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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1893
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- Deutsch
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^ 168, 2V. Juli 18SS. Nichtamtlicher Teil. 4291 näher zu präzisieren. Bezüglich der Schulbücher-Angelegcnheit habe ich zu berichten, daß wir, wie schon aus dem Rechenschafts berichte hervorgeht, eine Petition an den Unterrichts-Minister verfaßt und persönlich eingereicht haben und dieselbe eingehend motivierten. Ich habe mich seitdem persönlich im Ministerium bei den maßgebende» Referenten erkundigt und in Erfahrung gebracht, daß die Erledigung in der nächsten Zeit erfolgen werde. Nach dem Eindrücke, den ich bei diesen Unterredungen gewonnen habe, bin ich der festen Ueberzeugung, daß unseren Wünschen in Zukunft Rechnung getragen werden wird. Ich kann Ihnen nur die Versicherung geben, daß ich für den Fall, daß ich wieder delegiert werden sollte, der Sache eisrigst nachgehen werde, da ich gesunden habe, daß persönliche Urgen,,en immer die aller besten sind. (Beifall und Bravorufe.) Aus den Mitteilungen des Rechenschaftsberichtes haben Sie wohl schon entnommen, daß sich verschiedene Herren bereit erklärt haben, mit 25 Prozent rabattieren zu wollen. Es sind dies die Firmen: Tempsky, Gerold'S Sohn und Mavz.. Sie haben ferner gehört, daß Herr Manz in der letzte» Sitzung erklärte, ohne Rücksicht auf die Er ledigung der diesbezüglich schwebenden Angelegenheit mit 25 Prozent Rabatt liefern zu wollen. Gewiß ein Resultat, das wir mit der größten Freude begrüße» müssen. Außerdem habe» wir von hervorragenden Verleger» die Zusicherung erhalten, daß sie, wenn unsere Eingabe Erfolg habe, sich ebenfalls diesem Vor gänge anschließen werden. Es ist ja ganz begreiflich, daß es manche Verleger giebt, die ihre Auflage kalkuliert und diese nicht anders als mit nur 20 Prozent abgeben können. Diese werden aber gerne bereit sein, bei Neuauflagen mit 25 Prozent Rabatt zu liefern. — Die Bitte an den Schulbücherverlag, den Rabatt zu erhöhe», werden wir im Ausschüsse erwägen. — Was den Wunsch betrifft, die Generalstabskarten wie früher mit 25 Pro zent zu liefern, so bemerke ich, daß eine andere Firma in einer Zuschrift sogar 33 h, Prozent verlangt. Die Herren kenne» mich wohl schon viele Jahre und wissen, daß ich sür die Sor timenter immer eingetreten bin. So habe ich bekanntlich die Spezialkarten durch acht Jahre mit 25 Prozent Rabatt gcliesert. Vor drei Jahren wurde mir nun von seiten des k. und k. miltär- geographischen Institutes der Rabatt um 5 Prozent verringert. Alles was ich bis jetzt in dieser Hinsicht gethan habe, um es bei den alten Bedingungen zu belassen, war völlig vergebens. Nicht genug, daß man mich vor drei Jahren durch Herabsetzung des Rabattes empfindlich getroffen hat, wurde jetzt auch noch der Verkehr mit Ungarn abgetrennt. Ich habe kein Mittel un versucht gelassen und das Ungewöhnliche dargestellt, daß sür einen Verlags-Artikel zwei Vertreter, einer in Cis und einer in Trans bestellt werden sollen. Es hat aber alles nichts genützt. Die Sache ist bereits aktiviert, und ich erleide nun neuerdings Schaden. Ob ich daher in der Zukunft in der Lage sein werde, die bisher gewährten 20 Prozent ausrecht zu erhalten, weiß ich bis jetzt noch nicht. Ich werde aber unausgesetzt trachten, die früheren besseren Bedingungen wieder zu erhalten, um auch dem Buchhandel wieder den früheren Rabatt bewilligen zu können. Ich habe bereits diesbezüglich auf einige Erfolge hinzuweisen. Sie wissen, daß die Schober'schen Wandkarten direkt an die Schulen geliefert worden sind. Ich habe mich aus den Stand punkt des Buchhändlers gestellt und diesbezügliche Vorstellungen gemacht, habe aus Abhilfe gedrungen und habe sie auch erreicht. Vorsitzender: Ich habe hier eine Zuschrift des »mährisch- schlesischen Vereines-, die eine prinzipielle Frage behandelt. Es ist vielleicht zweckdienlich, wenn wir uns in der Hauptversamm lung über diese Prinzipien aussprechen. Herr Müller wird Ihnen das Nähere bekannt geben. Herr Müller: Es handelt sich um eine Firma, welche sich über eine hiesige Verlagsbuchhandlung wegen ungleichmäßigen Vorgehens beschwert hat. Ich bitte Herrn Winkler, vielleicht die Genesis dieses Falles uns bekannt zu geben. Herr Winkler: Eine mährische Firma hat von einer großen Wiener Verlagsbuchhandlung Schulbücher mit einem gewissen Rabatt bezogen und war sehr überrascht, dann zwei bis drei Tage daraus zu hören, daß ein Buchhändler in derselben Stadt eine neue Auflage dieses Buches erhalten hat. Ich bitte zu be denken, welch böses Blut das gemacht hat: die Eltern der Schüler sind darüber in Helle Aufregung gekommen. Der betreffende Sortiments-Buchhändler hat sich brieflich an die Wiener Firma gewendet. Es mögen auf beiden Seiten heftige Worte gefallen sein, das ist möglich. Dieser Firma wurde der Kredit entzogen und wird ihr nicht einmal gegen bar geliefert. Wir haben daher die prinzipielle Frage aufgeworfen, nachdem es doch österreichische Bücher sind, ob die Wiener Firma das Recht hat, einer Sorti ments-Buchhandlung den Vertrieb zu unterbinden. Was soll in dieser Sache nun geschehen? Sollen wir uns durch den Verein an die höchste Instanz, an den Kultus-Minister wenden, um zu einer definitiven Entscheidung zu gelangen? Meine Herren, meine persönliche Meinung wäre wohl die, nachdem harte Worte ge fallen sind, den Betreffenden zu veranlassen, an die Verlagsbuch handlung zu schreiben und zu erklären, »so habe ich es nicht ge meint- und diese harten Worte zurückzuziehen. Herr Müller: Es wird jedenfalls das Beste sein, aus die Firma einzuwirken, in dem Sinne, wie Herr Winkler eben ge sprochen. Was die Frage bezüglich des Herantretens an das Mi nisterium betrifft, so werden Sie hierüber später meine Aeußerung hören: ich persönlich aber bin der Ansicht, daß der Verleger ab solut lhun kann, was er will, und nur denjenigen liefert, mit denen er in Verbindung stehen will. Vorsitzender: Es wurde gesagt, ein konzessionierter Sor timenter muß in den Stand gesetzt werden, approbierte Schul bücher unter allen Verhältnissen zum Verkauf bringen zu können, der Schnlbücher-Verlag müsse sie aus jeden Fall gegen Barzahlung liefern. Da ich noch nicht weiß, welchen Standpunkt die Herren in dieser Frage einnchmen, bitte ich Sie, sich hierüber klar zu werden und sich über diese Frage auszusprechen. Herr Bornemann: Wir haben uns der Sache an genommen, wir haben die prinzipielle Frage aufgestellt und haben in ganz ruhig akademischer Weise erörtert: Ist der Schul- bücher-Verleger, der vom Minister approbierte Schulbücher führt, verpflichtet, dem Buchhändler zu liefern oder nicht? Ich bin ber Meinung, und das gilt im jeden Rechtsstaate, daß jedem Rechte eine Verpflichtung und jeder Verpflichtung ein Recht gegenübersteht. Und darum haben wir geglaubt, an diese Ver sammlung herantreten zu sollen; und dieser Meinung waren auch die Herren Schellbach und Winkler. Meine Herren, cs handelt sich hier um die Frage, ob der Schulbücher - Verleger, der das Recht bekommen hat, zu liefern, auch Verhalten werden kann, zu liefern. Es sollte mich Wunder nehmen, wenn Sic heute nicht derselben Meinung wären, wie damals, und einen diesbezüglichen Entschluß soffen, damit es nicht allein aus die Entscheidung eines Verlegers ankommt. Ich bitte daher, sich darüber auszusprcchen. Herr Kouegen: Ich glaube, meine Herren, es wird keinen Verleger geben, der aus Eigensinn seine Bücher sür bares Geld verweigert. Das wird im geschäftlichen Leben wohl nicht Vor kommen. Wenn aber jemals ein derartiger Fall eintreten sollte oder cingetreten ist, so können nur ganz persönliche Momente maßgebend sein, und hieraus hat das Ministerium keinen Einfluß. Wer kann mich zwingen, jemandem, der mich beleidigt hat, mein Buch zu geben? Ich glaube daher, daß wir nicht die höchste Instanz in dieser Angelegenheit anrusen sollen. Herr Bornemann: Meine Herren! Ich habe nicht ge sagt, daß wir an das Ministerium gehen sollen; es genügt mir, wenn die Herren darüber einig sind, daß der Verleger ver pflichtet ist, zu liefern und daß in dieser prinzipiellen Frage keine gegenteilige Meinung aufkommt. Es genügt mir voll kommen, meine Herren, wenn Sie einstimmig der Meinung sind, daß der Verleger Verhalten ist, zu liefern. Auch ich bin der
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