulations methoden, die zum Teil günstiger liegen als in anderen Branchen. Die gewohnheitsmäßige Überschätzung des Fingerspitzengefühls und die Abneigung gegen exaktes Rechnen halten ihn aber leider davon ab, so zu handeln, wie es sich für einen ordentlichen Kauf mann gehört. Wer sich nicht die Mühe macht, nach seinen Fehlern zu forschen und sei es auch mit einer Rechenarbeit verbunden, die manchmal etwas langweilig zu sein scheint, der wird nie aus seinen Fehlern lernen können. Die Aufgaben des deutschen Geisteslebens^ Von Heinrich Eckmann Es ist eine der größten Aufgaben des nationalsozialistischen Deutschlands, dafür Sorge zu tragen, daß Herz und Seele eines jeden einzelnen Deutschen immer fröhlich und gläubig klingen und schwingen können. Das bedingte von Grund auf eine planmäßige Umwandlung. In erster Linie war eine Vertiefung der Erkennt nisse auf allen geistigen Gebieten notwendig, um jedem einzelnen Volksgenossen zu helfen, sich selbst zu der von ihm als notwendig erkannten Klarheit durchzuringen. Die geistige Trägheit, die sich früher, vor dieser Zeit, in unserem Volke breitgemacht hatte, in allen Schichten, mußte zu einer lebendigen, geistigen Mitarbeit geweckt werden, um von unten ei^por und von innen heraus zu Schlüssen zu kommen, die das feste Fundament bilden zur geistigen Weiterentwicklung. Unsere Zeit, die der Geschichte unseres deut schen Volkes eine so bedeutende Wendung gebracht hat, wird nur derjenige richtig verstehen und auswerten können, dem es gelingt, aus einer oberflächlichen Bejahung heraus zu einem vertieften, ernsthaften Eindringen zu kommen. Es genügt nicht, daß das Volk alles stillschweigend hinnimmt ohne wirklichen Glauben, sondern es muß, nachdem es erkannt hat, mithelfen, diesen Glauben zu be festigen. In diesem geistigen Ringen um die Gestaltung und Be festigung unserer Weltanschauung hat das deutsche Buch die große Aufgabe, helfend und fördernd einzugreifen. Wir verstehen heute in Deutschland unter Volk nicht das, was man früher darunter verstand. Früher bezeichnete man in Deutschland mit Volk die armen, abseitsstehenden, immer hungri gen und durstigen Menschen, denen das Schicksal das schöne, ruhige Licht der Zufriedenheit raubte oder verschloß, jene armen Men- *) Aus einer Rebe, die der bekannte Dichter Heinrich Eckmann ans Anlaß der vorjährigen Woche des Buches in Budapest unter großem Beifall der Anwesenden gehalten hat. D. Schriftltg. sehen, die keinen Sonntagsanzug hatten, dafür aber viele hungrige Kinder, keine Arbeit und nichts zu essen, jene armen Volksgenossen, die um ihren Glauben rangen und ihn leider gar zu oft verlieren mußten. Mit einer gewissen Geringschätzung und Überlegenheit wies man auf diese Leute, sie waren eben Volk, sie waren die, die nicht so ganz dazugehörten, die eigentlich nur dazu da waren, sich mit dem zufriedenzugeben, was übrigblieb. Das ist heute in Deutschland ganz anders geworden. Heute ist in Deutschland das Volk das Große und Ganze, nicht nur dieser oder jener, sondern alle, die da sind. Eine solche Volksgemeinschaft ist Deutschland heute. Das Brot, das für den einen gebacken wird, schmeckt auch dem andern. Keiner ist zu gut für der Hände Arbeit. Jeder soll erkennen lernen, wie dem andern, der früher abseits stehen mußte, zumute ist. Diese Erkenntnis nach den glücklich besiegten Jahren der Ober flächlichkeit im deutschen Menschen zu einer deutschen Lebensnot wendigkeit zu gestalten, bedingte im ganzen deutschen Leben von Grund auf eine Wandlung. Und nicht im geringsten mußte sich diese Wandlung im deutschen Geistesleben vollziehen. Die Kultur eines Volkes legt erst den Grundstein zum ganzen völkischen Auf bauwerk. Darum war eine der ersten deutschen Erkenntnisse, die Kunst dem deutschen Volke, dem ganzen deutschen Volke wieder zu gängig zu machen. Das Verrottete mußte ausgemerzt werden. An seine Stelle mußte das gesetzt werden, was dem deutschen Volke in seiner ursprünglichen Wesenheit wirklich eigen war. Dazu mußte das Neue kommen, dies neue Drängen und Quellen aus dem Innersten heraus wie ein befreiter Aufgesang am Anfang des neuen Lebens nach den Jahren der Schmach und der Erniedrigung. Galt es doch, in das starke, gewaltige Gerüst des großen nationalen Bauwerks den Dom für die deutsche Seele hineinzubauen, den Dom, den jeder Deutsche betreten sollte, um ihn zu seiner Heim- 70
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