Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930720
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189307203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930720
- Bemerkung
- Fehlseiten im Original: S. 4301 - 4302
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-20
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4290 Nichtamtlicher Teil. ^ 166, 20. Juli 1893. Vorsitzender: Ich will nur erwidern, daß die »Wiener Zeitung« vom Vereine gehalten und täglich durchgesehen wird. Eine Differenz in der Zeit wird immer eintreten. Ein Verbot erscheint beispielsweise Montag in der »Wiener Zeitung«, so bleibt uns also bis Samstag nur der Weg durch direkte Cir- iulare. Herr Einsle: Ich will nur bemerken, daß es technisch völlig unmöglich ist, die Verbote sofort zu bringen. Der Fall, woraus Herr Daberkow sich beruft, ist ein Zufall. Es waren seit zwei Wochen keine Verbote erschienen, erst in der dritten Woche ist ein Verbot in der »Wiener Zeitung» mitgeteilt worden. Ich habe dann die Verbote zusammengestcllt und veröffentlicht. Das war das einzige Mittel, das mir zur Verfügung stand; mehr kann man nicht thun. Herr Daberkow (ruft): Vom 80. April bis 27. Mai ist aber ein langer Zeitraum! Herr Einsle: Für die Folge werde ich die Verbote jede Woche aufnehmen. (Bravo! Bravo!) Herr Huber: Ich möchte nur eine Ergänzung dessen, was Herr Daberkow gesagt hat, geben. Es sollte, meiner Ansicht nach, Sorge getragen werden, daß wie in früheren Jahren, ein Cirkular mit Unterschriften versendet werde, wo raus die einzelnen Verbote verzeichnet stehen. Es kommt ja sehr häufig vor, daß die Publikationen mit anderen Cirkularen und Buchhandels-Korrespondenzen u. s. w. zusammen in einem Paket hingelegt werden und daß man nicht immer die nötige Zeit findet, die erhaltenen Sachen durchzulesen. Sobald aber das Cirkular mit den Unterschriften der Empfänger wieder ein- geführt würde, hätten wir all' diese Arbeit nicht, das wäre dann übersichtlich. Herr Einsle: Ich erlaube mir, aufmerksam zu machen, daß die Behörde gegenüber dem Buchhandelsgewerbe die Rück sicht nimmt, erst zu konfiszieren, wenn der »Polizei-Anzeiger» erschienen ist. (Rufe: ganz richtig!) Die Herren müssen einfach den »Polizei-Anzeiger« ausheben und sich nicht allein aus die »Korrespondenz» verlassen. Es ist übrigens auch die Möglich keit eines Versehens vorhanden. Herr Müller: Wen» die »Wiener Zeitung- Montag ein Verbot veröffentlicht und die »Korrespondenz« dasselbe erst am Samstag bekannt macht, so ist man vom Dienstag bis Freitag bereits straffällig. Jedoch ist anzunehmen, daß die Staats anwaltschaft Rücksicht nimmt und nicht früher einschreiten wird, bevor der »Polizei-Anzeiger« versendet wurde, denn sonst würde einfach der »Polizei-Anzeiger« nicht verschickt werden, der doch de» Zweck haben soll, den Buchhändler aus das Verbot auf merksam zu machen. Herr Daberkow: Ich möchte nur erwähnen, daß die Konfiskation am 27. April stattsand, während der »Polizei- Anzeiger- erst später ausgegeben wurde. Es scheint, daß die Staatsanwaltschaft nicht so viel Rücksicht übt, als hier an genommen wird. Herr Müller: Es handelt sich darum, ob der Richter Sie verurteilen wird, falls Sie angcklagt werden. Vorsitzender: Die Angelegenheit der polizeilichen Verbote sollte eigentlich von der Behörde etwas strikter gehandhabt werde». Der bisherige Usus scheint mir nicht recht in der Ordnung zu sein. Ich werde für die Bekanntmachung dessen, was die Buch händler betrifft, die entsprechende Sorge tragen. Herr Winkler: Ich möchte mir erlauben, die Schulbücher- Angelegenhcit zur Sprache zu bringen und folgenden Antrag zu stellen: »In der Erwägung, daß die Sortimentsbuchhändler seit vielen Jahren große Opfer sür die Herren Schulbücher- Verleger gebracht haben, indem sie genötigt waren, die Schul bücher säst ohne Verdienst zu verkaufen, beauftragt die heutige Hauptversammlung des österreichisch-ungarischen Buchhändler- Vereins den geehrten Vorstand dieses Vereines, mit denjenigen Herren Verlegern, die noch immer kein Entgegenkommen ge zeigt haben, nochmals Rücksprache zu nehmen, damit der Mindest-Rabatt von 25 Prozent endlich allseitig vom 1. August dieses Jahres angesangen zur Durchführung gelangt, die Em ballage-Berechnung sür die Folge entfällt, der Rücknahme nicht abgesctzter Schulbücher nach Möglichkeit entsprochen und das Resultat der Verhandlungen, so es thunlich, bis zum 15. Juli d. I. in der »Oesterreichisch-ungarischen Buchhändler-Corre- spondenz» veröffentlicht wird. Gleichzeitig ersucht die Haupt versammlung den geehrten Vorstand, baldigst geeignete Schritte zu unternehmen, daß der k. k. Schulbücher-Verlag ebenfalls den Rabatt um 5 Prozent erhöht. »An die geehrte Lechncr'sche Universitäts-Buchhandlung, Herrn Wilhelm Müller, wird das Ansuchen gestellt, den bisherigen Rabatt bei den Karten des k. k. militär-geographi schen Institutes von 20 aus 25 Prozent zu erhöhen, respektive sich mit der Direktion des Institutes ins Einvernehmen setzen zu wollen, damit ihm die erbetene erhöhte Rabattierung dem Sortiments-Buchhandel gegenüber in der Zukunst ermög licht wird. -Wäre es nicht angczeigt, bei den Ministerien Schritte zu thun, damit die Staatsanstalten in der Zukunst beim Bücherbezuge sich bloß mit 5 Prozent begnügen, wie es schon vielfach in Deutschland faktisch geschieht, und alle Staats anstalten angewiesen werden, in Berücksichtigung der Steuer träger all ihren Bedarf nur in Oesterreich zu decken? »Endlich möchte ich an die geehrten Herren vom Verlag meine vorjährige Bitte um anständigere Behandlung nochmals wiederholt haben, indem noch immer Klagen Vorkommen, daß bei Rcchnungsdifferenzen von 40 — 50 Kreuzern sogar große Sortiments-Buchhandlungen bei nicht umgehender Einsendung des Betrages mit der Rechnungssperre bedroht werden. Es find auch gewisse Verleger, die alljährlich aus purem Miß trauen gegen den Sortimenter alle ihre Artikel auf Kosten des Sortimenters spazieren führen lassen und diesen daher durch erhöhte Regie um den Rest seines Nutzens bringen.» Zur Ostcrmesse, wie das ganze Jahr hindurch, haben wir die Mark mit 60 Kreuzer gerechnet. Ich war so glücklich und habe den Ankauf mit 59,5 Kreuzer abgeschlossen. Diejenigen, welche vielleicht in Hinsicht aus die zu erwartende Valutaregu lierung aus ein günstigeres Kursverhältnis gerechnet haben, sind bitter enttäuscht worden, denn sie mußten die Mark mit 60,5 oder sogar 60,75 Kreuzer bezahlen. Da ist es das größte Unrecht, die Mark dann noch mit 60 Kreuzer zu rechnen. Wir in Brünn haben beschlossen, vom 16. Juni an die Mark mit 62 Kreuzer zu berechnen und haben auch die Herren Kollegen in Wien schriftlich aufgesordert, in derselben Weise vorzugehen. Vorsitzender: Wünscht »och jemand in dieser Angelegen heit das Wort? (Niemand meldet sich) Ich möchte zuerst die Frage der Umrechnung der Markwährung in Betracht gezogen wissen. Es handelt sich darum, die Mark mit 62 Kreuzer zu berechnen. Es wurde seinerzeit im Korporalions Ausschüsse ein diesbezüglicher Antrag gestellt, bei der Abstimmung aber mit Majorität beschlossen, zu warten bis sie auf 61 steht. Wir haben damals angenommen, daß der hohe Kurs nur kurze Zeit an dauern werde, die Sache wird aber jetzt schon höchst bedenklich; ich werde in der nächsten Ausschußsitzung den Antrag stellen, daß die Berechnung in der Weise geschehe, daß ä 62 Kreuzer oder 62>/z Kreuzer gleich 1 Mark und 4 Mark gleich 5 Kronen gerechnet werden. Wir werden die Sache jedenfalls im Auge behalten. *) Herr Müller: Nachdem eine Angelegenheit, die Herr Winkler angeregt hat, meine Person betras, wollen Sie mir gestatten, einzelnen Punkten gegenüber meinen Standpunkt *1 Der Umrechnungskurs ist inzwischen von der Korporation aus 1 Marl — 82 Kreuzer erhöht worden. Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder