Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370123
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193701239
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370123
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-23
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schulungswoche für die Gauobmänner des Buchhandels in Dberstdorf Am Sonntag, dem 10. Januar fand sich im Laufe des Nach mittags im »Haus Reute« in Oberstdorf die erste Gruppe der Gau- obmänncr des Buchhandels ein, die der Leiter des Deutschen Buch handels, Hauptamtsleiter RL., Pg. Wilhelm Baur, einberufen hatte (s. Nr. 12). Pg. Martin Wülfing, der stellvertretende Leiter des Deutschen Buchhandels, eröffnete am Abend die Schu lungswoche mit richtungweisenden Ausführungen. Er gab den Arbeitsplan bekannt und wies die Gauobleute auf ihre besondere Verantwortung hin, die sie gegenüber dem ganzen Stande und der Reichsschrifttumskammer in ihrem Arbeitsbereich zu tragen haben. Die Stellung, die der Buchhandel seit der Neuordnung von Wei mar 1936 in der Reichsschrifttumskammer einnimmt, verpflichtet ihn zur restlosen Hingabe und Einsatzbereitschaft. Als wichtiges Hilfsmittel für die Arbeit in diesem Sinne innerhalb des Buch handels legte Pg. Wülfing den Gauoblcuten die Zeitschrift »Der Buchhändler im neuen Reich« besonders nahe. Die praktische Arbeit des Gauobmannes, so sagte er, ist undenkbar ohne die Hilfe guter Mitarbeiter, die zu gewinnen mit zu den wichtigsten Aufgaben des Gauobmannes gehört. Schon nach den einleitenden Worten wurde allen Teil nehmern am Kursus deutlich, welche große Verantwortung sie mit ihrem Amt übernommen haben, und welchen Einsatzes es bedarf, wenn sie es so ausüben wollen, wie der Leiter des Deutschen Buch handels es erwarten muß. Am Montag wurde die Woche mit der Flaggenhissung begon nen, wobei Pg. Wülfing die Gauobleute durch eine kurze Ansprache und mit dem Wort Adolf Hitlers »In der Volksgemeinschaft hat nur der ein Recht zu leben, der bereit ist, für die Volksgemeinschaft zu arbeiten« verpflichtete. Die Arbeitsgemeinschaft begann mit der Aussprache über die am Sonntagabend vom stellvertretenden Leiter des Deutschen Buchhandels aufgeworfenen Fragen und führte so die Gauobmänner mitten hinein in die Aufgaben und Ziele ihrer Tätigkeit. Es war für jeden Teilnehmer wertvoll, sich einmal in diesem kameradschaftlichen Kreise über die Grenzen, aber auch über die sich oft aus der Praxis neu ergebenden Aufgaben seines Arbeitsbereiches auszusprechen, und so wurde gleichsam in dieser Auseinandersetzung eine Ausrichtung erreicht, die dazu bei tragen wird, daß die Gauobleute ihre Arbeit nunmehr klarer und vor allem mit sicherer Hand ausüben können. Die Arbeitsgemein schaft wurde am Nachmittag fortgesetzt. Der Geschäftsführer der Gruppe Buchhandel, Pg. Karl Th ulke, sprach einleitend über organisatorische Fragen des Buchhandels und über die Zusammen arbeit der Gauobleute mit der Geschäftsstelle in Leipzig und der Reichsschrifttumskammer überhaupt. Es entwickelte sich eine sehr lebhafte Aussprache, die, das wurde von allen Gauobleuten ein stimmig anerkannt, sehr wesentlich dazu beitrug, den Verkehr zwi schen Gau und Geschäftsstelle zu erleichtern und für die Zukunft im Interesse des Gesamtbuchhandels sehr viel fruchtbarer zu gestalten. Am Vormittag des zweiten Tages wurde auf dem Nebelhorn in Sonne und Schnee eine Arbeitsgemeinschaft durchgeführt, die, durch Pg. Thulke eingeleitet, die Fragen der Erziehung des buch händlerischen Nachwuchses, der Gehilfenprüfung, der Reichsschule und der zusätzlichen Berufsschulung im Buchhandel berührte. Die Aussprache über dieses Thema wurde am Nachmittag im »Haus Reute« fort- und zu Ende geführt. Am Mittwochvormittag wanderte der Arbeitskreis nach Baad, wo vor allem über organisatorische Fragen im Gau gespro chen wurde. Mittags traf der Vizepräsident der Reichsschrifttums kammer, Pg. Ministerialrat vr. Heinz Wismann im »Haus Reute« ein, der am Nachmittag in außerordentlich lebendiger Form über die Aufgaben der Reichsschrifttnmskammer und im Zusam menhang damit über den Buchhandel innerhalb der Reichsschrift tumskammer sprach. Es entwickelte sich