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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
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F4 2S0, 2. Oktober ISL3. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. t». Dlschn. Buchhandel. 6945 eins regelmäßig zugcstellt. Gleichzeitig erbittet der Verlag des B.-V., um bei Liesen geringen Beträgen keine Einzelberechnung vernehmen zu müssen, die in keinem Verhältnis zu den Spesen steht, Voraus zahlung bis zu 6/ 6.56 für den Bezug einer Tabelle. Der Preis be trägt für 1 Expl. Or, 6.62. Neue Schlüsselzahl im Buchdrnckgcwerbc. — Unterm 28. Septem ber erließ der Deutsche Buchdrucker-Verein folgende Bekanntmachung: Infolge weiteren Auschwellens der Materialpreise und Betriebs kosten sowie der Löhne mußte die Schlüsselzahl des Deutschen Buch drucker-Vereins ab 2g. September auf 2 700 66« sestgeseht werde». Diese Festsetzung ist gleichbedeutend mit einer Er höhung der bisherigen Druckprcise um 6g Prozent. Bei laufenden Verträgen, die auf Grund des berichtigten Krie- dcnspreistarifs von 1912 abgeschlossen sind, sind diese Preise mit den nachstehenden Zahlen z» vervielfachen: Formulare und Akzidenzen 96 982 606 Kataloge, Preisliste» und größere Truckarbeiten .... 86269666 Werke, Zeitschriften und sonstige regelmäßig erscheinende Blätter sowie Zeitungen . 82 571606 Qualitätsarbeiten . . . 95 478 666 Buchbtnderarbeiten 96 992 066 Der Verein Deutscher ZcltnngSvcrlcgcr hat die Schlüsselzahl für Anzeigen sür die Woche vom 29. September bis 5. Oktober auf 56 666 erhöht. Zahlungen aus Polen. — Nach Auskunft einer Graudenzer Bank können die Verbindlichkeiten an Firmen in Deutschland seitens in Polen befindlicher Firmen aus Grund der heute gültigen Devisen verordnungen in folgender Weise geregelt werden: 1. die Rechnung ist in deutscher Reichsmark ausgestellt: die Überweisung der Reichsmark erfolgt gegen Abstempelung der durch die polnische Firma vorgelcgten Rechnung an den deutschen Lieferanten, 2. die Rechnung ist i n c i n c r a n d c r e II Währung mit Aus nahme der polnischen Mark ausgestellt: die Überweisung er folgt durch die Devisenbank gegen Abstempelung der durch die polnische Firma vorgelegten Rechnung in einem Auslandscheck: 9. die Rechnung ist in polnischer Mark ausgestellt: hierzu ist es erforderlich, daß der deutsche Lieferant sich bei der ?olslia Krasarva Xasa UotveUivrvo. IVv-lUok VLarsarvia ein Auslandkonto errichtet. Zur Eröffnung eines derartigen Kontos bedarf es eines Antrags an obige Behörde mit der Angabe, aus welchem Grunde bas Konto crösfnct werden soll^, Nachdem das Konto eröffnet worden ist, können polnische Firmen die Devisenbanken unter Vorlegung der Rechnungen, zwecks Abstempelung »nd unter Einzahlung des Polenmarkbctrags beauftragen, dem ausländischen Lieferanten einen Scheck ans obige Behörde zwecks Übertragung des Betrags auf daS Auslandkonto der ausländischen Firma zu übersenden. Diesen Scheck sendet die aus ländische Firma an obige Behörde zur Gutschrift aus Anslandkonto ein, und sie kann alsdann ihr Guthaben in Warschau mittels eines Schecks ans obige Behörde an den Börsen verkaufen, an denen die polnische Mark gehandelt wird. Zurzeit findet eine Notierung für Polcnmark offiziell an den Börsen In Löndon, Zürich, Danzig, Katto- wih, Prag, Bien und Paris statt. In Deutschland selbst wirb die Polenmark nicht offiziell notiert, jedoch findet, soweit bekannt, ein Handel in obigen Schecks in Berlin im Frciverkchr statt. Unterschlagungen wertvoller Bücher. — In einer Buchhandlung in Essen ist man großen Unterschlagungen auf die Spur gekommen. Die Zcitnng»»Tremonia--Dortmnnd (Nr. 296 vom 19. September 1923) berichtet darüber: »An den Unterschlagungen sind vorwiegend un ehrliche Angestellte der Firma beteiligt, und namentlich solche, die sich in Vertrauensstellungen befanden. Die Haupturhebcr sind der Buch händler Funk, der als leitender Geschäftsführer in der Buchhandlung angcstellt war, und die Kassiererin Frau Sanders. Nachdem Funk, der die Unterschlagungen ins Werk gesetzt »nd geraume Zeit hin durch betrieben hatte, ans seiner Stellung ausgeschicdcn war, setzte die Kassiererin die Verfehlungen fort und betrieb sie in derart bei spiellosem Umfange, daß sic sich aus dem enormen Erlös, den sic ans dem Verkauf der unterschlagenen Bücher erzielte, Wert papiere kaufte, geschäftliche Unternehmungen cinglng und sogar ein eigenes Zigarrengcschäst gründete. Zu den Abnehmern gehörte n. a. ein Aufkäufer in der Klcmcntincrstraßc, bei dem ein ganzes Lager Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. SO. Jahrgang. gestohlener Bücher ausgefunden wurde. Der Aufkäufer setzte die Bischer in Essen ab und belieferte u. a. auch eine bekannte Essener Bücherstube. Die Unterschlagungen, in die schließlich auch andere An gestellte der Firma mit hincingezogen wurden, sind monatelang be trieben worden. Nach den bisherigen'Feststellungen haben die unehr lichen Angestellten Büchervorrätc und namentlich auch wertvolle Werke im Werte von 30—50 Milliarden entwendet«. Leipziger Graphische Werke A.-G. in Leipzig. — Die Verwaltung beantragt eine Kapitalserhöhung um 25 Millionen Mark, darunter 1 Million Mark Vorzugsaktien. Erhöhung des Mcistbetrags für Postanweisungen, Postaufträge und Nachnahmen im Verkehr mit dem Ausland. — Der Meistbetrag der Postanweisungen, Postaufträge und Nachnahmen aus dem Ausland nach Deutschland sowie mit einigen Ausnahmen der Meistbetrag der Nachnahmen auf Postpaketen und Postfrachtstücken aus Deutschland nach dem Ausland ist weiter auf 5 Milliarden Mark erhöht worben. So weit der Verkehr mit gewissen Ländern vorläufig eingestellt ist, gilt die Erhöhung erst vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Dienst zweige an. Hinsichtlich der Bestellung der vom Ausland eingehenden Postanweisungen, Postaufträge und Nachnahmen bis zu bestimmten Beträgen sind im allgemeinen dieselben Vorschriften wie für Sendun gen dezimieren Verkehrs anzuwcnöen. Lichtbilder und Zeugnisabschriften und sonstige Anlagen von Stellengesuchen sind den Bewerbern unmittelbar nach erfolgter Ent schließung wieder zurückznstellen. Solche Beigaben sind für die Stellc- suchenden wertvolle Sachen, und Ersatzanschaffungcn dafür sind heute stets mit größeren Unkosten verknüpft. Auch Mahnungen und Rückfragen sollten bei den teuren Portokosten im Interesse der Stelle- suchenden unbedingt vermieden werden. PersoiialnllAIMli. Jubiläum. — Im Verlag Otto Beyer in Leipzig beging am 1. Oktober Frau Sauerbier, die bewährte Leiterin der Schnitt musterabteilung, ihr 25jähriges Dienstjubiläum. Sprcikislllll. Offener Brief an Herrn Paul Nitschmaun. Sehr geehrter Herr Nitschmaun! Am 19. August sind wir uns, nachdem uns beide die wirtschaft lichen Nöte unseres Berufes aus kaum angctrctenem Urlaub jäh hcr- ausgcrissen hatten, in Leipzig gegenüber gesessen und haben zusammen mit anderen Kollegen in heißem, llstündigcm Ringen einen Weg der Versöhnung zwischen den unabwcislichen wirtschaftlichen Bedürfnissen des Verlags und der Leistnngssähigkcit des Sortiments gesucht und auch gesunden. Das Ergebnis ist in den Richtlinien vom 14. August nicdcrgelcgt und veröffentlicht worden. Sic wissen, daß die Bekanntgabe dieser Richtlinien die alsbaldige Wiederaufnahme der Auslieferung durch all die zahlreichen und großen Verlage und Verlagskonzcrne bewirkte, die durch Schließung ihrer Expeditionen den angcnsälligstcn Beweis dafür geliefert hatten, daß mit der Ranbbanmirtschaft des Verlags zugunsten des Sortiments und des Publikums ein Ende gemacht werden mußte, wenn nicht in kurzer Zeit auch die leistungsfähigsten Verleger den Rest ihrer Substanz cin- büßcn wollten. Es kann Ihne» auch nicht unbekannt sein, daß in der ganzen deutschen Wirtschaft kein zweites Abkommen zwischen Fabri kanten und Händlern existiert, das für die Händlergruppe ähnlich günstige Bedingungen aufwcist wie unsere Richtlinien und die aus ihnen abgeleiteten Liescrungs- und Zahlungsbedingungen des Verlags. Sic wissen, daß diese Bedingungen bei richtiger Handhabung und kans- männischer Geschäftsführung den Sortimenter fast ganz vor den Schä den der Geldentwertung schützen, während dem Verlag unter allen Umständen noch der höchst empfindliche Gcldentwcrtnngsvcrlnst zwi schen dem Tag der Zahlung und dem Tag des Eingangs, bzw. der Ver fügung über die geleistete Zahlung zu tragen übrig bleibt. Sic sehen ans all den Kundgcbnngcn der letzten Wochen, daß das Sortiment zum größte» Teil die wirkliche Sachlage noch gar nicht erkannt hat, zum mindesten sich noch nicht darüber klar geworden ist, welche Konsegncn- zen sich ans unseren Richtlinien sür seinen Verkehr mit dem Publikum ergeben, daß also z. B. jede Kreditgewährung in Papicrmark — auch nur ans 24 Stunden — unmöglich ist und eine Schlendere! bedeutet, gzg
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