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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1926
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X- 97, 27, April 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. lung des Buchhändler-Verbandes für das (ehem.) Kömgr. Sachsen gerade die Selbstüberhebung als zu erwartender großer Nachteil er wähnt wird. Auch im Bbl. 1925 Nr. 257 vom 3. November fin den sich in dem Bericht des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Ver bandes große Bedenken gegen diese Entfernung von der eigent lichen Berussfortbildung, wenn auch allen Bestrebungen ein ge wisser Nutzen zugesprochen wird. In seinem Aufsatz »Sommcr- akademien und Jungbuchhändlerwoche« (Bbl. 1925, Nr. 257) weist Herr Rudolf Dimpfel in Leipzig mit ernsten Worten auf diese Ge fahr der Selbstüberhebung hin, welche eben aus den unverstandenen philosophischen Ausführungen bei wohl den meisten Besuchern entstehen muß. Mir selbst ist ein solcher Fall in seiner ganzen Schwere und seinen tatsächlichen Nachteilen entgegengetreten. — Was bei diesen Akademien, Freizeiten und Wochen an körper licher Erholung und für manchen an geistiger Anregung geschaffen wird, ist nicht hoch genug anzuschlagcn — aber die umfassendste Berufsfortbildung müßte unter allen Umständen die Hauptsache bleiben und neun Zehntel der Freizeit ausfüllen. Kurse in Welt- anschauungssragen für erwachsene, gereifte Menschen könnten ja doch wohl eingerichtet werden. Und nun zur Gehilsenprüsung zurück. Wenn man gegen wärtig offenbar im Buchhandel die Mängel unserer Vor- und Ausbildung erkennt, da sollte man doch nicht solche Auf pfropfungen auf mangelhaftes, schlechtes Stammholz vornehmen, sondern in erster Linie mit allem Ernste und sittlicher Über zeugung dafür Sorge tragen, daß die Jungen, welche sich dem Buchhandel widmen wollen, ein höheres Maß von Wissen und Kenntnissen mitbringen, in ihrer Lehrstelle viel besser als seither und heute ausgebildet werden und dann zum Nutzen und Heil des gesamten Berufs und ihrer selbst die wirklich erlangten Kennt nisse durch eine Prüfung Nachweisen, deren Ergebnis rück sichtslos in einem Zeugnis festzulegen wäre. Das ist nach meiner festen Überzeugung und Erfahrung — ich trat am 1. Ok tober 1870 in den Buchhandel — eine ernste Lebensfrage für den Buchhandel. Dem Börsenvereins-Vorstand muß man für das erneute Aufgreisen der Frage Dank wissen und der Hoffnung Ausdruck geben, daß endlich mal greifbare Ergebnisse gezeitigt werden. Wenn mit diesen Ausführungen eine ernstliche Behand lung der Angelegenheit — für oder wider — durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer veranlaßt wird, so hätte der Schreiber seine Absicht und seinen Zweck erreicht. Bücher für die Jugend. Auswahl der Deutschen Zentralstelle zur Förderung der Volks- und Jngcndlektüre. Ostern 1926. gr. 8". 47 Seiten mit Abbildungen und Anzeigen-Anhang. Eckart-Verlag, Berlin. Brosch. Mk. —.40. Sehr bald ist von dieser guten Zusammenstellung von Fugend schriften mit kurzen erläuternden Bemerkungen, deren erste Ausgabe an dieser Stelle im Bbl. Nr. 234 vom 6. Oktober 1925 lobend erwähnt wurde, eine zweite, vermehrte und verbesserte Auflage erschienen. Die Zusätze sind teilweise etwas geändert, öfters gekürzt. Neue Titel sind an der betreffenden Stelle als Nr. 1 a, 1 b nsw. eingesügt, sodaß die Nummern für Titel, die in der ersten Ausgabe stehen, unverändert geblieben sind. Wo Titel weggefallen sind, gibt die Nummer aller dings teilweise ein anderes Buch an, eine Ungleichmäßigkeit, die viel leicht hätte vermieden werden können. Einzelne Titel von Dehmel u. a. sind weggefallen, dafür aber ist eine größere Anzahl von Titeln neu eingefügt. Der Umfang ist von 38 auf 47 Seiten angewachsen. Wir zweifeln nicht, daß der sorgfältig bearbeitete und gesichtete Katalog vom Buchhandel wieder viel benutzt und versendet werden wird. 8. Ammon, I)r. Hermann: Organische Bildung. E, Führer zu Büchern und zum Wissen. fW e g e zur Bil dung, Hrsg, von vr. Friedrich Matthaesins. Bd. I.j Dessau: C. Dünnhanpt Verlag (1925). VIII, 136 S. Halbleinen Mk. 3.