Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1926
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- 1926-05-27
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- 27.05.1926
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Schutzzölle gegen Einfuhr ausländischer Zeitungen und Zeitschriften. Eine ganze Reihe von Staaten hat Zollabgaben festgesetzt für Einfuhr ausländischer Publikationen und Druckerzeugnisse aller Art. Gewöhnlich will man Hamit die heimische Erzeugung gleichartiger Ar tikel schützen, und so richtet sich Her Zoll besonders gegen Bücher und Reklamedrucksachen, die in der Landessprache gedruckt find, während Abgaben auf Zeituirgcn und Zeitschriften kaum Vorkommen. Man ist im allgemeinen wohl der Ansicht, daß derartige im Auslande gedruckte Zeitungen und Zeitschriften als nicht bodenständig der einheimischen Presse keinen Abbruch tun können. Aus Kanada kommt indessen jetzt die Meldung, daß Hort zum Schutze der kanadischen Presse die Einführung von Zollabgaben ans Zeitungen und Zeitschriften aus den Vereinigten Staaten gewünscht wird. Befürworter sind nicht nur Verla-gskreise, sondern auch andere Wirtschaftskreise. Man weist darauf hin, daß jährlich etwa 40 Mil lionen Nummern von Magazinen und 16 Millionen Nummern Sonn- tagsausgaben von Tageszeitungen aus den Vereinigten Staaten nach Kanada eingeführt werden. Da Kanada nnr 9 Millionen Bevölkerung hat, kommen also pro Kopf und Jahr 4>4 Nummern Magazine und Nummern Svnntagsausgaben. Die Verbreitung dieser amerika nischen Blätter ist am stärksten im Osten Kanadas, wo die Sonntags ausgaben der Tageszeitungen von Now Jork, Chicago, Detroit und Buffalo das Feld vollständig beherrschen. Die großen amerikanischen Magazine mit hundert oder zweihundert Seiten Umfang und Millionen auflagen machen bei ihren billigen Verkaufspreisen von 5 oder 10 Cents das Aufkommen einheimischer kanadischer Magazine praktisch unmöglich. Für alle kanadischen Blätter ist die Verbreitung begrenzt. Die Herstellungskosten sind daher verhältnismäßig hoch, und während amerikanische Blätter bei hoher Auflage und großer Verbreitung Be zugs- und Verkaufspreise niedrig halten können, müssen kanadische Blätter bei weit schwächerem Inhalt höhere Preise stellen. Die Inse renten der amerikanischen Blätter haben ohne Mehrkosten Gelegenheit, durch ihre Anzeigen auch in Kanada Geschäfte zu machen, während umgekehrt kanadische Blätter an sich höhere Anzeigenpreise von kana dischen Inserenten nur für die Verbreitung in Kanada — pro Tausend Auflage gerechnet — fordern müssen. Infolge der Wirkung der Anzeigen der amerikanischen Markcn- Artikel-Jnserenten in den Sonntagsausgaben und Magazinen — eine Folge gleichartiger oder mindestens ähnlicher Lebensgewohnheitcn in Heiden Ländern — sind manche amerikanische Artikel in derartigen Mengen in Kanada eingeführt worden, daß einheimische Industrien einfach zerschlagen wurden, z. B. Haushaltartikel, Toilettenartikel, kon densierte Milch, Konserven und ähnliches. Verschärft wurde dies noch dadurch, daß die Vereinigten Staaten die Einfuhr kanadischer Er zeugnisse auf solche Artikel zu beschränken suchen, die wirklich benötigt werden, wie Weizen, Holz, Zeitun-gspapier, Pelze ufw. Dagegen wurde die Einfuhr von Fischen und Fischprodukten — ein Hauptartikcl Kana das — vollständig unterbunden und die Einfuhr lebenden Viehes un!d landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf dringenden Bedarf beschränkt.. So haben sich jetzt verschiedene Kreise den Wünschen kanadischer Verleger auf Einführung von Abgaben auf amerikanische Zeitungen und Zeitschriften bei der Einflchr angeschlossen. Vorgeschlagen werden 10 Cents Gewichtzoll pro Pfund. Da die Sonntagsausgaben der großen amerikanischen Tageszeitungen pro Stück meist zwei bis drei Pfund wiegen, minLestens aber über ein Pfund, so würde dieser Zoll satz mindestens dem seitherigen Verkaufspreis dieser Blätter gleich, sein, meist aber das Zwei- oder Dreifache davon ausmachen. Die Maga zine wiegen durchweg mehrere Pfund, und bei ihrer großen Zahl von eingestthrten Nummern wäre der Zollsatz noch einschneidender. Die Interessenten schätzen, daß durch den Satz von 10 Cents pro Pfund Ge wicht ein Jahresbctrag von über 5 Millionen Dollar an solchen Zoll abgaben erzielt werden könnte. Natürlich kommt es den Interessenten nicht auf diesen ZolWetraa> an, sondern aus möglichste Einschränkung der Einfuhr. Sehr waht- scheinlich ist es indessen nicht, daß die Vorschläge sich verwirklichen werden. Einmal sind die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern trotz gelegentlicher Zollschikanen doch sehr eng. Eine sehr große Zahl amerikanischer Unternehmungen hat bedeutende Filialen oder angcglieüerte Betriebe in Kanada, und nicht wenige kanadische Firmen arbeiten als Vertreter amerikanischer Häuser. Weit über 3^ Milliarden Dollar amerikanisches Kapital sind in Kanada angelegt^ Alle hieran Beteiligten würden einer Verkehrserschwerung in d«r Ein führ amerikanischer Blätter abgeneigt sein. Ferner sind die Verleger 672 kanadischer Zeitungen zu einem großen Teil Mitglieder des Vereins amerikanischer Zeitungsverlegcr, sicher aus geschäftlichen Erwägungen heraus, da sie dadurch aus stärkere Benutzung durch amerikanische In serenten rechnen können. Die dünne Besiedlung Kanadas wird vorerst das Aufkommen einheimischer Magazine nach Art der amerikanischen gar nicht ermöglichen. So kann es nicht überraschen, daß von Gegnern der Mgaben behauptet wird, kanadische Interessen miirdcn überhaupt nicht durch die jetzige zollfreie Einfuhr amerikanischer Zeitungen und Zeitschriften beeinträchtigt, sondern im Gegenteil außerordentlich gefördert. Es liege gar kein Grund zur Erhebung solcher Abgaben vor, es sei denn, man wünsche die immer enger werdenden Wirtschaftsbeziehungen zwi schen Kanada und den Vereinigten Staaten zu stören. Das könne aber im Ernst niemand in Liesen beiden Ländern wünschen. Wenn man will, kann man aus diesen Erklärungen auch heraus- lesen, daß die Störung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern es sei, worauf es manchen Befürwortern der Zollabgaben ankomme. Teilweise wird das unverblümt angedeutet und der Wett kampf zwischen amerikanischen und englischen Waren als Anlaß be zeichnet. In englischen Wirtschaftsberichten aus Kanada ist in der letzten Zeit darauf hingewiesen worden, daß amerikanische Waren, be sonders Markenartikel der Toilettcnbranche, ferner Schuhe und Stiefel, Konserven und dergleichen infolge der intensiven Anzeigenreklame die gleichartigen englischen Waren fast vollständig vom kanadischen Markt verdrängt haben. Die außerordentliche Beeinflussung der kanadischen Abnehmer durch die Anzeigenreklamc der amerikanischen Inserenten zeigt, welche großen Erfolge durch intensive Anzeigenreklame erzielt werden können. Geschmacksrichtungen werden beeinflußt und ganz neue Märkte unter kaufkräftigen Schichten geschaffen. Die Folgen sind dann Ver drängung jeden Wettbewerbers. Wilhelm Heidelberg. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen ».Veränderungen. Zusammengestelit von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K — Mitglied des B.-B. u. eines anerkannten Vereins. - * — Mitglied nur des B.-V. — o—r — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V ^ Bankkonto. — — Postscheckkonto. — -i. — Mitglied der BAG sAbrechnungs-Genossenschast Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — s — In bas Adreßbuch neu ausgenommen« Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels gerichtliche Eintragung smit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 17.—LL. Mai 1926. Vorhergehende Liste 1b28, Nr. IIS. Baumann, Paul, Buchhandlung, Leihbibliothek u. Verlag, Charlottenburg. Die Gcs.-Prokura des Fritz Hermann ist erloschen. Der Käthe Schmalz wurde Prokura erteilt. sH. 1S./V. 1926.) KB eck, Friedrich, Wien I. Der Mitinh. KAriedrich Beck ist 18./V. 1926 verstorben. sB. 115.) Bender'sBuchhandlungHansGriinmesvorm. Huye's B u ch h->, Braunsberg <Ostpr->, erloschen. sB. 112.) Bild und Buch Verlag G. m. b. H., Berlin SW 11. Adresse jetzt: SW 19, Leipzigcrstr. 78, Ansg. v, II. Stock, »-s- jetzt: Zentrum 2198. sDir.) Borncb lisch, A., L i p p st ad t. Inh. jetzt: Witwe Albert Borne busch gcb. Seelig. sH. 12./V. 1928.) Brück« - Verlag Kurt Schmcrsow, Ktrchhain sN.-L.). Leipziger Komm.: n. Volckmar. sB. 117.) »Der Bücherwurm- Buchhandlung --Antiquariat — LeihbibliothckPaulSinger, BerlinWM. »»» jetzt: Nollendorf 7469. sDir.) Deutsche Dichter-Gedächtnis - Stiftung, Hamburg- Großboistcl. Der Geschäfts). Karl Peter ist am M./III. aus- geschieden, an seine Stelle trat Karl Heß. sB. 116.) Dietrich, Franz, Leipzig. jetzt: 22 798. sDir.) Engeln, a nn, Hans Robert, Berlin. V nur noch SLHs. Staatsbank, Leipzig. sDir.) Erbguth, H., I » h. vr. Rich. Stehmann, Neichenbach sVogtl.), hat den Verkehr über Leipzig ausgegeben. sDir.)
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