Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1926
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- 1926-04-24
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 95, 24. April 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. VerkelirrMrWeii. Bricssendungeu nach Breslau. — Es wirb dcn-auf hingewieseu. dass Bri«fsenbnngen nach Bresl-au. die inder Aufschrift die An gabe des Zustellpostamts tragen, schon während der Fahrt in den Bahnposten einzelner Züge nach den Breslauer Zu stcllämtern verteilt und diesen unmittelbar zug-eführt werden. Die Sendungen kommen hie-rd-urch in eine frühere Zustellung, was für di Empfänger oft von wesentlichem Vorteil ist. Diese Sonderbehandlung kann auf Brief send uni gen. die in der Aufschrift die Angabe des Zu stcllpostamts nicht tragen, aus bctriedstechnisck)en Gründen nicht er streckt werden, diese Sendungen' müssen vielmehr in Breslau umge arbeitet werden. Sie erlcideir dadurch gegenüber den mit Zustcllamts- crngade versehenen Sendungen eine Verzögerung iie der Zustellung. E liegt mithin in der Hand des Absenders, durch Angabe des Z ii- st e l l p o st c» m t s in der Aufschrift der nach Breslau ge richteten B r i e f s e n d u n g e n zur Besch-leunigimg in der Ubcr- kunst beizntragew. Von diesem Verfahren sollte noch viel mehr Ge braurl) gemacht werden', al-s es seht schau geschieht. Ein- Hilfsmittel bei der Angabe der Zustcllamtsnummer ist für die Absender von Post sendungen nach Breslau das »Verzeichnis der Strassen und Plätze ir Breslau mit Angabe der Zustcllamtsnummer«. das -um Preis« von 15 Psg. durch jede Postanstalit bezogen werden kann. Eine Klage der Neichspost. — Rund 150 000 Briefsendungcn können täglich allein bei den grossen Postämtern wegen ungenügen der Anschrift bei dem ersten Zustellvcrsuch nicht zugestellt werden, ttbcr 40 000 hiervon müssen zurückgesandt werden, weil die Er mittlung der Wohnung auf Grund von Adressbüchern, durch Nach fragen usw. trotz aller Mühe nicht gelingt, und viele Tausende von diesen Sendungen fallen sogar der Vernichtung anheim, weil auch der Absender wegen fehlender oder mangelhafter Angaben nicht zu ermitteln ist. Man stelle sich vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit, Beamtenkrästen und Kosten es erfordert, tag täglich solche Massen von mangelhaften Sendungen zu bearbeiten. Meistens tritt bei ihnen natürlich auch eine Verzögerung in der Zu stellung ein. Die Verkehrswelt verlangt die Beibehaltung der niedri gen Gebühren für die Postsendungen. Diesem Wunsche widerspricht es, wenn die Post täglich unnötigerweise, vielfach sogar aus Nach lässigkeit und Gleichgültigkeit, mit Tausenden von ungenügend adres sierten Sendungen belastet und zu Ausgaben gezwungen wird, die in höchstem Masse unwirtschaftlich sind. Abhilfe kann jeder Versender schassen, wenn er bei Postsendungen stets die Wohnung des Empfängers nach Strasse, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk und bei solchen nach Städten mit mehreren Zustell-Postanstalten auch die Nummer der Zustcll-Postanstalt angibt. Zur Erzielung vollständiger Auf schriften kann ausserdem jedermann viel beitragen, wenn er bei den ausgehenden Postsendungen auf den Briefbogen, Umschlägen, Rechnun gen usw. der Ortsangabe stets die Strasse und Hausnummer und bei grösseren Städten die Nummer des Zustellpostamts hinzufllgt. Berliner amtliche Devisenkurse. -m -L Av-U ISA -g, April ISA Geldkurs Briefkurs Geldkur« Briefkur« . 1 ^ 20.452 20.382 20,445 . ION Guld. 168.80 168.34 168.76 p.Pos, 1 Peso 1,697 1,703 1.707 INN Kr. 00,89 80 34 SO 56 INN Kr. INS,80 108.78 ION Kr. 112,24 112,52 112.24 112,52 New Dort. . . i 8 4.195 4.205 4.195 4,205 Belgien. . . . ION IreS. 1S.I0 14,86 14.90 Italien.... INO Lire 16.915 16,80 IS.'O Paris ION I rS. 14,135 I3."4 13 98 100 I cS. 80.98 81.18 80.015 80.205 >00 Pei.-la« SO. 62 KO. 7 8 60,27 60.43 1 Mb rot« 0.5>SI 0.583 0.589 0.591 1 ?>en 1.984 1,988 1.987 1,991 Prag !<X1 K>. 12.418 12.4,8 12,42 12,46 Hell ngfor« . . 10. ,47 10.5,87 10.547 10.5,97 Lissabon . . . 21.825 21.325 21.375 Sofia 3.05 3.N5 3,06 7.41 Wien 59.293 59,165 59.305 10NNN0 Kr. 5.88 5.854 5.874 Danzig ION Guld. 80.80 81.10 80.87 81,07 I lürk. ^ 2.IS5 2,175 Silben INO Drnchm. 5.29 5.31 Buka est . . . . 1.605 1.625 Warschau. . . . 42 39 42 61 Riga 80.70 81.10 Reval Posen 41 13 44 37 L,°- 41.285 41.505 PersMlnMIMeii. Jubiläen. — Vor einigen Tagen waren es 50 Jahre, seit Herr Hermann Beyer, Inhaber der Firmen Aug. Bange, E. Bange, Freund L Wittig, B. W. Gebel's Verlag, Artur Giegler, Herrn. Beyer, H. R. Mecklenburg und Ed. Wartig's Verlag, in Leip- z l g. als deutscher Buchhändler tätig ist. Herr Beyer hat bei der Firma Böhme L Drescher in Leipzig gelernt und hat es durch grössten Fleiss und vorbildliche Sparsamkeit zu der angesehenen Stellung ge bracht, die er heute im Leipziger Verlag einnimmt. Ein Augenleiden und der Verlust eines Auges hindern ihn nicht, täglich sein Börsen blatt, das Vademekum des Buchhändlers, wie er es nennt, zu lesen. Leider ist seit einiger Zeit seine Gesundheit etwas angegriffen, und wir schlossen uns deshalb dem Wunsche aller seiner Freunde und Be kannten für eine baldige völlige Genesung an, damit er sich weiter seinem Berufe mit alter Liebe widmen kann. Am 17. April konnte Herr Max Schmidt das Jubi läum seiner 50jä'hrigcn ununterbrochenen Tätigkeit im Hause F. A. Brockhaud in Leipzig feiern. Herr Schmidt trat 1876 als Setzerle-Hrling ein und hat sich durch vorbildlichen Fleiss und ausser ordentliche Strebsamkeit zum führenden Setzer speziell für die Ver lagswerke der Firma emporgearbeitet. Diese führende Stellung ver dankt er neben seinen ausserordentlichen Fachkenntnissen vor allem dem Umstand, dass er sich durch die seltene Fähigkeit auszeichnet, neben Russisch auch in allen orientalischen Sprachen, insbesondere Türkisch, Arabisch, Persisch, Hebräisch usw. korrekt setzen zu können. Der Jubilar, der als Gründer und langjähriges Mitglied der Leip ziger Krystallpalast-Sänger ausser in Fachkreisen auch im allgemeinen über Leipzigs Grenzen hinaus bekannt ist, wurde nicht nur von seinen Kollegen und Kolleginnen, sondern insbesondere auch durch seine Chefs und Vorgesetzten bei einer erhebenden Feier durch ehrende An sprachen und Geschenke ausgezeichnet. Gestorben: am 17. Aprik Herr vr. pkil. Felix Priebatsch, Inhaber von Priebatsch's Buchhandlung und Verlag in Breslau. Der Verstorbene war seit 1899 Mitinhaber der angesehenen Firma, die er nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1903 als Alleininhaber übernahm. Neben seinem Sortiment und Lehrmittelgeschäft betrieb er auch einen Verlag, von dem besonders einige Zeitschriften weite Verbreitung gefunden haben. Herr l)r. Felix Priebatsch war ferner Mitgründer der Wirtschaftlichen Vereinigung Schlesischer Verleger, deren Ziele er als Mitglied des Aufsichtsrats eifrig gefördert hat. kpreMal. tOhue Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Beftimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) 3u: „Preisunterbietung und Subskriptionspreise" im Sprechsaal des Bbl. Nr. 87. Bereits vor dem Abdruck meines Angriffs im Börsenblatt konnte ich bei der Korrespondenz mit N. v. Deckers Verlag in dessen Aus führungen einen Mangel an Logik feststellen, der auch in der offiziellen Entgegnung der Firma offen zutage tritt. Ich stelle zunächst fest, dass bei dem neuen Jahrgang des rHandbuches für den Preuss. Staat« von einem Versagen des Sorti ments keine Rede sein kann, da bei der ersten Ankündigung im Bör senblatt seitens des Verlags kein Versuch gemacht worden ist, das Buch durchs Sortiment zu vertreiben. Wenn die Firma beim vorigen Jahrgang schlechte Erfahrungen gemacht hat, so beweist dies fiir den neuen Jahrgang noch garnichts. Einmal ist nicht erwiesen, ob der Verlag bei der Ankündigung des vorigen Jahrgangs dem Sortiment gegenüber seine Schuldigkeit getan hat. Er muss erst einmal den Nach weis führen, dass er durch Börsenblatt und Rundschreiben dem ge samten Sortiment vom Erscheinen des Buches Kenntnis gegeben, oder ob er nur eine Anzahl Sortimenter direkt benachrichtigt hat. Mein Sortiment hat jedenfalls vom Erscheinen des Buches im Vor jahre keine Kenntnis gehabt, weil es sonst auf die vorliegende Kon- 523
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