- . Was könnte dein Buchhandel willkommener sein als Bücher, die Wege zur Bildung weisen, ganz besonders aber jene, die wie das vor liegende Bändchen das Buch in den Vordergrund stellen! Wenn der Herausgeber dieser Sammlung in seinem Vorwort zu diesem Bändchen daraus hinweist, daß Vücherkatalogc und Litcraturführer nur unvoll kommen die Aufgabe objektiver Berichterstattung erfüllten, so wird man ihm leider znstimmen müssen. Haben doch nur zu oft geschäft liche Erwägungen und unsachliche Einwirkungen an dem Znstande- 530 kommen solcher Bücherkisten mehr Anteil als der Wunsch, wirklich guten und geeigneten Werken den Weg in die Öffentlichkeit zu bahnen. Das ist um so bedauerlicher, als cs an bnchhändlerischen Hilfsmitteln zur Erschließung des Büchermarktes keineswegs fehlt und viele davon sich wohl mit dem vorliegenden Bändchen auf ihren Gebieten messen können, ohne wie dieses den Nachteil zu haben, durch einen verhältnis mäßig hohen Preis abzuschrecken. So unverständlich es oft ist, daß Wert und Bedeutung mancher dieser Oricntierungsmittcl bewußt durch Rücksichtnahme auf geschäftliche Erwägungen herabgcdrückt werden, so liefert doch auch dieses Bändchen den Beweis, daß cs nicht immer leicht ist, sich von solchen Rücksichten zu befreien. So wird man beispielsweise den Verfassern solcher Literaturzusammenstellungen keinen Vorwurf daraus machen können, wenn sie, wie dies auch vr. Ammon getan hat, ihre eigenen Werke nicht unberücksichtigt lassen, also als Richter in eigener Sache auftreten. Was der Verfasser über Theater, Kino, Rundfunk und andere Bildungsmittel sagt, kann man ohne weiteres unterschreiben. Auch ohne Buchhändler zu sein, wird man nach wie vor dem Buche die erste Stelle unter den Bildungsmöglichkeiten einräumen. Der Fehler dieser Bücherkisten liegt nur darin, daß sie sich an die große Gemeinde der Bildungshungrigen wenden und sie vor eine Fülle von Erschein«« gen stellen, die sinnverwirrend wirkt. Organische Bildung kann, wenn diese Bezeichnung mehr als ein bloßes Schlagwort sein will, doch nur auf dem Grund und Boden gedeihen, auf dem der einzelne ge wachsen ist, dessen Neigungen und Fähigkeiten man kennen muß, um ihn in seinen Bestrebungen, sich ein möglichst gediegenes Wissen an- zueigncn, zu unterstützen. Heute mehr als je wird cs die Aufgabe des Buchhandels und der Bibliotheken sein müssen, Bücher und Men schen zusammenznbringen, und es ist bedauerlich, daß der Verfasser nicht die Wege zur Buchhandlung weist, obwohl er in weitem Um fange geeignete billige Sammlungen berücksichtigt hat. Oder glaubt vr. Ammon, daß der Leser viel mit diesen Bücherkisten anzufangen ver mag, wenn er vor die Entscheidung, sich einem bestimmten Buche zu zuwenden, gestellt wird? Was nützen ihm Bemerkungen wie »be trächtliches Niveau der Sammlung«, mit hoher Tradition«, »gediegen, aber jedem schöpferischen Gedanken fern«, »anregend und großzügig geschrieben« nsw., wenn man berücksichtigt, daß wohl mehr als 1000 Bücher genannt bzw. empfohlen werden! Weniger wäre mehr gewesen. Denn wenn auch diese Bücher zur Auswahl gestellt werden, so wäre es doch zweckmäßiger gewesen, ans einzelne Erscheinungen mit be sonderem Nachdruck hinzuweisen und die Forderung nach organischer Bildung mehr im Viel als im Vielerlei zu suchen. Um zu einer festen, geschlossenen Weltanschauung zu gelangen, gehört der Mut, Hunderte von Büchern, »die man gelesen haben muß«, abzulehnen. Erwähnung verdient noch, daß vr. Ammon sich ans die wissen schaftliche und populärwissenschaftliche Literatur beschränkt, also die schöngeistige Literatur ganz ausgeschlossen hat. Er kann sich mit Recht daraus berufen, daß dieses von ihm ausgeschlossene Literatnr- gebict nicht nur für den von ihm erstrebten Zweck weniger in Betracht kommt, sondern auch so oft und mannigfach zu erschließen versucht worden ist, daß hier wenig Neuland mehr gewonnen werden kann. Über die Auswahl der in den Listen ansgeführten Bücher mit dem Verfasser zu rechten, ist ebenso zwecklos wie über den recht dürftigen bibliographischen Apparat und die von ihm gewählten Abkürzungen (T — Tausende der Auflage oder Teil nsw.). Ans Preisangaben ist verzichtet worden. Einige störende Druckfehler hätten bei sorgfältigerer Korrektur vermieden werden können. So ist das Buch leider mehr eine Verheißung, als eine Erfüllung, mehr ein Notbehelf, als ein Nothelfer. Große Worte, wie sie die Gegenwart liebt, tönen an unser Ohr, aber es sind eben nur — mit Hamlet zu sprechen — Worte. Worte, Worte, und in den Bücherlisten, die mehr als '/» des ganzen Nmsangs einnehmen, Bücher, Bücher, Bücher. Auch die schönste Küchen einrichtung ändert nichts daran, daß überall mit Wasser gekocht wird. Tür die buchhändlerische TachbibNathek. 'Ille für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion >es Börsenblattes. Leipzig. Buchhändlerhans. Gerichtsweg 26, zu richten Vorhergehende Liste 1926, Nr. 91. Bücher, Broschüren usw. Der freie Angestellte. Zeitschrift des Zentralverbanöcs der An gestellten. 30. Jahrg., Nr. 8. Berlin. Ans dem Inhalt: F. Kupfer: Mißstände im Lehrlingswesen. — Prof. Vr. W. Hoff- mann: Die Gesundheitsfürsorge unserer Zeit.
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