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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1926
- Strukturtyp
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- 1926-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1926
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- Deutsch
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x° 117, 22. Mai 1926. Redaktioneller Teil. lesend, und merkt nicht, wie ein kleiner Bub ihn allmählich mit seinem Blccheimercheu mit Saud zudeckt. Ein Leser im Freien liest auf dem Bauche liegend so eifrig, daß er nicht merkt, wie sich um ihn eine ganze kleine Tierwelt ansammelt vom Eichkätzchen bis zum Sonnenkäfer usw. Diese hübschen Szenen von Herb Noth sind zur Werbung recht geeignet. Die Aprilnummer der Zeitschrift »American dlereurx« wurde im Staate Massachusetts verboten, und zwar auf Anregung der »^Vsteli and Ward 8oeiety«. Eine Geschichte »Hatrack« war der Gegenstand des Anstoßes. Um nun eine Entscheidung herbejzuführeu, ließ sich der Herausgeber, der auch bei uns bekannte deutschstämmige Schriftsteller H. L. Mencken in Boston, verhaften. Um die Buch staben des Gesetzes anwendbar zu machen, wurde folgendes sonder bare Verfahren in Szene gesetzt, nur der Reklame halber. Der Vor sitzende jener Wachgesellschast hatte mit dem Rechtsanwalt Menckens den Schlachtplan der Verhaftung entworfen, und cs war alles auch für die Öffentlichkeit berechnet und ihr mitgeteilt worden. Zum Schauplatz war eine gewisse Straßenecke in Boston auserseheu worden. Tausende von Leuten hatten sich als Zuschauer eingefunden, sodaß für Herrn Mencken und den Vereinsvorsitzenden der Schutzgesellschaft Platz gemacht werden mußte. Mencken tibergab seinem Widersacher ein Stück der betreffenden Zeitschriftnummer und erhielt von ihm dafür 5V Cents. Ein auch bereitstehcnder Polizeibeamter verhaftete darauf hin Mencken, weil er öffentlich eine verbotene Nummer verkauft habe. Am nächsten Tage war die Verhandlung. Der Gerichtshof ließ den Aussatz vorlcsen, der Spruch lautete, der Aufsätz wäre nicht unzüchtig und nicht geeignet, die Sitten der Jugend zu verderben, wie behauptet wurde. Der Verteidiger sagte, daß die Zeitschrift nur für eine gewisse Gruppe Geistiger bestimmt sei, daß der Aufsatz also bei Leuten jener Gruppe als Lesern keine unzüchtigen Gedanken Her vorrufen könnte. Mencken ließ sich eine Abschrift des Freispruchs geben und verlieh als Sieger den Gerichtssaal. Sch. Aus Frankreich. — Das »vuHetia de 1s dl a ! 8 o n du vivre krauxsis« gibt eine Liste der Pariser Verleger mit Anschriften und Verlagsarten (es werden etwa 3—400 Firmen sein) heraus. In gleicher Nummer wird über das Buch: »Deutsch lands Verlagsbuchhandel« von Prof. vr. A l b e r t Schram m, eine Spalte geschrieben und mit Hinweis auf jene Pariser Liste festge stellt, daß das deutsche Buch 4298 Verlagssirmen enthielte, das wäre erstaunlich gegen die französische Zahl, die nur wesentlich durch die wenigen außerpariserischen Verleger vergrößert werden könnte. Aus dem Börsenblatt (1926, Nr. 272) wird dann der Aufsatz von dem Münchner Verleger I. F. Lehmann: »Warum die Bllchcrpreise erhöht werben müssen« erwähnt. Sch. Aus den Niederlanden. — In der Handelswelt der Niederlande sind seit einiger Zeit Bestrebungen im Gange, die Portosätze herab- zudrllcken, und der Buchhandel beteiligt sich au diesem Kampfe gegen die Postverwaltung. Besonders erachtet man die Gebühren für Druck sachen zu hoch: sie snrd in vielen anderen Ländern billiger. In der Inflationszeit haben Deutschland und Österreich für Drucksachen den niederländischen Markt aufgesucht. Für Deutschland ist dies Geschäft vorbei, aber Österreich druckt immer noch ansehnlich für niederlän dische Firmen, unterstützt durch einen billigen Drucksachenportosatz. Ein Aufsatzschreiber im Hanöelsblaad berechnet, daß dadurch der nieder ländischen Post große Summen verlorengingen, abgesehen vom Verlust, den die einheimischen Druckereien hätten. Es gibt Handelsbetriebe, die Niesenauflagen ihrer Drucksachen Herstellen lassen, wie zum Bei spiel die Blumcnzwiebelzllchter. So ein Züchter, der z. B. 100 000 Preislisten braucht, läßt sie in Österreich anfertigen und von dort gleich an die Kundschaft in Deutschland und England versenden. Ab gesehen von den billigeren Druckpreisen erspart z. B. eine holländische Firma an jeder Liste von 100 Gramm 4 Cents, denn die Versendung von Holland kostet 0 Cents, die von Wien aber (nach Deutschland) nur 2 Cents, ebenso ist der Tarif nach England billiger von Wien als von Holland. So kann man verstehen, daß Drucker wie Buch händler sich um Verminderung -er Portosätze bemühen. Sch. Feierlichkeit der Firma Georg D. W. Callwcy in Mönchen. — Am Vorabend vor Christi Himmelfahrt gab Herr Kommerzienrat Georg Callwey aus Anlaß der Vermählung seiner einzigen Tochter, Fräulein Elsbeth Callwey, mit Herrn Buchhändler Karl Bauer einen Festabend, der zugleich als Ehrenabeud für die drei Jubilare der Firma, der Chef-Sekretärin Frl. Paula Tetten- Hammer, der ersten Buchhalterin Frl. Therese Graf und des Oberbuchhalters Herrn Franz B r a u n m i l l e r, die kürzlich das vom Börsenverein verliehene Ehrenzeichen erhalten haben, gedacht war. Die Feierlichkeit wurde, wie dem Bbl. mitgeteilt wird, eröffnet mit dem Brautlied aus Lohengrin, das der Damenchor der Firma sehr wirkungsvoll zum Vortrag brachte. Mit großem Beifall aufgeuom- mene Neigen und rhythmische Tänze wechselten mit Liedervorträgen und launigen Gesängen, die Herr Hcunig, der Haus-Poet, eigens für diesen Abend gedichtet hatte. Von den Festrednern hinterließ den tiefsten Eindruck Herr Schriftsteller vr. Leopold Weber, der markige, von nationalem Empfinden durchdrungene Worte an den künftigen Firmen-Jnhaber richtete. Dem Tanze wurde von Jung und Alt mit Begeisterung gehuldigt, aber allgemein bedauert, daß dem harmonisch verlaufenen Feste die Polizeistunde ein viel zu kurzes Ziel steckte. Den 80 Teilnehmern werden die schön verlaufenen Stunden immer in froher Erincrung bleiben. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilsen-Verband (Fach gruppe Buchhandel im D. H.-V.), Kreis Brandenburg-Pommern, ladet zu seiner Kreis- und F a ch g r u p p e n v c r s a m m ln n g am Donnerstag, dem 2 7. Mai 19 2 0, ein. Die Versammlung findet im »W i l h e l ms h o f«, Berlin W., Auhaltstraße 12, abends 8 Uhr, statt. Da wichtige Punkte zur Beratung stehen, ist allseitiges Erscheinen erwünscht. Gäste sind herzlich willkommen. H. Betriebsverlust der Kunstanstalt B. Grosz A.-G. in Leipzig. — Der Jahresabschluß für 1925 ergab einen Betriebsverlust von 10 687 Mark, um den sich der Gewiunvortrag aus 1924 von 49 252 Mark vermindert. Der Nestüberschuß von 38 565 Mark soll auf neue Rech nung vorgetragen werden. Die Generalversammlung wird auf den 19. Juni 1926 einberufen. E. Baensch jun. Aktiengesellschaft in Magdeburg. — Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am Sonnabend, dem 19. Juni 1026, vormittags 11 Uhr, in den Geschäftsräumen in Magdeburg, Breiter Weg 19, Eingang Bärstraße, stattfindenden ordentlichen General versammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage des Ge schäftsberichts, der Bilanz und der Gewinn- und Vcrlustrechnung für das Jahr 19W. 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz sowie Erteilung der Entlastung an den Vorstaird und Aufsichtsrat. 3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns. 4. Ver schiedenes. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 114 vom 19. Mai 1926.) Leipziger Buchbinderei A.-G. vormals Gustav Fritzsche in Leipzig. — Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am Donnerstag, dem 10. Juni 1926, vormittags 11-4 Uhr, in den Räumen der Ge sellschaft, Leipzig-Reudnitz, Crusiusstraße 4—6, stattfindeudeu 31. ordentlichen Generalversammlung eingcladen. Tagesordnung: 1. Vor legung des Geschäftsberichts und des Rechnungsabschlusses für das Geschäftsjahr 1925/26 sowie Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns. 2. Erteilung der Entlastung au den Vorstand und den Aufsichtsrat. 3. Satzungsänderungen: s) Änderung des § 4 (Gescll- schaftsblätter), b) Änderung des 8 14 Abs. 2 (Kündigung von Aufsichts- ratsmitglieöern), c) Änderung der 88 16 und 26 (Ermäßigung der Aufsichtsratsbezüge). 4. Aufsichtsratswahl. Deutscher Neuphilologentag. — In der Zeit vom 26. bis 29. Mai d. I. findet in Düsseldorf der XX. Allgemeine Deutsche Neu philologentag statt. Verbotene Druckschrift. — Durch Beschluß der lll. Strafkammer des Landgerichts II vom 26. März 1926 — II ? I 479/25 — ist die Unbrauchbarmachung sämtlicher beschlagnahmten Exemplare der Druckschrift »Note Tribüne« Heft 1 mit dem Titel »7000«, er schienen im Juli 1924 im Verlag Vereinigung Internationaler Ver lagsanstalten Berlin, sowie der zu ihrer Herstellung bestimmten Plat ten und Formen im Sinne des 8 H StrGBs. angeordnet. 3280 I ^ 1 34. Berlin, den 10. Mai 1926. Der Polizeipräsident, Abt. I (Deutsches Fahnduugsblatt Nr. 8185 vom 17. Mai 1920.) 655
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