in der Aussprache, die sich noch über den Donnerstagvormittag hin erstreckte, eine wertvolle Auseinander setzung über die Frage »Kulturpolitik und Wirtschaft«, die allen Teilnehmern wesentliche Anregungen gegeben hat. Mittags fand eine Autofahrt zum »Adolf-Hitler-Paß« statt. Zwanglos ergab es sich immer wieder auf solchen Wanderungen und Fahrten, daß die einzelnen miteinander sich auch über Sonderfragen, die sich aus ihrer Arbeitspraxis ergeben hatten, aussprechen konnten. Bald stellte sich so eine Kameradschaft ein, die sich in der ganzen Woche bewährte. Der Abend vereinigte den Kursus wieder im »Haus Reute«, wo Pg. vr. Wismann in sehr anschaulicher und ausrich- tender Weise über das deutsche Schrifttum der Gegenwart sprach. Zweifellos waren dies einige der schönsten Stunden, die der Kursus erlebte. Nur mit großem Bedauern sahen wir am nächsten Morgen Pg. vr. Wismann scheiden. Der Freitag vormittag brachte eine außerordentlich lebhafte Aussprache über die Fragen der Schrifttumsfördcrung und der Ge- meinschaftswcrbung. Nach den einleitenden Ausführungen von Pg. N. A. Neinhart von der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung gab es eine Auseinandersetzung, der man es anmerkte, daß hier um die beste Durchführung der dem Buchhandel gestellten Aufgaben ernsthaft gerungen wurde. Auch der Plan der großen Fachbuchwerbung im Frühjahr 1937 wurde eingehend be sprochen. Der Freitag nachmittag war für jeden Teilnehmer Urlaubszeit. Leider war das Wetter gerade an diesem Tage nicht günstig, sodaß einige, die sich vorgenommen hatten, eine kleine Lagerzeitung zusammenzustellen, Muße genug hatten, um sich die ser Arbeit zu widmen. Abends war dann die Kameradschaft wieder beisammen und zog nach Oberstdorf zu einem wahrhaft gelungenen Kameradschaftsabend, an dem auch noch Pg. Reichsamtsleiter Karl- Heinz H e d er i ch, der in der Nacht eintraf, mit feinen Begleitern teilnahm. Dennoch begann die Arbeitsgemeinschaft am Sonnabend pünktlich. Schnell waren alle von der persönlichen und eindring lichen Art des Pg. Hederich gepackt und folgten mit großem Inter esse. Allen ist hierbei deutlich geworden, welche verantwortungs volle Tätigkeit die Parteiamtliche Prüfungskommission ausübt, und vor allem mit welcher Sicherheit und Klarheit an dieser Stelle gearbeitet wird. Mit dieser Arbeitsgemeinschaft, die nach dem ge meinsamen Mittagessen fortgesetzt wurde, hatte die Schulungswoche ihren zweiten Höhepunkt, und es war erfreulich, daß er auf den letzten Arbeitstag fiel, denn mit der Begeisterung, die wohl allen durch Pg. Hederich auf die Reise in die Gaue mitgegeben wurde, wird die tägliche Arbeit noch einmal so leicht bewältigt werden können. So ergab es sich, daß der stellvertretende Leiter des Deut schen Buchhandels, Pg. Martin Wülfing, in seinem zusammen fassenden Schlußwort auf den vollen Erfolg der Woche Hinweisen konnte. Wieder traten die Gauobleute vor dem Hause an, wo nach einer kurzen Ansprache des stellvertretenden Leiters des Deutschen Buchhandels mit einem »Sieg Heil!« auf den Führer feierlich die Fahne eingeholt wurde. Erfüllt mit einem wirklichen Verständnis für ihre Aufgaben und durchdrungen von der Verpflichtung, als Nationalsozialisten in der Reichsschrifttumskammer zu wirken, fuh ren die Gauobleute heimwärts. Neuer Lesesaal der Deutschen Bücherei Der im Erweiterungsbau der Deutschen Bücherei eingerichtete neue Lesesaal wird am Tage der Machtergreifung, 3 0. Januar, eröffnet. Er soll, wie bereits bei der Planung des Erweiterungsbaus sestgelegt wurde, in erster Linie dem Studium der Familiengeschichte, Sippenkunde und Rassenforschung, ferner im Hinblick auf den Charakter der Buchstadt Leipzig dem Studium des Buch- und Bibliothekswesens dienen. Der Lesesaal ist zu die sem Zweck mit einer Handbibliothek von 8000 Nachschlagewerken ausgestattet. Er ist zunächst täglich von 14 bis 22 Uhr ge öffnet und jedem Inhaber einer Benutzungskarte zugänglich. Die anderen Benutzungsräume, insbesondere der Große Lesesaal, der Zeitschriftenlesesaal und die Kataloge, sind weiterhin täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet. 68
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder