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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1893
- Sprache
- Deutsch
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4284 Nichtamtlicher Teil. 166, 20. Juli 1893. die Firma F. Tempsky in Prag in anerkennenswerter Weise in der Rabattfragc Konzessionen gemacht und berechnet einen Teil ihres Schul bücherverlages mit 25°/y, ebenso erklärte bereits in der ersten Sitzung am 15. September 1892 die Firma Gerold's Sohn in Wien, daß sie schon immer jmit 25°/„ Rabatt liefere, und die Firmen Hölber, Manz, Braumüllcr L Sohn, sowie am 26. Juni 1893 die Firmen Kirsch und Schworella L Heick ebenfalls mit 25°/o rabattieren, zu wollen, sobald die eingeleiteten Schritte von Erfolg begleitet sein werden. Da dies sicher zu erwarten ist, so kann man hoffen, daß auch die übrigen Herren Verleger diesen guten Beispielen baldigst Nachfolgen werden. Bezüglich der Alters- und Invaliditäts-Institution habe ich zu berichten, daß das seitens der Wiener Korporation schon bestandene Komitee sich durch Hinzutritt der Herren Konegen und Müller als Vereinskomitee konstituierte. Die Beratung der wichtigen Angelegenheit förderte unglaubliche Schmierigkeiten zu Tage, die aber durch aufopfernde Arbeit des Herrn Vorsitzenden-Stellvertreter Deuticke und des Herrn Schatzmeisters Artaria zu einem Endresultate, bis zum Entwurf der Statuten, gediehen, worüber Ihnen der eingehendste Bericht als Punkt 3 der Tagesordnung erstattet werden wird Um uns zu vergewissern, ob unsere approximativen Vorschläge Anklang und Teilnahme finden würden, versandten wir zweimal Rundschreiben mit Anfragen an alle Vereins mitglieder. Das Resultat liegt nun vor und war insoferne überraschend, als aus der Provinz nur wenige Anmeldungen, dagegen aus Wien solche in entsprechend größerer Anzahl erfolgten. Trotzdem wünscht Ihr Vorstand aus Gründen, die im Referate be tont werden, die Errichtung der Institution nicht bloß auf Wien be schränkt zu sehen, und es wird Ihr Votum über die weitere Gestaltung dieser Angelegenheit zu entscheiden haben. Betreffs des Auftrages, eine Petition an das hohe k. k. Ministerium des Innern behufs Einschränkung der Bewilligungen von Teil- Konzessionen zu veranlassen, muß ich bemerken, daß sich herausstellte, daß eine solche bereits früher, am 20. Oktober 1891, an diese Stelle gerichtet wurde, aber unerledigt geblieben war. Es ergab sich der eigen tümliche Fall, daß dieselbe bei einer unteren Instanz, an welche dieselbe behufs Aeußerung geleitet wurde, in Verlust geriet. Wir haben die Petition daher nochmals in abgeänderter Weise, indem wir die Verhält nisse im Musikalienhandel hervorhoben, eingereicht, ohne daß bisher eine Erledigung erfolgte. Die Beratung über Abänderung des Preßgesetzes, sowie über den Rat engesetz-Entwurf ist leider im Plenum des hohen Reichs rates noch nicht erfolgt. Bezüglich beider Gesetze waren bekanntlich von uns Petitionen im Vereine mit der Wiener Korporation veranlaßt worden Das von uns herausgegebene Verzeichnis der konzessionierten Buchhandlungen Oesterreichs kam rechtzeitig vor Schulbeginn zur den vollen Rabatt zu gewähren, bereitwillig nachgekommen sind. Eine neue ergänzte und berichtigte Ausgabe befindet sich in Vorbereitung. Bevor wir Maßnahmen ergriffen, um die Abschließung einer Kon vention zum Schutze des litterarischen Eigentums zwischen den Ver einigten Staaten von Nord-Amerika und Oesterreich-Ungarn, wie eine solche mit dem Deutschen Reiche besteht, anzustreben, wandten wir uns an den Börsenverein, der bekanntlich eine amtliche Stelle für den deutschen Buch-, Kunst- und Musik-Verlag in New Dort errichtet hat; nachdem wir hierbei erfuhren, daß dieses Amt die Aufgabe hat, die Rechte und Interessen aller Mitglieder des Börsenvereins, also auch jener Oesterreich-Ungarns wahrzunehmen, fanden wir es für zweckmäßig, Schritte bei unserer Regierung zu unterlassen. Eine diesbezügliche Bekannt machung soll demnächst in der Buchhändler-Correspondenz erscheinen. Eine sehr wichtige Angelegenheit betraf die Stellungnahme gegenüber der an das hohe Herrenhaus ergangenen Regierungsvorlage bezüglich des Urheberrechtes an Werken der Litteratur. Kunst und Photographie. Bekanntlich hatte sich der Verein vor einigen Jahren, da sich die bis herigen Gesetze als veraltet erwiesen, unter Beilage eines ausgearbeiteten Gesetzentwurfes an die hohe Regierung mit der Bitte gewandt, die Ein führung eines neuen, den modernen Anschauungen und technischen Fort schritten entsprechenden Gesetzes zu veranlassen, was nun geschehen, wobei unser Entwurf, wie ersichtlich ist, in Berücksichtigung gezogen erscheint. Da aber manche andere Punkte davon abweichen, sonach nicht allen unseren Wünschen entsprechen, so wurde beschlossen, diese im Petitionswege zur Geltung zu bringen. Die Fülle und Verschiedenartigkeit des Stoffes veranlaßte die Nieder setzung zweier Komitees, und zwar eines für den Buch- und Kunsthandel unter dem Vorsitze des Herrn Ritter von Hölder und eines für den Musikalienhandel unter dem des Herrn Artaria, beide unter Mitwirkung des Herrn vr. Grünwald. Nach eingehendster Beratung wurden demnach zwei Petitionen fertig gestellt und gesondert den Herrenhausmitgliedern Herrn Hofrat Professor vr. Exner und Herrn v. Dumba durch Deputationen überreicht. Beide Herren versprachen in wohlwollender Weise ihren Einfluß für unsere In teressen geltend zu machen. Ebenso sollen diese Petitionen an alle Mit glieder des Herrenhauses verteilt werden, sobald der Gesetzentwurf dem Plenum zur Beratung zugegangen sein wird. Sowie die diesbezügliche Regierungsvorlage Annahme gefundxn haben wird, behält sich Ihr Vorstand geeignete Schritte vor, den An schluß an die Berner Konvention vorzubereiten. Eine kürzlich von uns veranlaßte Eingabe an das hohe k. k. Han delsministerium betraf den Umstand, daß man eine im Aufträge des selben erschienene Publikation einer ausländischen Verlagshandlung in Kommission gab, den inländischen Buchhandel also gänzlich überging, was als verletzend bezeichnet werden mußte. AuS einer Verständigung des Central-Taxamtes auf unsererseits er hobene Beschwerde erhellt, daß der Vorgang der ungarischen Finanzbe hörden. wonach diese die von österreichischen Ausstellern von Rechnungen über Beträge bis einschließlich 10 fl. nach dem ungarischen Gesetze ent fallenden Stempelgebühren samt Steigerung gefordert haben, im Wider spruch mit den Prinzipien des in Absicht auf das Stempel- und Ge bührenwesen mit Ungarn bestehenden Uebereinkommens stehe und daß die fraglichen Gebühren von dem Empfänger der Rechnung eingebracht werden sollen. An Veranlassung zum Einschreiten gegen Schleuder ei hat es auch im vergangenen Vereinsjahr nicht gefehlt. Es ist in den meisten Fällen gelungen, durch Verwarnung und Ausstellung bindender Reverse das Uebel zurückzudrängen. Ein besonders wichtiger Fall befindet sich noch in der Voruntersuchung. Andere Streitfälle betrafen die Verkehrsordnung, deren tz 1 den Verlegern freie Hand läßt, besondere Bestimmungen zu treffen, woraus sich oft Widersprüche mit den übrigen Paragraphen ergeben. Der Bar-Nachbezug in Rechnung erhaltener Artikel, ferner die Franko- Lieserung an Kunden unter öffentlicher Anzeige erscheinen in der Ver kehrsordnung nicht genau präzisiert, so daß es dringend notwendig ist, bei einer ferneren Beratung derselben hierauf Rücksicht zu nehmen. Der geringe Verdienst, ja Verluste, welche der Vertrieb einzelner weitverbreiteter Journale ergiebt, hat eine Bewegung im Sortiments- Handel hervorgerufen, zu welcher Stellung zu nehmen demnächst unsere Aufgabe sein wird. Schließlich sei mir gestaltet, allen Herren Kollegen, welche mir mit ihrer Erfahrung und Thatkrast als eifrige Mitarbeiter bei Förderung der Vereinsinteressen zur Seite standen, meinen besten Dank auszudrücken. Es gilt dies insbesondere den Herren vom Vorstande, C. Aug. Artaria und W. Müller, Herrn Vorsitzenden-Stellvertreter Fr. Deuticke, Herrn Konegen und den übrigen Mitgliedern des Ausschusses, sowie den Herren Ritter v. Hölder, Cranz, Gutmann, Miethke, Nobitschek und Herrn Sekretär Einsle. Ebenso erachte ich es als angenehme Pflicht, der rüh rigen Thätigkeit des Vereines der mährisch-schlesischen Buchhändler hier zu gedenken, der als Zweig unseres großen Vereines zunächst die In teressen der Kollegen in Mähren und Schlesien energisch vertritt und auch vielfach Anregung, für den gesamten österreichisch-ungarischen Buch handel berührende Fragen gegeben hat. Möge das neue Vereinsjahr sich als ein allseits gesegnetes gestalten. - (Im Laufe der Verlesung des Geschäftsberichtes sowie insbesondere am Schlüsse derselben ertönt lauter Beifall und Händeklatschen.) Vorsitzender: Ich erlaube mir die Frage zu stellen, ob jemand eine Erwähnung zum Geschäftsberichte für notwendig findet. (Nach einer Pause.) Es ist nicht der Fall. Es ist demnach der Geschäftsbericht genehmigt. — Ich ersuche den Herrn Schriftführer die eingelaufenen Vollmachten zu verlesen. Schriftführer verliest die Namen der durch Vollmachten Vertretenen. Vorsitzender: Wir schreiten weiter. Bitte den Herrn Schatzmeister, den Kassabericht vorzutragen. Schatzmeister Herr Artaria: Meine Herren! In Ihrer Hand befindet sich der Rechnungsabschluß für 1892, der eine zergliederte Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben enthält; ich werde mir erlauben, Ihnen die einzelnen Daten vorzulesen. (Liest) (Dem Rechnungsbericht entnehmen wir folgende Ziffern (Red.): Die Einnahmen betrugen (einschließlich eines Kassavortrages aus dem Vorjahre von 5380 fl. 18 Kr.) insgesamt 11083 ll 50 Kr. Hier von entfallen auf Eintrittsgebühren und Beiträge 2557 fl. 97 Kr.; die -Buchhändler-Correspondenz- vereinnahmte 2928 fl. 94 Kr. Die Aus gaben betrugen insgesamt 5788 fl. 41 Kr. Von dieser Summe er forderte die -Buchhändler-Correspondenz- 4105 fl. 88 Kr.; die Vereins- Unkosten und Spesen beliefen sich auf 712 fl. 19 Kr., besondere Aus gaben auf 673 fl. 68 Kr., Unterstützungen auf 296 fl. 66 Kr. Auf das neue Jahr wird ein Einnahme-Saldo von 5295 fl. 9 Kr. über tragen.) Wenn Sie die einzelnen Rubriken betrachten, so werden Sie finden, daß sich ein kleiner Fehlbetrag von 85 fl. ergiebt. Es ist dies eine Folge der größeren Anforderungen, die im Be-
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