Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1926
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- 1926-04-15
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- 15.04.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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-s 87. 15. April 1920. Sprechsaal. und endgültige Beschlußfassung; mittags dann Abreise, sodaß abends jeder zu Hause sein kann. Unterkunft billig (30 Ps.) in der dortigen Jugendherberge. Die Tagung ist so gedacht, das; jeder Teil nehmer vorher noch eine Pfingstwanderung durch den Thllringerwald machen kann. Der ». Feiertag ist in Thüringen sowieso geschäftlich frei, sodaß meistens nur der 4. Feiertag als Urlaubstag versäumt würde. Nur während der ersten beiden Feiertage ist die Burg von Passanten übervoll. Sie liegt dicht bei Kahla im Saalctal. Anmeldungen sind rechtzeitig, damit die Betten in der Jugend herberge rechtzeitig reserviert werden, zu richten an Eugen Diede- r ich 8-Jena oder Hans Bott-Karlsruhe, Kaiserstraße 161. erspart und Zeit und Kräfte freimacht für die Durchdringung des Stoffes. Eine solche kleine Handhabe könnte meines ErachtcnS der Einrichtung solcher Kreise nur förderlich sein. Und nun auf! Die Zeit eilt! Berlin. Hans Karl Schütte. Schafft lokale Arbeitsoemeinschasten! Die Frage der Aus- und Fortbildung des buchhändlcrischen Nach wuchses steht jetzt mit im Vordergrund unseres Berufsinteresses: die Sommerakademien erfreuen sich bereits grober Beliebtheit, und cs wird weiter für sie gestritten; der Propagandistenkursus war, als Ganzes genommen, ein Bedürfnis und ein Erfolg, und systematische lokale Lehrgänge in den verschiedensten Sparten werden Regel. Es liegt also etwas in der Luft, und das will Form gewinnen! Ohne Zweifel stellen diese Veranstaltungen, die (für unsere Be trachtung mit Ausnahme der letzten Gruppe) wildfremde Leute, die Vertreter der verschiedenartigsten Welt- und sonstigen Anschauungen und Praktiken an einem Orte zusammenfllhrcn, für die Aus- und Fort bildung deS Nachwuchses einen Anreiz dar, aber ich glaube, man kann diesem Ziel auch noch auf einem anderen Wege nahekommen, ohne den vorhcrgenannten in irgendeiner Weise zu schaden. Ich denke da an lokale Arbeitsgemeinschaften. Wenn sich ihrer Einrich tung auch Schwierigkeiten entgcgenstellen werden, so ist meines Er achtens dieser Vorschlag doch durchführbar, denn die Notwendigkeit einer Ausbildungsvertiefung ist zn groß, als daß sie sich nicht früher oder später auch in dieser oder einer ähnlicher Richtung Lust machen wird. Diese Arbeitsgemeinschaften mühten nun wirkliche — Arbeits- Gemeinschaften sein und bei ihren Teilnehmern mehr als ele mentare und nur praktische Kenntnisse voraussetzen. Sie mühten ferner frei von aller Bindung bestehen, d. h. sie dürften sich nicht an Geselligkeitsvereine und -Verbände anlchnen. Weiter wäre ihrem Sinn und Zweck nur gedient, wenn auch ältere Angestellte und Chefs «n ihnen teilnähmen, denn auch diese dürften Nutzen davon haben, wenn sie hier auch zum großen Teil geben. Zwar fürchte ich, daß sie »ihre Bedenken« haben werde,!, sich an einem solchen Kreis, eben well er -lokal« Ist, zu beteiligen, aber das soll, so bedauerlich das wäre, kein Grund zur Mutlosigkeit sein. Zwar dürste dann unter Umständen die Durchführung Schwierigkeiten be reiten, und der Mangel an Persönlichkeiten, die überragende Erfahrung besitzen, könnte eine solche Arbeitsgemeinschaft sinn- und zwecklos machen, aber ich glaube wiederum auch, daß jedem die Notwendigkeit einer Fachbildungsvcrtiesung so bewußt ist, -aß er persönlich an ihr für seinen Berns Interesse hat. Als Vorbild können die Arbeitsgemeinschaften der Sommer akademien und des Propagandistenkurses dienen, und ich glaube wohl mit Recht, daß sich jetzt säst schon ln jeder Stadt von bnchhändlerischer Bedeutung ehemalige Teilnehmer aus diesen Kreisen befinden, die gern bereit sein werden, hier mit ihren Erfahrungen den Weg zu bereiten. Der Zweck solcher Arbeitsgemeinschaften kann ja nur sein, einen neutralen Boden zu finden, auf dem, fern von jeglicher Alkoholromantik und Kannegicßerei, systematischer Gedankenaustausch in Berufsange legenheiten (die hier nicht zu verwechseln sind mit Standesangclegen- heiten!) gepflogen und somit praktische Fortbildungskleinarbeit ge leistet wird. Vor allem wäre hier aber eine feinere Durcharbeitung des Stoffes möglich als bei Kursen und Sommerakademien, denn bei diesen häufen sich die Eindrücke allzusehr, die Gedrängtheit des Pro gramms läßt für viele Probleme nur Zeit zn ihrer Skizzierung übrig und erst wenn sich dann in geruhiger Stunde Ansicht zu An sicht und Vorschlag zn Vorschlag fügen, rundet sich das Bild eines Problems und wird einem jeden ganz zn eigen. Vielleicht läßt sich auch dcrs Ergebnis der ArbeitsgemeinschaftS- thcmen in den Sommerakademien und dem Propagandistenkurfus, soweit es stets das gleiche sein muß, schlagwortartig und als Dis position gegliedert vom Börsenverein oder einer anderen ge eigneten Stelle oder Persönlichkeit zusammenstcllen und ganz billig als Broschüre Herausgeber,, damit stets ein brauchbarer Anhalt vor handen ist, der das Thema von vornherein begrenzt und gliedert und somit der Arbeit unnötiges Erichen nach Stofs und dessen Austeilung Preisunterbietung und Subskriptionspreise. R. v. Deckcr's Verlag in Berlin zeigt im Börsenblatt Nr. 4-1 sein Handbuch für den Preußischen Staat für 1026 zum Verkaufspreis von 50 Mark mit 30-6 Rabatt für den Buchhandel an, verschweigt aber unter Nichtbeachtung des 8 13 der Vcr- kaufsordnung, daß vorher das Werk den Behörden zum Sub skriptionspreis von 33 Mark (also 2 Mark unter Nettopreis) direkt angeboren und geliefert ist, also daß das Gebiet bereits ziemlich abgegrast ist. Der Sortimenter wird daher meist unnütze Arbeit und Kosten haben, auch noch das Odium aus sich laden, der teure Mann zu sein! Da meine Sortimcntsabteilung viele Jahre (bis 1922) das Hand buch an einige Behörden zur Fortsetzung geliefert hatte, richteten wir, als unsere diesbezüglichen Anfragen bet den betreffenden Behörden mit dem Bescheide abgewicscn wurden, daß man das Buch bereits direkt vom Verlag für 33 Mark bezogen hätte, an den Verlag eine Anfrage, wie es sich damit verhalte, weil wir unter solchen Umständen kein Exemplar für 50 Mark absetzen könnten. Wir erhielten darauf nachstehende Auskunft: »In Beantwortung Ihrer Karte vom 25. März d. I. teilen wir Ihnen ergebenst mit, daß in diesem Jahre nur eine rein amtliche Subskription des Preußischen StaatsministeriumS für dieses Werk erfolgte. Die im vorigen Jahr dem Buchhandel übertragene Subskription stand derartig hinter der bisher vom Staatsministerium erlassenen zurück, daß sich das Staatsministerium veranlaßt fühlte, die Sub- skriptionsaussorderung wieder selbst zu übernehmen. Das Werk ist infolgedessen nnr zu dem am 22. Februar im Börsenblatt angezeigten Preise und Bedingungen lieferbar. Hochachtungsvoll ppa. N. v. Decker'S Verlag G. Schenck gcz. v. d. Decken.-« Derartige Verstöße gegen die selbstgeschaffenen und jeden organi sierten Buchhändler verpflichtenden Verordnungen deS Börsenvereins sind ja leider nichts Neues mehr, und ich könnte mich nach Konstatierung deS Falles eigentlich jeder weiteren Kritik enthalten. Als Vorsitzender des Verbandes der Kreis- und OrtSvereine halte ich mich jedoch für verpflichtet, diese in erschreckender Weise zunehmen den unkollegialen Handlungen einzelner Kollegen mal wieder an dev Pranger zu stellen und ihnen zu GemÜte zu führen, wie sehr sie damit ihrem eigenen Ansehen und dem ihres Berufes schaden. Es richtet sich mein Vorwurf nicht allein gegen die obengenannte Firma, sondern ^ an alle, dem Buchhandel nur allzu bekannten Firmen, die gleiche Mittel anwenden. Das Häßliche bei diesen Vorgängen ist, daß gerade einige der an gesehensten und bedeutendsten Firmen am häufigsten zu solchen Mitteln greifen, weil sie glauben, sich über solche Bindungen am leichtesten hinwegsetzcn zu können, und weil ihnen nur zu gut bekannt ist, was für Schwierigkeiten der Börsenverein hat, sich gerade ihnen gegen über durchzusetzen und sie zur Verantwortung zu ziehen. Anstatt daß gerade die bedeutenden Firmen die moralische Verpflichtung ln sich fühlen müßten, i n e r st c r L i n i c dazu beizutragen, das Solidaritäts- gefühl zwischen Verlag und Sortiment zu stärken und die Verord nungen des Börsenvereins unbedingt elnzuhalten, sind sie es gerade, die die vorhandene Kluft ständig erweitern und verschärfen. Ich brauche die betreffenden Firmen hier nicht namhaft zu machen, jeder in der Praxis stehende Buchhändler kennt sie zur Genüge! Um nicht absichtlich mißverstanden zu werden, bemerke ich, daß sich mein Vorwurf nicht etwa gegen die Veranstaltung von Subskriptionen überhaupt richtet. Solche sind natürlich nicht aus der Welt zu schaffen, zumal wenn behördliche Unterstützung bei der Herausgabe von Werken in Frage kommt. Ja man hat im Wirtschaftsausschuß sogar schon er wogen, ob man sich bei heutiger Wirtschaftslage nicht noch mehr aus Subskriptionen legen soll, um damit das Risiko des Verlags zu ver ringern und den Kaufanreiz zu verstärken. Wenn aber solche Sub skriptionen heimlich vom Verleger veranstaltet werden, die Preis lage noch unter dem Buchhändler-Nettopreis liegt und daß Eorti ment aufgefordcrt wird, seine Kraft für solche Werke einzufetzen, nach dem der Verlag (oder meinetwegen die betreffende Behörde) den Haupt bedarf gedeckt hat, sodaß der Sortimenter Mühe und Kosten vergeblich 475
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