Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930720
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189307203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930720
- Bemerkung
- Fehlseiten im Original: S. 4301 - 4302
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-20
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4288 Nichtamtlicher Teil. ^ 1K6, 20. Juli 1893. wie ich überzeugt bin, auch darüber reden, nur kann ich mich absolut nicht dazu verstehen, hier namens der Gehilfenschaft zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Ich hätte nur noch einen Wunsch und dieser betrifft die »Mittheilungen». Sehr geehrte HerrenI Die »Mittheiluugen» müssen, glaube ich, uns entschieden wichtig sein, weil sie unser eigenes Organ sind, das wir weiter auszudehnen gedenken, und cs ist ja begreiflich, daß im Anfang nicht alles möglich ist. Sic werden wohl selbst zugeben, daß Fälle sehr oft Vorkommen, daß Publikationen in die Welt treten, die nicht die allgemeine Billigung finden und dennoch ihre Berechtigung haben. Was mich betrifft, speziell als Obmann der Gehilfenschaft und als Herausgeber dieser »Mittheilungcn», so muß ich bemerken, daß ich bestrebt bin, diese nur in dem freundlichsten Sinne zu leiten, und daß dies geschieht, insoweit meine Person in Betracht kommt. Ich bin entschieden derjenige, der nur den Frieden sucht und denselben zu erholten trachtet. Schließlich möchte ich mir noch gestatten, meinen persönlichen Dank den sehr geehrten Herren vom Komitee, dem löblichen Vereine und der Korporation aus zusprechen für die außerordentliche Mühe und Hingebung a» dieses für alle Gehilfen so wichtige Werk und diesen Dank werde ich dadurch zum Ausdruck zu bringen trachten, daß ich bestrebt sein werde, in der Gehilfenschaft ein Einvernehmen mit der löb lichen Korporation und den Herren Chefs herzustellen. Es sind heute viele Herren hier, die mich noch aus der Zeit kennen, wo sie selbst noch Gehilfen waren, und ich glaube, daß diese mich so weit kennen, daß ich nie Streit gesucht habe. Deswegen glaube ich für ein friedliches und einträchtiges Zusammenwirken eintreten zu sollen. (Lebhafter Beifall.) Herr Sturtzel: Ich schließe mich den Ausführungen meines Vorredners dahin an, daß wir heute hier nur als Zuhörer anwesend sind. Ich möchte mir nur zu bemerken erlauben, daß wir uns nur darüber klar werden wollen, welche Anschauung seitens der geehrten Herren Chefs zum Ausdruck gelangt, welche Beschlüsse gefaßt und in welcher Weise dieser Statutenentwurs angenommen werden wird, um eine Klärung der ganzen An gelegenheit herbeizuführen. Wir sind naturgemäß, obwohl nur Zuhörer in dieser verehrlichen Versammlung, jederzeit bereit, eventuell Auskunft über die eine oder andere aus diesen Gegen stand bezughabende Frage zu erteilen. Vorsitzender: Ich muß nun die llnterstützungsfrage stellen: Wird der Antrag Breitenstein unterstützt? . . . Nein, ist nicht der Fall; der Antrag ist daher gefallen. Wünscht noch jemand in der Generaldebatte das Wort? ... Ist nicht der Fall; so erkläre ich dieselbe sür geschlossen und wir gehen jetzt zur Spezial debatte über. Ich glaube vorausschicken zu sollen, daß cs sich jetzt nur um provisorische Dinge handelt und erst später die An gelegenheit in ein definitives Stadium treten kann Ich glaube, daß wir in die Spezialdebattc des Statutenentwurses eingchen sollen. Ich fürchte nicht, daß uns die Sache zu lange aufhallen wird, da sie schon so vielfach durchberatcn ist. Sind die Herren einverstanden, daß wir in die Spezialdebattc eintreten und para graphenweise den Entwurf durchgehen? Einstimmig angenommen. Ich möchte nun den Herrn Referenten ersuchen, die einzelnen Paragraphen zur Verlesung zu bringen. Herr Deuticke (verliest 8 l.) Bei diesem Punkte kommt die Frage — ob Wien oder ganz Oesterreich — zur Austragung Ich glaube, ich habe schon gesagt, ich bin sür die Ausdehnung auf ganz Oesterreich in Anbetracht der großen Vorteile, welche die Provinz haben kann, wenn sie will. Und aus der anderen Seite wird es seinerzeit der Kasse sehr zugute kommen, wenn die Provinz zu den Beiträgen herangezogen wird. Herr Artaria: Ohne Zweifel ist die Frage der Aus dehnung auf die Provinz sehr wichtig. Nachdem wir nun das Vergnügen haben, in unserer heutigen Versammlung mehrere Herren aus der Provinz in unserer Mitte zu sehen, so mögen sich dieselben vielleicht über diesen Punkt äußern und nns sagen, ob sie nicht in der Lage wären eine weitere Beteiligung der Provinzen in Hinkunft vorauszusehen. Herr Winkler: Es ist bereits von unserer Hauptversamm lung besprochen worden, daß wir sür den Fall, wenn wir die angestrebten Konzessionen, die wir von den Herren Verlegern verlangen, erhalten, uns unbedingt anschließen werden. Wir wollen nur abwarten, ob wir diese Konzessionen erhalten. Herr Bornemann: Nachdem Herr Winkler den Beschluß bereits bekannt gegeben hat, glaube ich, Ihnen auch die Gründe in dieser Angelegenheit darlegen zu sollen, die zu diesem Be schlüsse geführt haben. Ich sage Ihnen ganz offen, daß ein kleiner Provinz-Sortimenter an der Kasse gar kein Interesse hat. Daß ich sür meinen Beruf begeistert bin und die Thätigkeit des Vereines schätze, können Sie mir glauben. Ich werde dieser Kasse nie beitreten, nicht etwa, um etwas sür meine Person zu sparen, aber ich werde sic unterstützen, wie wir ja auch andere» Kassen angehören oder sie unterstützen. Allein ich sage: Wir in der Provinz kommen nie in die Lage, etwas davon zu ge nießen. In Wien wird sie sehr ersprießlich wirken, aber nicht sür uns. Erinnern Sic sich, wie die Sache entstanden ist. Früher hat es Lehrlinge, Gehilfen und Meister gegeben, jeder Gehilfe strebte Meister zu werden, einen Gehilsenstand gab es nicht. Nur in Wien und in wenigen größeren Städten mag es einen Gehilfenstand geben, in der Provinz gicbt es wohl kaum einen solchen, sondern nur Gehilfen, die auf dem Wege sind, selbständig zu werden; und für diese sind wir nicht in der Lage, unsere Beiträge zu leisten. Verzeihen Sie, wenn das etwas hart klingt; allein, cs ist ja klar, je mehr Aussicht die Gehilfen in Wien auf eine sichere Zukunst, beziehungsweise eine Rente haben, desto schwerer werden wir Gehilfen in der Provinz bekommen. Wir können unsere Gehilfen höchstens zwei bis drei Jahre in den kleinen Städten erhalten, sie gravitieren alle nach Wien, weil wir ihnen das, was sie in Wien erhalten, in der Provinz nicht bieten können. Herr Konegen: Herr Bornemann führt als einen beson deren Grund an, Sie in der Provinz bekämen keine Gehilfen, weil diese alle nach Wien gravitiere». Das wäre ja gerade ein Grund sür Sie, dafür zu sein, statt dagegen, um die Gehilfen in der Provinz zu erhalten, damit sie nicht nach Wien abge zogen werden. Schon aus diesem Grunde, glaube ich, hätte der »Mährisch-schlesische Verein« nicht dagegen zu stimmen gebraucht; allerdings, das persönliche Interesse ist das Maßgebendste, das will ich nicht bestreiten; aber ich glaube, daß es nicht das rich tige Prinzip ist, zu sagen, daß wir aus diesen oder jenen Gründen der Wiener Nasse fern bleiben wollen, umsomehr, als ja auch unsere Gehilfen, wenn sie in die Provinz gehen, der Kasse angehören können und sollen. Tenn die Kasse soll nicht bloß den Gehilfen von Wien, sondern dem gesamten Nehilseu- stande zugute kommen, wir wollen, daß diese Einrichtung eine österreichische im vollsten Sinne des Wortes sein möge. Herr Borncmann: Ich gebe sehr gerne zu, daß ich per sönlich mit dem Beschlüsse des »Mährisch-schlesische» Vereines« nicht einverstanden bin. Ich selbst habe meine eigenen Interessen und meine Ansichten in den Vordergrund gestellt. Uebrigens glaube ich das, was Herr Konegen gesagt hat, schon widerlegt zu haben. Ich sage, daß es nicht möglich ist, die Gehilfen in der Provinz zu erhalten, selbst wenn wir ihnen dasselbe wie in Wien bezahlen, auch dann können wir sie nicht festhalten. Ich habe das in Brünn schon näher ausgesührt. Ich führe seit den sechziger Jahren eine ziemlich genaue Liste über den Gehilfen - stand und weiß, daß seit den sechziger Jahre» ein Einziger bei einer Firma in Brünn es ganze dreiundeinhalb Jahre aus gehalten hat. Wenn damals schon die Kasse gegründet gewesen wäre, so wären die eingezahlten Gelder samt Zinsen schon auf 24 000 Gulden angewachsen, ohne daß auch nur ein Kreuzer gefordert worden wäre. Ich bin der Ansicht, daß jemand, der seit dieser Zeit bei 24 000 Gulden gezahlt haben würde, ohne
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder