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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1926
- Sprache
- Deutsch
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X- 120, 27, Mai 1926, Redaktioneller Teil, Borsitzender: Die Herren Warkentien und Bormawn (beide aus Rostock) haben die Freundlichkeit gehabt, die Revision der Kasse zu übernehmen, und ich bitte Herrn Warkentien fveund- lichst, Bericht darüber zu erstatten. Herr Hermann Warkentien (Rostock i, M,): Der Revisions bericht lautet: Die Unterzeichneten Mitglieder des Verbandes der Kreis end Ortsveveinc im deutschen Buchhandel sind am heutigen Tage mit dem Schatzmeister des Verbandes der Kreis- und Ortsvercine, Herrn Richard Danehl in Goslar, zusammenge- treteu, um die Prüfung der Jahresrechnung vorzunehmen. Die einzelnen Rechnungsposten — die Herr Danehl Ihnen bereits mitgeteilt hat — sind uns durch Belege nachgewicscn worden und haben zu Be anstandungen keine Veranlassung gegeben. Wir beantragen da her, dem Schatzmeister des Verbandes für das Geschäftsjahr 1925/26 Entlastung zu erteilen. Vorsitzender: Sie haben den Antrag des Herrn Warkentien gehört. Wer dagege Einspruch zu erheben hat, den bitte ich, auszustchen, — Das ist nicht der Fall. Demnach ist der Kassen bericht genehmigt und die Entlastung einstimmig erteilt, Punkt 3: Voranschlag sür das neue Geschäftsjahr, ist bereits durch die Ausführungen des Herrn Schatzmeisters er ledigt. Wir kommen nun zu Punkt 4: Beratung der Tagesordnung der Hauptversammlung des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler am 2. Mai 1926 laut Veröffentlichung im Börsenblatt siir den Deut schen Buchhandel. Punkt l dieser Tagesordnung ist der Geschäftsbericht des Vor standes des Börsenvcvcins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 1925/26, Wird dazu das Wort gewünscht? Herr Samuel Goldstei» (Frankfurt a. M,): Ich möchte nur fragen, ob auch das Kapitel Werbearbeit in dem Geschäftsbericht des Börsenvereins behandelt worden ist. Vorsitzender: Ja, 'das ist darin enthalten. Es kommt aber nachher noch oin besonderer Punkt der Tagesordnung des Börsen vereins, der sich auf dieses Kapitel bezieht, sodaß cs sich Wohl er übrigt, hier an dieser Stelle darüber zu sprechen. Punkt 2: Neuwahlen. Hat jemand dazu etwas zu sagen, -ins besondere zu den Vorschlägen, die gemacht worden sind? — Das ist nicht der Fall. Punkt 3: Rechnungslegung. . Punkt 4: Prüfung und Genehmigung des Vcrwaltungsberichts der Deutschen 'Bücherei. Zu diesen beiden Punkten wird das Wort nicht gewünscht? Punkt 5: Antrag des Herrn Gustav Ruprecht (Göttmgcn). Wünscht dazu jemand das Wort zu nehmen? (Rufe: Nein!) Ist Herr Ruprecht nicht da? (Wird verneint.) Punkt 6: Antrag der Herren vr. Werner Klinkhardt und Theodor Marous betreffs Erhebung eines von jeder M-itglieds- sirma des Börsenvereins vierteljährlich zu entrichtenden Wcrbe- bcitrags zum Zweck der Entfaltung einer allgemeinen Kauf- und Lesepropaganda für das Buch. Herr Theodor Marcus (Breslau): Meine sehr verehrten An wesenden! Fürchten Sie nicht, daß nun die übliche Begründung kommt; der Antrag wird ja morgen erst ausführlich bohandelt und dann begründet werden. Ich möchte Ihnen heute nur mittei'len, das; ein Abänderuugsantvag zu diesem Anträge vorliegt und daß der von uns eingebvachtc Antrag Ihnen morgen nicht in dieser Form zur Abstimmung unterbreitet werden wird. Wenn Sie den Abänderungsantvag annchmen, wofür, glaube ich, Stimmung vor handen ist, so könnte ich mir die Begründung ganz sparen. Der Abänderungsantrag geht dahin, daß die Mitglieder des Börscn'vereins einheitlich sür jede Firma zu 5 Mark Wevbebcitrag veranlagt tverden sollen, während die Nichtmitglisder, d. h. die Firmen, die dem Börscnverem nicht augehören, aber heute im Adreßbuch stehen, ebenfalls 5 Mark für die ersten drei Zeilen der Firmeneintragung zahlen sollen. Die Herren des Vorstandes haben uns 'Antragsteller gebeten, unfern Antrag in dieser Form abzuändern, und wir haben keinen Grund gesohcn, da es uns nur auf rein sachliche Grünt' ankam, dem Wunsche des Vorstands nicht nachzukommen. Gestatten Sie mir nur, daß ich ein paar grundsätzliche Aus führungen mache, warum wir den Antrag überhaupt eingebvacht haben. Sehr verehrte Anwesende, es ist uns nicht damit gedient, daß Sie nun 5 Mark zahlen und die Werbung dann in derselben Art und Weise betrieben wird wie bisher, nämlich daß Sic nicht Mitarbeiten und dann nur Kritik üben. Ich uiuß Ihnen ganz offen und ehrlich sagen, die große Schwierigkeit bei der Werbung liegt meiner Ansicht nach darin, daß die Erfahrungen, die der Einzelne macht, nie der allgemeinen Werbung zugute kommen. Ich Habs bei den Sommcrakademien immer gesehen: das wirklich Erfreuliche war, daß der Austausch der Erfahrungen stattfand, daß diejenigen, die heute Vorgaben, Lehrende zu sein, 'bemerkt haben, daß sie immer und immer wieder Lernende find, und nur so ist es tatsächlich möglich, auf diesem heiklen und schwierigen Gebiete vorwärtszu- kommcn. Ich habe bisher das Gefühl gehabt, daß man absolut aneinander -vorbei-gere-dct hat, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil man nicht klar erkennen will, welchen Schwierig keiten der Buchhandel heute gegcnübersteht. Wenn man in der heutigen Zeit Propaganda treiben will, so muß man sich immer dariL - klar sein: wo sind die Grenzen? Mau muß immer di« Wirtschaftslage, dir soziale Umschichtung und Struktur vor Augen haben; dann wird auch die Werbung bei nicht allzu großen Hoff nungen stets den Erfolg bringen, den wir normalerweise von ihr crnxirten können. Deshalb bitte ich Sie, nehmen Sie morgen unfern Antrag an, damit ein Grundstock geschaffen wird, der uns in die Lage versetzt, planmäßig und vorsichtig in den nächsten schweren Jahren für Werbung aintrcten zu können. (Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren, ich möchte dazu bemerken, daß mir eigentlich nicht recht erfindlich ist, in welcher Hinsicht die Laucnftciner Beschlüsse, die sich lediglich mit der Ausbildung des buchhändlerischcn Nachwuchses beschäftigt haben, damit 'in Wider spruch stehen. Wir sind uns doch alle darüber klar, daß eine bessere Ausbildung unseres Nachwuchses stattfi-ndcn muß. Es kann sich nur um die Wege dazu -handeln, die hier ja auch angedeutet find, aber doch eigentlich mit dieser Werbetätigkeit nichts zu tun haben. Herr Marcus, haben Sie vielleicht noch etwas dazu zu sagen? Herr Theodor Marcus (Breslau): Ja, ich habe ziveterlei zu sagen. Ich glaube nicht, daß man auf dem bisherigen Wege der Werbung in den nächsten Jahren wird fortschreiten können. Der Hauptweg, dem wir uns zuwcndcn müssen, wird die methodische Ausbildung unseres Nachwuchses sein, und ich fürchte, daß in der Methodik noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Ich wende mich aber auch gegen den zweiten Teil der Ent schließung, und das ist der Antrag Hofmann. Mich interessiert gar nicht, wie die Volksbibliotheken ihre Bücher konservieren; denn ich habe gerade'als Buchhändler das Interesse, daß die Bücher möglichst schnall kaputt gehen. (Heiterkeit und Bravo!) Das ist vielleicht ein etwas lächerlicher Einwand, den ich heute hier zum Ausdruck bringe. Ich mache ihn aber aus dem Grunde, damit wir uns nicht verleiten lassen, daß wir die wirtschaftlichen Belang heute vergessen und nicht sahen, wohin wir wollen. Wir können, mit den Volksbildnern und mit den Bibliotheken eine gewisse Strecke zusammengehen. Es hat aber gar keinen Zweck, wenn wir ihre Lesepsychologie anwcn-den wollen auf unsere Buchpsycho- logie. Es wäre zu fragen, ob die Volksbibliothcken diejenigen Kreise erfassen, die uns die Möglichkeit oder die Gewißheit geben, zu wissen, daß dort die Büchcrkäufer sitzen. (Sehr richtig!) Denn die Lesepropaganda hat nur den Zweck, daß 'wir zu einer Kauf- Propaganda kommen. (Sehr richtig!) Die 200 Exemplare, die die Volksbibliothcken kaufen, nützen uns nicht viel. Dänemark ist von der Lese- zur Kaufpsychologie übergegangen, und dazu müssen wir auch kommen. Auf den Kauf müssen wir immer alles ab stellen und uns fragen: sitzt in den Kreisen auch ein Büchcr- käufer? Meine Herren, das werden Sie nicht erleben, daß 66»
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