1IS7V »rrlE-ll I. d. Dllch». «»«b-nd-l. Fertige Bücher. N- 236, 2V. Oktober 1920. ^ Friedrich Nicolai Cin kulturhistorisches ILI^irLorL Reise durch Deutschland r 7 r r Ein Regenspurg — Passau — Linz Wien inwuchtigenMassen keouhardt^Verlag Auf erlesenes Aatikdruckpapier gedruckt, reizvoll im Stil von »Damals^ geb.M. 46 50. Paul Wertheimer in einem großen Feuilleton der »Neuen Freien Presse": Ein wertvolles Werk, IN dem beste Kräfte zusammengesaßt sind: unbestechlicher, klarer Biick. registrierender Fleiß, Macht feiner Schilderung — ein Werk, das man jetzt, gerade jetzt, mit bewegtester Teilnahme liest, begehrt Wiederbelebung. Es ist die ebenso berühmte wie verschollene Beschreibung der Reise, die Nicolai im Jahre 1781, in der Zeit der Aufklärung, durch Deutschland und die Schwerz nach Wien, dem Wien Kaiser Josefs II., unternommen Hai; jener Christoph Friedrich Nicolai, Berliner Buchhändler und streitbar gelehrter Büchermacher, erster deutscher Journalist großer Schule, den Lessing „liebster, bester Freund" anries und dessen Urteile er bei jedem werdenden Werk fürchtete und erwog; der reinen Geistern, Voltaire, Mendelssohn und Herder, innig verbunden war, der in den „Horen" durch die Gaffe gestäupt und von Goethe später als übrigens „braver verdienstvoller Mann" mit zögerndem Lob bedacht wurde. Nicolai gibt ein Eittengemälde in wuchtigen Massen; weil ihm alles Veispielte fehlt, wirkt er so schneidend wahr. Er traf mit seinen Schilderungen ein ganzes Volk und traf eS dort, wo eS am verwundbarsten ist: in seinen Sitten, in seinem zur Weichlichkeit gesteigerten Behagen, in der zum Aberglauben gesteigerten Gläubigkeit, ein Volk voll Begabung und anschmiegendcr Liebenswürdigkeit, zugleich voll naiv hiniräumender Selbstliebe, — keiner hat ikm die wahre Meinung der Welt gesagt, bevor der Berliner, erfüllt von her Duft um Friedrich den Großen, die Donau hinunter nach dem Süden gekommen. „Ich habe z» allem, was ich sage, keine Ursache als Liede zur Wahrheit", schreibt er seinem Freund; man glaubt eS ihm gern. Er hat — das ist sein Reiz und manchmal seine Schwäche — mit den Augen des Protestanten und Freidenkers gesehen, eines protestierenden Protestanten; wo er gegen Verdummung, Intoleranz und Aberglauben wettert, wächst fern Wort zu Juvcnalscher Wucht, oft geschliffen zu dem klugen, dialektischen Spott der LessingSschule. Was er über unechte Politur und wahre Kultur, über künstlerische Dinge — Musik, Theater, Diteroiur, Zensur sagt, trifft erstaunlich. — Ein Sittenbild in brennender Farbe: daü ist Friedrich Nicolais Traktat, der Donaugau, wie er ehemals war, lebt in diesen Blätiern. Ehemals? Der Wissende lächelt... Ist es wirklich so lange her, daß . ..? b I H^! ^ wünsche mir, daß Sie dieses ganz hervorragende Buch im Fenster ausstellen, U - sich tätig dafür verwenden. Um Ihnen jedes Risiko abzunehmen, stelle ich folgendes VorzugSüngebot: Ich offeriere H) mit 35°/-> Barrabatt u Rem -Recht bisil.IV. k) mit 40°/° glatt Barrabatt ohne Rem.-Recht. — Verlangzeltel anbei. Leipzig-Wien. Leonhar-t-Verlag. Ausl. b. Stoa.